wir haben mal wieder warm beim aufstehen. der trick mit durchgang (bullauge) aufzutun über die nacht, so dass die gasflaschen etwas mehr im warmen sind, hat geklappt.. ist doch erfreulich. so steh ich auch freiwillig vor fredel auf und press mir einen saft und verwöhn meinen jügling mit kaffekochen. sieht er doch einfach viel netter aus, so ohne die barthaare im gesicht.
das gestern gebackene brot wird mit brigittes genialen quittengelee zum zmorgen "vertromed". und dann bin ich nicht mehr zu halten.. den compi raus und schreiben, vorbereiten, föteli durchstöbern.. es geht alles locker von der hand, also nützen! das wetter ist eh etwas durchzogen und draussen ist um 12.00 grad mal 6 grad.. was hier die sonne ausmacht ist derhammer. sonst konnte ich um diese zeit schon fast "blüttlä" draussen. aber was solls.. bis jetzt dürfen wir ja wirklich nicht klagen. wir wissen schon fast nicht mehr wie sich regen anhöhrt ;-)
dann gehts geschäftig weiter, ich modivizier noch den blumenvorhang, teste eine not-anhalter-mitnehm-variante und räum noch die fahrerkabine aus, kleb doggy wieder fest auf die ablage, so dass er wieder unbeschwert mit dem kopf wackeln kann.. und das muss er auf diesen strassen für wahr.. auch möcht ich die nummernschilder, die bei dem gerumpel immer runterfallen an die sonnenblenden kleben, aber: da klebt grad gar nichts.. liebe fashionpointlers.. das ist also keine ausrede ;-).. dann helf ich noch fredel beim wassersystem entlüften und unser pottapotty wird auch noch grad entleert, den brauchen wir ja wegen doggy-bag system nicht mit wasser gefüllt zu haben.. dann wieder all die spuren des wirbelwind artigen arbeitsausbruchs beiderseits wegräumen und das matzmobil gemütlich machen..
nach so viel getaner arbeit muss geruht werden und ich pflanz mich mit buch auf den hängersessel. der himmel ist immer noch etwas durchzogen, also nichts mit sünnälä, aber hängen allemal. fredel rastlos streift derweil durch die prärie und lässt seinem marboro-country-feeling freien lauf.. nur das pferd fehlt.. er schleppt holz an, richtet die welt-rundeste feuerstelle mit steinen ein und dreht sich noch eine für heut abend.. was für ein mann.. und er kann auch anders.. lesend im sessel neben mir, oder drinnen auf dem bett (wurde es doch wirklich langsam kalt).. wirlkich schön hier..
wir haben nur noch eine frischware im kühlschrank, 3 eier.. und da ich ja weiss zu was für omeletten höchstleistungen mein bocuse fähig ist, überred ich ihn, auch diese qualität auszuleben. zum glück ist bald abend und ich kann die köstlichkeit wegputzen (bin heute gefrässig..). dann bricht mit marlbofred wieder die unendliche freiheit des matchos aus.. er wendet sich seinem feuer zu und ich lass ihm die freiheit.. bei mir bricht der eso-tussen trieb aus und ich räuchere das matzmobil noch mit schutzesenz aus. als ich die schützende rauchschwade auch noch um's matzmobil platzieren will kippt mir der pot.. ein schlechtes omen? hoffentlich nicht. mit ein paar resten gehts dann doch weiter mit räuchern und zurück drinnen, im warmen matzmobil, konsultier ich noch die engelskarten und meditier noch etwas das sternenlicht in mich rein und um mich rum.. das gefällt mir. würde sagen, fredel und ich sind wohl weit weit weg gewesen heute abend..
der sternenhimmel schenkt mir noch eine sternschnuppe und dann kommt fredel auch schon zurück. müsst er jetzt nicht das schaffell ausrollen und neben dem feuer schlafen? übertreiben müssen wir es beide ja nicht und wir kommen wieder an beieinander. liegen im bett und wir höhren ein auto. fredel erhebt sich und kontrolliert das geschehen. seltsam, die letzten nächte sind immer mal wieder vereinzelt autos vorbeigefahren.. wieso heute die aufmerksamkeit auf dieses vorkommen?
das eine auto fährt an uns vorbei, aber ein nächstes lenkt zu uns rüber und blendet uns mit den scheinwerfern direkt in die hütte.. seltsam.. diesmal schauen wir beide ganz genau hin, was soll den dass? mal aufstehen und genauer hinschauen und immer noch nichts sehen, weil geblendet. fredel versuchts noch mit der nightshot kamera (vielleicht sieht man da mehr? - nein). dann wechselts auf standlicht und immer noch auf uns gerichtet.. wirklich komisch.. ich begeb mich mal sicherheitshalber in die fahrerkabine.. falls es wirklich wirgendwelche böse wären, könnten wir das feld rasch verlassen.. aber wird wohl nicht so sein.. die sitation dauert noch etwas an und dann kommt im hintergrund noch ein fahrzeug und durch das ist unser spotter verschäucht.. na ja.. wir werden nie wissen was das sollte, aber heute waren wir zumindest beide in der verfassung, dem gewicht zu geben. also besser vorsichtig genug sein.
zurück im bett bleib ich noch etwas wach um zu checken ob der lümmel zurückkommt, was er aber nicht macht. die nacht schlaf ich eher schlecht, zu warm, zu trocken, zu komisch? wie auch immer. ich schraub die heizung runter, mach ein fenster auf, trink noch was und schon schläfts sich besser.
