Tagebuch 04. August 2005
Argentinien / Las Leñas - Bardas Blancas (nähe)


fehlentscheid?? botz busy wätter.....
es schneit noch immer, um uns ist die landschaft ruhig, rund, weiss.. alles eingeschneit.. wie schön!! wir beschliessen uns ein wenig weiter einschneien zu lassen und uns ein zmorgen mit toast zu basteln. haben wir uns doch einen toaster im supermercado erstanden, einen für auf den gaskocher. system befriedigend, design italienisch.. wie geschrieben steht. im tiefen schnee (es hat sicher einen meter neuschnee gegeben) zu "brünslä" ist auch nicht einfach.. wirklich nicht. es ist aber auch nicht einfach für eine katze von der garage rüber zum laden zu kommen. ich lach mich kaputt ab den riesensprüngen mit runden buckel, die die katze vollziehen muss. arme xxxxxx (codewort für katze im moment, war doch unsere winterkatze mäxx aber ich durfte nicht immer jammern, dass wir sie nicht mitnehmen konnten, also hab ich es hald etwas abgekürzt und ab und zu ein xxxx eingebracht ;-).

nochmal zum zmorgä: unsere, ebenfalls neu erstandene, erdbeer confi (erbeeren heisen hier schlicht frutillas), ist in der konsistenz etwa mit naturkautschuk zu vergleichen, fast nicht streichbar, aber im geschmack gar nicht so übel. wir hatten wirklich einen amüsanten morgen, der gasalarm ist noch los, der rauch des toasters hat angzeigt. und wir haben gelernt, dass auf der gesundheitspyramide toastbrot ganz unten (also gesund und viel zu verzehren) ist ;-)..

unsere nachbaren um uns rum hatten eine harte nacht. zuerst in der garage assado und dann vom kollegen polizist mit dem polizeiauto in den ausgang abgeholt und erst in den frühen morgenstunden zurückgekommen. jetzt haben sie grad die eingangstür geöffnet und schauen recht verdutzt drein. schnee über die hüften, weit über die hüften.. kein rauskommen ohne schaufeln. aber ohne schaufel muss hald das snowboard hinhalten. kaum einigermassen frei, fällt vom dach wieder eine tonnenschwere schneeladung runter.. poor them ;-). und wir, wir habens so kuschelig warm und schön. und das matzmobil kann ruhig noch etwas mehr eingeschneit werden, uns gefällts. ich vermiss es auch absolut nicht, schneeschaufeln zu müssen (errinnerungen an den camping jungfraublick kommen auf ;-).

an der tankstelle warten schon geraume zeit ein auto und ein quad, im schneegestöber. miguel war wohl bei der party dabei und noch nicht so fit. das auto hupt ab und zu, aber man gibt sich geduldig.. am anderen ende des platzes steht noch so ein dreieckhaus. das dach runter bis in den boden. irgendwie gefallen mir die teile,und sind sicher super praktisch für ein skigebiet. der schnee kann so ohne probleme runterruschen und stört dort niemanden. ich hatte vor langer, langer zeit mal einen intensiven traum. da war eine ganze siedlung mit häusern dieser form abgebrannt in der lanschaft. ich hab da wohl gewohnt. war irgendwie eindrücklich, ist mir geblieben (ein früheres leben??). auf jeden fall gefallen mir seit daher diese häusertypen.

ich versuch dann noch die combox abzustellen, hat mir doch so ein französisch sprechender schnudderi was draufgeredet, aber das ist gar nicht so einfach vom ausland aus.. also doch besser raus in den schnee. wir schnappen uns die schneeschuhe und wandern rauf ins dorf. es schneit und schneit.. genial!! ich geniess es richtig wieder mal etwas bewegung, frische luft, schnee im gesicht. am ortseingang versuchen wir infos über preise zu kriegen. haben die nicht, wir sollen am tiketschalter fragen, ok. aber zuerstn in den supermercado, der erstaundlicherweise recht gross und vielfältig ist, aber auch sacketeuer, ein paar weibersachen kaufen.

dann tauchen wir, den plan einen kaffe trinken ausführend, in eine andere welt ein. die kennen wir, ganz klar, aber die war irgendwie doch so weit weg.. das skigebiet leben. volle restaurants, hecktik, gehabe, gegockle, rote köpfe, nasse böden, fettiger geruch in der luft.. ja, die skibeiz wie sie leibt und lebt. wir kommen uns grad irgendwie so falsch vor. die preise des skigebietes haben wir auch rausgefunden, und die kennen wir so auch, aus der schweiz..

