Tagebuch 28. April 2005
Grande Francia / Spanien - Bilbao


bibelibao / morgenmarkt bibelibao und guggenheim on the rocks
.das war für mich wohl ein wirklich atypischer morgen. ich hatte grösste mühe aus dem bett zu kommen. konnte mich fast nicht bewegen und es war eine riesen rausforderung, die augen aufzubringen. ich hab etwas mehr verständnis für fedel ab heute. dann eine chodder aktion im badezimmer dass der kettenraucher neidisch werden könnte. meine gesundheit ist nicht ganz im höhenflug.. aber was will man. fredel zum zmorgä schicken um alles für den landgang bilbao zu organisieren. er weiss dann zwar nicht mehr, als dass wir um 12 wieder da sein müssen, mittag? abend?. wie auch immer, wir treffen uns mit heinz und marianne und finden uns schon bald im büro des hafens. der nette herr gibt uns gerne auskunft und bestellt uns ein taxi bis zum bahnhof. schliesslich ist es viel besser mit dem zug in die stadt zu fahren. nicht etwa wegen des verkehrs, nein: im zug ist aircondition und musik! aha! und günstiger ists auch.. also drauf los!

in der stadt angekommen gehen wir mal wieder nach unserem plan vor: erstens gps tätigen, standort bestimmen (dass wir sicher nicht verlohren gehen können), dann mal munter drauflos gehen und somit die altstadt den ganzen tag nicht sehen. aber sonst so viel schönes, wie das guggenheim museum (von aussen nur, dafür mit pero davor, einem riesen hund aus blumen), eine basken-demo in den strassen, einkaufsstrassen, supermercado mit hägendaz clace und so weiter. auch gönnen wir uns mal wieder einen cortado on the rocks.. (wen es interessiert was das ist: siehe jakobsweg :-) oder fotos) und geniessen die sonne in einem park und ich meine neue swatch am handgelenk. konnte nicht wiederstehen, die schmetterlingübersäte uhr zu "chrömlen". musste ich doch meine geliebte breitling zu hause lassen.

da der morgen in der stadt eh schon mit kaufen begonnen hat.. soll man es durchziehen. was uns schon immer fehlte, ein richtiger feldstecher. beide haben wir aber mühe mit den 2 rohrigen teilen.. also träumten wir schon immer von einem fernrohr. und siehe da, in einem schaufenster sahen wir so ein teil und noch erfreulicher.. ein 50% schild. wir schätzten was das wohl kosten würde und einigten uns auf eine schmerzgrenze von 50 euro (wert hätten wir viel höher geschätzt.. aber schliesslich wollen wir ja nicht grad zu viel geld liegen lassen). im laden debatierten wir dann mit dem netten herrn und halfen uns nicht umbedingt mit dem hinweis, dass wir aus der schweiz kommen. das wir auf dem frachtschiff reisen stimmte ihn dann aber wohl doch wieder milde und nach heftigem "märten" hatten wir ihen auf den 50 euro.. (angeschriebener preis 170 euro). wir waren happy und er sicher auch glücklich dieses uralte teil entlich mal loszuhaben. sogar ein kleines statif hat's dabei, das können wir dann auch noch zum fötelen brauchen..

am nachmittag suchen wir ein internet caffe was gar nicht so einfach ist. am ersten ort: no way für den eigenen laptop. am zweiten ort: werden wir in das obere geschoss geführt, einen stock für uns.. aber wir die WLAN karte nicht dabei (suuuuper, wär sogar eine stunde gratis gewesen!). am dritten ort: bewilligt, aber ohne hilfe der freaks wär wieder nichts gegangen.. irgendwann können wir dann alles erledigen und sind in alter tradition nicht grad nett zueinander (was wirklich häufig passiert im internetkaffe, haben wir doch wirklich verschiedene auffassungen in computer sachen). irgendwann sind wir wieder an der luft und haben nur noch eine stunde in der stadt und noch immer euro im sack. da offenbart sich fredel ein schaufenster mit lauter netten sachen drin.. und: seinen flip flop! die sind ja wirklich der hammer und wir wagen gar nicht daran zu denken was die kosten.. sieht der schuppen doch recht teuer aus. ich hab für meine uhr 40 euro liegen gelassen und genau so viel wird gefordert.. perfekt.. ist ja für fredel eher ein teurer schuh.. aber dass muss heute sein! ich wär auch in der stimmung, die verbleibenden 30 euro dem nächsten bettler zu geben.. geht es uns doch einfach gut . aber da war keiner, und der nichtbewegungs-künstlerin wollte ich dann doch nicht grad sooo viel geben.. es blieb bei einer münze und sie bewegte sich.. wir uns auch zum bahnhof und in den zug.. und diesmal war wirklich musik drin :-)