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einmal mehr entpuppt sich schines gedankengut als die lösung. nach derrick mässiger fehlerquellen analyse gestern abend, sind wir darauf gekommen, dass unser gasanschluss wahrscheinlich gerne an unserer nestwärme partizipieren würde. so öffneten wir diese nacht das bullauge. quasi zwei lamas auf einen schlag. frischluft vom esszimmer und genügend wärme um den gasanschluss freundlich genug zu stimmen, die ganze nacht gas zu liefern.
schnitz, beflügelt von der morgendlichen wärme macht kaffe und saft, was wiederum mich zu beflügeln vermag. wir tischen so ein richtiges frühstück auf, was für unsere verhältnisse ja eher ungewöhnlich ist. aber das gestrig gebackene brot schreit völlig nach butter und gonfi.......
die zeit vergeht wie beim frühstücken oder so. nach kurzer absprache beschliessen wir, mal etwas gewicht einzusparen. unsere port a potti alias chemie toilette wird ganz entleert. befindet sich doch seit einem jahr nur die chemie und spülwasser darin, welches bisher dank doggybag technik gar nie wirklich gebraucht wurde. als ruscheli die feinjustierung des freundlichen eingangvorhangs beginnt, werde ich ebenfalls vom erledigungstrieb gepackt. das wassersystem sollte bei dauerbetrieb - gemäss gebrauchsanweisung - einmal im monat entlüftet werden. diesen satz haben wir seit einem jahr vorsätzlich ignoriert, da sich das - ebenfalls in der gebrauchsanweisung so beschriebene - kombinierte sicherheits und entlüftugnsventil im tiefsten keller hinter einem berg gleitschirme verbirgt. eigentlich ist's ja eine kurze sache, einen gleitschirm etwas zur seite geschoben und schon entlüftets.
da dies jedoch wie schon beschrieben bei dauerbetrieb, einmal im monat gemacht werden sollte, schreit dieses eingericht nach einer modifizierung. ich meche ein stängeli an den ventil hebel, der dem entlüftungsschlauch entlang durch den boden nach aussen führt. kein in den keller kriechen mehr, kein mühsames gleitschirme verschieben mehr, einfach aussen am stängeli ziehen und es entwässert und entlüftet.
auf diese geistige höchstleistung in dieser höhe, brauche ich nun etwas körperliche ertüchtigung, und ich melde mich zum holzsammeln ab.
sogar den wüstenbüschen wirds hier oben manchmal etwas zu trocken, und sie verdorren. man braucht sie nur noch einzusammeln, was jedoch einen längeren spaziergang mit sich bringt. sind diese trockenleichen doch recht verstreut, und bis das holz für ein feuer beisammen ist, muss ich zweimal zu hause abladen.
die richtig harte arbeit beginnt nun erst recht. eine schweizer familien feuerstelle muss errichtet werden, wollen wir nicht die ganze wüste abfackeln. die steine sind zwar nicht so weit verstreut wie die büsche, dafür ziemliche brocken......aber in gemütlichem tempo ist auch das bald bewerkstelligt, und die holz triste steht, me muesse numeno aazünte.........
nur nichts überstürzen auf dieser höhe, und lieber mal ein nachmittags päuschen im matzmobil einschalten und die gemeinsame einsamkeit geniessen. schnitz gelüstets e bitz, und zwar nach omeletten. es kann gar nicht früh genug abend werden so haben sich die bilder von käsegefüllten crepes in ihrem kopf manifestiert. in etwa einem viertel der zeit was die zubereitung beansprucht, wurde dieses - zu unserer leibspeise erkürten - znacht wieder vernichtet. nun gelüstets mich, und zwar nach einem feuer bis zum himmel, und einem glutstäbchen nach guter alter schamanen manier.
ich begebe mich in feierlichem zeremoniell zum feuerplatz, entzünde beides und gebe mich den, immer wieder neue formen bildenden flammen hin, geniesse die tiefen züge des schamanen glühstäbchens, und schweife mit den flammen, den speziellen gerüchen die diese wüstenbüsche verströmen in die unendlichkeit..........bis mich dannn die minus grade und die allerletzten züngelnden, nach nahrung suchenden, flämmchen in die kalte wirklichkeit zurückrufen.
also besser in die wärme des matzmobils, welches ruscheli ebenfalls noch einwenig geräuchert hat, und in's bett.
aber der abend ist noch nicht gelaufen, die party beginnt erst..........
wir hatte ja immer etwas verkehr, aber heute schrecken mich die lichter des ersten vorbeifahrenden fahrzeuges zum fenster, um zu sehen ob er wirklich vorbeifährt.......es ist ein truck und er fährt vorbei, sind wir doch in der dunkelheit von der strasse kaum auszumachen.
der zweite wagen, den wir schon von weitem hören, scheint sich jedoch brennend für uns zu interessieren. er hält an, richtet die scheinwerfer zu uns, bleibt genügend lange so stehen, dass wir uns veranlasst sehen, mal aufzustehen und die lage genauer zu beobachten.
s'schine ist auf alarmstufe rot, und kriecht durch's bullaugenfenster in die fahrerkabine, um im notfall sofort losfahren zu können. weiter hinten sehen wir ein weiteres fahrzeug nahen, was dem ersten dann wohl doch nicht so behagt.
er startet seinen motor und fährt langsam weiter............sehr suspekt, wir bleiben in alarmbereitschaft, bis die rücklichter beider fahrzeuge von der finsterniss der wüstennacht verschluckt werden, und begeben uns zurück ins bett wo wir eine relativ unruhige nacht verbringen..........
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