dann noch rasch abschied nehmen vom deck 13, unserem sonnendeck und aussichtspunkt der letzten 5 wochen. dann runter in den schiffsbauch, deck 6, wo unser dreckiges matzmobil steht.. wir ziehen also wieder ein!! was für eine freude.. so richtig einrichten tun wir uns natürlich noch nicht.. schliesslich müssen wir um 09.00 im büro sein für die zoll-geschichte. da warten wir dann mal bis zehn uhr.. aber das soll ja hier normal sein.. wir haben ja zeit!!! wir hängen also in den gemütlichen sofas und plaudern noch etwas mit den brüggers. auch einer der grimaldi group ist anwesend und meint zuerst, wir müssen eine liste mit all unseren technischen geräten und sportgeräten machen.. hää?? da wären wir wohl einen tag dran. er entdeckt dann das carnet de passage und meint nur.. ah, dann.. nono, wir können es vergessen mit der liste.. uff.. das erste mal werfen wir auch mal einen blick in unser carnet de passage.. das matzmobil zolldokument des tcs. was da nicht alles drinsteht.. bahnhof für uns auf jeden fall.

der verschlafene zollheini kommt um die ecke gewetzt und entschuldigt sich für die verspätung.. de nada! dann ging alles im blitztempo.. carnet zeigen, stempel, uns fragen ob das o.k. ist.. (wir denken schon, oder?!?.. ja ja!!), runter ins matzmobil, vor die grande francia fahren.. dann die ganz genaue inspektion des fahzeuges: bei brüggers hat er noch etwas zeit investiert.. im matzmobil zeigte ich ihm den wohnraum.. er meinte nur.. ah, ja, hier schlafen, da küche und hier toilette.. wie immer!! adieu merci vielmal äs anders mal!! händeschütteln, eskorte zum ausgang und winken und händeschütteln und wir sind draussen.. total überrumppelt von so schneller abfertigung weiss ich grad gar nichts besseres, als genau vor dem polizeigebäude anzuhalten um eine lagebestimmung zu machen.. lass mich dann aber überzeugen noch etwas weiter zu fahren. kam doch der wachposten schon auf uns zu..

erster richtiger stop ausserhalb des hafens an der strasse. hier sind wir also.. das navy gerät wird erst mal geholt und eingestellt und da realisieren wir, dass wir genau unter einem riesen engel auf einem hohen podest parkiert hatten.. wenn das nicht ein gutes omen ist!!! fredel beschliesst zu fuss den standplatz zu suchen, sollte ja grad um die ecke sein.. und wir wollen ja, so ohne versicherung nicht grad rein ins getümmel fahren.. also besser auskundschaften zu fuss. ich wiederum nehm das erste mal so richtig kontakt mit dem für mich neuen kontinent auf und danke dem engel, ein wirklich wunderschöner engel!

bald ist unser matzmobil abgestellt im "estacionamento" (bewachter Parkplatz). von einem finnen erfahren wir, dass es grad gar nicht einfach ist, eine haftpflichtversicherung in buenos aires zu finden.. er gibt uns aber doch eine adresse. wirklich hilfsbereit. wir lassen uns aber nicht beirren.. aber schliesslich ist jetzt samstag und sicher keine vers. offen.. also mal rein in die stadt wandern und geld rauslassen. wie ist wohl der wechselkurs?? unvorbereitet wie immer haben wir keinen blassen schimmer und lassen mal 150 peso raus.. sind also, wie wir später rausfinden grad mal 75 franken ;-). für's taxi zum tcs von argentinien reichts auf jeden fall und wir decken uns mit einer landeskarte ein. erst noch mit einem tcs-member-discount.

von da an nehmen wirs gemütlich zu fuss. schon im taxi ist mir ein cooles kaffe aufgefallen, grad neben einer riesigen metallenen blume, die auf und zu geht, je nach sonnenstand.. das kaffe ist von ferarri gesponsert und wirklich stylisch gemacht. wir hängen uns in weisse sofa-stühle und ich gönn mir grad einen kaffe mit clace! mhhhhh... sind wir verwöhnt. aus dem reiseführer hab ich entnommen, dass in der gegend noch hippy markt ist.. also ab da hin und durch die stände schlendern. die meisten sachen sehen wirklich schön aus, mit viel liebe gemacht. viele elfen, gnome und andere wesen werden verkauft..

