Tagebuch 17. Juni 2005
Argentinien / Nähe Dique Cabra Corral -


ein gutes erwachen simmen feeling back to the rafting times
ich bin heute schon realtiv früh gemächlich erwacht aber intensiv erwacht. nach der schönen bettwärme trieb es mich raus, an den bach, spliternackt, um mich zu duschen.. bewaffnet mit schöpfbecher machte ich mich also frisch! ein wirklich schöner start in den tag!! so könnte es immer sein.

mein jüngling hat mit schon tee gekocht und wir trinken, hängen und schreiben dann noch was.. und dann passierts.. hektik bricht aus.. die sonne!! raus mit dem fotoapparat.. aber die freude ist schnell vorbei.. aber sie kommt zurück.. und zwar für gut.. der himmel wird blauer und blauer... jaaa!! ich bewaffne mich mir hängersessel und kuschel-schaffel und einer tasche mit bücher, spanisch lern sachen etc. alles was es braucht um einen tag am "beach" zu verbringen. leider ist es nicht sehr warm und damit das bikini im matzmobil geblieben. die sonne saug ich aber trotzdem auf und les etwas, derweil fischer-fred die angel schwingt. ich überleg mir mal noch, wenn ich nun so ein fisch wäre.. würde ich die superschnelle fliege sehen können, oder gar noch in dem kurzen zeitraum wo das ding obendurchfliegt, aufspringen können und so gefangen werden? das sollen die fischer wissen, eigentlich..

es hat ein paar spuren ins wasser. auch da überleg ich mir etwas, und zwar, dass hier sicher eine einbootstelle ist.. weit gefehlt.. es ist eine ausbootstelle, was sich etwa eine halbe stunden nach meinem gedanken zeigt. ein rafting-bus parkiert neben dem matzmobil und schon springen gut eingepackte rafter aus dem boot, grad an unser schönes plätzli.. ist das plötzlich hektisch, schon wieder... aber zum glück nur kurz und schwups.. wir haben wieder die ruhe.. leider verschwindet die sonne schon bald hinter den hohen felsen am gegenüberliegenden flussufer (die felsen ragen wirklich vom wasser rauf in riesige höhen). ein condor kreist im gegenlicht und zeigt sein können. es wird rasch kalt und ich muss die schöne lagune gegen das matzmobil tauschen.. aber, das matzmobil ist ja schliesslich auch nicht wirklich ein ort, wo ich nicht gerne wäre ;-)

ich widme mich noch etwas meiner spirituellen seite und lerne dann spanisch. die türe öffnet sich, und fischer-fred steht da, in seinen fischerstiefeln und erzählt mir wieder die geschichte vom verlohrenen köder.. schon wieder jemandem eine freude gemacht.. wie nett ;-). eben dieser verwandelt sich dann vom fischköderspender zum meiserkoch und zaubert, im rahmen unserer tincino-woche, ein pilzrisotto der superklasse. ich kann mich nicht zurückhalten und verkünde meine nachmittaglichen gedanken von wegen fischen, die vielleicht nicht schnell genug sind, so eine schnellfliegende fliege zu schnappen. das fischer-meister buch muss her und ich krieg noch eine darbietung, die nur "dä lustig" hinbringen kann..

draussen bricht irgendwann nochmal die hektik los.. ein paar rössli geben vollgas und rennen hin und her, oder gallopieren oder traben, oder wie man das immer auch sagt. ich, gotti-kind geschädigt schnapp mir die kamera und versuch den besuch bildlich festzuhalten. ein paar rössli zur rechten, der rest zur linken. und eins der rechten sammelt allen mut und rennt an mir vorbei, oder gallopiert oder.. ich, auch mutig, wenn man bedenkt, dass "s'gotti angst vor rössli hät", lass mich nicht beirren und drück ab. nachher wieder ruhe.. die pferde trinken den halben bach leer und ich merke, dass mir so diese tiere eigentlich auch noch gefallen. in der schweiz, so in voller gefangenschaft, immer schön nach dem kopf des menschen, passen sie mir irgenwie überhaupt nicht.. aber hier.. hier können sie noch recht frei machen was sie wollen. ein schönes bild auf jeden fall.

