Tagebuch 23. Mai 2005
Grande Francia / Brasilien, Santos


hompage a jour.. millions of camions
wir sind also gestern, entgegen meinen behauptungen, doch noch in santos eingelaufen. fredel und ich haben uns, nach ändernden geräuschen in der kabine, mitten in der nacht auf's deck 13 gewagt.. wir waren also wirklich schon am fahren. santos ist eine insel, eingebettet in die küstenlinie vor sao paulo. rund um die insel, so schein es auf jeden fall, erstreckt sich der grösste hafen brasiliens. wir haben unseren parkplatz wirklich am hintersten ende. leuchtende stadt und hafengelände und andere schiffe ziehen an uns vorbei und wir lassen uns vom nieselregen langsam abkühlen.

die meinungen am zmorgentisch gehen wieder weit auseinander, wie lang man jetzt an land kann, oder überhaupt.. irgendwann wird uns dann mal mitgeteilt, dass wir um 10,00 zurück sein müssen. hmmm, das wird knapp. das wetter ist eh nicht schön. also für siteseeing nicht wirklich anmächelig.. wir wollen uns eh nur rasch ein internetcafe suchen um evt. unsere page zu füttern. geplant getan. marianne und heinz machen grad das gleiche und wir schreiten dem hafen entlang im schlamm und dreck richtung vermeindlichem zentrum (wie sich später rausstellt ist das mit sicherheit nur ein vorort). wir finden mit hilfe der einheimischen bald ein cyber und unser lapis sind sofort online. wow, das klappt ja wie geschmiert. die leitung ist aber soooooooo langsam, dass uns die zeit davonrennt.

da wir aber nun schon geraume grande francia erfahrung haben, vermuten wir zurecht, dass es mit der abfahrt sicher schon wieder verschiebungen gegeben hat. fredel opfert sich um dies rauszufinden.. wandert zurück zum schiff und gibt uns per sms entwarnung durch.. wir können uns also zeit nehen. glatte 3 stunden gurgelt der lapi bis alles rüber gebiimt ist. aber es klappt!! juppii.. und wir haben immer noch etwas zeit die stadt zu erkunden. wir schlendern in den umliegend gassen rum. finden noch einen schönen park und fredel noch ein paar coole schuhe. er hat meine predigt von wegen neuen schuhen in jedem land wohl ernst genommen ;-)

in einem gemütlichen, offenen caffe setzten wir uns noch hin und schauen dem treiben auf den strassen zu. hier scheint das handelszentrum des welt-kaffes zu sein. überall firmen mit kaffe-aufschriften. in der nähe vom hafen verlottern alte, eigentlich schöne, gebäude. zum teil stehen nur noch die fassaden und hinten ist einfach schutt.. sieht irgendwie speziell aus. die pflanzen suchen sich ihren platz in den mauergebilden. die natur nimmt sich ihren platz zurück.

leider müssen wir den drecks-weg zum hafen auch wieder zurück. den säuerlich hässlichen duft in der luft werd ich nicht vermissen. die camion fahren ununterbrochen rein in den hafen und die fahrer gaffen mich blöd an.. was soll denn die tussi da im hafengelände?!? auch den koch entdecken wir noch, der mit seiner chicca am flirten ist und irgendwann ist's dann durch, wir dreckverspritzt und zurück auf der grande francia. wir hätten uns also noch mehr zeit nemen können. die arbeiten ums schiff sind immer noch unvermindert am laufen. wieder werden vor allem autos eingeladen. im nächsten hafen werden dann sage und schreibe 2'700 autos ausgeladen!! nicht schlecht.. so haben wir dann sicher freie fahrt in buenos aires um das schiff zu verlassen ;-)

die ausfahrt aus dem hafen (wir gehen die gleiche strecke wieder zurück), geniessen wir heute besser gekleidet und wieder im dunkeln. das war also unser 2. letzter stop. die zeit geht jetzt doch irgendwie schnell. am znacht tisch schlagen wir zu für gut und rollen uns sofort ins bett. gut nacht und adieu santos.

