Tagebuch 27. April 2005
Grande Francia / Frankreich - Spanien


vom steilwandkurfen fahren und hochseerudern vom wellen mulden fahren
.die nacht war eher unruhig.. wellen hat's draussen.. das ist sicher. ich schlaf trotzdem recht gut, fredel aber dreht und wendet und dreht und wendet und macht und tut.. ich komm kaum mit ;-). nach so einer unruhigen nacht schläft er dann auch besser aus bis 11.00.. dann hab ich ihn nach meinem fitness-ausflug geweckt.

zu eben diesem ausflug: schon die 5 schritte zum fitnessraum waren nicht in direkter linie zu machen. also besser aufs velo setzten. so kann man nicht vom kurs abkommen.. oder doch? herzzerreissendes quiteschen und knarren im gerät.. ich fühl mich wie toni rominger in den besten zeiten am 6 tagerennen.. steilwandkurfen fahren muss sich so anfühlen.. nur weiss man da wohl, in welche richtung die kurfe geht :-). ich halte aber durch und durchrudere nachher noch die hohe see auf der rudermaschine. immer begleited vom sound unseres mp3 players der von fredel neu gemixt wurde.. ein guter start in den tag.

im zickzack zurück ins zimmer und wie geschrieben.. da liegt mein jüngling noch immer.. nicht aus dem bett gefallen. trotz seegang.. da muss ich also nachhelfen. schon bald gönnen wir uns einen kaffe und dann einen spaziergang auf dem dach. es bläst einem fast weg. fredel schaut in der brücke nach dem rechten und ich geniess den blick auf wellen, soarenden jonathans und unendlich viel wasser.. wirklich eindrücklich!! irgendwann kommt fredel dann zu mir und will mir nicht glauben, dass schon mittagszeit ist. bis da war ihn wohl nicht ganz klar wie lange er geschlafen hat.

das zmittag ist wieder gut und zur krönung erhalt ich mal wieder vom captain etwas balsamico! sonst lässt er da niemanden ran.. hab ihm aber versprochen das nächste mal im matzmobil meinen eigenen zu hohlen :-). werd dann bei dem billigen fussel sicher grad minuspunkte ernten.. aber wenigstens kann ich dann nach meinem gusto verschwenden! der nachmittag verläuft mit etwas compi, lesen, hängen, musik höhren und was auch noch immer.. einfach sein. sogar zum zeichnen hab ich mal wieder lust und quäle fredels (ex ruth's.. danke nochmal an götti hegi.. konnte die besitzschaft nicht lange halten..) kugi.

irgendwann ist dann noch ein ausflug ins matzmobl angesagt. vielleicht gibts ja wieder mozarella.. besser den balsamico hohlen. danach auf dem deck die möven bewundern, die da im aufwind des schiffes soaren und ohne flügelschlag mithalten. rundum wasser und immer noch extrem viel wind.. es bläst einem fast weg. irgendwie find ich sogar die wellenbewegung des bootes ganz o.k. (zum glück nicht seekrank). irgendwie noch so fliessend und beruhigend. einzig das rattern dass immer durch den ganzen kahn geht ist manchmal etwas nervig.. aber man gewöhnt sich auch daran.

meine vorahnung war berechtigt. es gab wieder mozarella und ich konnte auftrumpfen mit dem balsamico. der captain hat sofor den koch reingepfiffen und ihn fragend angeschaut.. musste dann den beiden klarmachen, dass das mein ganz persönlicher ist.. hab ich weder aus der küche entwendet noch hab ich mit dem koch geschlafen um ein langersehntes ziel zu erreichen: balsamico "güdä" ohne einschränkung :-)) zum dessert gabs sogar noch glace-torte a la creation de koch.. alle resten plus kuchen und fertig ist die zaubertorte. jupiii... marianne hat ja gesagt, glace seien minus kalorien (unter null - minus :-).. also zuschlagen und die aussage vom stewart (einem zierlichen philipino) ignoriern, dass ich zuviel esse. er vergleicht dass auch gerne mit minus oder plus jahren.. heute hab ich auf jeden fall wieder minus jahre in lebensdauer eingehandelt.. vielleicht kann ich ja wieder ein paar wettmachen mit früchten oder so :-). wie gesagt, schlanker werd ich das schiff wohl sicher nicht verlassen.. ausser vielleicht eine super-see-krankheit tritt ein oder so.. aber dann schon lieber kugelrund..

noch der obligate deckrundgang nach dem essen und dann ziehts fredel zum computerspiel und mich ins bett zum lesen. meine augen schliessen sich aber schon bald und fredel kommt irgendwann dann auch nach.

es ist ja nicht so dass wir gerade abstinent leben auf dieser schiffahrt. es wird also jeden mittag und abend tischwein serviert, und ein zwei glas je nachdem wie guts grad zu essen passt gönnen wir ( hene und ich ) uns schon.

aber heut morgen wars irgendwie, wie wenn ich schon vor dem aufstehen getrunken hätte, oder erst grad mit einem riesenknall ins bett geplumst wäre.
ich hatte so das gefühl, dass alles ein wenig in bewegung ist, mit ab und zu das blut in den kopf steigt, und manchmal hatte ich sogar das gefühl dass sich mein körper von alleine im bett bewegt. ich kontrollierte natürlich sofort, ob ich auf ruth liegen würde, aber dem war nicht so, also musste der fatal error irgendwo anders sein.

d'schine holt mich ab, und auf deck seh ich endlich was sache ist. der wind hat aufgefrischt, der wellengang hat sich etwas erhoben, und wir schaukeln unserem nächsten ziel bibelibao entgegen.
der eine philipo kollege von der brücke erzählt mir dass dieses schwanken normal sei, will heissen nicht viel ausgeprägter wird. ich werde gerade noch geschult in verschiedener bauweise von booten, und wie sich das auf die wellenstabilität auswirkt. tieferer kiel ist unstabil, und kann ein kippen bis 30°bewirken, wobei unserer max 10° kippt, was aber immer noch rechtes schwanken bewirkt.

zum glück ist niemand seekrank, was sich nach dem essen nur noch mehr bestätigt.
solange keiner vom tisch richtung reeling rennt siehts recht gut aus!

den nachmittag verbringe ich mit lebens-geschichte und weisheiten von ceverin einem weitern philippo mat. aber er meint nach 25 jahren wär jetzt dann langsam genug, 8 monate auf wasser 3 monate family sehen einen monat hin und zurückreisen not easy. was haben die denn das gefühl, wies ist schilehrer zu sein.....?

immer die frau dabeizuhaben, massenweise skihäsis, und alle können nur stemmbogen und rutschen, saukaltes wetter, und keiner will in die hütte.......wir jammern uns vor wie schwer unsere jobs sind, und sind doch froh wie gut wirs haben ( ich auf jeden fall )

den rest des nachmittags wird siesta trainiert, musik gehört, gelesen und relaxed was das zeug hält, damit man am abend dort anknüpfen kann wo gestern die welt kurz vor dem untergang stand und heute nur noch mit allerletztem zeitlichen und seelischen aufwand in einen friedlichen und freundlichen planeten verwandelt werden kann.......
we^ll see überlasst die rettung der erde mir, und begebt euch zur ruhe

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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