Tagebuch 08. Juni 2005
Argentinien / Flughafen Villa Dolores - Salsacate


adieu sagen.. eine kurze etappe
wir wären ja von der englischlehrerin auch grad noch eingealden worden in ihr haus, falls wir noch bleiben. aber es zieht uns weiter.. nicht viel weiter, wie sich später herausstellt.. wir sind wirklich von der gemütlichen sorte. fredel hat gestern plagiert, dass wir so um acht weiter fahren werden.. na ja.. gegen zehn waren wir dann auch auf den beinen und dankten nochmal für den genialen nächtigungsplatz beim chef. dieser meinte nur: alles was man gibt kommt auch zurück und man müsse zueinander schauen.. die welt sei klein.. wie recht er doch hat!! ich sinniere, wie die welt doch aussehen würde, wenn alle so denken würden.. schöner gedanke!!

mein kopf ist immer noch nicht so fit und ich lass fredel fahren. wir gehen noch etwas richtung villa dolores ins nächste einkaufszentrum. dort genehmigen wir uns noch einen kaffe und spenden einigen schulkindern mit einer hübschen lehrerin etwas an den fahnentag. irgend so ein feiertag. hier wird so manches gefeiert. auch der tag der besetzung der falklandinseln! obwohl sie kläglich gescheitert sind gegen maggi.. aber davon spricht hier niemand. die inseln sind den argentiniern.. fertig.. auch wenns nicht so ist ;-).

nach der kaffe-stärkung schlendern wir durch den supermercado und kaufen ein paar nötige sachen. wir fahren danach noch ins dorf rein auf der suche nach einem internetkaffe. finden aber grad keinen parkplatz und somit gehts wieder raus. da entdecken wir auch das touristinfo. wir erhalten einige infos und einen plan der gegend. kann nie schaden. wir entscheiden, wieder richtung norden (also etwas zurück) zu fahren. ein anderes dorf in unserem führer ist beschrieben wie wir es uns wünschen. auch viele naturheilkunden menschen etc.. mitten in den bergen.. ein seeli.. ab dahin. wäre eigentlich keine grosse tagesetappe. wir halten aber in mina clavero um dort ein internetkaffe zu finden. die hats auch wie sand am meer, aber immer arbeiten da irgendwelche tussis, die sich nicht trauen, uns die bewilligung zu geben, unseren lapi einzustecken. in einem internet dürfen wir dann aber doch probieren und sie hätten sogar vireless.. aber es klappt doch nicht und auch dieses girl hat keinen blassen schimmer.

also weiter und in einem kiosco im umbau hilft uns doch tatsächlich der angestellte und richtet uns eine verbindung ein.. hätten wir hier nicht erwartet. unser mails gehen aber doch nicht raus und wir geben auf und schreiben renato, dem fachmann.. mal schauen ob er uns helfen kann. heute werden wirs nicht rausfinden. also besser ins nächte normale kaffe rein und etwas warmes drinken. das wetter ist heute nieslig, kalt..brrrr.. tut gut etwas warmes zu trinken. neben uns fangen etwa 6 ältere herren an, domino zu spielen. konzentriert, als wenn es um die weltmeisterschaften gehen würde. mit verbissenen gesichtern.. als wir rausgehen, drehen sich aber alle um und winken uns zu und wüschen uns alles gute. mitten im spiel. soviel freundlichkeit muss sein ;-). fredel bringt den vergleich mit der jasstruppe in der schweiz am stammtisch.. die würden das spiel sicher nicht unterbrechen, um 2 touris adieu zu sagen ;-)

wir fahren wiede raus auf unendliche ebenen. es mischen sich palmen in das lanschaftsbild. sieht irgendwie witztig aus. palmen und laubbäume, das noch in herbstfarben. wäre sicher noch eindrücklicher bei sonne, aber die zeigt sich heute überhaupt nicht. der nachmittag ist schon bald um und wir sind eigentlich nicht weit gekommen.. aber was solls. beim nächsten dorf fahren wir einfach etwas dem bächli entlang auf einer staubstrasse, die immer enger wird und wir eignetlich nicht wissen, wo sie hinführt. vielleicht müssen wir das alles wieder rückwerts zurückfahren.. es ist recht eng. aber wir glückspilze finden am ende des weges ein kleines plätzli wo wir grad bleiben. niemand weit und breit. wir richten uns gemütlich ein, lassen die heizung laufen und ich gönn mir mal wieder einen improvisierten tom/moz salat. die tomaten sind hier nicht ganz so schön rot und makellos wie bei uns, dafür schmecken sie noch nach tomaten. mozarella gibts in dem sinn nicht. nur harten. ich habs jetzt mal mit so einem gesundheitskäse probiert.. na ja.. nicht schlecht aber auch nicht grad der hammer.

