ein wilder weiber-traum hat mich nicht so ganz gut schlafen lassen. musste ich doch, gestärkt durch viele andere frauen, der männerwelt beweisen, wie unabhängig wir sind. zusammengeschlossen haben wir uns, abgehauen sind wir, aus dietikon übrigens 3 frauen, was für ein zufall.. kämpfen, stark sein, wie bin ich doch froh, dass dieses szenario in meine träume verbannt worden ist, und ich es im richtigen leben nicht so ausleben muss, oder nicht mehr muss.. auch sonst wurde in dieser nacht noch so manches erledigt, gemacht und umgesetzt. ufff.. wie schön aufzuwachen und grad ein gemütliches bad geniessen.. das wirkliche leben kann also viel schöner als der traum sein, manchmal zumindest. oder ist es, weil wir schon in unserem traum leben?? wer weiss. wir nicht..
ich werd von meinen morgen-sport-übungen von fredel mit einer fordernden kuschelschulter und streicheleinheiten abgehalten und nur meine "grosse" willensstärke setzt mich in bewegung.. dann ein zmorgen und.. baden.. wie gesagt, ein friedlicher start in den schönen tag. es soll unser abschiedsbad sein in den naturthermen.. heute gehts weiter. die haut wird noch mit dem naturschwamm (sind wir doch natürlich) geschrubbt und dann abgeduscht.. wie werden wir solche rituale vermissen.. aber der schnee ruft.. jetzt ist's so weit! skilatten, snowboardbrett, schneeschuhteller, airboardmatrazze und pulverschee, wir kommen!!!
im matzmobil mach ich noch ausgedehnte morgentoilette, salbe meinen körper , geniess medtitationsmusik und steh dann, frisch rausgeputzt, in frischen kleidern auch noch, zur letzten besteigung des thermen tals bereit. noch ein paar föteli und bei der einen eso-frau (das höhrt sich für mich einfach richtig an, ob sie eine ist.. sei dahingestellt, hippy mässig aus sieht sie auf jeden fall.. ,-) noch räucherstäbli kaufen. die, die wir schon erstanden haben, sind einfach der hammer! also unseren vorrat aufstocken. aus dem verhandlungs vorsätzen für einen besseren preis, wird nicht viel, wir runden sogar, nach dem sie uns einen, etwas besseren preis gegeben hat, wieder etwas auf. aber warum auch nicht, uns gehts ja gut, ihr sicher auch, nach dem guten geschäft. es soll jeder etwas von unserem glück haben.. sie erzählt uns noch, dass sie gestern nacht das licht abgestellt haben, alle nackt ins wasser gingen und die sterne genossen.. haben wir etwas verpasst.. war sicher genial, der himmel quillt ja schier über von den leichttupfern..
es geht zurück ins matzmobil. ich zeig fredel auf dem weg noch einen vermeindlichen inhalt für einen "ovä", der sich aber als gebrauchte mate raustellt - wollte ja nur helfen und dann gehts los. den berg runter ins dorf fiambala. wir sind ja schon fast einheimisch, kaufen was wir noch brauchen, oder eigentlich auch nicht, aber ist es nicht einfach genial, wenn man für ein trinkgeld fleisch kaufen kann (darauf haben wir aus spargründen in der schweiz immer verzichtet..).? rückgeld wird wieder in zitronen ausgezahlt, die wird uns aber noch gute dienste tun, dazu später. grad als wir den ort verlassen wollen, kommen noch zwei ältere frauen auf fredel zu und fragen, was wir den da, im matzmobil, verkaufen.. wir sehen für sie anscheinend aus wie ein marktstand, oder so.. sie lachen auf jeden fall aus tiefem herzen, als fredel erklärt, dass wir leider nichts verkaufen und sie lachen nochmal mehr, als er ihnen hald, so quasi als entschädigung, 2 schweizer (budget-) kaugumi schenkt.. die zwei sind wirklich super aufgestellt und winken sich fast die arme aus, während wir davongondeln.
wir kommen wieder mal an einer polizeikontrolle vorbei, ist aber reine formsache, woher, wohin, papiere, notieren, adieu, merci vielmal, äs andersmal.. irgendwo im gelände sticht mir eine kirchenrunie ins aug, ein rotscheinender lehmbau, massiv mit 2 kleinen türmen. sieht auf den bergen im hintergund schön aus. ich halte das matzmobil auf strassenkurs und die silouette der kirche verschwindet langsam.. in meinem innern verschindet der drang, diesen ort zu besuchen, aber überhaupt nicht, nein er wird mit jeden meter, den wir uns entfernen, stärker. irgenwann dann, höhr ich einfach auf mein gefühl und wende unser gefährt.. zurück, raus in die lanschaft, ran an die, wirklich schöne, kirche. ich kanns mir nicht erklähren, aber ich wurde getrieben. im innern (das dach fehlt) hat es einen kleinen altar mit diversen figuren und bildern und flaggen etc. dahinter ein engel, der mir einfach nur gefällt.. ich bin in seinen bann gezogen und kann es nicht lassen, ihn auf einem foto festzuhalten.
