Tagebuch 27. Mai 2005
Grande Francia / Argentinien, Zarate / Buenos Aires


luftfilter die zweite ;-) / wir sind hier!! einfahrt in buenos aires
als ich erwach, spühr ich schon die rally, die einige decks unter uns stattfindet. die autos werden nicht grad zimperlich aus dem schiffsbauch gekarrt.. auf eine art hab ich ja verständnis, dass man solche luxuxkarossen grad mal testen möchte, ich würde dann aber wohl doch an die käufer denken.. die hätten sicher keine freude, wenn die diesem treiben zuschauen könnten. während der nacht wurde also gearbeitet. vielleicht gehst heute also früher los als gedacht.

wir starten mal zum zmorgä durch und checken das geschehen auf deck.. ich staun mal wieder, so viele audis auf einen fleck zu sehen und bin wiederum etwas neidisch auf die fahrer. dieser hafen hier ist klein, aber voll auf autos und camions eingestellt. es geht wirklich prompt! müssen doch auch nur verträumte 2'700 autos abgeladen werden ;-). die umliegende gegend ist in morgennebel getüncht.. es ist wirklich herbst hier.. sieht man deutlich auch an den bäumen und eben der morgen stimmung.

wir versuchens mal wieder mit den compis und fredels laufwerk wurde, wie durch ein wunder, oder seine schutzengel, wieder gefunden... fängt ja gut an. ich nutz die gunst der stunde um meinen sound auf dem lapi wiederzufinden.. check wieder alles durch und muss irgendwann doch aufgeben. ich schraub das teil sogar mal auf (vielleicht sieht man ja ein kabel dass nicht eingesteckt ist oder so?!?), das hilft mir aber definitiv nicht weiter und bringt mich nur zum staunen, was da alles drin ist. keine lautsprecher-stecker auf jeden fall, oder nicht so gross, dass ich sie sehen könnte. ich komm wohl um eine erneute treiberinstallation nicht rum. und solche sachen mach ich ohne den grossen bruder grad überhaupt nicht gerne!!!

die treiber cds hohl ich mal aus dem matzmobil und zusätzlich auch noch die gebrauchsanweisung. ich staun wie das heft gut und verständlich aufgebaut ist und blätter da ein wenig rum. schau dann auch hier nochmal die lautstärkenregelung an. gleiche infos wie auf dem hilfeprogram vom lapi.. einfach regler aufdrehen etc.. kurz vor ich auch da aufgebe, seh ich noch den vermerk auf seite 13. da sind aber nur bilder drauf von den seitenansichten des lapi.. hää?? und dann erspäht mein aug doch den vermerk lautstärkenregler.. aussen am compi??? tatsächlich!! da hat es so ein "rädli" an dem man drehen kann.. und ich dreh dran.. und.. es funktioniert.. so wie schon vor 100 jahren eine lautstärke geregelt wurde.. gibts ja nicht.. das wars also.. ich denk nach fredels goldenem luftfilter, erhalt ich ein goldenes, manuell bedinebares, überdimensionales, läutstärken-regler-rädli!!!

fredel glaubts auch kaum und ich staun dann doch auch, dass dieser vermerk nirgens in den hilfe-progammen gemacht wird.. das weiss man wohl einfach, heeeee.. gotttiiiii, det häts dänk äs redliiiiii.... ;-))))))) eins wird wieder klar.. klein ruth in der grossen welt mit einem compi-problem, ohne den grossen bruder.. nöd guet ;-) nach dieser erleuchtung kühl ich mich draussen etwas ab und verschwinde umgehend wieder ins warme.. brrrr. die mittagsglocken leuten bald und wir stossen auf den erfolgreichen compi tag an (bzw. ich lass mich auf den frust hin vollaufen ;-)) nei nei..).

nach dem mittag gehts dann wieder los mit flussffahrt. diesemal betracht ich das von der anderen seite und die ist nicht minder interressant. wir ziehen zuerst an viel industrie vorbei und später noch an einem schifffriedhof.. schwümmt nüm! sieht irgendwie gespenstisch aus. das ist jetzt wirklich unsere letzte fahrt auf der grande francia. also vorbereiten auf buenos aires. mal die reiseführer etwas genauer anschauen um dann eh alles selber erkunden. am sonntag ist auf jeden fall markt angesagt.. das haben wir uns vorgenommen.. der rest bleibt offen. wies aussieht werden wir noch eine nacht auf dem schiff verbringen und fahren dann grad ins wochenende rein in die stadt.. wir sind gespannt.

zum zvieri gönnen wir uns noch einen kaffee und dann grad wieder auf's deck. wir fahren zurück in den rio plata. den breitesten fluss der welt und einer der schmutzigsten.. wird geschrieben. das wasser ist wirklich braun, sieht aber gar nicht mal so schlimm aus.. aber das mag wohl täuschen. einen "schwumm" möcht ich da drin auf jeden fall nicht nehmen. die sonne geht heute mit gewaltigem spektakel unter. sie animiert uns noch in schönste titanic posen und wir staunen ab dem farbenschauspiel dass uns, an unserem letzten schiffabend, gegönnt wird.

