die landschaft zeigt sich heute bald etwas bergiger (im hintergrund). schnee ist zwar noch immer nicht auszumachen.. aber wir geben nicht auf. gegen die bergkette siehts auf jeden fall bedrohlich dunkel aus. ich wünsch mir, dass es da hinten schneit, wir nach las lenas kommen, es noch immer schneit, und morgen das schönste wetter, ein traumpulverschnee.. im breiten tal das wir druchfahren ist rechts und links alles voller reben und ölbohreinrichtungen. die sehen aus wie riesen insekten im feld. irgendwie komisch.. das licht ist einfach der hammer, hinter uns sonne, vor uns dunkelste ungewissheit (schnee??).

im nächsten grösseren dorf schaffen wir es dann geld rauszulassen. zum glück. dann gehts einer schotterstrasse entlang. fertig die asphalt zeiten. und, wir sichten die ersten schneeberge, immer in den wolken, aber ab und zu, ja schnee. es ist schnee!! also weiter der strasse entlang richtung süden fliegen und weiter träumen vom pulverschnee.

wir treffen auf 2 grosse gruppen gautchos, die uns alle zuwinken und angrinsen. was machen die wohl hier draussen im niemandsland?? sonstiger verkehr ist nicht auszumachen. wir haben die gegend für uns, eben abgesehen von den gautchos. alles hier hat einen namen mit diamant drin, wie zb. diamanten fluss, see, berg, lagune. werden hier wohl wirklich solche edelsteine gefunden? quer durch die lanschaft siehen sich gerade buschlose linien und ab und zu zweigt ein weg mit der fantasievollen bezeichnung wie zb. VB 20, oder VB 15 ab. seltsam.. es hat auch holzschilder mit nummern in den boden gerammt.. irgendwas scheint es hier schon zu haben, nur was.

der cerro diamate scheint ein vulkanhügel zu sein. mitten im flachen ein kegel, umspielt vom immer noch eindrücklichen licht. dann der stausee mit einer gewalts mauer a la verzasca und anschliessendem tunnel, ja wirklich, der erste tunnel in argentinien!! auf der nächsten ebene, immer noch berge im hintergrund (ja, wir kommen), werden wir sandgestrahlt. der wind tost um uns rum. die pinkelpause ist gar nicht so einfach zu handhaben, für mich zumindest ;-). und dann fahren wir richtung berge, rein in die dunklen wolken, sieht wirklich bedrohlich aus. aber ich bin überzeugt, irgendwo schneits.. wir werden verschluckt und bald verzeichnen wir die ersten tropfen (wieso keine flocken??) auf unserer windschutzscheibe (heut hat sie den namen für wahr verdient). die strasse ist so grade, wie manche davor. wir machen immer mal wieder das witztli "du, da vornä chasch eifach grad us.. gäll.." oder "nöd verchrampfä, eifach grad us fahrä, gäll.." etc.

an einer polizeikontrolle sind wir schnell vorbei, der beamte meint nur, las lenas, ok. dann geht es bergauf, gemächlich, noch immer regen, kein schnee.. hmm... die schilder am strassenrand sind mit markierungen bis 3 meter versehen, es scheint hier also ab und zu schnee zu geben.. auf einem achtung steinschlag schild ist ein snowboarder draufgeklebt worden, ein weiteres indiz, dass wir dem schnee nicht allzufern sein können (siehe foto). der scheibenwischer ist unterdessen im volleinsatz (auch das erste mal in argentinien), und erste flocken mischen sich ins bild.. ja!! ich habs gewusst..ein paar höhenmeter weiter, mehr schnee.. jupiiiiii, nass zwar, aber immerhin schnee. eine weitere polizeikontrolle ist menschenlos (bei den wetter, wen wunderts). und dann fahren wir in los molles ein, ein vorort von las lenas. an dieser stelle: las lenas ist ein skiresort der gehobeneren klasse. das teuerste im land. dieser vorort ist die günstige unterkunft-variante.. aber die sieht auch so aus.. ich hätte gedacht es seinen ruinen, die hotels sind aber noch in betrieb, wies scheint.. wir fahren also lieber weiter, rein nach las lenas.