mein kopf ist immer noch nicht so superfit und ich leg mich schon bald hin. hier ist überhaupt kein vogelgezwitscher zu höhren.. irgendwie komisch, so ruhig.. ich höhr den vögeln schon noch gerne zu..

erst etwa halb neun erwachen wir langsam aus unserem dornröschenschlaf, und machen uns sogleich auf ins dorf, den supermercado zu plündern. nicht ohne jedoch dem chefe vom flughafen nochmals zu danken.
im dorf gönne ich mir erst mal einen kaffe, und wundere mich, dass hierzulande die lehrerinnen mit den kleinen die pause im supermercado verbringen. die verwunderung ist noch grösser , als dann die ganze klasse auch noch ins caffe stürmt.........?
alsbald werden wir aufgeklärt. die kids sammeln für den dia de la bandera = nationalen fahnentag. ( nicht zu vergleichen mit dem ersten august, da in argentinien fast jede tat die von irgend einem offiziellen vollbracht wurde einen grund zum feiern bietet ) die lehrerin sieht so nett aus, da spende ich doch gleich etwas...

wir haben also unsere schlachtrichtung wieder geändert. fahren neben dem flughafen vorbei wieder zurück, richtung mina clavero und dann weiter nordwärts. in mina besuchen wir gleich am hauptplatz das tourist info, um weitere regionale karten zu erhalten.
wir erfahren, dass hier die cybers ebenfalls aus dem boden spriessen wie die pilze, und versuchen - nach einem spontanen panaderia besuch und zuckersturz gebäck investition - unser glück. dieses wird jedoch arg strapaziert. müssen wir doch in den ersten vier shops unverrichteter, quasi unconnecter lapis wieder abziehen, weil die chiccas nicht authorisiert sind irgendein kabel zu lösen.
im fünften finden wir nach einigem kabelsalat raus, dass sie hier w-lan kabelloses internet haben, und wir sogar die netzkarte dabei. werden jedoch enttäuscht, da das nette modi leider keinen freischaltcode betätigen kann.

schon fast resigniert, betreten wir ein cyber das eher einem kiosk gleicht, und sich gerade im umbau befindet. aber genau hier finden wir unseren anschluss inklusive it support.
der junge hat das xp system programm so gut im griff, dass er sogar mit der deutschen version zurechtkommt, und so können wir in kürze versuchen unsere mails rauszuschicken. aber o jammer, unser matzmobil server schickt irgendwelche unversteändliche fehlermeldungen, dass er diesen posteingang nicht annehmen kann, und wir schicke ein hilfe mail an dave den fashionpoint it wunderknaben.

nichts desto trotz, trinken wir gleich noch einen cortado in der pensionierten domino nachmittagsrunden kneipe, bevor wir weiter gen norden "düsen".
auf dieser strecke durchqueren wir wieder einige kilometer pampas, bespickt mit busch- und baum werk, sowie -sehr südländisch- immer wieder palmen dazwischen. ab und an passieren wir eine kleine estancia, wo die bewohner wie's scheint mehr oder weniger selbstversorger sind. das wetter ist leicht durchzogen, und man weiss nicht genau ob da mal noch regen kommt, oder obs weiterhin so trocken bleibt.

langsam aber sicher halten wir schon wieder ausschau nach einem schlafplätzli, und werden gleich am ausgang des nächsten dorfes fündig. da führt eine wagenspur dem fluss entlang, vom letzten haus weg.
faul wie wir geworden sind, steigen wir nicht mal mehr aus, sondern fahren einfach dieser spur entlang, mit der gewissheit, dass wir irgendwo bei einer familie im garten landen könnten, oder die spur plötzlich zu eng werden könnte, und wir den ganzen weg rückwärts wieder raus fahren müssten.
aber nichts dergleichen passiert. wir entdecken ein lausschiges schlafplätzli, etwas abseits vom schuss, ohne matzmobil nur schwer zu erreichen, also genau nach unserem geschmack. wir richten uns gemütlich ein, geniessen einen tomaten ( pseudo ) mozarella salat und ein kaltes plätli, und legen uns früh hin, um morgen dann vielleicht mal, eine etwas grössere strecke zu schaffen.

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