wieder geb ich alles um meinen bauch, die beine und arme etwas zu stärken am morgen früh. das geht ja noch gut, aber der versuch, einen neue wc-rolle aus dem kofferraum zu nehmen ist dann etwas schmerzhaft. das stativ, nicht wirklich gut fixiert in unserem kofferaumchaos spingt in hohem bogen gen grossen zehen zu und prallt da mit voller wucht auf.. autsch! ich bin wach!
mein plan (oder trick): ins dorf zum kaffe trinken, d.h. für mich: sugo d'aranja.. ja. so wirds gemacht. bald sitzen wir in korbstühlen und lassen es uns gut gehen und schnöden so nebenbei noch etwas über die anderen zmörgeler. dann steht projekt einkaufen an. unsere vorräte sind geschmolzen. wir werden aber weiter kreativ bleiben müssen.. die möglichkeiten wurden heute nicht erweitert. es hatte zwar so manchen kleinen laden, aber was wir suchen gibts da nicht oder ist zu teuer oder was auch immer. wir kommen grad mit ein wenig mehl und siroup-beutel zurück. dieses projekt haben wir also nicht erfolgreich abgeschlossen. die nächste grössere stadt wird wohl angefahren werden müssen.
auch suchen wir noch ein weingut, dass im reiseführer angepriesen wird für sein gutes restaurant. auch das ist nicht erfolgreich. aber was solls. wenden wir uns hald wieder dem hauptplatz zu und lassen uns im caffe von vorher nochmals etwas auftischen. ich verwöhn mich mit einem schinken käse toast und fredel nimmt nochmals 2 medialuna (halbmonde, gipfeli klein). der kellner witzelt mit uns rum und wir geniessen einfach, und schnöden weiter.
heut haben wir einen grund, es uns gut gehen zu lassen: wir sind drei monate unterwegs! dann hat supperwurm noch geburtstag. leider scheitert auch das projekt anruf in die schweiz. niemand ist zu erreichen. wenigstens ein spruch auf die combox (darin bin ich einfach lausig..). dann gehts zurück nach hause und uns springen wieder die blöden alfajores an.. drei monate, je 3 süssigkeiten.. die verkäuferin lacht uns nur verschmitzt an.. neue stammkunden ;-). eine köstlickeit lassen wir uns auf der zunge vergehen vor dem matzmobil und danach begeb ich mich zum kalorienabbau mit der wäsche zum wasser. ich will mich der umwelt zu liebe, heute nicht weiter darüber äussern.. die anfallende arbeit ist getan und dann gehts an den compi. wir möchten heute noch news auf die page laden.. mal schauen ob dieses projekt klappt. aber das allerwichtigste ist: viel an supperwurm denken, und unser 3 monatiges feiern.
der gedanke an supperwurm treibt mich dann auch nochmals ins dorf rein. nochmal ein anrufversuch.. wieder gescheitert.. jetzt ist wirklich zu spät.. also kein sprechkontakt mit ihr :-(( das projekt internet ist übrigens auf morgen verschoben.. sind wir doch nicht wirklich erfolgreich mit erledigungsarbeiten heute.. also besser auf's feiern konzentrieren ;-) beim nachhauseweg besuch ich noch martina. wir plaudern und staunen ab der sandwolke die sich hinter dem dorf gebildet hat. es liegt was in der luft.. seltsam. es war wirklich wieder superinteressat etwas zu plaudern und erzählen. sie geht morgen weiter.. viel glück!
dann, zurück bei meinem jüngling, geb ich alles und mach aus schnitz einen supper-schnitz.. feniälälä, feinschmöckig machä, schön aleggä - ich zieh alle register einer 36 jährigen und bin bereit für dä usgang!! wir kommen. vorher im dorf war so viel los, dass ich fredel überrede etwas früher reinzugehen. er macht mit, aber all die leute sind weg und es wird langsam aber sicher kälter. der wind treibt sandwolken durch die gassen, der himmel färbt sich braun. die sandwolke hat sich also übers dorf gelegt und gibt nur einen getrübten blick auf alles frei. sieht wirklich noch speziell aus.
