Tagebuch 14. Juli 2005
Argentinien / roters Tal, irgenwo vor Cafayate (quebrada las Conchas)


vom winde verweht, der hitze entkommen.. wenn wir wüssten.. buchelis fall
früh am morgen erlausch ich ein geräusch draussen.. ein tier? ich möchte sofort auffahren und rausschauen, aber mein schlaftrunkener körper macht da nicht mit und bis ich meinen kopf zuerst anschlage und dann aus dem fenster recke ist alles schon vorbei.. fredels gestriges häufchen wurde auf jeden fall ausgegraben, wie er mir später berichtet.. also etwas ist los da draussen, ein puma?? der tag beginnt mit kaffe und geht in schreibarbeiten weiter. wir lassen die letzten tage revue passieren und schreiben alles nieder. lesen uns natürlich gegenseitig vor, was wir da alles erlebt haben. wenn man bedenkt (das wird mir klar mit einem blick auf die argentinienkarte) dass wir nur so einen kleinen ecken im norden des landes bereist haben während des letzten monates.. haben wir doch so manches gesehen und erlebt. eine geniale gegend hier oben.

nach beendigen meiner berichte schmöckere ich noch etwas im tagebuch des letzten jahres rum, vor einem jahr haben wir also von dänemark nach schweden verschifft.. wie die zeit doch geht.. wieder mal wird mir klar, dass es sich lohnt unsere erlebnisse niederzuschreiben.. darin zu lesen macht einfach spass und so manches, schon wieder vergessenes kommt wieder rauf. ein guter entscheid unsere homepage zu führen. für uns sicher immer und immer wieder genial darin zu lesen.

heut bin ich also wirklich eine gute werbung für belowzero (check links und sponsoren).. vom haarband über top und shirt und hose.. alles genialste klamotten von belowero.. und bequem zu allen auch noch. bald muss ich mir aber fast alles vom leibe reissen und die sonne aufsaugen.. heut ist's dann aber fast zu heiss draussen (das braucht was bei mir..). bucheli berichtet von 34 grad und ich glaub ihm heute sogar. beide begeben wir uns überhitzt ins kühle matzmobil und lesen da, geniessen, lassen eine leichte brise über uns ziehen.. ich lass mich noch von fredel ärgern, hat er doch sein buch fertig gelesen und findet nichts abmüsanter, als mich vom beenden meines abzulenken.. irgendwann wirds dann aber auch ihm klar, dass das eis dünner wird und er geht auf einen spaziergang. apropos dünneres eis.. wir haben uns zur abkühlung noch kaffe (fredel) und ovo (ruth) on the rocks gegönnt.. ist also wirklich gekömmlich.. mmmmhhhh.

wie gestern, kaum geht jemand von uns vom matzmobil weg, überfällt die idyllische landschaft ein sturmwind. die wind oder erdgeister wollen uns wohl mitteilen, dass wir die gegend hier besser nicht zu erkunden haben.. o.k. fredel ist auch schon bald zurück und wir lassen uns drinnen durchschütteln. die fenster müssen wir praktisch alle zumachen und somit speichert die hitzte und verhilft uns so zu einem heissen, späten nachmittag. ein wettkampf besonderer art wird noch ausgetragen und ich geh das erste mal als gewinnerin hervor.. ja. der wind gibt weiter alles und mich "nimmt nur wunder" wie stark er wirklich ist. fredel interpretiert mich richtig und begibt sich auf's dach, um die windmesserstange aufzustellen. quasi buchelis langer arm.. letzter windrekord war 62 km/std. der muss heute gebrochen werden.. fast und dann, gemäss bucheli, weht nur noch ein laues lüftli.. hmmm.. seltsam, seltsam..

