Tagebuch 05. August 2005
Argentinien / bei Bardas Blancas - nach Chorriaca


glaube nie einer wettervorhersage der winter tag der winter tage
ein böses erwachen, die heizung hat nicht mitgemacht (in der nacht haben wir auf gas umgestellt, und vergessen den durchgang zu öffnen, selber schuld) und es ist schön wetter.. wir verpassen also wohl den tag der tage, pulverschnee, blauer himmel.. glaube nie den wetterfröschen, oder solchen die gerne diese sein möchten ;-((. aber was solls. wunderschön ist die landschaft ja auch und so kann hald mal das matzmobil etwas "skifahren".

ich wag mich in die morgenkälte um fotos zu schiessen.. sieht das idyllisch aus.. dann aber wieder schnell rein in die bald aufkommende wärme (die diesheilzung ist schnell). im fluss grad neben uns tummeln sich zwei rafting-enten, denen scheint die kälte nicht viel auszumachen, und ich präparier gemütlich unser zmorgen. wir sind weit weg von jeglichen skigebieten, also besser den gedanken verdrängen ans skifahren. die sonne hilft uns beim matzmobil front-freischaufeln und wir fahren schon bald los. es folgt eine unbeschreibliche märchenlandschaft.

alles weiss, runde landschaftsformen, verschneite berge, eisige bäume, vulkankegel im hintergrund.. wow!! dann flattern uns noch horden an papageien um das matzmobil.. eine verkehrte welt, eine andere welt, nur wir und viel weiss. die strasse ist zwar schon mit spuren versehen, aber ein anderes fahrzeug sehen wir praktisch nie. die sonne scheint was das zeug hält und der schnee glitzert uns einen schauspiel auf die ebene. ab und zu ein kleines dorf, die leben einfach hier. pha! und ab und zu eine ölbohr einrichtung.. und sonst, einfach nur natur pur. ich kann mich fast nicht erhohlen ab der schönheit dieses morgens!! die vulkankegel habens mir am meisten angetan, so schön harmonisch in der form, verschneit, sehen einfach hammermässig aus!! fredel muss foto an foto für mich machen.. immer in der angst, die schönen berge aus den augen zu verlieren. wir haben diese schönen aussichtsbegleiter aber noch lange mit uns.

im nächsten öl-camp winkt uns ein arbeiter so intensiv zu, das wir ahnen: hier kommt nicht jeden tag ein touri durch, zumindest nicht bei schnee. am nachmittag setzt tauwetter ein und wir wechseln in eine andere welt. plötzlich scheint die märchenlandscharft vom morgen weit, weit weg.. wir finden uns in einer steinwüste wieder und ich kann es noch immer fast nicht fassen, wie schön der morgen war. unsere schneehaube auf dem dach ist das letzte indiz für winter, und die hält sich wacker. wir sitzen da also in unseren skiklamotten im matzmobil und fahren durch eine sommerlich wirkende landschaft. irgendwie ist etwas falsch hier.. wir, der fehlende schnee?? gedanken über die schneelage in unserem nächsten skigebiet versuch ich zu verdrängen. den gedanken an die tiefschneefahrenden gäste in las lenas erst recht.

aber wie gesagt, den heutigen morgen möchte ich auf keinen fall missen. das wars wert. wie schon auf der karte erspäht: es steht ein povinzgrenzübertritt an. also sicher kontrolle. und so ist es. fredel wird vom touristik-chef vollgelabert und ich muss mich mit dem polizisten rumschlagen. ob er wirklich wissen wollte ob wir mit dem schiff gekommen sind, was ich ihm also mitteilte, das sei dahingestellt, auf jeden fall hat er die fruchtkontrolle dann lieber bleiben lassen. warscheindlich in der angst noch infos über den bau unseres matzmobil zu kriegen, oder so ;-). wir fahren also weiter. fredel bewaffnet mit tonnen von prospekten. wow!

das matzmobil ist langsam müde, oder vermisst auch den schnee, und windet sich nur langsam die nächsten hügel rauf. wir haben gegenwind bis zum abwinken und dann noch das extragewicht auf dem dach (an der grenze wurden wir gefragt, wo wir den all den schnee her hätten ;-). nicht einfach für unser gefährt. wir haben noch pendenzen für heute: rausfinden wie der schnee ist in caviahue, mails nach hause schreiben (vielleicht kann uns rene ja noch so das ein oder andere nach chile bringen), tanken, einkaufen.. uff.. so wird also das nächt grössere dorf angefahren. ein seltsamer ort, der uns beiden nicht sympatisch ist. die dame am touristinfo ist aber supper nett und zeichnet uns sicher 10 internetkaffes auf der karte ein, wobei die trefferquote auch 1 zu 10 ist.. ;-). und das eine ist immer besetzt. also no mails today. tankstelle verschieben wir auch noch etwas und schnee in caviahue hat es viel, gemäss der netten dame. aber ob die trefferquote gleich ist?? sie tippt auf 4 meter.. das durch 10.. na ja.. wir werden sehen. ein paar einkäufe können wir noch tätigen und dann nur raus hier.