noch gestern nacht waren wir live dabei, wie wir in santos eingefahren sind. doch noch, und mit etwas glück wie's scheint. haben wir doch ein dock in der allerhintersten ecke ergattert.
also heute wieder in aller hergottsfrühe aufgestanden, dass man das hochgelobte santos dann auch für gut erkunden kann.
aber bis wir dann mal gefrühstückt haben, und wir endlich das landgang ok kriegen, ist es doch schon halb neun, und ausgang kriegen wir gerade mal bis zehn......
also raus aus dem hafen, und vollgas ins städtchen rein. wir sind doch etwa 15 minuten unterwegs, bis es endlich mal etwas wohnlich aussieht.

auf dem weg in die stadt, sehen wir soviele lastwagen wie noch nie auf dieser reise.
( logisch ist ja auch eine schiffsreise, und auf dem atlantik hats ja bekanntlich nicht sehr viele lastwagen) aber was sich hier alles auf der strasse tummelt ist wild. hunderte sind am anstehen zum reinfahren, und auf der anderen seite wiederum zum rausfahren.
was überaus wichtig ist, sind reifendruck regulieranlagen. jeder aber wirklich jeder hat so ein teil montiert. obs dann je mal gebraucht wird, ist die zweite frage, aber wenigstens siehts cool aus.

in santos selber, ziehen wir mit brüggers zusammen erst mal ein bisschen richtung centrum, vorbei an geschäftshäusern wo die geschichte des kaffes geschrieben wird.
es riecht auch schon ein bisschen nach kaffe, ganz im gegensatz zum hafenviertel, wo's erbärmlich nach schweinescheisse gestunken hat, und auch das ganze trottoir knöcheltief mit so sumpfiger stinkender brühe überzogen war. zum glück haben wir uns heute entschieden mal wieder die hohen schuhe anzuziehen.

nach ratlosem kopfschütteln auf die frage nach einem cyber caffe, entsinnt sich dann doch noch jemand, dass es sowas drei strassen weiter gibt. also los, im gänsemarsch eingetreten. der besitzer schaut etwas verdutzt, dass da die touris gleich mit den eigenen portatils auffahren, lässt uns aber anstandslos sein adsl gebrauchen.
dank der langweiligen verbindung, läuft uns die zeit davon, haben wir doch einen ganzen monat geschriebenes plus diverse fötelis rüberzbeamen. ruscheli schickt mich mal raus einen kaffe trinken, ich goutiere dass sehr, indem ich ihr einen jugo de orangen mitbringe.

ich opfere mich, den läufer zu machen, und mal beim schiff zu checken, ob wir uns noch etwas zeit lassen können. also back durch die kloake, wieder an unzähligen lastwagen vorbei, um beim schiff kaum angekommen die
- insgeheim schon vermutete - verlängerung zu erfahren. wir können uns zeit lassen bis zwei uhr.

zurück in der stadt, ist d'schine gerade mehr oder weniger fertig mit home page beamen, wir beantworten noch einige mails, und bezahlen schlussendlich für die drei stunden leitung besetzen etwa drei stutz.
wir schlendern noch etwas in den gassen umher, erstehen in einem küchenshop zwei baby email ( nicht e-mail ) tässchen, und entgehen knapp einem kaffemaschinen spontankauf, welcher von meiner und rein finanzieller seite nicht bewilligt wurde.
dafür springen mich zwei ecken weiter ein paar sandalen an, die ich nach zwei überlegungsrunden um die häuserblocks dann doch käuflich erwerbe.

auf diese freude gönnt mir d'schine doch gleich noch einen kaffe den wir in einem der zahlreiche offenen bars geniessen.
wir machen uns auf den weg um pünktlich auf die minute an der grande francia anzukommen.
nach dem nachtessen gönnen wir uns mal wieder eine live übertragung von santos sightseeing im kanal, bestaunen die lichter der stadt, die skyline mit den wolkenkratzern, und sind fast ein bisschen froh, könne wir zurück in die wärme der kabine. hats doch wieder angefangen mit nieselregen, und der bissige wind trägt noch das seine dazu bei.

es ist südamerika und es ist bereits wieder winter !!!!!

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



info@matzmobil.ch