da sitzen wir also, mit der info in gedanken, dass es noch bis montag, oder sicher sonntag (es ist mittwoch jetzt) so weiterschneien wird, mit der info, dass es hier recht teuer ist, mit der info, dass wir das matzmobil nicht hier oben hinstellen dürfen, mit der info, dass es hier nur hotels hat, keine gemütlichen restaurants etc., ein skiresort hald.. mit all diesen infos im hinterkopf ist die entscheidung schnell getroffen: wir fahren weiter und nützen die schlechtwetter tage um ins nächste skigebiet zu fahren. dann da den neuen pulver fahren.. genau!! und was liegt näher, als grad noch die gunst der stunde zu nützen und noch heute unter die schneefallgrenze zu fahren.

wir wandern zurück zum matzmobil, geniessen den winter, informieren miguel über unsere pläne und dann der grosse test. kommt das matzmobil ohne schaufeln aus der schneemasse raus? ich probiers und unser gefährt speit schwarze wolken aus dem auspuff, aber es schafft es.. kein problem. wir sind stolz. noch ein paar liter überteuerten diesel in den tank und es kann losgehen. das mit der schneefallgrenze ist so eine sache. die will und will nicht kommen, die strasse ist weiss, wir mitten im schneegestöber, immer wieder erwähnend, dass wir den winter geniessen, und es schneit und schneit weiter. wir ziehen unsere spur in den schnee.

noch zum thema schneefallgrenze einen schwank aus meinem leben: als kind hab ich in den nachrichten immer gehört, dass es schnee bis niederurnen gibt, wenn es dann mal überall schneien sollte. ich hab mir also ausgemalt, dass niederurnen das wetterzentrum der schweiz sein muss. wenns da schneit, dann sicher überall.. erst später hab ich mal richtig hingehört, aha, niederungen. ich muss noch heute grinsen, wenn ich an niederurnen, dem vermeindlichen wetterzentrum der schweiz, vorbeifahre ;-)

wir fahren also, durch die weisse landschaft, alles ist ruhig, so friedlich, so schön.. wir werden richtigehend vom weiss verschluckt und geniessen das nicht zu knapp. auch dem matzmobil scheitns zu gefallen ;-). unten im tal, im nächsten grösseren dorf, das uns wegen seinen tannen grad in weihnächtliche stimmung versetzt, versuchen wir noch angaben im touristinfo zu kriegen. die 40-er sei sehr schlecht, dann noch bei dem schnee?? das ist doch für uns kein problem. wir tanken noch ein paar liter, wieder ist kreditkarte verpöhnt und es geht weiter. fredel studiert die karte die wir gekriegt haben, so eine mit bildli drauf im 3d effekt.. das wollten wir schon immer. wir werden also an vulkanen vorbeikommen. genau.

die strasse ist wirklich schlecht und so verschneit sieht man zwar die rillen besser, die schlaglöcher dafür umsoweniger. aber wir machen unseren weg durch das unendliche weiss, überqueren einen pass und plangen darauf, wieder unter 1500 meter zu kommen. schliessllch wollen wir die dieselheizung gebrauchen können, und die ist über 1500 meter nicht wirklich zu gebrauchen. also fahren, ausschau nach einem plätzli zum verweilen halten (ist im schnee gar nicht so einfach) und einfach nur geniessen das weiss vom himmel fallen zu sehen.

auf einem abzweiger richtung chile spuren wir ein und finden alsbald eine kleine fläche wo wir bleiben. da geniessen wir noch ein kaltes plättli und lassen uns erneut einschneien.. wie schön!! noch etwas die karten wälzen, lesen, gut nacht. wir haben ja bis sonntag zeit ins nächte skigebiet zu gelangen, es soll ja bis da schneien.. in diesem gedanken schlafen wir ein.

wohl mal wieder etwas zu viel späckli und raclette käse gehabt zum znacht, den durst wieder löschen müssen, und aus diesem grund morgens um 422 schmetterlinge einen simultan schneefärbungs kontest durchgegeben. keine zehn minuten später motorets schon wieder draussen.
de schmier isch hier, mit den saufkumpanen. ist ja perfekt wenn man den tschugger zum kollegen hat, und den gleich noch als taxi anheuern kann. also alle wieder zuhause, und die tür vom zimmer zu und strom mal wieder weg..... wir sind schon am diskutieren, ob ich jetzt in die klamotten hüpfen, und bei der chica klopfen soll.........sie hats selber gemerkt. danke!

