Tagebuch 14. Mai 2005
Grande Francia / Atlantik / Äquator


äquatortaufe, oder eben nicht.. die unendlichen tiefen der grande francia
morgens um fünf hat die grande francia den äquator überfahren (der arme kerl.. ). da hat unser frühaufsteh zwischenfall (acht uhr wach!!) nicht mal was genützt, wir habens verschlafen. was mich nicht abhielt im fitnessraum das velo und die rudermaschine zu betätigen. danach noch ein putzeinsatz.. und schwupp, das erste mal auf dieser reise.. vor dem mittag an der sonne gelegen.

das zmittag war ein wahrer festschmaus.. malron trug platte um platte mit feinsten antipasti rein.. ohne ende!! keine chance das alles zu essen! aber das waren ja erst die vorspeisen.. wir trauten unseren augen nicht, als er dann noch mit pasta angewetzt kam! das war sogar für die eingefleischten italos zu viel.. die meisten mussten passen. aber das war's noch nicht, schliesslich hat herr gündlischwand noch geburi und eine riesen torte wird aufgetischt. jeder muss da durch.. wir schaffens nach dem gelage grad noch auf deck und rollten uns auf die matte..

morgen und mittagsonne zusammen ist einfach zu viel, hier am äquator.. wir flüchteten dann besser in den schatten.. unsere haut war seeeehr dankbar.. hat sie sich doch schon von leicht bis dunkelrot verfärbt. und dass mit einem schutzfaktor von 25 und nur total ca. 3 stunden sonne.. unglaublich!!

ich fühl mich nicht super fit heut nachmittag, irgendwie "ächli ä birrä" und überhaupt noch möffig dazu.. na ja.. da muss ich durch.

der chiefmate kommt noch mit dem maschinenraum besichtigungs-agebot um 16.00 vorbei. das nehmen wir doch gerne an und verschwinden mit dem scheff-de-machine und seinen 2 kadetten in die untersten etagen der grande francia. es ist heiss und laut und unglaublich eindrücklich. was da immer permanent läuft und motort.. wirklich der hammer.. alles XXXXL. im moment haben wir grad verträumte 2'500 tonnen (!) diesel an bord. da wären wir für dieses und das nächste leben mit dem matzmobil wohl versorgt ;-). man kann es wirklich kaum fassen was da unten alles ist.. weg von allem vorstellbaren. die 2 kadetten, die sonst eher immer einen auf "verschupft" machen, sind noch ins hoch aufgelaufen, und haben uns versucht ihre welt etwas näher zu bringen. was aber nicht so einfach war bei dem lärm und den verabreichten ohrstöpsel. fredel und ich jammerten dem maschinenschef noch die ohren voll, dass wir so eine wasserwage a la fuselli fürs matzmobil brauchen würden.. wir geben nicht auf. das wär wirklich die lösung für ein perfektes ausrichten des matzmobiles für schlafzwecke ;-)

zurück in der kabine erfrischen wir uns mit einer dusche und meine "birrä" ist nicht besser geworden. also noch etwas hängen. danach noch den sonnen untergang anschauen, aber siehe da, die ist schon lange verschwunden. das znacht nehm ich mit mässigem apettit ein und von einer äquatortaufe ist nichts zu finden.. ist mir auch grad recht wie das bett.

frühaufstehalarm, warum wir schon um acht am frühstückstisch sind, weiss ja niemand so genau, aber es ist einfach passiert.
vielleicht liegts daran, dass wir irgendwann in den frühen morgenstunden den äquator - den armen - überfahren haben. keine chance auszuweichen, der streifen legt sich nunmal einfache quer über den ganzen atlantik, und lässt nirgends eine lücke zum durchfahren, wird er halt überrollt, selber schuld........

nachdem wir uns bis kurz vor dem verplatzen am antipasti buffet, welches von marlon in in einem tempo aufgetragen wurde dass einem nur schon von dem schlecht werden konnte, vollgefressen haben, stellte sich auch heraus warum wir flaschenwein auf dem tisch hatten, und warum zum dessert eine torte aufgetischt wurde. der gündlischwander gemeindepräsident feierte geburtstag. also hauen wir auch hier nochmal rein. dass einzige was uns jetzt noch vor dem verplatzungstod retten konnte war ein verdauungs sonnenbad auf deck 13.

zum glück kommt der chief mate noch vorbei, und lädt uns zu einem machinen raum rundgang ein, so können wir noch ein paar kalorien verbrennen, im wahrsten sinne des wortes. die temperaturen im etwa sechsstöckigen keller treiben uns den schweiss aus allen poren.
der lärm ist infernalisch, und ich kriege weder von den technischen erklärungen des maschinen offiziers noch etwas von ruschelis anekdoten zu den katadynfiltern mit.
bei den ausführungen, was da alles pumpt, dreht, zusammengehängt und verkuppelt sein soll, fühlt sich mein technisches verständniss masslos überfordert, aber visuell ist's gewaltig und eindrucksvoll, was weit unter dem sonnendeck so alles am laufen sein muss, damit wir auch irgendwann in buenos aires ankommen,,,,,,,

zum schluss erhalten wir noch die einladung, dass wir jederzeit willkommen sind hier unten, und wenn irgendwelche fragen, betreffend maschinen, megawatt stunden, schubberechnungen oder was auch immer, aufkommen-

tschesta coma dauna ända äska....

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