mit etwas wärmerem innenraum als gestern, steht es sich doch viel besser auf.. ein lob an unsere heizungen! wir sind recht früh dran und machen uns fahrbereit. bei der tankstelle von gestern übergeben wir das matzmobil dem tank-spezialisten und gehen in der zeit, wo er die fast 500 liter tankt, ins kaffe. der nette herr von gestern ist auch wieder da und plaudert noch etwas über gott und die welt mit uns. vor allem natürlich über argentinien, wos schön ist, und über's matzmobil. gas nachfüllen geht dann hier aber nicht. eine flasche haben wir schon aufgebraucht..
wir fahren also vollgetankt, um 300 chf leichter, los, schlachtrichtung norden. fernziel santiago del estero. das ist aber recht weit weg, und wir kennen uns ja schon.. vielleicht gefällts uns ja irgendwo vorher schon ;-). nach capilla del monte biegen wir wieder in eine natur-rüttel-die -schüttel strasse ein. weniger kilometer, mehr erlebnis! es geht grad ein tal rauf, in richtung der bergkette, die mir schon vom see aus so gut gefallen hat. so wie es scheint, ist das hier ein kraft ort. viele heilige grotten und so manche gemeinschaft, die sich hier niedergelassen hat. sogar eine lourdes grotte findet sich hier. wirklich wunderschön und friedlich hier, in dem schönen tal! gefällt mir sehr gut! wir geniessen die fahrt!
irgendwann gehts dann wieder hinten runter und der blick öffnet sich auf weitere hügel und täler. hier kommen überall rote felsformationen zum vorschein. im hintergrund immer noch "meine" schönen berge. wunderschön hier. um eine kurve prallen wir fast mit 2 gautchos zusammen, die die kurve gekratzt hatten. ein winken und weiter gehts.. der weg schlängelt sich wieder in ein tal rein und wir können es fast nicht fassen, wie schön es hier ist. rote felsen, graues flussbeet, heller schilf, palmen.. wie eine oase in dieser unendlichen landschaft. eine kleine brücke bring uns über das ausgetrocknete flussbeet und wir bleiben darauf stehen um zu fotografieren und geniessen. wie muss das hier farblich bei schönem wetter aussehen.. muss der hammer sein.
es geht noch so manchen kilometer weiter auf schotter und dann erreichen wir ein dorf. ich sag eher links, fredel eher rechts.. und, wie immer, der mittelweg ist dann der richtige für unsere weiterfahrt. die weitere lanschaft ist wieder hüglig und mit vielen kaktus-bäumen versehen. kalt ist es aber immer noch, auch wenn wir gegen norden fahren.. die strasse flacht dann wieder ab und wird recht heimtükisch. schöner asphalt, im nächsten moment voller schlaglöcher und dielen.. tempo von 70 runter auf 20.. und das sofort! dann wieder beste strasse.. immer im wechsel. irgendwo in der unendlichen ebene entdecken wir noch einen friedhof.. kein haus weit und breit, aber ein friedhof ?!? neben uns sind gemäss karte salinen (salzsee). überall sind aber büschel und nur auf dem sand sieht man ab und zu, eine weisse kruste. nichts mit dem grossen weissen see, den ich mir vorgestellt hab und eigentlich schon insgeheim als schlafplätzli vorgesehen habe ;-)
die gegend wird bald wieder geschäftiger. an der strasse werden folgende waren angeboten, und das nur auf ca. 2 kilometer: schildkröten, vögel, holzskulpturen, felle, schlangenhäute, kaktusse, kaktusshalter (getrocknete und bearbeitete, verendete kaktusbäume) und decken. die kinder strecken uns die kleinen schildkröten entgegen und das wirklich alle paar meter. wie sie aufgetaucht sind, endet die sache auch wieder und wir kommen schon ins einzugsgebiet der stadt. so wies aussieht, müssen wir in die stadt rein auf den camping. wir finden und finden kein geeignetes schlafplätzli.