etwa einen kilometer vor dem dorf ist noch eine YPF, was uns sehr freut, unser tank ist bald leer, wir hatten ja schliesslich gestern kein geld rausgelassen und mit karte kann man hier noch lange nicht überall zahlen ;-). aber eben: zuerst ins dorf rein. nicht ein dorf wie wir es kennen, ein bunker am anderen, stylisch gebaut, alle im ändlichen styl. gefällt mir eigentlich nicht besonders, aber sie habens durchgezogen und so sieht es irgenwie doch noch cool aus. wir werden begrüsst von einem jungen herrn der uns recht deutlich zu verstehen gibt, dass wir mit dem matzmobil nicht am richtigen platz hier sind. wir können aber runter zur tankstelle, oder noch weiter runter nach los molles (nein!!). aber das wird wirklich gut verpackt, freundlich rübergebracht. wir werden mit händeschütteln und infos begrüsst. wow! professionell aufgezogen, muss man sagen. auch unser plan, vielleicht an einem hotel strom zu kriegen geben wir bald auf.

also wieder runter zur YPF wo wir erst mal informiert werden, dass es hier keinen strom hat, miguel, der tankwart dann aber doch erbarmen hat und uns in einem hinterraum eine steckdose findet. wir sind nicht grad im skigebiet, aber immerhin haben wir strom. wenn es schneit ist es für uns recht wichtig, da doch die solarpannel nicht wirklich nützlich sind mit dem kalten weiss drüber ;-). beim einrichten an unserem plätzli reisst noch der verschluss unseres kofferraumes und fredel muss hinters mechen, in der kälte.. ich mach es uns dafür drinnen gemütlich, mit kerzen, räucherzeugs und stell die warmen "füssli" (schlafsäcke für die füsse) bereit, lass die heizung auf volltouren rattern und schmeiss mich in die fasi-hosen. neues tenue ist angesagt ;-). und wie gewünscht: es schneit noch immer unvermindert, nassschnee zwar, aber weiss ist es, für gut!

fredel trinkt mit miguel noch einen kaffe und ist dann auch zurück zu hause, wo wir uns gemeinsam einschneien lassen! noch etwas in den büchern lesen, weiter einschneien lassen, rösti mit racletteresten essen, einscheinen lassen, strom wieder einstecken den die bewohner des raumes ausgezogen haben, einschneien lassen, radio absstellen um dem einschneien zuzuhöhren...

wenn wir schon so feudal bewacht an der ypf tankstelle übernachten können, wollen wir uns auch einen kaffe im gaucho land ( pendent zum heidiland ) gönnen. super, nur automaten kaffe, der jedoch gar nicht mal so schlecht schmeckt, aber heidiland ist eben nicht gleich heidiland. wir brettern weiter, sind auf schnee eingestellt, und fahren und fahren. soweit das auge reicht, nur flachland, ab und an ein paar hügel, dann wieder pampa mit ein paar rinder kindern, cabras=ziegen aber alles ziemlich trocken und trostlos, wenn man eines der bekanntesten skigebiete südamerikas im kopf hat.

las leñas wir kommen, winter wir sind schon fast da, aber es fällt schwer daran zu glauben. was solls, d'schine versucht unsere winterstimmung beizubehalten, und erwähnt, dass wir ja immer noch fast 200 km davon entfernt sind, und von zürich sieht man eiger mönch und jungfrau auch noch nicht. stimmt..... wir bleiben optimistisch auf der routa 40, obwohl diese auf unserer karte von rot=asphalt zu grün=schotter bis wellblech bis weiss=praktisch nicht vorhanden gekennzeichnet ist. unser optimismus wird belohnt, die strecke ist abwechslungsreicher und relativ angenehm zum fahren. wir fahren an einen dique, der eigentlich eher ein embalse wäre. auf jeden fall ists ein stausee, und die staumauer kann sich sehen lassen. vercasca lässt grüssen! rechter hand wasser und links gehts nur noch in die schlucht runter.

auf der anderen seite der staumauer, etwas noch nie dagewesenes in argeninien, kaum zu glauben, fast nicht in worte zu fassen, unbeschreiblich.........
ein tunnel ca 300 meter lang, und zum guten glück hoch und breit genug um uns durch zulassen.
danach wirds brilliant, wenn man den bezeichnungen glauben schenkt. vorbei am cerro diamanto, laguna diamanto, salino diamanto und so weiter. nun wird uns auch klar, dass all die hügel in der fläche nicht von riesenmaulwürfen, sondern von gewaltigen baggerschaufeln auf der suche nach diamanten stammen müssen. nach dem diamanten salzsee sind wir wieder auf der asphaltierten strasse, und in der ferne können wir, zu unserer beruhigung schon mal etwas höhere berge sehen, was aber nicht heisst dass wir viel schnee sehen.