zurück mit dem gleichen taxifahrer.. was für ein zufall.. der gab alles und brachte uns genau vor's schiff.. auf den letzten metern musste er noch eine lampe auf's dach machen.. polizei-mässig wurden wir also eingefahren und kontrollierten noch rasch das matzmobil und dann ab ins zimmer und erholen von dem anstrengenden tag. dann zogs mich nochmals auf's deck zum lesen. wirklich ein warmer tag. dem treiben im hafen zuschauend, lesend war schon bald znacht angesagt. fredel kam von seinem ausflug zurück, er war mit einem philipino am fischen.. kein witz.. der arbeiter hat ihn gefragt, ob man hier fischen dar, fredel meinte: sicher und machte grad mit.. aber ausführlicher auf fredels seite (bin ja froh, hat er das alles unter kontrolle).. ich auf jeden fall musste grinsen..

nach dem znacht wieder auf's deck. ausgerüstet mit unserem fernrohr und stativ. wir sind uns ja für keine peindlichkeit zu schade.. wir scannten die ganze umgebung nach schlafplätzli ab und ich seh uns jetzt schon, irgendwo an einem surfort.. wir wir fachmännisch dem treiben zuschauen.. auch könnten wir uns einer jagtgesellschaft anschliessen mit dem ding.. kein problem. so tun als ob wir eine ahnung haben.. darin sind wir ja bekanntlich stark. auch brüggers (heinz und marianne) gesellen sich noch dazu und wir beobachten das hafenleben. fredel sichtet ein ferngesteuertes babyboot vor uns.. wo sind die kinder dazu mit der steuerung?? sofort checken durchs fernrohr.. aha.. das ist wirklich ein richtiges boot. so zürisee kaliber. hier in den riesenfrachtern sieht es wirklich aus wie ein spielzeug.. mir wird übrigens ewig ein rätsel bleiben, wie so ein frachter schwimmen kann..

wir sind mal wieder am frühstückstisch, was von den anderen mitreisenden mit ungläubigem staunen festgestellt wird.
ich stellte noch ungläbiger fest, dass d'schine plötzlich fredel allüren annimmt, und kaum aus dem bett kommt. zu viel frische seeluft oder was....?

heute ist landgang angesagt, und wir melden uns am schiffsbauch ab. ein agent der heinz gerade in die arme läuft schickt uns zu seinem büro, wo wir ein taxi rufen können. ich kann mal wieder auftrumpfen, und meine spanischbrocken gebrauchen und auffrischen. und bei einer so verantwortungsvollen aufgabe, frage ich sogar zweimal nach weil ich s nicht verstanden habe.....das ist eher aussergewöhnlich, aber hilfreich!
die jungs im officina sind super hilfsbereit, erklären uns dass es besser ist mit dem taxi zum bahnhof und von dort nach bibelibao rein. wenn die einheimischen uns das empfehlen, machen wir doch das, und es ist wirklich angenehm.

in der stadt wird erstmal das gps aktiviert, ja ja wir sind immer noch in der lernfase, und es ist wirklich hilfreich. wir sind noch vor den ladenöffnungszeiten da, wohlverstanden es ist etwa 9:30, spanien ist mir irgendwie extrem sympathisch! auf unserer suche nach einem oficina de tourismo, schlendern wir an einem optiker vorbei, der gerade aufgemacht hat. in der 50% schaufenster auslage entdecken wir das multiprofessional monokular ( ist wie ein feldstecher aber halt nur mono ) und werweisen was das teil wohl kosten würde. komischerweise sind wir uns einmal total einig, das dieses hässliche camouflaschige teil sicher nicht mehr wert als 50 € haben kann. wir betreten den laden, und nehmen das ding mal genauer unter die lupe. der chefe zeigt uns erstmal alle vorteile bevor er uns den preis von 60€ nennt. ich klaube mein bestes spanisch hervor, erzähle ihm dass wir auf einem frachter sind und nach südamerika müssen, kein geld mehr haben und so weiter. wir schlagen 40€ vor, und nach weiterem handeln sowie preisgabe unserer nationalität einigen wir uns auf die 50€ welche mein portemonnaie wirklich gerade leert.

