Tagebuch 20. Mai 2005
Grande Francia / Brasilien - Rio de Janeiro


copacabanna wir kommen!!! mit schine tours @ rio de janeiro
trotz früh aufstehen mal wieder eine hafeneinfahrt verpasst.. gemäss hennä war's aber eh neblig, also halb so wild. wir sind in rio de janeiro. höhrt sich doch gut an. fredel kommt nicht recht in schwung.. es helfen auch diverse kaffes nicht. er wird aber später schon noch recht munter beim checken der chiccas ;-)

aber zurück zum morgen. wir essen noch gemüglich zmorgä und lungern noch etwas auf deck 13 rum bis die emigration durch ist. dann gehts los. mit dem gratis hafenbus mitten in die stadt rein. zu diesen zeitpunkt haben wir zwar noch nicht realisert, dass wir da so zentral sind. unvorbereitet wie wir mal wieder sind, fällt uns touris DIE destination ein.. copacabanna.. also bus suchen (ehrlich gesagt.. hinter den engländern her, die fragen sich durch ;-) und los gehts. schon ein erster einblick in die verwinkelte stadt. da strand, hier hügel, bucht und wieder wasser und berg und überhaupt. den zuckerhut entdecken wir, und gaaanz weit hinten auch den hohen berg mit jesus. wir sind also wirklich in rio!

die coba rollen wir von hinten auf und schlendern der promenade entlang. wirklich ein schöner strand. heller sand, riesen wellen brechen und spritzen gischt bis weit in den himmel (o.k, etwas übertrieben, aber wir haben doch gestaunt..). es wird gesünnelt, gebadet, fussball und andere bälle gespielt.. man zeigt sich cool und möchte wohl auch gesehen werden. wirklich witztig hier. die sonne brennt auf uns nieder, was uns zu einem stop in einem der duzenden strandbars veranlasst. wir gönnen uns eine kokosnuss! dieser saft soll ja bekanntlich dem körper guttun bei hitze. wir sitzen im schatten und beobachten das treiben. im 2 minuten takt wimmeln wir verkäufer von tüchern, sonnenbrillen, schuhen, uhren, hüten, fussballdress und wer weiss noch was alles ab. sie akzeptieren aber normalerweise ein nein beim ersten mal. nur ein kleiner junge lässt nicht locker und will geld von uns. als er es dann doch aufgibt gehts mit ein paar anderen an einen älteren mann. die attackieren ihn fast.. der muss sich richtig wehren. darauf folgt aber dann böse schelte vom irgendwelchen anderen und zu guter letzt muss der kleine junge von vorher noch schläge einstecken.. harte sitten hier!

bin mal wieder extrem dankbar, musste ich nicht in solchen verhältnissen aufwachsen! ich kram mal noch den reiseführer (oder besser die paar seiten die wir rausgerissen haben) raus und such nach einem internet.. mein blick schweift noch rasch ab und siehe da: grad auf der anderen strassenseite ist eins. also ab da rein und zwei wichtige mails schreiben die leider nicht rausgehen. es klappt überhaupt nicht heute, also lassen wir es bleiben und schlendern weiter. fredel hält verkrampft ausschau nach einer öffentlichen toilette.. wird aber schwierig.

wir beschliessen noch ins richtige stadtzentrum zu fahren. die busse mit dem centrum zeichen drauf halten immer ein paar meter vor uns, dann nach uns, ein hin und her und irgendwann catchen wir dann doch einen. es folgt eine rasannte fahrt, der chauffeur hat wohl mal rally gefahren. er vergewaltigt das gaspedal bis zum anschlag.

irgendwo steigen wir dann mal aus und orientieren uns gemäss unserem plänli. wir sind wirklich mitten drin in downtown. fredels blase noch immer nicht entleert, machen wir uns auf die suche nach einem wechselschalter. 3 banken weiter klappt es dann wirklich mit wechseln und hinter uns am schalter.. ein WC.. und das geschlossen. scheint nur für die angestellten zu sein. so einen fleht fredel später an und kann sich erleichtern. zwei fliegen auf einen klatsch (armä bartolomäus). munter gehts also ins gewimmel. wir durchstreifen so manche strassen und nebengassen, wandern durch undendliche märkte und sehen zum teil koloniale bauten und viel hochhäuser. es geht ziemlich was auf den strassen. zum körperlichen wohlbefinden gönnen wir uns noch zwei eclair und einen mangosaft.. der macht mich grad sofort süchtig und bei der nächsten gelegenheit gönne ich mir noch "einen söttigen".. mmmmmhhhhh!!! so lässt es sich leben.