vielleicht musste dieser abstecher sein, um uns vor etwas zu schützen, vielleicht musste ich einfach die schöne engelfigur sehen, wie auch immer. es hat sich gelohnt. dass die gestalt ein kind im arm hatte, werte ich, wiederum nicht, als zeichen ;-). im nächsten dorf tanken wir und lassen uns den weiterweg erklären. es geht an baustellen vorbei, umleitungen über frischen teer, es ist schwierig zu verstehen, wann man jetzt wo durch soll ;-). die bauarbeiter winken uns auf jeden fall alle zu und wir sind bald wieder irgendwo im niemandsland. aber auch da hat's kleine dörfer. in dem einen ist wieder eine polizeikontrolle? nein, etwas neues, eine fruchtfliegenkontrolle, oder so. die beamten haben auf jeden fall überall einen stick mit einer fliege auf ihren kleidern und wollen wissen, ob wir früchte, gemüse mitführen. da kommt unser zitronen-trumpf zum zuge. fredel zeigt die gelbe frucht voller stolz und lenkt somit von all dem anderen ab, das wir dabei haben. zitronen, nicht so schlimm, weiter gehts.. danke lieber metzger ;-)
zwischen den bergen wird es topfeben, da muss mal ein meer gewesen sein (den gedanken machen wir uns auch in den nächsten tagen..). die dörfer, die wir jetzt durchfahren, sind wohl minen orte. dann findet man noch oliven und nussbäume und reben. wir schauen uns schon langsam nach einem nächtigungsplatz um und ich hätte wohl nicht lange gefackelt und grad bei der strasse parkiert.. das lässt der schlafplätzlikönig nicht mit sich machen, zum glück.. eine abzweigung zu runien bring uns den erfolg. die ruinen sind zwar eher verlotterte adobebauten, aber das ist uns egal, es ist auf jeden fall friedlich, ruhig und schön. und warm auch noch grad, wir erkunden noch etwas die gegend, geniessen ein sandwich und lesen noch etwas vor dem matzmobil. dann mach ich unseren wohnraum wohlriechend, aufgeräumt und schön. so mancher bartolomäus-freund ist heute auf besuch und summt um uns rum, auch 3 fruchtfliegen verabschieden sich aus dem fenster, hatten wir noch nie.. ob die kontrolle wohl nützt??
es muss geschrieben werden: ich freu mich auf's skifahren, kein witz.. fredel und ich haben noch nie zusammen skiferien gemacht. mal 4 tage saas fee oder sölden, das war das höchste aller gefühle. diesen winter hatten wir grad 2x die möglichkeit, zusammen auf die ski.. also ab in den winter.. das nur so als zwischeninfo.. hat mich grad überkommen..
drei duftkerzen, die immer auf unserm tisch platz finden, werden heute offiziell unseren gotti/göttikindern zugetielt. eins für rahel, eins für yara, eins für nicole.. so denken wir nochmals mehr an sie, wenn wir es so wohlig, gemütlich schön im matzmobil haben. sind wir doch stolze gotti/götti's.. es ist so..
etwas spanisch lernen, lesen und 3 riesenplätzli geniessen.. so nimmt der abend seinen lauf und ich bin tod müde, wenn ich heut nicht gut schlafe.. kuren macht müde, und fahren auch noch grad ;-). gut nacht.
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das soll jetzt wirklich das ende der kur sein? ein letztes mal bei allen temperaturen vorbeischwaderen, düschelen, fenijälelen flotte pürschtel machen...... zum abschied veranstalten wir noch eine fotosession rund um die becken, saugen nochmal etwas von der friedlichkteit ( in der zwischensaison ) dieses ortes ein, "märten" noch mit der esotussen hippi tante um einige päckli räucherstäbli, nach denen schnitz grad e bitz gefallen oder geschmack gefunden hat.
schlussendlich erhalten wir zum abschied noch ein artesanal bambus schiffli und mucho suerte = viel glück auf den weg.....
kurz nach unserem abschied sind wir in fiambala, parkieren nach alter einheimischer manier fünf meter vor dem fussgängerstreifen, und machen uns auf zu unserem - schon fast - stammbeck und stammmetzger.
beim metzger, der mit seiner runden brille mit den bläulichen gläsern ähnlichkeit mit einem italienischen wohlgenährten john lennon verschnitt hat , erkennt mich wieder, schneidet zwei prachts filet plätzli, wovon eines etwa doppelt so gross ist wie das erste - da anschnitt - worauf ich mich durchringe noch ein drittes zu kaufen. als ich den laden verlasse bin ich ausgerüstet mit einem riesigen und zwei monströsen filet steaks plus einer zitrone = 10 peso wechselgeld.....como normal
beim bäckermeister werden uns zwar keine zitronen angeboten, dafür lachen uns ein pack alfajores an. nachdem diese sechs köstlichkeiten, natürlich mit dulce de lece, dreimal noch weniger als nichts kosten, sind auch die gekauft, und wir sind ausgerüstet bis auf weiteres. gerade als wir losfahren wollen, sprechen mich zwei frauen an, und fragen was ich verkaufe. ich schnall zuerst nicht was sie meinen, aber sie erklären mir sogleich, dass sie sich gesagt hätten, "mal sehen was die in dem fahrzeug verkaufen." ich frag sie was sie denn gerne gekauft hätten, und sie antworten schokolade? no hay=hats nicht, bonbons? tan poco= auch nicht, aber die beiden sind so freundlich und die ganze zeit am kichern, da schenke ich ihnen je einen meiner heiligen budget kaugummis.
