Tagebuch 10. Juli 2005
Argentinien / Anfang Quebrada las Flechas


autsch.. von feuer glut und asche
heut nacht hab ich irgend einen käse zusamengeträumt und mich dann bewegt und ein lautes knacken und chnorzen hat mir mitgeteilt, dass ich irgendwas verrenkt habe im oberen Rücken. Am anfang konnte ich mich fast nicht mehr bewegen, jetzt gehts schon wieder etwas.. aber ich geb mich ziemlich steif heute ;-).

es ist sonntag und wir haben uns ja am sonntag zmorgen angewöhnt. es bleiben zwei vertrocknete scheiben brot die wir beschmieren und dazu guten kaffe geniessen. gar nicht so übel. dann, wie vorgenommen, die compis raus und in die tasten hauen. fredel macht mich immer mal wieder an betr. steif usw.. aber da muss ich durch.. aussprüche wie "bliib locker" werden wohl noch weiter angehört werden müssen. es war keine grosse diskussion ob wir noch hierbleiben wollen.. fredel teilte mir mit, dass wir wegen ihm gerne noch bleiben können, und eben dieses plan hab ich mir eh auch schon so ausgeheckt..

ein versuch die bettwäsche auf dem dach auszulüften wurde mit einer dreckigen decke wieder reinziehen, abgebrochen. das arme matzmobil kommt nicht ohne spuren durch die staubwüste durch.. und das ist jetzt auch auf unsere bettwäsche gut sichbar ;-). heut gönnen wir uns einen zweiten kaffe und schreiben und schreiben. die sonne wärmt schon wieder und kaum die türe offen, verirren sich so manche bienen in unser matzmobil. angelockt durch unseren eingangs-blumen-vorhang.. sieht der freundlich aus ;-).. so viel farbe sind sie dann aber doch nicht gewohnt und summen munter wieder raus.

auch ich summ mich raus nach der anstrengenden schreib-session und leg mich an die sonne. wie schön warm es doch wieder geworden ist, denkt man am morgen früh nie. die wärme oder die sonne oder die idylle, wer weiss wer, inspieriert mich zu weiteren möglichkeiten die nächste zeit zu verbringen. wie schön hier, und so viel natur und freiheit.. nach so viel genuss geh ich dann aber doch noch etwas "ad seck" und montier mein leuchtoranges "übergwändli" und schick fredel zum wasser hohlen.. mein plan, bzw. trick von heute: matzmobilgrosswäsche. schliesslich will ich nicht wieder unsere bettwäsche schmutzig machen auf dem dach, und wenn man dann das dach schon putzt, kann man ja, fast, den ganzen rest auch noch runterwaschen. das matzmobil strahlt im sonnenlicht nur das "füddli" ist noch staubig. dies konnte stellplatztechnisch nicht gesäubert werden (zu nahe an den büschen).

nach so viel körperlichem effort, trotz nackensteifheit, gönn ich mir noch etwas ruhe und mach dann auch noch den innenraum ganz gemütlich und schön. fredel schleppt holz an, es wird wieder ein schönes feuer geben, da bin ich mir sicher. mit so viel liebe gemacht kann ein feuer nur brennen und glut hervorbringen "vom strübstä".. ich geniess die aussicht aus unserem zuhause.. man hat mal wieder ungetrübte sicht nach draussen. ja! ich lass mich wiederum dadurch inspieriern und lass meine ohren meine engel höhren (per walkmen, den zweiten teil der session) die mir auch wieder zu mehr klarsicht verhelfen.

der tag ist schon bald wieder um und ich präparier noch einen brotteig und einen mais-böllä-chäs-salat. fredel wiederum mixt mir noch einen caipidrink mit den restlichen früchten und er genemigt sich den restlichen wein von gestern. so gemütlich richten wir uns vor dem wirklich schönen feuer ein und geniessen den abend. das brot quillt zu seiner vollen grösse auf der heissen glut und der duft steigt in unsere nasen. wir sind aber vom riesen salat recht gut gesättigt und lassens dann bleiben, grad den laib noch wegzufressen ;-).