ende dorf noch eine polizeikontrolle, die uns auch noch ein paar prospekte aushändigt, wie freundlich eigentlich. die ausweise werden dafür umso genauer betrachtet. dann werden wir durchgewunken und schlafplätzli suchen ist angesagt. die landschaft ist flach, schnee weit und breit keiner, und überall eingezäumt. nach langem weiterfahren dann einen kleinen platz neben der strasse. unser matzmobil druchfährt eine tiefe mulde und dann können wir doch recht waagrecht stehen. der wind peitscht uns noch immer um die ohren. wir machen keine grossen sprünge mehr und das matzmobil wird auch froh gewesen sein, dass wir endlich angehalten haben. auf dem dach haben wir noch immer eine haube schnee, die jetzt vom wind etwas abgetragen wird. es knirscht und knackt über uns, als wir ein riesensteak mit repollo salat geniessen. hier ist das etwas vom günstigsten. ein stück fleisch und repollo. kostet so etwa gegen die 3 franken (total!!).

der blick aus dem dachfenster offenbart uns den wolkenlosesten schönsten blauen morgen himmel, und eine märchenhaft verschneite winter landschaft.
und wir sind irgendwo auf dem weg nach caviahue, und meilenweit von diesem skigebiet entfernt. wie war das mit den drei tagen schnee sturm in las leñas....?
wir sind so fasziniert - noch nie schnee gesehen oder was ? -von den verschneiten bergen um uns rum und den morgendlichen farben, dass wir kurzum eine early morning foto und film session einberufen.
ganz klar dass dies erst nach dem zmorgen passieren kann, und dieses fällt, obwohl nicht montag ist, recht üppig aus.

danach sind wir wieder auf der vierziger, und da scheint schon recht was losgewesen zu sein. es sind, im gegensatz zur passstrasse wo wir übernachtet haben, überall fahrspuren im schnee. da die strasse nicht gerade eben ist, kommen uns diese spuren gerade recht, können wir doch so die schlaglöcher und wasserrinnen besser sehen, und ausweichen. die landschaft, die ohne schnee wohl wieder eher trostlos und trocken aussehen würde, ist so verschneit ein traum, und alles sieht so friedlich und ruhig aus. fast unwirklich. das ganze scheint nochmal unwirklicher, als neben uns ein schwarm papageien einherfliegt........

schon von weitem sehen wir vulkanberge deren schlunde mit dem schnee und den schatten geniale sujets abgeben. so genial, dass d'schine nach jeder zweiten kurfe anhalten muss und mich zum fotografieren animiert. so haben wir bald eine sammlung von weit entfernten vulkanen bis zur portrait aufnahme der kegel....
die sonne strahlt vom fast wolkenlosen himmel, und der schnee schmilzt bald, ausser der auf unserem dach, dieser hält sich hartnäckig an den kanten fest, und fällt nicht mal runter wenn ich ab und zu durch schlaglöcher fahre die nun nicht mehr so klar ersichtlich sind.

bald sind wir wieder mal an einer provinzgrenze, und wir fahren in den kanton neuquen ein. auch hier wieder polizei kontrolle. der beamte schaut kurz bei mir vorbei, holt sich die ausweis kopien, und schleicht dann auf die fahrerseite zu schnitz. die munter mit ihm am plaudern ist. unterdessen erhalte ich vom tourist verantwortlichen von neuquen etwa 18 verschieden farbige informationsbroschüren, welche mehr oder weniger sämtliche telefon und faxnummern sowie -wenn vorhanden- e-mail adressen, aller touristisch interessanten und auch weniger interessanten einrichtungen der pueblos, die mehr als 168 einwohner haben, verzeichnet sind.

mit dieser flut von faltbroschüren fahren wir weiter, und erreichen bald das nächst grössere dorf ( wahrscheinlich 169 einwohner ) da der schnee mehr oder wniger verschwunden ist, wollen wir im internet checken wies in caviahue aussieht. im tourist office ist sich die chicca nicht so ganz sicher wo die cybers jetzt sind, und auf die frage obs in caviahue schnee hätte meint sie nur "si si muchissimo" ich habe dann sicherheitshalber noch nachgefragt, muchissimo ist so ziemlich genau 4 meter........
das dritte cyber entpuppt sich dann auch als solches, ist aber die nächsten 20 minuten noch besetzt. also schlendern wir etwas durchs dorf, und sehen mal nach was es im supermercado so alles zu erstehen gibt.

wenn wir schon da sind, können wir ja gleich mal noch ein halbes kilo filetto reinziehen, das gibt - mit einem repollo salätli - mal wieder so ein richtiges arme leuten z'nacht. ( ca sfr 2.80) im einen mercado ist schon recht was los, und von den acht kassen ist eine einzige besetzt. braucht ja auch nicht mehr, es sind massen von leuten die bereits von drei seiten her anstehen, und alle haben die ruhe weg. wir auch, und nachdem d'schine einen freundlichen vordrängel augenkontakt nach rechts geschlossen hat, sind wir auch bald dran.
cyber nochmal 20 minuten besetzt...... aber eigentlich brauchen wir die info gar nicht mehr, es hat ja muchissimo schnee da oben.

aus dem dorf raus kommen wir mal wieder in den genuss einer polizei kontrolle. ich bin am fahren, aber er will ruschelis ausweis sehen. hat wohl nicht gemerkt dass wir falsch gesteuert sind.....
der debuty händigt uns noch broschüren von caviahue aus, und wir sind durch. bis ganz hoch schaffen wirs heute noch nicht, und wir sind schon wieder die ganze zeit am schwanenhalsen, wo wir die nacht stehen können. aber die strasse zieht sich wie ein lineal durch die pampa, und beidseitig ist alles eingezäunt. irgendwo finden wir dann eine kleine gerade fläche etwas abseits der strasse, dank matzmobil zugänglich, und wir freuen uns riesig aufs arme leute znacht................

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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