Tagebuch 29. April 2005
Grande Francia / Spanien - auf See


dolphin not died.... hard work
.irgendwann in der nacht gings los, raus auf's meer.. nicht dass ich das wirklich genau mitbekommen hätte.. lieg ich doch meistens im tiefschlaf. der eine wc-gang hat sich aber etwas indirekt gestaltet.. da ich nichts getrunken hab.. ein sicheres indiz, dass nicht ich schwanke, sondern der untergrund und ich dann dadurch vielleicht auch, aber wenn der untergund nicht schwanken würde ich doch direkt zur toilette finden würde. der tiefschlaf dauert ganze 12 stunden und wir schaffens also grad mal um 11.00 aufzustehen. mein fitnessbesucht fällt ins wasser, schon bald zu knapp vor dem mittagessen und hab ich auch ne "birrä". meine nase entledigt sich diversen schleimigen nastuchfüllern und somit bin ich nicht 100% fit.

den kaffe lass ich mir aber nicht entgehen und nach einem kurzen deckgang ist wirklich schon mittagessen angesagt. auf deck hat mich ein philipino noch informiert, dass morgen big party ist.. hab ich doch geburtstag.. dass scheint er gerne zu erzählen und mir graut vor morgen.. ändern kann ich eh nichts. also einfach morgen werden lassen und hoffen, dass keine grosse sache draus wird. eben dieser philipino hat mir auch grad gezeigt, wie ein sauberer gleitschirm start geht und war etwas enttäuscht, dass er nicht auf deck üben darf.. ich weiss ja nicht, was fredel ihm da für räuber-geschichten erzählt hat.. auf jeden fall ist klar, dass philip (nenn ihn mal so) grad mit der schulung anfangen würde.. sein glänzen in den augen ist allessagend..

dann gehts ans zmittag und ich platzier mich nachher auf deck 13 irgendwo an die sonne.. ganz hinten. bald realisier ich aber dann doch, dass die luft hier nicht ganz so frisch ist, wie es auf hoher see doch sein sollte... die kamine stossen unaufhörlich abgase aus, was sich dann wohl mit den windturbulenzen hinten wieder senkt und die luft etwas "unfrisch" gestaltet. ich "zügle" also etwas weiter vorn. nicht mehr so schön versteckt, aber bei weitem besser zum atmen hier. da meine atemwege eh schon etwas verstopft sind (bin ich doch wirklich irgendwie etwas erkältet), sicher der bessere wert. heut ist's warm und die hosen werden raufgezogen, das töpli genügt.. würde sagen.. auch im bikini hät ich mich rein temperaturtechnisch wohl gefühlt.. aber rein figurtechnisch wohl eher nicht.. :-) die mengen verschlungen essens fordern ihren tribut.

ich geniess die sonne und den wind, das wasser ringsum, das geniale buch (danke simone, der schwarm ist wirklich genial bis jetzt), ab und zu etwas land im hintergrund, die gemütlichkeit meiner decke am boden und überhaupt... fühl mich mal wieder so richtig verwöhnt, einfach so in den tag reinleben zu können und die umgebung zu geniessen. hab mich heute beim zmorgä, äh.. war ja schon zmittag, gefragt, wo wohl bartolomäus steckt (unsere hausfliege)... und da kam sie zu fliegen und landete direkt vor meinen augen auf der reling. fett und gross.. sie hat sich wohl beim koch versteckt. ich kam auch noch besuch von anderen insekten, die wohl von meiner farbigen decke angezogen wurden (frag mich noch immer was die viecher hier draussen wollen.. keine blume nichts.. vielleicht wollten sie dem traditionellen insektenleben entsagen und in die meere ziehen um sich selber zu finden??) und schliesslich auch noch von meinem hart arbeitenden jüngling.. der seine wunden finger (von tagebucheinträge nachschreiben) auch zwischendurch in der sonne ausruhen wollte.

ich teilte ihm mit, dass man ab und zu das gefühl hat, irgendwas zu sehen, draussen auf dem wasser.. aber es wohl nur immer schatten in den wellen sind. worauf er aber etwas zu grosse schatten erblickt.. das müssen delfine sein (dolphin not died).. wir eilen zur brücke und lehnen den feldstecher aus.. aber da sind sie schon wieder untergetaucht.. uns bleibt nur die errinnerung an die paar auftaucher der fische. genial.. hät ich hier also nicht erwartet! vielleicht sehen wir ja noch andere..für mich ist dann genug der sonne und ich begeb mich auch noch etwas hinter den compi. ist ja wieder so viel passiert.. fredel ziehts zwischendurch mal auf deck und er kommt zu schnell wieder retour.. was ist los? nebel.. na ja.. kann anscheinend schnell gehen mit dem wetter. wir schreiben weiter bis zum znacht.

der nebel bleibt hängen und wir gleiten durch die grauen weiten.. unser nach-znachts ausflug ist nur kurz.. ist es doch auch recht kalt und schon dunkel. uhr eine stunde zurückstellen ist noch angesagt, etwas lesen und in den schlaf reinrütteln lassen.

es ist stabile hochdrucklage angesagt, schönstes wetter, und wir kriegens mal wieder erst um 11:00 mit.
was solls hene hat alles unter kontrolle auf der brücke, wir halten einen kurzen schwatz, und es begreift nicht jeder warum der 2.mat philipo gross verkündet, ab morgen sei eine woche urlaub auf dem schiff und riesen party angesagt......?????????
einige werdens schon wissen was morgen genau abgeht, für alle andern die s wundernimmt, see next day.

und schon ist unser frühstück allen andern's mittagessn bereit. ich fühle mich wie in einem grotto im tessin. herrliches risotto, dann filetto al funghi mehr funghi als filetto ein glas wein und sonnenschein. ich geniesse dieses henkersmahl, weil am nachmittag beginnt für mich die hard work...

dieser nachmittag ist gezeichnet von tastenhäckerei bis zum verlust des fingerspitzengefühls. habe ich doch mehr oder weniger die ganzen tage seit wir unterwegs sind nachzuholen. irgendwann ists sogar mir zuviel, und ich beglücke ruscheli mit ein besuch und einem kurzen nickerchen neben ihr auf dem sonnendeck. beim aufwachen stechen mir einige komische wellen ins auge, die sich beim näheren betracheten als delphin ähnliche gebilde herausstellen. bis wir beiden tränen jedoch das fernglas von der brücke geholt haben sind die flinken tiere schon längst wieder abgetaucht.

so begeben wir uns wieder unter deck und häcken weiter, währendessen ruth gefesselt von ihrem buch auf dem bett liegt. irgendwann tönt über lautsprecher in fast unverständlichem italinglish ding ding ding the bord watch will be changed one our back tonight...... winterzeit?
an deck siehts wirklich so aus, dicker nebel, und zwar so dick dass man kaum mehr das kielwasser erkennen kann.

wir begeben uns zum nachtessen wo's irgendwelchen undefinierbaren und ungeniessbaren fisch gibt, den ich lieber stehen lasse als mir eine fischvergiftung zu holen.

den abend lasse ich mit einem freitagszigarillo ausklingen, und beobachte nebenbei noch drei, der wohl faulsten tauben der welt, welche sich auf unserem frachter niedergelassen haben, und sich nun gegen casa blanca navigieren lassen....

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