zur abwechslung fahren wir mal wieder an eine polizei kontrolle. wohin? las leñas! dann geht halt...passa danke auf wiedersehen. nun schlängelt sich die strasse von 1500m bis 2250m hoch. die dunkeln wolken die uns schon den ganzen tag gefolgt sind, haben unsere bitten erhört, und lassens plötzlich schneien. je näher wir den bergen kommen umso mehr schneits.
das erste was wir vom noblen skiressort zu sehen kriegen ist ein, dem zerfall preisgegebener bau, der wohl mal als hotel gedient haben muss.......aber halt den autos davor, dient diese bauruine immer noch als hotel.....? budget travel...man stelle sich vor, endlich mal ein vernünftiges angebot, in las leñas skiferien zu machen, preiswert, alles inbegriffen und dann dieser bunker, vier kilometer vor dem eigentlichen skigebiet....

wir, schon wieder auf dem letzten zacken mit diesel, fahren um die zweitletzte kurfe, uns lacht eine ypf an, und eine kurfe weiter stehen wir mitten im kuchen. hotels cabañas und lodges, alle unter der kategorie verbrechen an der architektur und landschaftsbilder, mittendrin der edelweiss skilift, massenweise leute mit, sowie mit ohne ski skischuhe boards schlitten schnee, matsch wasserlöcher auf der strasse, vorsintfltliche skibusse und wir stehen mitten auf der strasse, kriegen die mäuler nicht mehr zu.....bis uns einer im schneegestöber entgegen kommt, uns freundlich anlacht, kelle schütteln wie "ah ihr seit auch da", uns einweist, hier tickets, dort hinten bei den camions tagesparking willkommen und überhaupt.
wie auf dem männlichen parkplatz nur etwas anders.....(sorry der war jetzt böse, das männlichen parklatz personal hat letzten winter einen quantensprung in sachen freundlichkeit gemacht )

aber übernachten hier? oder sogar bei einem hotel? auf dem parkplatz schon gar nicht. wer hier übernachtet bucht gefälligst ein hotel, oder ist wer weiss wie viele kilometer im tal unten und kommt dann mit dem bus hoch... wir sind ratlos, machen mal eine huelta durchs ganze dorf, aber sehen wirklich praktisch keine möglichkeit uns irgendwo hinzupflanzen und vorallem noch irgendwo strom abzuzweigen. also fahren wir aus dem dorf raus, erstmal zur ypf. diese ist wie gesagt auch etwa eineinhalb kilometer ausserhalb, aber wenigstens nicht irgendwo im juheee draussen.
ich frag vorsichtshalber ( vom tal her ist angeschrieben dass für wohmos hier kein stellplatz ist ) mal jemanden in der garage, diese zwei jungs verweisen mich in den kisoco

hier hängt miguel der tankwart ziemlich lässig auf eine stuhl und schaut mit einer chicca mexican tv. auf meine frage hin zeigt er uns sofort einen platz wo wir uns zwei drei nächte hinstellen können.
sogar strom besorgt er uns, in einem der zwei zimmer gleich neben dem kiosco. das einzige problem ist, dass jedesmal wenn jemand aus der türe rauskommt, ziehts den stecker wieder raus. aber wir habens uns schon so gemütlich eingerichtet, und sehen jedesmal wenn der strom wieder abstellt, und so lernen wir auch unsere nachbarn kennen.

es sind dann wohl auch diese nachbarn die in der garage drüben noch ein asado schmeissen, währenddem wir uns an einer richtig deftigen rösti mit späckli und resten raclette käse wohltun.
von der garage kommt immer wieder ein weibliches lachen, das wohl weniger zu einer zierlichen dame gehören kann. die lacher sind so was von kratzig dreckig und laut, dass wir uns fragen ob das tasächlich eine frau sein kann. aber das kommt eben davon wenn man in schlecht gelüfteten eiskalten garagen, wintersaison für wintersaison asados celebriert.........

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