wir lassen es uns aber doch nicht nehmen noch etwas zu flanieren und die shops zu checken und vor allem: eine bar für einen apreo zu suchen. auch diese projekt ist nicht von erfolg gekrönt und wir finden uns hald wieder im caffe vom morgen. ist wohl das einzige, dass offen hat und angenehm wirkt. das personal ist ausgetauscht und alles ist viel, viel hektischer. unser kellner hat wohl den ersten tag oder so und ist wirklich supergisplig.. der arme kerl tut mir schon fast leid. für fredels witze, die noch heute morgen beim anderen so gut angekommen sind, ist hier kein platz mehr. der gispel reagiert auf jeden fall überhaupt nicht und fredel ist froh, dass wenigstens der nachbarstisch ab seiner foto-witzelei lacht.
wir lassen nichts unversucht, in vollen zügen zu feiern. 2 martini bianco und 2 schinken-käse toasts.. und weils so gut ist bestellen wir das menue grad nochmals. so geht die zeit um, wir gratulieren uns immer und immer wieder und hoffen, dass es noch so manchen monat so weitergehen wird. das znacht lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen und wechseln, viel zu früh für argentinische verhältnisse, ins restaurant an der gleichen strasse. es wird wohl wieder musik geben, aber erst viel viel später, als wir wohl schon schlafen ;-). der kellner ist froh, kommen wir schon früher, nicht alle auf's mal. auch er wirkt etwas sehr geschäftig.. aber ich wär ja auch nicht anders im berufsleben ;-). er tischt uns nebst wein, viel fleisch (blutwurst, rippli, blätzli, wurst etc) und salat auch noch zeitschriften auf. drin finden wir infos über skiressorts und so manches mehr. ich blätter da also in den schönen bildern rum und irgendwie schweift mein auge auf einen kleinen text unter einem eindrücklichen bild ab. und was steht da: staubbachfälle (berner oberland), sibylle bischler und co am klettern (natürlich war das alles noch etwas genauer.. aber wir durften das heftli leider nicht mitnehmen, trotz betteln und erklären, dass das wirklich eine richtig gute amiga von uns ist..). wir staunen also nicht schlecht, irgendwo in argentinien erscheint uns so sibylle (hat man den nie ruhe von ihr?!?! ;-)))). die welt ist klein.
unsere mägen jedoch gross um noch einen dessert aufzunehmen. es unterdessen die hölle los und mir rinnt der schweiss runter. sitzt ich doch grad neben dem ofen, den ich am anfang ja so genossen hab, der jetzt aber doch fast etwas zu warm geworden ist. eine schöne feier für uns.. essen, geniessen, was wollen wir mehr, als eben noch ein paar viele viele monate oder jahre reisen!! unglaublich aber war, trotz eisiger kälte draussen, wissen wir nicht so recht, ob wir uns noch ein takeaway clace leisten sollen oder nicht. fredels unschlüssigkeit ist mein zeichen und wir lassens, oder besser verschiebens auf morgen.
der wind hat sich unterdessen beruhigt, die sicht ist wieder besser und so finden wir unser bett zielstebig. gut nach! und gratuliiiiääärääääääää...
|
mit kaffe brauen wird heute nichts, wir ziehen gleich richtung dorf, und lassen uns dort ein eigen zusammengestelltes desayuno=frühstück auftischen. kaffe, medialunas=süsse gipfeli und viel zum schnöden. das "machotum" wird hier bis zum exzess gepfelgt . die frauen mit töchtern kommen zuerst rein, suchen einen tisch - was ja ohnehin schon schwierig ist - drei frauen in einem halbeeren lokal die entscheidungs findung selbst zu überlassen, welcher tisch zu besetzen ist - wenn dann aber der patron eintritt wird sicher zuerst mal reklamiert, wie klein der tisch ist, auch wenns gar keine grösseren hat.......
dann wird erstmal der kellner mit grösster verachtung - die sind ja eh von der minderen wertigkeit - angeschnauzt, da mal noch einen zweiten tisch hinzustellen.
der aufbruch scheint einem ähnlichen ritual unterstellt, beobachtet an einem anderen tisch.
