der wecker ist unerbittlich diesen morgen.. schön können wir gröstenteils darauf verzichten! heute aber weckt er uns für's zmorgä und darauffolgende einfahrt in dakars haven. dakar ist die hauptstadt von senegal.. man spricht französisch.. ich kenn den namen eigentlich wirklich nur von der rally paris dakar.. jetzt sind wir also hier, laufen gemächlich in den hafen ein. vorher noch an einer ex gefangenen/sträflings insel vorbei. sieht alles irgendwie noch recht schön aus.. falken und geier begrüssen uns mit ihren kunstflügen. sie nutzen die aufwinde am boot.. genial. könnte stunden zuschauen und föteli machen bis zum umkippen. meine aussage "schwümmt nüm" die ich beim entdecken einem verrosteten kahns von mir gebe wird widerlegt!! es SCHWIMMT! tatsächlich läuft das boot noch aus!! unglaublich..
zmittag müssen wir noch an bord nehmen.. bis die emigration behörde da war geht es immer eine weile.. fredel wills heute wissen und beschwert sich bei andrea, dem koch, über die gummiharten tintenfischli die er aufgetischt hat.. fredel überlebt dieses unterfangen zum glück. chitscho (wie sie ihn alle nennen) scheint gut drauf zu sein..
vom schiff aus haben wir ein weisses touristen-zügli entdeckt und finden das für einen überblick eine gute idee.. leider finden wir diese zügli am land aber nicht mehr und fragen hilft auch nichts. bis auf dass hennä beim gemeindehaus rausgeschmissen wird.. also selber erkunden. ein "guide" der sich uns empfiehlt, wimmeln wir ab.. also ab ins getümmel. jedes vorbeifahrende taxi, und davon gibt es wahrlich viele, hupt uns zu. aber wir wollen einfach nicht fahren.. tut doch etwas bewegung mal wieder gut. fredel hat bald den trick raus mit dem anti-taxi-wink. marianne sucht noch internet das wir in einem hotel zwar finden, aber "lange zeit" besetzt ist.. was das auch immer heissen soll.. geld wechseln können wir da aber sofort und das wird genutzt.. je 5 euro in landeswährung.. juppii.. wir sind reich.
die leute auf der strasse scheinen sehr freundlich und sind zum teil riesen gross. auch die frauen sind langbeinig was fredel nicht mehr aus dem staunen bringt. bei unserer erkundungstour durch diverse gassen treffen wir auf eine markthalle, gefüllt mit fisch und gemüse. na dann.. geld verprasseln.. wir leisten uns ananas, s'brüggers mango. ein riesen gehandel und geplauder in der halle und wir kriegen unsere früchte zu guten preisen (wie wir später im supermercado realisieren). am ausgang treffen wir noch auf hibiskusblüten. die haben wir mal von jeanette gekriegt und geniessen immer wieder den guten tee! also grad noch unsere vorräte auffüllen und weiterhandeln. noch ein sack voll wohlduftender blüten und ab gehts auf weitere erkundungstouren. weit kommen wir nicht, am nächsten ecken finden wir ein internetcafe und auch wir nutzen die resourcen. checken rasch unsere mails und ich öffne auch noch ein bild von heidi. sie und ich, mitten im kältesten sturm, auf 2000 meter ü.M, am arbeiten (dräcks varta). irgendwie komisch dieses bild zu sehen, hier bei sicher 30°.. unsere internet zeit läuft zu schnell ab und wir gehen nochmal rasch an den mark zurück, limetten haben wir vergessen. also wieder handeln.. man kennt uns ja schon und wir haben alles rasch erledigt. danach noch in einen supermercado. es reicht noch für einen sirup.
alles erledigt, viel gesehen.. wir machen uns auf den rückweg zum schiff. wieder mal vorbei an einem fahrbaren nescafe wagen (siehe foto). die hat es hier überall. ich zück den fotoaparat und halte das fest, worauf ein sicherheitsmann vom gebäude hinten sofort aufspringt und mir nachruft.. no foto!! ich lächle was das zeug hält und zeig auf den nescafe wagen und wir gehen sehr zügig des weges.. uff.. war wohl irgend ein wichtiges gebäude da.. oder man tut zumindest so. dann gehts der hafenmauer entlang zum eingang. entlang dieser strasse hausen so manche leute in ihrem eigenen dreck.. nicht wirklich schön zu sehen.. gehört aber überall dazu. bald sind wir am hafentor und wir wollen da einfach reingehen.. weit gefehlt. die uniformierten winken uns zu den abgehagten weg rechts zu nehmen.. also etwas zurück, den schranken entlang um dann am gleichen ort zu stehen.. na ja.. aber was macht man nicht alles! fredel macht einen auf salopp mit der sirup flasche in der hosentasche.. sieht ja überhaupt nicht nach alkohol aus.. nein!! der beamte winkt ihn zu sich und schaut grimmig drein und zeigt auf die flasche.. fredel sorgenlos zückt diese raus und plaudert drauflos so dass er in ein paar minuten wohl schon zum freundeskreis des zöllners gehört.. wir informieren über verheiratet oder nicht und was ihn sonst noch so interessiert.. und schon haben wir freundliche gesichter vor uns (hätte man nicht gedacht, dass die auch so dreinschauen könnten :-).