seit wir heute morgen losgefahren sind, hat sich die landschaft und vor allem die lebensweise total geändert. hier ist es viel viel ärmlicher. die menschen leben in verschlägen und lehmhütten. auf den strassen tummeln sich geissen, hühner, kühe und schweine. es ist wirklich eine andere welt hier. im reiseführer war ja zwar geschrieben, das die nördlichen teile die ärmsten sind.. aber ich muss mich doch irgendwie zuerst umgewöhnen. das soll aber mein problem sein. wir beobachten auf jeden fall gespannt das treiben um uns rum, als im nächsten polizei-häuschen wieder mal kontrolle gemacht wird. sollte ja keine sache sein. aber doch: der beamte blabbert fredel voll und wir füttern ihn mit so manchen unterlagen. aber erst nach langer diskussion und zeigen an anderen fahrzeugen, kommt fredel drauf, dass er den abgas test meint.. gibts ja nicht. wir haben wohl weit und breit den neuesen lastwagen hier und genau von uns wollen sie das sehen. würde wagen zu behaupten, dass die trucks von hier wohl eher selten durch die schweizer normen kommen.. ich muss also schon grinsen im nachhinein. während der ganzen sache ertapp ich mich, wie mein puls doch eben schneller wird. irgendwie hab ich das nicht gern, polizei und kontrollen und so.. weiss eigenltich auch nicht warum.. die beamten schütteln auf jeden fall fredel noch die hände und weiter gehts..
es schein nun klar, dass wir in der stadt nächtigen müssen. die vorstadt beginnt schon und es wird voller auf den strassen. ich bin froh, ist fredel am steuer. nach meinen 2x 2 stunden hab ich genug gefahren. auch tut mir das matzmobil langsam leid.. so lange fahren musste es heute! wir sind also atypisch in einer stadt und erst noch so lange gefahren. fredel fragt sich durch und manövriert unser gefährt sicher in den camping. uff.. wir sind mal wieder sicher, das wir eher die natur suchen als städte.. aber die hoffnung, uns hier mit dem internet zu versöhnen ist doch auch da und wir tippen noch etwas in den compi um a jour zu sein. dies nach den weltfeinsten niidlä hörnli mit erbsli und rüäbli (wie zu grosmuätis zeiten!!).
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der morgen beginnt kühl um nicht zu sagen frostig. auf jeden fall draussen meint bucheli um die 4°c zu fühlen. zum glück haben wir gestern die dieselheizung angestellt, was sich zwar morgens um fünf relativ schlecht auf den schlaf auswirkte, da sie mit ihrem typischen venti rattern doch einige dezibel lauter ist als die gasheizung, dafür heute morgen wiederum eher positiv auf die aufsteh geschwindigkeit einfluss nahm.
unser erstes ziel ist die tankstelle eingangs dorf, wo wir von einem chicco eingewiesen werden und dieser gleich noch die füllung der ca 450 liter diesel übernimmt. die zeit welche dieses vorhaben in anspruch nimmt, reicht uns locker für einen ausgiebigen kaffe und jugo halt, und einem plauder stündchen mit dem cheffe der tankstelle. wir sind dem jungen dankbar für seine hilfe, unseren sonnentank = der mit dem einfüllstutzen auf 2m höhe mal wieder zu füllen.
weiter gehts richtung norden, nach kurzer asphalt strecke wieder einen abzweiger richtung berge und staubpiste. wir ziehen vorbei an einigen estancias die total friedlich in mulden oder an ausgetrockneten bachläufen eingebettet sind, und hauptsächlich irgendwelchen lux und alien sekten gehören. wir sind fasziniert von der landschaft, welche sich von der interssantesten seite zeigt. schon wieder hinter der sierra kuppe schlängelt sich unsere piste durch canyons und pampas die gespickt sind mit palmen, schilf, kakteen, buschwerk und felsblöcken. dass das wetter nicht perfekten sonnenschein hervorbringt, macht der fantasie mehr platz zum ausmalen, wie das licht und farbenspiel bei sonenauf oder untergang aussehen könnte. trotzdem halten wir immer wieder mal an um fotos zu machen.