da wir immer noch ein leises rieseln aufs dach hören, lassen wirs uns ausschlafen. das leise rieseln hat uns fast einen meter schnee beschert, und es macht immer noch locker weiter. unser motto heute "nüt verjufle" erstmal unseren neuen toastador ~italien design~ wohl verstanden! ausprobieren. funktioniert, und wir fühlen uns einmal mehr wie sonntagskinder. grundsätzlich wäre es der perfekte tag zum schreiben, draussen herrscht ein white out, und die strassen sind voller pflotsch, und ans skifahren ist gar nicht zu denken.

aber trotzdem, wir wollten winter, und nun haben wir den salat oder käse oder was..... also machen wir das beste daraus. schnallen die schneeschuhe an, und machen uns daran den weg ins dorf zu finden.
und, es gibt sie noch, die beinharten allwetter tageskarten rausfahrer. es tummeln sich erstaunlich viele leute am anfängerhügel. da wir es mal wieder geschafft haben so ziemlich genau um ein uhr beim dorf zu sein, checken wir erst mal den minimercado. der ist von neun bis neun geöffnet, und ich bin erstaunt....... hier sind mehr lebensmittel zu finden als im hermelindes makro mercado in samnaun......wir rüsten uns aus mit einigen weibersachen, und ich bin nicht ganz sicher, haben wir noch eine dulce de lece gefunden...?

dann schnappen wir uns alles an prospekt material von pistenplan über skischul preise über freerider informationen, und wollen das ganze gemütlich im beginners hügel nahen caffe restaurant zu gemüte führen... aber im letzten satz ist ein frappanter fehler aufgetreten, das wort gemütlich kann gestrichen werden. ich habe ganz vergessen, wie es in einem skigebiet restaurant bei schlechtwetter um die mittagszeit zu und hergeht. man stelle sich das scheidegg bahnhof restaurant bei sturm und hochsaison vor... logisch genau so ist es, ob jetzt auf der süd- oder nordhalbkugel das macht hier keinen unterschied.

nach einem semi gemütlichen kaffe, und fragen nach dem wetter haben wir fast schon entschieden. schneeschuh zurück, jedoch der strasse entlang, schneeschuhe nicht mehr nötig, alles verstauen, keinen wert bis montag zu warten um dann im recht teuren las leñas skizu fahren. bis es wieder schön wird, sind wir schon fast in bariloche, oder zumindest in caviahue unserem heimlichen favoriten skigebiet.

miguel denkt sich wohl seine sache, dass wir schon wieder losfahren. freut sich auf jeden fall dass wir bei ihm noch ein wenig tanken, seine preise sind ein klein bisschen überzogen (1.48 peso zu 1.96 ) richtung tal sehen wir unseren entscheid bestätigt, schneit es doch immer heftiger, und wahrscheinlich wären bei diesen massen schnee die lifte eh noch bis mittwoch zu gewesen. wir versuchen dem schneetreiben zu entfliehen, aber es gestaltet sich schwieriger als gedacht.

auch in malargüe dem nächst grösseren dorf, wo's zur hotelübernachtung noch einen 50% gutschein für die skilifte in leñas oben gäbe, ists immer noch weihnächtlich verschneit. weihnächtlich, weil hier die gemeinde so richtige tannenbäume auf dem mittelgrünstreifen der hauptstrasse gepflanzt hat. ich wetze noch kurz in das sehr schön zurechtgemachte touri office, erhalte zum erstenmal eine argentinisch chilenisch gemischte karte mit lustigen zeichnungen drauf. so richtig sympathisch.

die weiterfahrt wird dann weniger nach karte denn nach höhenmeter geführt. wir suchen nur einen platz unter 1500m, damit wir in diesem wintereinbruch unsere dieselheizung gebrauchen können.
die strasse wellt sich 1645m wieder runter 1578m wieder etwas hoch.......irgendwo gehts über den fluss, und eine abzweigung führt zum pass hoch der nach chile führen würde, und sogar passierbar wäre. aber wir benutzen diese strasse nur um einen kleinen ausfall zu machen, finden einen gemütlichen stellplatz, hauen ein kaltes plättli rein, und legen uns schlafen, währendessen es draussen immer noch weiterschneielet....

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