grad hinter dem markt-platz ist der friedhof, wo auch die perons liegen. wir tauchen in eine andere welt ein. nie und nimmer würd ich da in mitten der nacht alleine unterwegs sein wollen!!! grusel!!! hier sind nicht einfach gräber.. nein, es steht kleines gebäude an gebäude. kirchenmässig gebaut. die särge sind zur schau gestellt und es geht auch noch runter in den keller (wo sie wohl dann wirlich liegen). unglaublich was da für die toten gebaut wurde!! ein riesen gelände. gebäude an gebäude!! vieles am verlottern und einbrechen.. sieht wirklich "gfürchig" aus!! wir finden fast den ausgang nicht mehr. das peron grab erst recht nicht, aber das ist eh egal.. die nebengassen sind sicher auch interessanter.. eigentlich könnt ich tagelang in dieser welt forschen.. erdenken, was da wohl für geschichten dahinter stecken..erschaudern ab den zerlotterten, einstmals sicher wunderschönen, grabstätten. irgendwann ist es dann aber irgendwie doch fast zu viel und wir müssen raus.

es geht weiter richtung zentrum. vorbei an einer tango vorführung auf der strasse und mit halt vorbei bei einem freddo!! cläääcuuuuuuu!! steht doch im reiseführer, dass in argentinien vielleicht die weltbeste icecream gemacht wird. das muss getestet werden: beurteilung: sehr gut!! fredel will mir umbedingt den obelisken zeigen.. er kennt sich ja schon aus in der stadt.. ich lass mich leiten und schon bald stehen wir auf der angeblich breitesten strasse der welt vor dem weissen monument. schön!

unsere mägen müssen langsam wieder von der grande francia ernährung wegkommen und es ist zeit, ihnen wieder was zuzuführen. also in den supermercado und etwas brot und käse kaufen. wir können kaufen was wir wollen!! jeeeee!! ist doch schon schön!! wir schlendern weiter zur placa mayo. das ist der platz grad vor dem rosa regierungsgebäude. da ist grad eine messe oder etwas änliches. der ganze platz voll, eine prozession und über lautsprecher kirchengesang. das würde mir ja eigentlich bestens gefallen. aber igendwie fühl ich mich nicht wohl auf dem platz.. vielleicht haben hier einfach schon zu viele negative demos etc. stattgefunden. ich weiss es nicht, bin aber froh, als wir weitergehen. uns ziehts zum hafen madero, der anscheinend renoviert worden ist. wirklich ein genialer platz. auf beiden seiten der hafenbecken alte backsteinhäuser, schön restauriert, mit unendlich vielen restaurants drin. coole bar's etc. wirklich stilvoll gemacht! man fühlt sich wie irgendwo im süden von europa. eine brücke des architekten calatrava überspannt das wasser. wirklich ein hingucker!! wie ein segel geschwungen sieht das kunstwerk aus.. wir geniessen diesen ausblick aus einem kaffe aus. uns gehts wirklich gut. "wiä feriä". dann nehmen wir den weg zum matzmobil unter die füsse und legen uns etwas hin. so viele eindrücke, alles so rund gegangen.. wow! das muss verarbeitet werden.

und hunger macht das auch. wir rücken später wieder aus, schlendern wieder dem hafen entlang und gönnen uns noch einen feier-caipi den wir auf weissen riesen-hänger-sofas draussen geniessen können. später finden wir, nach langem entscheidungswandern, ein restaurant, wo wir noch draussen sitzen können, nora jones höhren, gut bedient werden, und 2 riesen filetto auf dem teller haben und salat.. jaaa... vitamine!! juppiiii.. das fleisch ist wirklich super fein und das ganze super günstig.

