Tagebuch 25. Mai 2005
Grande Francia / Brasilien / Uruguay - auf See


letzter tag auf hoher see in argentinischen hoheitsgewässern
jetzt gehts aber schnell.. heut ist der vorletzte tag auf der grande francia (nach plan, versteht sich ;-), kann ja schnell wieder ändern) und der letzte tag auf hoher see. morgen sind wir schon in flussgegend und da bleiben wir dann bis zu unserem ziel. ist das alles aufregend.

der tag beginnt bei mir mit den wilden träumen erzählen. bin ich doch diese nacht mit fredel von der schilthornbahn gesprungen und runtergesegelt bis ich realisert hab.. das wir ja gar keinen schirm dabei haben.. bin also lieber erwacht vor wir aufgeschlagen sind :-). schon im bett merk ich auch, dass ich mit dem schiff-leben irgendwie schon abgeschlossen hab. nicht mal mehr ins fitness treibts mich heut. besser einen kaffe trinken mit fredel und dann etwas im aufethaltsraum hängen.

später wagen wirs auf deck 13. irene hängt schon am geländer und kommt fast nicht mehr zur treppe. heut hats wind für super-gut!! wir kämpfen, schritt für schritt bis zur brücke und merken noch was: dä winter chunt! brrrrr... zurück in die schützende kabine. dann noch ein paar sachen ins matzmobil bringen und überhaupt etwas zusammenräumen, reiseführer über buenos aires checken usw. es ist schnell mittag und wieder gelage.

zur verdauung und vor allem zum aklimatisieren an die neuen temperaturen wag ich mich nach dem mittag wieder in den wind rauf. im windschatten setzt ich mich, dick eingepackt, zum lesen hin. geniess die sicht auf's meer.. wird wohl eines der letzten mal sein in dieser art.. dann stell ich mich noch in den wind und lass mir die windjackenkaputze um die ohren schlagen. ein riesen lärm um mich rum. die gischt schlägt um das boot.. heut ist wirklich wilde see angesagt. der seegang ist nicht super gross, aber durch den starken sturmwind sieht alles irgendwie wilder aus. ich fühl mich ganz allein, da draussen im grossen wasser und wind..

nach so viel natur und kälte gehts wieder zurück ins schlafgemach. den daunenschlafsack nehm ich mir als nest und les bis mir die augen fast ausfallen. dann noch etwas waschen, compi schreiben und föteli luägä.. schon ist abend und ich hab den vorletzten sonnenuntergang verpasst.. :-(. ich stürz mich aber doch nochmals ins windgetose und bestaun den schönen sternenhimmel. aber es ist einfach affenkalt und ich rasch wieder drin! nach dem znacht nochmals das gleiche spiel. ab in den daunenschlafsi und vom äquator träumen..

wir sind immer noch auf offenem meer. aber kurz vor dem rio plata, dem breitesten fluss auf der welt. als wir nach dem kaffe auf dem deck etwas frische luft schnappen, schlägt uns die bise mit voller wucht um die ohren. eine saukälte ist's und wir werden beinahe schockgefrohren, und von bord geweht.

der morgen geht superschnell um, und wir sitzen mal wieder am mittagstisch, wo wir von hene mit den neusten news versorgt werden.
next port zarate, neben montevideo und buenos aires vorbei, den rio plata hoch.
aber es braucht noch seine zeit......

das ist ja in südamerika nichts neues, und auf der grande francia schon gar nicht. also schlagen wir uns die zeit um die ohren, halten ausschau nach land. gemäss hene sind wir bereits in argentinischen hoheitsgewässern, und somit nicht mehr dem seerecht sondern dem argentinischen gerichtsstand unterstellt.

am nachmittag gönnen wir uns eine fototschau von vergangenen zeiten, sind nochmal kurz in den berner oberland winter versetzt, d'schine kriegt einen kleinen rückfall wegen mäx unserer winter katze, und wir rüsten uns schon wieder ein bisschen auf winter ein.

daunenschlafsack, statt leintuch, wollenpullover statt shirt und shorts und sogar socken sind mal wieder angesagt.
zum nachtessen freuen wir uns richtig auf einen teller warme suppe, und ich versuche mich mit heissen gedanken aufzuwärmen, währenddessen ruscheli dick verpackt unter dem schlafsack liegt.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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