papa schmeisst das geld leger auf den tisch, erhebt sich, alle anderen müssen etwas sessel rücken damit er auch bequem aus der hintersten ecke aufstehen kann, begibt sich ohne irgendeines freundlichen wortes geschweige denn einem blick auf die untere klasse der kellner, auf die strasse, wo er dann wie der inkarnierte clomubus himself auf der strasse herumstolzieren kann, bis dann seine familie, die geduldig auf das rückgeld gewartet hat, und welches die frau anscheindend einstecken darf, unter freundlichem lächeln und aufwiedersehen sagen dann ebenfalls dem mucho macho hinterher "gstürfeln" darf.
so in etwa sieht das aus, wenn die wohlhabenden porteños=buenos aireres im armen norden oben urlaub machen. ganz im gegenteil zu uns,. die wir mit unserem persönlichen kellner immer etwas über roger federer ( das einzige was er von der schweiz kennt ), oder den davis cup - wo die argentinier ins halbfinal vorgerückt sind - plaudern können, und gleich nochmal eine runde kaffe bestellen.
d'schine meint heute müssen wir eh nicht aufs geld schauen, wir sind am feiern! drei monate unterwegs, das ist doch ein driftiger grund, und es wird unser tagesmotto.
nachdem die heutigen erledigungen nicht wirklich unter einem guten stern stehen - einkaufen scheitert kläglich am sortiment der hauptsächlich kleinen kisocos oder todo=alles läden die vom ausgestopften gürteltier über vicuña wolle zum jägermeister, abfülltrichter zum, seit vier monaten vergammelten speck hinter der verdreckten glasvitrine eigentlcih alles haben, aber eben doch nichts. auch das burtseltags telefon in die schweiz um schines gottikind zu beglückwünschen erreicht nur die combox, woraufhin auch wir begreifen, das ein dreimonatiges nicht zum erledigen gemacht wird sondern zum feiern......
also back zum camping und schnitz feiert noch e bitz , die restliche wäsche zu waschen... die wir dann ganz feierlich zusammen auswringen, und aufhängen.
ich hol mal wieder ein paar tagesberichte nach, während ruscheli nochmal ins dorf schreitet um einen weiteren telefon versuch zu unternehmen, der wiederum in einem comboxmonolog endet.
als sie zurückkommt macht sie einen auf superschnitte, und meint im dorf sei recht was los, und sicher perfekt um bei einem apero etwas über die vielen besucher zu lästern. also mach ich aus mir auch noch das beste was ich hinkriege - etwas deo unter die arme - und ab gehts ins dorf.
nach dreimaliger umrundung der placa, merken wir, dass das einzige was im moment los ist, die sandwolke über dem dorf ist, die uns mit einem bissigen wind die augen brennen lässt, und wir sehen uns gezwungen wiederum im stammkaffe platz zu nehmen, und dann beginnen wir so richtig mit feiern.
martini bianco, und um uns vor dem hungertod zu bewahren tostado con jamon y queso, und weils das dreimonatige ist gleich nochmal. nun sind wir so richtig angefüttert, und wir schlagen uns drei quadras weiter in ein - für ein tourikaff - wirklich noch einladendes lokal. wir kriegen die karte sowie zeitschriten zum durchblättern. die karte ist schnell gelesen und bestellt ebenfalls, somit machen wir uns über die zeitschriften her, und entdecken zwei ziemlich interessante berichte.
in meinem adventure heftli sind die skigebiete um bariloche beschrieben, und ruscheli findet einen kletterbericht vom berner oberland lauterbrunnen staubbachfall mit sybille bischler die verfolgt einem immer und überall es ist zum aus der haut fahren ehrlich........
trotz nettem fragen, ob wir das magazin behalten dürfen, kriegen wir nur eine adresse 200km entfernt, wo wir selber eine ausgabe kaufen können....... hat das trinkgeld nicht wirklich unterstützt......
vollgefressen mit parilla=grillplatte rotwein und dessert (käse mit honig mmmmh) schlendern wir wieder ausgang dorf dem camping zu. trotzdem schnitz zum dessert schon ein gläcu hatte scheint sie immer noch von der sucht getrieben zu sein, und steurt an der placa auf eine heladeria zu. ich bin aber nicht wirklich entschlossen,die äussere kälte innerlich auch noch abzukühlen, und wir, mit einem entäuschten schnitz, sind bald im wohlig warmen matzmobil, wo ice cream gar kein grosses thema mehr ist, sondern nur noch schlaaaaaafen.
|