vollgefressen und glücklich rollen wir zurück ins matzmobil und schlafen mal wieder in unserem zu hause!! ohne schütteln des schiffmotores.. wow!! grad leise ist unser stellplatz ja nicht. grad beim hafen.. viele camions.. aber wir stehen einfach still, kein schaukeln, kein rütteln.. ja!! da sind wir also.. in südamerika.. schneller drin als ich in den kühnsten träumen gedacht hätte ;-)

zehn uhr ist angesetzt um mit dem agenten von grimaldi und dem emigration abgeordneten die formalitäten zu erledigen. der agent erscheint mit schweizerischer pünktlichkeit und die emigration ebenfalls, jedoch mit typischer argentinischer pünktlichkeit, eine stunde später. der agent meint wir sollen mal eine liste mit den mitgeführten sachen erstellen.......? wir kapitulieren, und fragen ob er zwei tage zeit habe, solange bräuchte es mindestens bis wir alles aufgelistet hätten. daraufhin entdeckt er unser carnet auf dem tisch, und meint no problemo! yeahhh.
auch brüggers haben ein carnet, und d'schine zuvorkommend wie sie ist lässt ihnen gleich den vortritt für die emigration sitzung - das stellt sich gleich als taktisch geschickter schachzug heraus - weil der emigration fritze sieht brutal verschlafen aus, ist mit dem carnet etwas überfordert, wird aber freundlich und bestimmt vom agenten unterstützt, was die formalitäten für brüggers auf eine viertelstunde- und unsere auf sieben minuten verkürzt. doppel yeaaahhh

nächste aktion die fahrzeuge auf argentinisches hoheitsgebiet fahren, kontrolle vom verschlafito und aus dem hafen raus. auch hier werden heinz und marianne wieder vor uns inspiziert. da wirds dann schon genauer genommen, in taschen geschaut, unter den sitzen kontrolliert ect.
bei uns macht d'schine kurz eine führung durchs matzmobil, mit betonung auf kurz.
aha hier schlafplatz, hier bad, hier küche, easy meint don verschlafos, wie alle anderen mobile homes auch.... that's it. tripple yeaaaahhhhh!

aus dem hafengelände gehts im konvoi.
der agent mit dem emigranten heini voraus, dann brüggers dann wir. der agent meinte nur, wenn die am ausgang eine versicherung sehen wollen, zeigt denen irgendein papier das offiziell aussieht, das reicht schon..... zeigen müssen wir gar nichts, innerhalb einer halben stunde sind wir aus dem grande francia bauch auf festem land und emigriert.....

also rein ins getümmel, erste abzweigung, was jetzt links oder rechts...? d'schine links ich rechts as usual. ruscheli will erstmal anhalten, um die "grobe schlachtrichtung" festzulegen. ist bewilligt. aber gleich vor dem polizeiposten im parkverbot, muss ja nicht unbedingt sein....... gleich weiter vorne ist schön breit, es hat platz, und wir halten direkt vor einer engelsstatue. wenn das schon mal kein gutes omen ist!
ich erkunde schon mal zu fuss und mit gps (wir haben von büsslireisens die gps daten von einem estaciomento = bewachter parkplatz bekommen) und der muss gemäss unserem garmin ganz hier in der nähe sein.
gps for president, keine zehn minuten später haben wir uns einquartiert, und können beruhigt die stadt erkunden.

was macht man in einem neuen land als erstes??? dieses mal werden nicht schuhe gekauft, sondern erst mal geld rauslassen. wieviele pesos? keine ahnung was der kurs ist, keine ahnung was die waren kosten also auf gut glück 150 pesos eintippen. später stellt sich heraus, dass das in etwa 75.-- chf sind. wenn wir schon so viel geld haben, lassen wir uns gleich mit dem taxi zum argentinischen tcs fahren, dass wir eine strassenkarte erstehen können. diese kriegen wir auch, sogar prozente gibts, da wir die mitgliedskarte vom schweizer tcs zücken.
bei der frage, nach einem versicherungs abschluss, nützt die karte aber dann wieder nichts, und man müsste schon im argentinischen club automovil beitreten um eine abschliessen zu können. fragen kann man ja, und ich bin selber erstaunt, wie leicht mir das spanisch oder castellano - wie es hier heisst - sprechen fällt.

