Tagebuch 13. Mai 2005
Grande Francia / Atlantik


über den grossen teich alles gleich
nach meiner schlecht-träum-nacht bin ich fredel dankbar, der mit jeder negativen aussage meinerseits, einfach ein "wunderschönä guätä morgä" entgegnet. das bringt mich irgendwann wieder auf bessere gedanken. nach einem belebenden kaffe gehts auf deck um einen augenschein zu nehmen. wetter durchzogen, also in die kabine und endlich mal wieder etwas tagesberichte nachschreiben. zwischendurch besuchen wir mal das matzmobil, das afrika unversehrt überstanden hat. ich hohl noch irene, die engländerin runter. sie ist auf der suche nach englischen büchern. können wir in genüge bieten. hat uns doch brigitte noch reich beschenkt.

nach dem zmittag gehts wieder hinter den compi. das wetter hat umgeschlagen. die dunkle, wolkenwand ist durchbrochen und nun wird die welt gewaschen. dem deck tuts auf jeden fall gut. so viel russ und dreck wie sich angesammelt hat. da tut eine dusche gut. wir können so mit gutem gewissen etwas in die tasten hauen und unsere haut ist sicher auch nicht böse, mal wieder einen sonnenlosen tag verbringen zu können.

wir sind nun wirklich draussen, auf dem atlantik, für gut 5 tage.. schon irgendwie eindrücklich der gedanke.. soooo viel wasser, und irgendwo wir, die kleine grosse francia. ich bin auf den znacht termin a jour mit schreiben. wieder mal werden wir mit glace zum dessert verwöhnt.. was für eine freude. noch einen schwatz mit den engländern und den sternehimmel bestaunen. hätte gedacht man sieht noch mehr, so weit weg von jeder lichtquelle (das schiff selber ist auch praktisch nicht beleuchtet). aber vielleicht verdeckt die feuchte luft etwas die klarsicht. wie auch immer.. schön ist's trotzdem!!

zum beginn der grossen überfahrt, habe ich gleich mal mit dem dicken schmöker angefangen, den ruscheli schon zwei wochen vorher von jeglichem weltgeschehen absorbiert hat. der schwarm tausend seiten, um die weiten des meeres mit etwas anderen augen zu sehen, sich die zeit etwas zu vertreiben, um nicht den ganzen tag auf die wellen die fliegenden fische und vorbeiziehnden wolken schauen zu müssen.

unser leben ist im moment ziemlich ausgefüllt mit lesen schreiben musik hören praschalleren plagieren rumhängen ect.

die wahren herausvorderungen sind :
auf deck 13 bei 25-30 knoten die decke auszubreiten dass dann auch beide darauf platz haben, 1200 und 2000 schmetterlinge auf keinen fall zu vrepassen da wir ansonsten sicherlich den hungertod sterben müssten.

allzulange können wir nicht in der kabine bleiben da wir sonst einen bleibenden gehörschaden davontragen würden. sobald wir die lüftung aufschrauben - sozusagen ein verschraubbarer deckel zu hauptbelüftung, welche für den motorenraum konzipiert ist - zieht die luft orkanartig in unsere schlafgemächer ein, und wütet mit einer dezibel stärke welche einem startenden jumbo gleicht...

d'schine regt sich sicher schon langsam auf, weil ich bei jedem zweiten satz frage wie bitte, da ichs wirklich nicht verstehe, und ich denke mir die gute könnte ja auch etwas lauter sprechen, aber dies wiederum wird von ihr schon als schreien bezeichnet.

also wie man's von mir gewöhnt ist, ist das alles mal wieder ein bisschen übertrieben, aber wir malen uns schon aus, wie's wohl mal wieder sein mag, so ohne schaukeln und lärmende lüftung irgendwo draussen in the pampas vielleicht an einem see mutterseelenallein im matzmobil..................

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