zurück bei der grande francia werden uns noch masken und uhren angeboten. wir winken aber ab und gehen noch rasch das matzmobil checken.. es steht noch immer, unversehrt da.. unser haus! dann gehts rauf in die kabine und fredel verschwindet bald wieder runter.. da er ja noch gerne mit den arbeitern plaudert und vor allem plagiert.. soll ihm gegönnt sein. ich, hausfraumässig, putz die kabine , dusche und häng mich dann noch etwas auf deck 13. als ich mal wieder runterschaue sehe ich orange.. fredel am handeln mit den einheimischen und den grimaldi arbeitern.. ein reisen hin und her und drunter und drüber und schlussendlich geht geld von fredel an jemanden, und fredel erhält zwei boxen. später erfahr ich, dass er 2 päckli zigis gekauft hat (zum bestechen.. versteht sich ;-) und ich erfahr auch, dass er unter die "stowaways" gegangen ist. bei einem weiteren matzmobil besuch wurde das deck genau in dieser zeit geschlossen. supper, er drin, alle anderen draussen.. er hatte so seine mühe aus dieser situation wieder rauszukommen.. aber das ist auf seiner seite wohl besser beschrieben :-) ich musste auf jeden fall lachen ab der geschichte und fragte mich, ab wann ich ihn wohl vermisst hätte. wohl erst wenn die schiffs klappe oben gewesen wäre.. schliesslich geht er ja auf, wenn er mit den jungs von grimaldi referieren kann :-), oder fischen war er ja auch schon mal mit einem..
znacht gibt's heut auslauftechnisch sehr spät und wir beobachten vorher noch das ablegemanöver.. alles im zeitlupen tempo. nach dem znacht gönnen wir uns noch ein paar sterne und dann das bett.
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direkt nach dakkar rein führt uns die schiffstrasse.
sobald wir angelegt haben, lungern um die 50 leute rum die, so machts den anschein, alle extrem wichtig sind. aber grundsätzlich macht erst mal sicherheitshalber niemand einen finger krumm. auf keinen fall eine schnelle bewegung machen, scheint die allgemeine devise zu sein, in der westafrikanischen hitze sogar noch zu verstehen. es ist tüppig heiss schwalle von heisser luft schlagen einem entgegen, zum glück weht vom meer her stetig eine leichte brise, welche etwas abkühlung bringt.
vom obersten deck aus sticht uns ein kleiner weisser stadt zug ins auge, der immer wieder kehrend am fährenlandeplatz seine runde macht.
d schine und ich beschliessen, das teil gleich zu nutzen, sobald wir an land kommen.
und wir kommen schneller an land als wir denken. sofort heftet sich uns wieder ein sehr guter kollege an die fersen, welcher als guide, reiseleiter, security und dolmetscher auftreten will. d'schine hats recht gut drauf, diese typen einfach links liegen zu lassen, ihres weges zu gehen und wird deshalb auch fast nie direkt angesprochen. ich mit meiner kommunikativen natur habe da schon eher mühe, bin meist recht schnell in ein gespräch verwickelt, und muss dann schon mal ziemlich forsch die hilfe abweisen.
es herrscht ein ziemliches gewimmel, gläuf und geschäftiges tun auf den strassen von dakkar. schmutzig ist eher schon zu edel ausgedrückt für den zustand der strassen. es verwesen jegliche resten vom tier über essensresten und was auch immer vor sich hin, und dementsprechend riechts an manchen ecken auch.
irgendwo finden wir ein hotel mit business center und internet angeschrieben. das ganze passt irgendwie nicht wirklich in diese atmosphäre, aber wir versuchens mal, da hene und marianne noch was an ihrer home page basteln müssen. ich darf mal wieder plaudern, da dakkar französisch sprechend ist. oui oui internet hats, man kann sogar den eigenen compi anschliessen, aber das zimmer ist besetzt beoucoup temp, wie lange das auch immer sein mag.... ein zwei wochen??? wenigstens können wir hier mal 10€ wechseln. das heisst 5 für brüggers und 5 für uns, was dann auch vorig reicht.