nach diesen zwei anstrengenden aktionen, haben wir uns einen cortado verdient. bei der herfahrt mit dem taxi ist uns schon ein cafe mit gemütlichen sesseln aufgefallen. also vobei an der riesen metallblume, die als sehenswürdigkeit in jedem reiseführer steht, und zur familie der blumen gehört, weil für uns ( und den geissen peter ) alle blumen zur familie der blumen gehören! gleich vis à vis ist unser cafeplatz. eine bar ausgestattet mit ferrari logos über und über, sicher nicht das billigste am platz, aber die acht franken für zwei kaffe und einen cafe vienna mit drei kugeln glace ähnlich einem doppelten cafeglace in europa, warens wert......

ruscheli hat sich als reiseführer natürlich schon wieder schlau gemacht, wo wie was läuft, und wir schlendern mal zum hippi markt, wo alles und jenes verkauft wird, von netter handarbeit bis zum oberkitsch. jedoch erstaunlich viel elfen-, zwergen-, kobolde- und gnomen- handarbeiten sind zu finden, alles meine freunde, und schön diese auch hier um uns zu wissen.
mein guide führt mich in die nächste sehenswürdigkeit; der friedhof, wo die familie peron bestattet sein soll. bestattet und nicht beerdigt, weil die verstorbenen in diesem friedhof, jeder in einer einzel- oder familiengruft "untergebracht" sind und diese gruften eher jede einem schlösschen oder einer burg gleicht als einem grab.
und sein soll, weil dieser friedhof so riesig ist, dass man sich ohne weiteres verlaufen könnte, und das grab der perons nur mit einem führer oder friedhofsplan zu finden wäre.

nach dieser gruftigen erfahrung, begeben wir uns, vorbei an einigen strassen tango tänzern, zu ruschelis tageshöhepunkt.

'''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''freddo'''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

die! eiscream spezialisten in argentinien, gerüchten zu folge sogar die beste icecream der welt......?

nun übernehme ich die stadtführung, und lotse uns durch strassen und gassen an den berühmten obelisken, der mitten auf der
- angeblich - breitesten strase der welt steht. da bemerken wir plötzlich, dass wir noch gar nichts ( wenn man mal von ruschelis vienna cafe und dem viertelliterkübel freddo glace absieht ) gegessen haben. also in den nächsten supermercado, ein parisette etwas käse und die hier überall bekannte salsa golf gekauft, und ein lauschiges plätzchen gesucht. deren gibts in buenos aires eigentlich zur genüge, überall hats placas und parks, uns zieht s aber runter zum placa major wo der präsidenten palast - in leicht schwul anmassenden rosarot - steht. nur mit der gemütlichkeit ists hier vorbei, es findet irgendeine messe statt, und es ist recht bevölkert, aber was solls, wir mischen uns mittenrein, und gönnen uns einen imbiss.

gleich um die ecke ist der alte hafen von buenos aires, welcher in der letzten zeit zu dem inplace avencierte. die eine seite, bespickt mit bars, lofts und restaurants, und die, der stadt zugewendete seite , restaurant an restaurant.
wir gönnen uns einen schnöder kaffe an bester lage, und machen uns dann mal auf, das matzmobil zu suchen.
auf dem weg, sehen wir uns natürlich nochmal alle restaurants an, da wir uns heute noch ein gutes stück fleisch auswärts gönnen wollen.

die inspektion hat zwar nicht viel gebracht, sind wir doch nach einem kurzen zwischenschläfli wieder den quai rauf und runter promeniert, haben uns einen gemütlichen caipi apero auf einem aussen sofa einer bar gegönnt, bis sie uns verjagt haben, weil die terasse zumachte. dann nochmal quai rauf quai runter, preise vergleichen, um schlussendlich in einem barähnlichen restaurant zu enden, weil uns hier nora jones mit ihren friedlichen songs aus dem lautsprecher zum verweilen und speisen einlud.
die wahl war perfekt, d'schine bestellte einen salat so riesig , dass ihn uns die guapa gleich in zwei separaten tellern servierte, wir kriegten beide ein filet vom feinsten mit kartoffeln, -himmlisch- und soviel, dass wir beide froh waren die viertelstunde zum matzmobil noch wandern zu dürfen, und noch froher, uns nach diesem wirklich erlebnissreichen tag ins bett zu legen, und unsere müden beine endlich mal wieder eine nacht im matzmobil ruhen zu lassen.

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