nach rund zwei stunden fahren wir ins nächste grössere dorf ein aber hier sind die strassen ziemlich verzweigt, und hauptschlachtrichtungen eher schlecht bis gar nicht angeschrieben. nach einigen links rechts meinungsverschiedenheiten vollziehen wir mal einen fahrerwechsel, ich frage gleich noch nach der richtung, und bald sind wir wieder in den pampas. die sierras verschwinden langsam im rückspiegel, und die landschaft wird wüstenartig, aber immer noch mit buschwerk palmen und kakteen bespickt. anhöhe rauf wieder runter die strasse zieht sich wie ein riesiges wellblech dem horizont entgegen.
links von uns sollte sich eine salzwüste befinden, aber alles ist überwuchert, und wir können nichts salzartiges entdecken.
die behausungen der - immerhin wieder geteerten - strasse entlang werden zusehends armseliger, und die gegend wir flach wie flach nur sein kann.
nun entdecken wir die ersten anzeichen von weissen flecken auf der erde, ab und zu siehts sogar etwas feucht aus, und wir sind sicher dass diese ganze fläche von rechts bis links zum horizont, zur salinas de ambargosta gehören müssen. die strecke schneidet nun wie von einem lineal gezogen gradlienig dem horizont entgegen. die anliegenden grünbänder sind voller ziegen, esel, schweine, pferde und rinderkinder. ab und zu sieht man auch die leute denen diese viecher wohl gehören. sie haben ihre bauten aus lehm und holz gefertigt, manchmal direkt an der strasse und manchmal so im dickicht versteckt, dass man meint kein mensch lebe hier draussen.
aber der überlebenskampf ist in vollem gange. nach und nach sehen wir am strassenrand kids, die holz oder kakteen verkaufen. irgendwann fällt uns auf dass alle, aber wirklich alle, beide hände in die höhe halten und uns steine zeigen. beim genaueren betrachten sehen wir dann die schilder mit tartuga = schildkröten beschriftet, und wissen nun was der hauptabsatz markt hier in der wüste zu bieten hat. einige haben sich auch schon spezialisiert, und verkaufen nebenbei auch noch decken felle und kappen, aber alle scheinen genau dasselbe anzupreisen.
nach den vermeintlichen salinen kommen wir langsam aber sicher wieder in zivilisierte gegend, und am nächsten dorfeingang ist sogar mal wieder eine polizeikontrolle in dem dafür vorgesehenen - und in jedem dorf eingang stehenden - häuschen. wir werden zum zweiten mal seit wir buenos aires verlassen haben angehalten, und kontrolliert. nicht nur schnell ausweiskontrolle, nein die beiden wollen alles ganz genau wissen. irgendetwas von servicio de la vehiculo und der fahrzeugnummer und obligatorisch, so ganz genau verstehen wir auch nicht was er meint. als wir schlussendlich den ganzen ordner mit sämtlichen offiziellen und halboffiziellen papieren ausgepackt haben, winken sie mich zu ihrem wagen. dort ist ein kleber mit datum darauf, und ich interpretiere daraus, dass sie die abgaspapiere sehen wollen. ich zeige ihnen das service büechli von graf, weise auf den abgaskleber hin, und die sache ist geritzt..............
nach dieser kleinen aufregung geht auch unser langfahrer tag langsam zur neige, und wir suchen auf der strecke zur nächsten stadt schon mal einen aussenstandplatz. dies jedoch ohne grossen erfolg, und bald schon sind wir mitten im kuchen drin. es hat verkehr ohne ende, mofas, fahrräder, fussgänger und eselswagen einfach zu viel. ich wünsche mir kurz mal die einsamkeit der pampa zurück, finde aber nach dreimal fragen doch noch einen camping ziemlich nah am zentrum, wo wir uns nun für eine nacht einrichten.
d'schine haut ein weltklasse nidle hörndli mit erbsli und rüebsli znacht auf den tisch, und wir sind beide gerade noch wach genug, einige zeilen zu computer zu bringen.
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