um das alles zu verputzen suchen wir nun estmal das zügli, welches wir vom schiffsdeck ausgemacht haben. also wieder rein ins hafenviertel, und siehe da schon wieder ein cyber. nochmal ein versuch, aber der besitzer will uns partout nicht den eigenen compi anschliessen lassen. die begründung, er könne die zeit nicht kontrollieren, wie lange wir am surfen sind....??? hene erfragt noch wo das zügli abfahren könnte, und irgedein shangli schickt uns zum hotel de ville. dieses hotel welches eigentlich gar keines ist, weil als rathaus gebraucht. wir stolzieren etwas davor herum, immer noch auf der suche nach dem zügli. hene immer noch auf der suche nach einem cyber, marschiert mal schnurstracks auf den eingang zu. genau solange bis ein sicherheitsbeamter uns alle von diesem hochoffiziellen gebäude vertreibt.
weiter gehts durch gassen und strässchen, vorbei an strassenständen unzähligen nescafe schubkarren cafeterias bis wir plötzlich mitten in der marktstrasse von dakkar stehen. in der mitte befindet sich ein rundes kuppengebäude, wo jeder seinen stand mieten kann, und wo von gemüse über früchte zu fisch und fleisch alles angeboten wird. unsere augen fangen an zu leuchten, das sind die märkte wie wir sie uns vorstellen. wir schmeissen uns ins getümmel, und fangen an zu verhandeln. gar nicht so einfach, wenn man weder den wechselkurs so richtig kennt, noch weiss was die ware normalerweise in etwa kosten könnte.
auf jedenfall kommen wir in den genuss von ananas, mangos und hibiskus teeblüten und haben immer noch haufenweise dirham zur verfügung.
wir schlendern ein stück weiter, und stehen schon wieder vor einem cyber. brüggers können hier endlich mal ihre homepage up und downloaden, und wir gönnen uns auch eine halbe stunde surfen, um unsere mails zu checken. danach begeben wir uns mal wieder richtung grande francia, noch kurz bei einem supermarket vorbei das restliche geld in syrup investiert, gesehen, dass wir wirklich gut gehandelt haben, und nun auch gecheckt warum mir der eine verkäufer die ganze zeit gesagt hat "you're not good " ( weil er an dem stürmi touri einfach zuwenig verdient....)
auf der laderampe ist mächtig was los. die zwei jungen kadetten sind mit etwa zehn einheimischen am dealen was das zeugs hält, ich habe meine helle freude daran, und entschliesse, nachher gleich mitzumachen. aber zuerst noch einen kurzen check von deck 6 wo das matzmobil steht. ein kurzer kehr in der kabine, dschine gibt mir noch kurz durch was wir noch alles vom matzmobil gebrauchen, und ich verschwinde für zehn minuten in unserem zuhause. genau 8 minuten zu lange, weil als ich wieder rauskomme ist deck 6 geschlossen. also geschlossen ist das vorwort, das ganze deck ist abgeschottet! lift türe mit vorhängeschloss zu, die breite laderampe mit einer gittertüre massiver als der eingang von algatraz verbarrikadiert, und kein mensch weit und breit.... klar wir sind in afrika, und stowaways versuchen in jedes versteck einzudringen, aber dass es soooo einfach sein könnte ein stowaway zu werden hätte ich auch nicht gedacht. was habe ich mal beim raften gelernt...? no panic! also versuche ich mich mal bemerkbar zu machen. pfeifen, schreien am gitter rütteln nützt nichts. obwohl die hauptrampe genau um die ecke ist, und die öffnung, die ganzen leute zum be- und entladen sowie der deck offizer keine 70m von mir entfernt sind, hört mich im lärm von einladenden hubstaplern kein schwein.
ich seh mich schon langsam und qualvoll verdursten und verhungern, aber da ein lichtblick in dieser verzwickten situation. ich habe ja unser haus dabei, also sterben muss ich nicht in diesem trostlosen laderaum........
nach endlos scheinender zeit, war dann doch mal wieder ein alter laster fällig, richtung deck 6 verstaut zu werden, und meine rettung nahte.
die neue freiheit wiedererlangt, gesellte ich mich zu den händelnden kadetten an der mole und lief ins hoch auf. mir wurde jede maske, jede halskette, jede trommel, kurz alles was da feilgeboten wurde sicher zwei bis dreimal gezeigt, und jedes mal günstiger angeboten. ich entschied mich dann dem ruhigsten händler ein pack zigaretten abzukaufen, da sich diese immer gut gegen etwas anderes eintauschen lassen, oder zum sanften bestechen bestens geeignet sind......
um die ganze hektik vom handeln und märten etwas abzuschütteln, vertrieben dschine und ich uns die zeit noch etwas mit der ornithologie, und fotografierten die soarenden vögel, die schon den ganzen tag am aufwind von der grande francia am rumfetzen waren.
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