mich treibt die kälte bald wieder rein. meine nacken will wärme, ganz klar. ich schluck wieder ein paar globuli, lass mich mit rächerstäbli duft einlullen und meditier noch etwas auf dem bett.. der genuss. ich konzentrier mich auch etwas auf meinen nacken und hoff, die schmerzen gehen bald des weges. als fredel auch rein kommt legen wir uns gemeisam ins bett und lesen noch, bis uns die augen zufallen.

am morgen begrüsst mich eine etwas steife braut. sie macht den eindruck, als ob sie diese nacht einen besen verschluckt hätte . aber ohne witz, es scheint etwas ernsthafteres zu sein. nicht ganz so locker sitzen wir am sonntags frühstück, und semi-geniesen die letzten zwei ziemlich ausgetrockneten scheiben brot.
da ruscheli heute sicher keine kakteen ausrupft, setzen wir uns hinter die kompis, und versuchen die eindrücke der, in den letzten tagen durchfahrenen gegenden niederzuschreiben.

ruscheli, halbnackt an der sonne, der friede im tal, keine menschenseele weit und breit, wir geben uns der wärme des kommenden tages hin, und geniessens in vollen zügen.
ich mach zwischendurch mal eine erkundungstour, um zu sehen wie weit die holzreserven verstreut sind, und kaum zurück hat schnitz einen plan, oder war es ein trick.....? sie schmeisst sich in ihr strassenarbeiter kombi und degradiert mich zum wasserläufer. matzmobil kriegt, was wir schon lange mal wieder vertragen könnten. eine dusche vom sonnenstoren bis zur felge.
ich versorge die holde (waschma) schine mit wasser aus dem fluss, und sie schrubbt was das zeugs hält. ganz ohne weichspüler oder waschmittel ( wahrscheinlich hats von den dörfern weiter oben gelegen genug im fluss.....) wird das matzmobil in ein völlig neues sonntagskleid getaucht.
als kleine vergleichsmöglichkeit bleibt der hintere teil welcher zu nah am gebüsch ist ungewaschen.

soviel energie steckt mich an, und ich trage noch mal einige trockene holzresten an unserem lager zusammen.
ich kann den halben nachmittag dabei verbringen, die äste auf die richtige länge zu brechen, schön säuberlich jedes noch so kleine ästchen an seinen platz zu legen, und so einen schönen grundstock für ein abendliches feuerchen zu bereiten.
so wie ruscheli stunden vor einem mandala verbringen kann, schöne steine aneinanderreihen, die farben ineinander verlaufen lassen und fantasievolle ornamente zu formen, und dabei raum zeit und universum hinter sich lassen, so kann ich mich dem stundenlangen meditativen feuerstellen bauen, holztristen errichten dem nachfolgenden feuerentfachen, glutstochern und ascheräuchern hingeben.

heute können wir meinem meditafeuer aber noch etwas anderes abgewinnen. schnitz bereitet einen teig, ich eine glut und wir vereinigen das ganze, hauchdünn getrennt durch ein backpapier, vor dem verbrennen geschützt auf dem grillrost unseres dreibeins.... die gestrige kohle und heutige glut verstrahlen eine solche energie, dass wir in kürze von unserem platz einen talübergreifenden backstuben duft in der luft verströmen.

das brot noch am backen, lassen wir mal brot sein und verleiben uns ein köstliches maisalätli ein, das uns mit seinen vitaminen , zwiebeln und dem edamer like käse gleich so vollstopft, dass wir jegliche weitere aktivität in der küche auf morgen vertagen.......

wir lassen diesen sonntag ausklingen, indem wir uns früh ins bett legen, und noch etwas in einem, unserer zahlreichen büchern lesen. auf dass diese bald mal wieder etwas mehr platz preisgeben....

ruschelis "verklemmtheit" wohlverstanden in ihren schultern ist noch nicht ganz abgeklungen, und ich fühle mich hilflos, da meiene shiatsu kenntnisse einfach noch nicht ausgereift genug sind, solch gravierende verrecnkungen zu therapieren. aber ich mach mal den versuch, zum einschlafen, gesunde energieen fliessen zu lassen und so eine heilung positiv zu beeinflussen........

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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