ruscheli pilotiert uns richtung nationalparks talampaya, valle de luna und gleich um die ecke valle féril.
noch nicht weit aus fiambala raus, werden wir vom miliär aufgehalten. wohin < san juan wie aus der pistole geschossen, als ob wir unbedingt dahin müssten. woher < thermas de fiambala zauberhaft schön, ruhig etwas schwärmen, und durch sind wir.
ein stück weiter zieht ein, in der pampa stehendes adobe gebäude, fabrikli? kirche? ruschelis aufmerksamkeit auf sich . sie meint schön... wirklich schön....
ich denke gerade halt doch an und mach ein foto, aber wir sind schon vorbei, und d'schine scheint daraufhin ein wenig abwesend......
bis sie sich ein herz fasst, auf die bremse steht, eine saubere wende an ort vollbringt, und zurück zum - wie sich herausstellte - kirchli fährt.
offensichtlich ist der argentinische tourismus verband daran, einige sehenswerte gebäude oder epochen zeugnisse zu renovieren. die tafel vor der kirche gibt einige informationen über einen adobe weg und scheint vom tourismus verband gefördert zu sein. die ausgehobenen gräben hinter dem nebengebäude zeugen von adobe ziegel gewinnung, die wohl zur renovation benötigt wurden.
ebenfalls am renovieren sind sie die grüne strasse welche wir nun entlang fahren. wir sehen noch keine arbeiter, geschweige denn arbeitsgerät, aber die ersten - oder sinds die vergessenen also quasi letzten - desvio=umfahrung schilder stehen überall auf der strsse rum. die umfahrung führt meistens nur auf den pannenstreifen, der eigentlich gar kein pannenstreifen ist sondern die alte stauppiste darstellt.
in der hintersten ecke dieser strasse, quasi wieder mal an einer provinz grenze, werden wir wieder angehalten. keine polizei kein militär, nein diesmal ist's die fruchtfliegen kontrolle. von diesem schreckensgespenst habe ich schon einige storys gehört.
grundsätzlich sind sie nur dazu da, zu kontrollieren dass kein gemüse und keine früchte über die kantonsgrenzen kommen, und so einer verbreitung der fruchtfliege entgegenzuwirken. schade reicht mein spanisch nicht aus, um diejenigen die ganz wichtig tun, zu fragen, wie sie dass denn den fruchtfliegen beibringen, die nicht mit dem fahrzeug unterwegs sind......? aber aber dieser kontrolleur war nun recht locker drauf, und fragte mich ob er in den wohnraum dürfe.
so etwas verstehe ich ja nun schon gar nicht, und ich texte ihn zu, dass wir eine limon dabeihaben. mach die tür auf, ohne jedoch den tritt runterzulassen. dies scheint genug abweisend zu sein, und der señor kontrolleur bleibt am eingang stehen. nun ist ja unser kühlschrank auch gleich beim eingang, und ich schwenke schuldbewusst diese eine zitrone. schuldbewusst, weil ich erst beim blick in den kühlschrank die kartoffeln, die zwiebeln und pommelone entdeckt habe....... eine zitrone sei no importa=nicht wichtig, und nada mas? nein nada mas auf jedenfall keine zitronen..........und durch sind wir.
matzmobil geniesst mal wieder etwas asphalt unter den socken. da stört es auch nicht gross dass die strasse eher einer wellen mulden bahn ähnelt als einer strasse. nachdem wir einige dörfer, deren hauperwerb von nuss und olivenhainen sowie wenigen rebstöcken zu kommen scheint, durchquert haben, wird die gegend recht öde. etwas sand, einige büsche wenige kakteen ( ist wohl sogar für die zu garstig hier ) und das ganze gespickt mit einigen felsbrocken, wo nur der liebe gott weis woher die kommen. irgendwo, irgendwann, schon lange am schwanenhalsen nach einem schlafplatz etwas abseits der strasse, sticht uns ein wegweiser zu irgendwelchen ruinen ins auge. mit ruinen haben wir bereits gute übernachtungs erfahrungen gemacht, und wir biegen ein, und finden zwischen halb- mittelalterlichen und uralten adobe ruinen einen topfebenen standplatz, weit weg von der gut fruequentierten ( mindestens zwei lastwagen pro stunde ) strasse.
bevor wir unsere tschernobyl plätzli in die pfanne hauen, machen wir einen kleinen archäologischen rundgang, geniessen die letzten sonnenstrahlen, und hauen schlussendlich uns selber auch in die pfanne....
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