ich koch uns zum znacht curryreis mit ananas und einer riesen sauerei in der küche. fredel wiederum findet es doch etwas zu seltsam mit den windstärken und verschwindet nochmals auf's dach. aha!! bucheli ist gekippt.. darum! und plötzlich werden wieder stärken über 60 angezeigt, der rekord gebrochen um dann wieder zusammenzufallen.. bucheli scheint einem sturmwind über 60 nicht stand zu halten.. wir lassen ihn liegen und uns auch und schlafen bald bei schüttel-die-rüttel ein.

sachen gibts die gibts gar nicht. als ich mich nach dem morgenkaffe zu meinem, gestern erkorenen morgentoiletten busch begebe, sehe ich die mulde bereits ausgegraben. irgendein tier muss mein gschmäckli wohl extrem wohlriechend in die nase gesitegen sein, oder wollte dieses irgendwas bloss mit dem toilettenpapier spielen........?

da wir richtig schön sonne haben, und diese die batterien volllaufen lässt, nutzen wir das gleich und hauen in die tasten. aber fleissig wie wir sind, gibts nicht vielmehr als zwei drei tage nachzutragen, und wir lassen uns schon bald die nachmittags sonne auf unsere nackten bäuche braten.
aber was zuviel ist, ist zuviel die hitze zwingt uns schon bald ins innere, und hier geniessen wir die angenehme brise die entsteht, wenn im esszimmer und schlafzimmer ein fenster geöffnet wird. die kühle von welcher mein buch handelt tut das seinige dazu, und schon bin ich mit dem arktis forschungsschmöker durch.

ruscheli goutiert meine zärtlichen annäherungen nicht im geringsten und betittelt diese als ärgerattacken. also flieh ich raus und unternehme eine kleine wanderung, wo ich ausschau nach tierspuren skeletten und anderen lebenshinweisen halte.
ausser ein paar faustgrossen erdlöchern die schon ewig verlassen aussehen kann ich nichts entdecken, und ich lass mich vom aufkommenden wind nach hause begleiten.

dieser nimmt unaufhörlich zu, und wir sehen uns gezwungen die hängerstühle und das boden tischchen reinzuräumen, und die luken dicht zu machen. heute begann das rüttel spektakel etwas früher, was mich hoffen lässt, dass es gegen abend dann etwas ruhiger werden könnte.
den späten nachmittag verbringen wir beiden noch mit einem eigens erfundenen spielchen wo schnelligkeit und durhchaltevermögen entscheidend sind. das erste mal seit der entwicklung des spielchens, lass ich schnitz gewinnen.....!

dann beginnt das kochinferno, frei benannt nach dantes gemälde. in etwa so kann man sich unsere küche vorstellen, nachdem d'schine einen köstlichen curryreis kreiert hat. sie fegt mit der rührkelle dermassen im kochtopf, dass ein expressionistischer freihand maler neidisch würde, und eine fünfköpfige familie mit den weit verstreuten resten ernährt werden könnte........aber geschmeckt hats !

irgendwann beim kochen hat mal noch irgendwas gepoltert. ruscheli meint nur ganz erschrocken, dass dies nicht gut getönt hat, und ich kann mir - im moment gerade noch - keinen reim auf dieses undefinierbare poltern machen.
so nebenbei bemerken wir, dass das unablässige rütteln unvermindert anhält, aber bucheli nur noch einen zwanziger wind anzeigt......nun setzen sich meine kleinen langsamen grauen zellen auch in bewegung, und mein kleinhirn beginnt zusammenhänge zu erstellen.
und dann ist alles klar, je höher dass einer steigt umso tiefer und lärmender knallt er beim fall auf. bucheli unser höchstes organ im haushalt wurde die ewige schauklerei zuviel. und ab dem vielen nordost wind wurde ihm schlecht, und er musste sich ein wenig hinlegen. ist mir im fall auch schon passiert, und gar nicht so schlimm...........

wir legen uns auch bald hin.
natürlich erst nachdem das schlachtfeld der küche wieder in ein zivilisiertes gaskochfeld verwandelt wurde. so lassen wir uns vom immer noch anhaltenden wind eher wild als sanft in den schlaf wiegen.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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