voller stolz stolzieren wir dem guggenheim museum entgegen, um uns mal wieder einen cortado on the rocks zu gönnen. plötzlich ein anruf aus der schweiz. unser agent ursli hat einen marschbefehl für mich erhalten.....? marschbefehl??? aha zum abgeben!
aber ich habe doch schon abgegeben, meine militärsachen sind schon im zeughaus aarau, diese meinten damals ich müsse auch kein depot machen, ich soll einfach alles dalassen. für mich war das abgeben, jedoch für die militärbehörde nicht wirklich.
also muss sich urs einmal mehr einsülzen, und meldet mich bei der ziemlich strengen dame mal bis 2007 ab. also wenn wir nicht vorher in der schweiz sind, wisst ihr nun warum......ansonsten müsste ich wohl bis zu diesem datum in den knast, 5 jahre scharfer arrest oder so, da bleiben wir doch lieber noch etwas in südamerika! thanks super ürsel

weiter geht unser bummel, an basken demos vorbei bahnhofstrasse und da passierts plötzlich, d schine verliebt sich in eine swatch. der gedanke war eigentlich, dass wir für südamerika eine billig wirkende uhr erstehen. diese sieht jetzt nicht unbedingt billig aus, aber kindlich und lieb. mit all den schmetterlingen und dem hellblauen design ist sie fast sofort bewilligt, und ab nun wissen wir immer wieviel schmetterling es gerade ist......

alsbald finden wir ein cyber cafe das riesig wirkt, orange spain ist gerade am werbefeldzug für wi-fi was so viel heisst wie w-lan. es sind etwa 10 compis aufgestellt zum freien gebrauch, aber auch dementsprechend ist die schlange davor. wir fragen mal ob es möglich ist, unseren eigenen portatil einzuloggen. darauf werden wir, wie staatsgäste in den oberen stock begleitet, wo es aussieht wie in der circle launch von der swiss, erhalten den zugangscode für eine stunde gratis wi-fi, und wir sind etwas konsterniert...........unsere wi-fi karte ist auf dem schiff, und wir müssen ein anderes cyber suchen.

kurz darauf sind wir mit hilfe der freaks im nächsten cyber eingeloggt, und erledigen was es zu erledigen gibt. wir schnauzen uns bei jedem zweiten mausklick an, (drecksinternet ist ja schon gut, aber einfach assozial) die zeit verfliegt, und als wir fertig sind haben wir gerade noch eine halbe stunde, bis wir wieder zurück müssen. wir schlendern noch etwas um die gassen, und da passierts auch mir. ich hab schon lange
( wenn ich schreibe lange dann ist das lange mindestens ein halbes jahr ) ein paar flip flops gesucht. und da sind sie nun super cool, machen einen stabilen eindruck und die verkäuferinnen sehen auch nicht schlecht aus..........also kaufen!

fertig shopping, immer noch 30 € im sack, aber was solls wir sind zurück auf dem schiff, alles ist unter kontrolle, und wir haben immer noch 3 std bis zum nachtessen. ich diskutiere noch etwas mit der mannschaft, als plötzlich ein philipino mit fischerutensilien daherkommt. aus spass frage ich ihn nach den touristpaper, weil er das schiff verlässt. ganz eingeschüchtert fragt er mich, ob er an der mole fischen darf. ich erlaube ihm den landgang, und gehe gleich mit.er fragt mich was mein job sei auf dem schiff, und ich versuche ihm zu verklikkern dass ich only passenger bin. aber nach meinem auftreten vorhin, ist er überzeugt dass ich eine aufsichtsperson bin.
erst als ich dann meine eigene fischrute hole, und mit ihm am fischen bin, kappiert er endlich dass ich wirklich gast an bord bin. gefangen haben wir nichts, aber das nachtessen ist eh schon bereit.

zum znacht jammert der engländer "i hope they finish that bloody cheese soon, no tase no colour nothing" er spricht vom mozzarella der für ruth unterdessen lebensnotwendig wurde. zu ihrem glück und seinem pech gibts zum dessert eine riesenplatte von dem bloody cheese!

das abendprogramm gestalten wir mal wieder mit einem testival. monokular aufs stativ, und wie die profis alles abgespiegelt was es zu spiegeln gibt. heinz und ich sind fasziniert von der präzision des gerätes, und sind überzeugt im tanker schiff 200 meilen backbord eine käptin duschen zu sehen......
mit diesen gedanken begeben wir uns zu bett und träumen süss.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



info@matzmobil.ch