weniger schön, aber nötig, der abwasch und dann ab ins bett.

tee und kaffe zum zmörgelen um zehn. der himmel zeigt sich noch nicht in perfekter sonnenform, aber es kann ja noch werden..... d'schine will mich zum angeln begleiten, geht schon ein stück voraus, und ic hpräpariere noch kurz meine siebensachen. als ich dem flusslauf folge ist ruscheli weit und breit nirgends zu sehen.
erst einige zeit später schleicht sie durchs dicke buschwerk, mit ihrem roten kopftuch kaum zu übersehen. ich muss auf mich aufmerksam machen, so gut bin ich getarnt..... ich fische eine weile, scharf beobachtet von meiner braut, bis ihr dann das ewige rauswerfen und wieder einziehen doch zu eintönig wird, und sie sich auf das liegewieschen vor dem matzmobil zurückzieht.

unterdessen hat sich der himmel recht mit einer blauen störung überzogen, und die sonne scheint. der wind zieht doch noch ziemlich zügig den fluss hoch. ich versuche mal wieder die fliegenfisch ausrüstung, dieses mal unter erschwerten bedingungen, nämlich mit wind entgegen dem flusslauf. da ich eh keine ahnung von der technik habe, arrangiere ich mich dann auch irgendwann mal mit diesen verhältnissen. ( wenn jedoch irgendwer eine web page kennt wo das fliegenfischen verständlich und lehrreich beschrieben ist, bin ich sehr dankbar für die adresse )

irgendwann scheinen wir besuch zu erhalten. ein bunt bemalter klappriger bus mit anhänger fährt auf "unseren" schlafplatz. ich lass meine angelkünste einen moment ruhen, und versuche mit dem fahrer in's gespräch zu kommen. dieser hat jedoch allem anschein nach bei der argentinischen raftingschule im touristik kurs gefehlt, und verhält sich relativ wortkarg. sie wären gerade mit einem chilenischen film team unterwegs kann ich ihm gerade entlocken, viel mehr krieg ich nicht aus ihm raus. als das boot dann einpadelt, sehr vorbildlich umgeben von zwei safety kajaks, kommen dann so richtig gefühle von vergangenen raftaingzeiten bei alpin raft hoch. es kommt mir vor wie ein trip auf der simme. die guides sehen wohl in allen ländern der welt mehr oder weniger gleich aus, und wir sind erstaunt wie gut alle ausgerüstet sind.

um das boot auszuwassern, lässt sich der guide dann jedoch auch wieder nicht viel zeit. die beiden chiccos, die noch das letzte flussstück am filmen sind werden herbei zitiert, und das raft wird am matzmobil vorbei auf den trailer gehieft. und schwupps sind wir wieder alleine an unserem örtli.

der nachmittag vergeht wie im flugfischen. aber auch die von ruscheli ausgekundschaftete stelle wo die riesenfische springen erhöhen die heutigen fangchancen nicht wirklich. so erübrigt es sich, heute ein feuer bis zum himmel zu entfachen und fische zu grillen. besser halten wir uns an die bereits begonnene cucina del ticino, und ich haue ein risotto al funghi in die pfanne. irgendwann wird die küchenidylle von ziemlich heftigem getrampel gestört, und ich sehe durchs küchenfenster eine horde pferde ausgelassen dem bach enntlang galoppieren. kurze zeit später rasen sie wieder völlig ausgeflippt zurück. wäre d'schine noch am selben platz wie heute nachmittag , wäre sie jetzt flach wie ein flunder.

trotzdem wagt sie sich todesmutig aus dem haus, ausgerüstet mit fotokamera. will sie doch ihrem superwurm gottikind imponieren und ein paar nette rössli bilder vorzeigen. das resultat kann in der fotogalerie eingesehen werden.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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