Tagebuch 11. Juli 2005
Argentinien / Anfang Quebrada las Flechas


gottigöttichinderschrein am bett wie ein montag verfliegen kann
scheiss nacken hat mich fast nicht schlafen lassen. irgenwie konnte ich mich wenden und drehen wie ich wollte, so richtig bequem wurde es nicht. na ja, wird hoffentlich bald besser. ich probier mal noch ein anderes globuli. die kälte hat sich ins matzmobil geschlichen und macht das aufstehen nicht so atraktiv. dann aber der gedanke an selbstgemachtes brot, confi und butter.. o.k., so lässt es sich leben. fredel braut noch besten kaffe, den ich heute noch mit etwas ovi verfeinere. unser sonntags zmörgälä ist jetzt hald so richtig deftig auf den montag gefallen. wir sind da ja flexibel.

züri west singt uns von "zusammen alt und fett und glücklich werden..." und wir grad dazu.. singen im chor die schönen worte und stopfen grad noch etwas zmorgä in uns rein ;-). es scheint uns auch heute danach, hier zu bleiben. ich hab schon einen plan: unser schlafgemach mit den föteli unserer gotti und götti chinder gestalten. dafür hab ich schon metallrahmen von fredel machen lassen und nun werden sie gefüllt. ich druck etwas aus vom compi und schneid alles zurecht. Yara, Rahel und Nicole sind jetzt also über unseren Köpfen. wir denken eh schon viel an die drei, und so können wir sie auch immer sehen. ich muss sagen.. ich vermiss sie schon.. vor allem ist es eine zeit, die sicher interessant wäre, zu beobachten.. wie sie grösser und grösser werden und überhaupt.. aber man kann nicht alles haben. ich bin auf jeden fall gedanklich extrem viel bei supperwurm und ich hoffe sie merkts.. und vielleicht hatte sie ja schon besucht von feen im traum.. die hab ich ihr "geschickt"...

im rahmen der neugestaltung unseres schlafgemachs bekommen auch "dä supper cool has", "s'büsi", "dä diddel" (he gotti, das isch dänk än diddel, kei muus..) und mein inneres kind einen neuen logenplatz vorne in der fahrerkabine. sie können jetzt neben dem steinbock von cla immer sehen, wos langeht.. natürlich sind sie immer schlafsackmässig zugedeckt.. das hat mir ja rahel auch eindringlich empfohlen ;-), nicht dass sie kalt haben ;-)..

da der drucker eh schon draussen ist, der compi im schuss, kreir ich noch eine checkliste für den wohnraum und die fahrerkabine. ab heute kann nichts mehr vergessen werden. als hintergrund nehm ich die freundlichen blumen und auch jeder checkpoint bekommt noch eine selbergezeichnete blume verpasst. eine solch freundliche checkliste gibts sicher nicht überall ;-), und dann passt sie noch so ins interieur... die sonne strahlt wieder und gibt ihre warmen strahlen an die erde ab. zeit zum sünnelä und blüttlä.. etwas lesen, die sonnenenergie aufsaugen. das chaos drinnen kann ich dann später wegräumen.

so ist es dann auch bald.. die sonne lässt keine allzulange bestrahlung zu, ist sie doch recht stark. fredel ist nicht mehr von seinem buch wegzubringen. auch ich gesell mich zu ihm und lese, gut sonnengeschütz in meinem. danke an dieser stelle nochmals an seven (sven allenbach). er hat mir vor über 11 jahren einen quicksilverhut geschenkt. so einen mit grosser krempe rundrum.. (für gudis und meine reise um die welt..). der schützt mich also noch heute vor der starken sonne.. was macht wohl seven heute?!?!