nach dem znacht, wieder ohne icecream.. trotz betteln.. ist es dann so weit. wir können life miterleben, wie die grande francia in den hafen von buenos aires einläuft. eine skyline wie ny, so kommt es uns vor.. hier sind wir also.. noch eine nacht auf dem schiff und dann gehts los! wir müssen noch packen, drum mach ichs kurz.. weiter news ab morgen in diesem theater.

wieder einmal sind wir pünktlich beim frühstück. diesesmal fast eher vom rütteln der rausfahrenden autos geweckt als vom wecker. d'schine muss sofort auf deck nachsehen was da alles rausgefahren wird. ich schleich mich unter deck, und klemme mich hinters projekt cd laufwerk in meinem kompi suchen.

kaum eingeschaltet, geschieht das wunder. wie wenn nichts geschehen wäre, erscheint das cd laufwerk , und alles funktioniert wie am schnürchen. vielleicht hats genützt, dass ich die installations cd die ganze nacht auf dem lap top liegengelassen habe. freude herrscht, und ich berichte sofort auf deck, wo ruscheli mit verklärtem blick dem etwa 476 audi nachstarrt.

auf diese freude hin bin ich auch gleich motiviert die restlichen tagesberichte fertigzustellen, womit die zeit bis zum mitagessen ebenfalls überbrückt wäre. das mittagessen gestaltet sich heute als recht abwechslungsreich, haben wir doch statt der crew vier pilots als tischnachbarn, die rege über die politischen, beruflichen und sonst allerweltssachen diskutieren, und dabei reichlich vom tischwein konsumieren.
dem einen ist das früchte dessert nicht genug, und er macht sich gleich löffelweise am geraffelten käse zu schaffen.

am nachmittag geht die fahrt weiter, wieder den fluss runter, wieder vorbei an hütten verschlägen und diesesmal - da auf der anderen seite - einige halbgesunkene schiffwraks, die aber vorsehentlich am ufer vertaut sind. einige der fischer und bewohner winken uns freudig zu, und wir noch freudiger zurück, kommen wir doch unserem ziel buenos aires immer näher, und wir seheh schon die skyline hinter der flussmündung auftauchen.

aber was nun geschieht, ist für alle ein rätsel! haben die lotsen zuviel tischwein intus oder warum fahren wir gemächlich an der ganzen stadtlinie enttlang, ohne auch nur die kleinste anstalt zu machen, dann auch in diese richtung zu steuern.
des rätsels lösung kommt in der person von hene..... er hat mit dem einen lotsen gesprochen, und dieser hat ihm auf der karte gezeigt, dass wir einen ziemlich grossen umweg, aus der flussmündung raus machen müssen, um dann in einer grossen schlaufe in den hafen einzulaufen.

also lassen wir den käptn weiterrasseln, wir machens uns ein letztes mal an deck dreizehn bequem, lassen unseren rio die besten songs runterschmettern, und stellen uns schon mal psychisch auf die argentinische hauptstadt ein. aber der umweg zieht sich, und der wind auch... wir lassen die crew auf der brücke mal ihre arbeit machen, und beginnen schon mal unsere siebzehn sachen in der kabine etwas zusammenzupacken. so lassen wir die zeit bis zum nachtessen verstreichen, und begeben uns voller vorfreude in den speisesaal.
voller vorfreude, was uns chicho wohl zum abschluss herzaubert, oder ob wir sogar mit einem käptns dinner überrascht werden.

die entäuschung war gross, vorallem bei marianne und ruscheli, kein abschieds icecream..... auch nach ziemlich deutlichem fragen - was schon fast an betteln erinnerte - meinte der stewart nur, der chief cook sei schon weg, er müsse sich noch zurecht machen zum ausgehen.
es sei ihm nun auch mal vergönnt.
auch das käptns dinner fiel ins wasser, und unser einziger tischnachbar war der eine lotse, der seine arbeit für heute abgeschlossen hatte, und sich dafür an den pommes mit wienerli genugtun durfte.

er war es, der uns allen zum schluss noch erzählte wie wo was in argentinien zu erleben und zu bestaunen sei, lebte förmlich auf, und legte ein wirklich gutes englisch an den tag. irgendwann in der eifrigsten diskussion um existenzminimum ( im moment ca.250 $ für eine familie im monat ) verscheuchte uns marlon der stewart, weil er alles nochmal zurecht machen musste fürs crew znacht.

also machten wir uns auf, die höhen der brücke zu besteigen, um zu sehen ob wir denn auch vorwärtsskommen.
und siehe da, wir sind eine halbe stunde vor hafeneinfahrt. geniessen einen sensationellen ausblick mit der beleuchteten skyline von buenos aires, über uns donnern immer wieder flugzeuge im anflug auf den domesticflughafen. mir geht nur so durch den kopf, wie schnell man eigentlich von europa in südamerika sein könnte, aber wieviel mehrerlebniss eine reise wie die unsrige ist, bin einmal mehr allen und allem dankbar, dass wir das ganze einfach so machen können, und freue mich nun mit unserem zuhause weiterreisen und weitererleben zu können.............

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