die zeit geht rasch um und wir müssen uns schon bald um den rücktransport kümmern. der bus 123 geht an den maua platz. das wissen wir vom morgen.. und an diesen platz müssen wir wieder zurück. also den bus 123 suchen.. gar nicht so einfach bei den millionen von bussen die hier munter drauflosfahren. es hat wirklich praktisch nur busse, vw-busse (nehmen auch leute mit) und taxis auf den strassen. der verkehr geht mehr als harzig. irgendwann, x strassen weiter, seh ich auf unserm downtown plan doch den prasa maua. wir sind quasi grad um die ecke.. AHA!! wir waren also am morgen schon mitten drin, bzw. unser hafen ist zentral!

wir gehen also die paar schritte auch noch und stolpern noch in ein nautic geschäft. immer noch auf der suche nach einem fusseli oder ähnlichen. 20 erklärungsversuche und eine zeichnung später wird dann verstanden was wir wollen, das gibts aber in dieser ausführung nicht..

zurück am hafeneingang latschen wir da einfach rein und warten auf den angestellten bus. fredel hilft dem pilote schiff noch beim anlegen und es gesellen sich immer mehr arbeiter und auch brüggers dazu. der bus kommt grad zur richtigen zeit, wir sind pünktlich um 17.00 zurück. das matzmobil steht noch immer unversehrt im schiffsbauch. wir besuchen es immer mal wieder.. so fühlt es sich sicher auch nicht allzu einsam. vielleicht wird heut das deck 6 ja noch mit fiat "chärrä" gefüllt und es ist nicht mehr so alleine. auf jeden fall wird fiat an fiat reingefahren. die haben hier anscheinend ein werk.

den sonnenuntergang geniessen wir auf deck 13. ab heute haben wir zwei beiden auch so nette plastikstühle. sind doch die genfer, gemäss unserer nahmensgebung, gündlischwanders, heute von bord. jetzt hat's noch 6 passagiere und eben auch 6 stühle. was für ein luxus!! ich experimentier noch was mit dem fotografieren rum und dann hauen wir noch in die tasten. wirklich eine pulsierende stadt dieses rio. man könnte sicher noch vieles sehen hier. z.b. auf den jesus berg rauf, oder den zuckerhut.. können wir ja beim nächsten mal machen, wenn es das gibt. wer weiss, wir nicht!

warum dass man schon um acht uhr aus dem bett muss, obwohl erst noch die emigration leute an bord müssen und ihr ok zu einem landgang für die touris zu geben, wissen die götter, aber wir habens gemacht.
das ganz rudel pax kommt um die 10 uhr aus dem schiffsbauch marschiert, und begibt sich, wiederum den instinkten folgend gegen den hafenausgang zu.
von housi alias john dem briten hab ich gelernt, die destination, das heisst den namen des hafens der mole und des standplatzes aufzuschreiben, just in case wenn man dann mal später am tag wieder zurückmöchte.
also frag ich ganz freundlich die dame in uniform am ausgang, ob sie mir den namen und die nummer aufschreiben könnte.
so nebenbei platzt mir noch heraus, dass ich nicht wirklich ihren namen und ihre nummer brauche, sondern die vom hafen........
die gute frau verputzts schier, kriegt einen anflug von schamröte ins gesicht, und wir sind -mit positiven vorzeichen - notiert.