in die ruhe fährt plötzlich ein pickup rein.. der fahrer grüsst uns kurz und teilt uns mit, er sei franzose und schon bald ist die ganze sippe wieder weg.. na ja.. wir haben auf jeden fall wieder die ruhe und ich häng mich noch an die matzmobil leiter.. in der hoffnung so einen gegen-knacks-bewegung zu vollbringen und somit die verrenckung aufzulösen, quasi.. mal schauen..heut sind wir beide recht früh drinnen, es ist wieder recht kalt. nach etwas lesen macht sich fredel auf, eine meiner lieblingsspeisen zu kochen. tomatenspagetti. ich freu mich richtig, wieder mal die gabel zu drehen.. wir machen fast nie spagetti, braucht man dazu doch die grosse pfanne und somit auch mehr gas um das viele wasser zu erwärmen.. und ich liebe nun mal spagetti. auch wenn es einfach teigwaren sind.. für micht ist es was anderes.. und da dieses heiligtum auch genau nach meinen vorstellungen bereitet werden muss, werd ich das wohl nächstes mal machen. fredel wird sich sicher nicht mehr so viel dreinreden lassen ;-))).

nach dem schlemmermahl bin ich todmüde und schon bald im bett.

das einzige was mich heute aus dem bett bringt, ist die vorfreude aufs frühstück. der laib brot hält unserem morgendlichen heisshunger nicht lange stand, und verschwindet innert kürze in unseren mägen. richtig gediegen, und der halbe morgen ist ebenfalls schon fast um.
während ruscheli den kompi mit drucker, papier und allem drum und dran präpariert, richte ich unsere hängerecke ein, und schmeiss mich, costa brava allemannen style gleich in einen der sessel, dass uns diesen platz sicher keiner streitig machen kann.

rölfi und simon haben vor unserer abreise mit ruscheli eine bücherwurm diskussion geführt, von welcher wir immer noch zerren. am anfang war der tausend seiten schmöker der schwarm, von dem wir uns beide nicht mehr losreissen konnten, und nun hab ich wieder so einen dicken schinken gefunden, der von entdeckungsreisen auf segelschiffen um 1840, in den nördlichen gefielden handelt. was gibts schöners als gemütlich in der wärmenden sonne zu sitzen, eine kiste darvida daneben, und geschichten zu lesen die vom ewigen eis, erfrierungen, skorbut und monatelangem im eismeer eingesperrt sein handeln.

einmal mehr wird mir bewusst wie gut wirs doch haben. montag, der mittag zieht unbemerkt an einem vorbei, die einzige verpflichtung ist, dass man keine hat, und zwischendurch realisiert man einfach mal wieder wie gut das alles ist.

ich möchte nicht sagen dass mich die arktische geschichte fesselt, nein sie kettet mich förmlich an meinen stuhl, und ruscheli ist einmal mehr an der innendekoration des matzmobils tätig, wo ich mit meiner eher chaotischen auffassung von farben, linien und ausrichtungs arrengements eh ncihts zu sagen habe.
aber das resultat kann sich sehen lassen. unsere göttikinder sind nun edel auf alurahmen aufgezogen immer und überall mit uns dabei, und ich freu mich schon jetzt yara und nicole mal irgendwelche geschichten, vollgespickt mit lebensweisheiten, räubergeschichten, annekdoten und vielem anderen zu erzählen. aber im moment müssen sie sich, mit ab und zu einem gschenkli, einer karte oder einem e-mail aus der ferne begnügen.

wir läuten den abend mit der vorbereitung einer spaghetti orgie ein. wer jetzt sagt, spagheti kochen kann ja jeder, der soll mal unter schines augen versuchen, diese langen teigwaren zu breiten. es beginnt schon beim salzen des wassers, gefolgt von der kochintensität dieses, wenn die spaghetti hinein kommen, geht weiter über den deckungsgrad der noch harten teigwaren ( geht ja nicht so einfach, weil die dinger am anfang noch hart sind, und brechen darf man sie auf keinen fall ) also muss der untere teil erst etwas erweichen, bis dann der ganze faden unter dem kochend heissen wasser ist, was aber enorme ängste auslösen kann, dass die einzelne spaghetti am einen ende plütterweich, in der mitte al dente und am anderen ende noch pickelhart sein könnte..........es ist nicht einfach glaubts mir!

ende gut fast alles gut. ein subversives reklamatiönchen, dass die spagutz ein wenig über den al dente grad hinaus gekocht sind, die sauce dass nächste mal wohl separat gekocht werden müsse, und es ist definitiv entschieden dass ich mich sicher nie mehr hinter ein kulinarisch so hochstehendes menue wie tomatenspaghetti wagen werde.....!!

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



info@matzmobil.ch