wenige schritte weiter ist schon der busparkplatz, der uns aus dem weitläufigen hafengelände näher zum zentrum bringt. busparkplatz ist ein wenig übertrieben, da die klapperkiste erstens fast nicht als bus bezeichnet werden kann, und parkplatz ist eh keiner zu sehen. der camioneur hält einfach da wos arbeiter - oder in den wenigsten fällen wie in unserem - touris hat, und fährt drauflos. endstation gleich nächste busstatuin .
housi organisiert und fragt sich durch, wir schliessen uns einfach an. ehe wir uns versehen sind wir an der berühmtberüchtigten copacabanna. um eine statdrundfahrt und einige erfahrungen reicher. ein mitreisender carioca ( so nennen sich die einheimischen in rio ) zeigt uns stolz seinen uno ausweis, erzählt uns wo er überall als friedenskämpfer unterwegs war, und dass wir uns auf jeden fall vor taschendieben in acht nehmen sollen.

taschendiebe haben wir keine getroffen, aber die sarong, chäppi, chötteli, sonnenbrillen strandstuhl und wer weiss was noch alles verkäufer verramschen hier in etwa den selben plunder wie in rimini oder an der costa blanca....
nach einem kurzen beach intermezzo setzen wir uns in eine der zahlreichen bars, und schletzen uns eine kokosnuss hinter die binde. das war ganz klar die erfrischung des tages, und die zwei stutz wert!
so aus den augenwickeln fallen mir zwei blutjunge mädels auf, ich sag nur so zur schine "die werden mal gut" und dann merke ich, dass ich nicht der einzige bin der die zwei beobachtet. ein älterer herr benimmt sich höchst suspekt, kritzelt irgendetwas auf einen zettel zappelt nervös um die bartischli rum, ohne jedoch den blick von den chiccas zu nehmen. der zettel wird kurz zugesteckt, was genau die meinung ist, weiss ausser dem hombre und der dolce vita niemand..........
von unserem beobachtungsposten sticht uns doch glatt noch ein cybercafe ins auge, und wir schauen mal wieder in unseren briefkasten rein.

genug beach gesehen, genug gecybert, uns ziehts richtung zentrum, müssen wir doch mal noch geld wechseln.
das auffinden vom centrum gestaltet sich im vergleich zum geld wechseln relativ einfach. irgendeiner von den millionen bussen fährt jetzt immer früher oder später mal am zentrum vorbei. genauso könnte man sagen irgendeine von den dutzenden banken im zentrum wird wohl geld wechseln, aber das ist nicht so einfach. nach längerer suche, und kurz vor dem verplatzen meiner blase, finden wir eine wechselstube. und oh wunder wo's eine wechselstube hat, hats auch ein wc............
mein persönlicher stadtführer alias schine bewährt sich erstaunlich gut, und das tu ich nun auch so oft wie möglich kund.
diese stadtbesichtigung ist so ein bisschen wie als kind in einem spielzeugladen zu sein, alles zu bestaunen, und auszuprobieren, ( nein nicht die chicas ) und sich nicht darum kümmern müssen wo der ausgang ist.......etwa so hab ich mich gefühlt, keine ahnung wo wir schon waren, oder in welche richtung wir müssen, aber d'schine hatte die navigation die ganze zeit hundert prozent unter kontrolle.
abschliessend wollte sie mir noch weis machen, dass sie den bus sucht, der uns zum hafen zurückbringen sollte, aber ich bin überzeugt, dass sie irgendwo im handbuch die adresse eines nautic shops gefunden hat, und uns genau dorthin gelotst hat, um eine special fuselli wasserwage zu erstehen........

als praktische nebenwirkung hat sich dann gerade noch ergeben, dass wir gleich zu fuss direkt am hafen angekommen sind, wo wir die ganzen eindrücke der letzten paar stunden noch ein wenig einwirken lassen konnten
( das hört sich jetzt vielleicht etwas hochgestochen an, aber es soll mal einer die eindrückle und vibs einer sieben millionen stadt, fünf bis sieben stunden auf sich einwirken lassen, und dann behaupten es sei noch alles schön gegliedert und schon verarbeitet,,,,)

kaum laufen brüggers ein, taucht auch schon unsere klapperkiste back to the port wieder auf, am eingang gibts kein langes federlesen, die nette beamtin vom morgen ist immer noch am arbeiten, erkennt uns seltsamerweise sofort wieder, lässt alles liegen und stehen, um uns durchs drehkreuz, und somit zurück auf die grande francia zu lassen, wo wir den eindrucksvollen tag mit sonnenuntergang und fotosession abschliessen............

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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