Tagebuch 26. April 2005
Grande Francia / Le Havre, Frankreich - Frankreich


wenn heinz und fredel nicht nach dem rechten schauen.. die routine des hafenlebens
... läuft einfach gar nichts.. wir sind noch immer im hafen von le havre.. keinen schritt weiter, höchstens ein quai weiter.. aber das ist nicht die grosse menge...

ich steh auf und begeb mich in den fitnessraum und finde heute raus wie man das velo am besten malträtiert, um die gänge wieder rein zu kriegen.. mir gelingt nach einiger zeit ein recht regelmässiges treten.. mal schauen ob ich den trick wirklich schon draussen hab, oder ob der klapperkasten in sich zusammenfällt in bälde :-). dann noch etwas auf die quietsch-rudermaschine.. und ab in die dusche. muss noch genutzt werden, solang wir wasser zum versauen haben!

dann gehts an die herausforderung vom tag: fredel wecken.. aber da bin ich ja schon profi. er macht mir dafür einen kaffe und wir realisieren, als wir ein fenster sehen.. wir sind noch immer im gleichen hafen.. wirklich.. wenn die 2 nicht schauen.. also sofort rauf auf die brücke wo niemand ist.. dafür werden vorne noch container aufgeladen und abgeladen. drum mussten wir anscheinend auch zum anderen quai. das erste quai war für die fahrzeuge, jetzt die container.. wir sind hald in frankreich, la grande nation :-)) heinz versorgt uns mit allen news und ich bin schon bald wieder in der kabine. solang es noch so ruhig ist, hau ich noch in die tasten. bei voller fahrt ist es wirklich etwas schwieriger zu schreiben.. schüttelt und rüttelt doch das ganze schiff.

zmittag zeit ist schon bald. die arme captains crew ist heute nur mit 1 person vertreten. die restlichen sind wohl jetzt oben und müssen mit dem lotsen den hafen bald verlassen. wir sind unterdessen in einer schleuse. es hat dafür neue gäste gegeben. wieder 2 schweizer, welsche aus genf, also eher franzosen :-). wir geniessen die chnäbis und fredel macht noch kaffee.. wie immer.. er hat die goldene kaffebohne verdient! auch marianne und heinz kommen in den genuss des service. danke kaffred.

dann fährt der kahn und wir ziehen an kohlewerken, industriegeländen, und dann an le havre mit den klippen im hintergrund vorbei, raus aufs meer. wir schnappen noch frische luft und ich verzieh mich wieder in die kabine. irgendwie will ich wieder a jour sein mit meinen tagesberichten, und das bin ich jetzt, in diesem moment! alles was ich jetzt mehr schreiben würde wär erfunden, weil noch nicht geschehen.

nach dem ausgiebigen schreiben noch ein paar dehnungsübungen und kopfstand (ist gar nicht so einfach bei seegang :-). entspannen und geniessen. eigentlich wollte ich draussen lesen gehen. aber das wetter hat umgeschlagen und es regnet in strömen und der wind peitscht um die ecken. das ist der nachteil an innenkabinen. solche veränderungen bekommt man einfach nicht mit. um 20.00 (auf hoher see um diese zeit, in den häfen um 19.00.. genau!) gehts ans znacht, dass wiederum nicht leicht ausfällt. zum vor-dessert gibts tomaten mit einem riiiiesen bitz mascarpone. mmmhhh. heinz hat noch rausgefunden wie viele fahrzeuge neben unseren 2 im bauch sind: 900 pw, 600 lkw und sonstiges auch noch, also total ca 2000 fahrzeuge.. unglaublich!!!!

nach dem znacht findet sich die ganze passagier-crew von 8 leuten auf deck 13. der wind bläst einem fast weg. wir, nicht unterrüstet bleiben draussen, all die anderen "belästigen" die wirkliche crew in der brücke. die sonne geht unter, rundum nuuuur wasser.. genial! gut nacht.

virgendetwas fehlt heute morgen, irgendwie ist's nicht wie sonst, und noch bevor ichs richtig realisiere was es war, ist's schon wieder da....
dschine war im fitnessraum, und liess mich dem schlaf des gerechten fröhnen.

auf deck, immer noch frankreich, immer noch le havre. da läuft ja gar nichts, wir sind gerade mal von einem pier zum anderen gekommen, und diese strecke ist nicht mal in seemeilen auszudrücken, sondern ist nur ein sardinen sprung weit. so lassen wir die zeit verstreichen, schicken uns in die schon bald alltägliche routine des hafenlebens, container ausladen container einladen, busverkleidung von bord, busverkleidung an bord, caterpillar ab deck 7 caterpillar wieder auf deck 7 usw usf

ich verbringe den halben nachmittag auf der brücke, praschallere etwas mit den zwei philippinos, wir sehen uns die seekarten an, und vertreiben uns die zeit mit trockenübungen im skifahren und gleitschirmstarten. bei diesen ganzen aktionen sind die italos immer amüsiert dabei, aber recht verhalten, na ja so weit von zuhause und mamma weg ........

ich bringe es also doch noch fertig einige einträge zu erstellen, bin aber mit meinen effizienzquotienten welten hinter ruths rythmus. aus diesem grund darf sie auch die ganzen fotos ins album stellen und beschriften, weil wenn ich diese arbeit übernehmen würde, wäre erstens ein riesen chaos und zweitens nicht nur auf unserer seite, sondern auf dem ganzen sörfer wo diese daten geladen sind

nach dem nachtessen versuche ich etwas abwechslung in unser kabinenleben zu bringen, schmeisse den kompi an, und hänge mich dahinter, die welt zu verbessern und zu erobern. diese prozedere wird natürlich nicht in zwei komma null mal dreihoch nichts erreicht, und dauert dementsprechend auch bis lange in die nacht rein. als ich mich mal kurz aus dem spielfieber ausklinke bemerke ich erst dass meine schine schon lange das licht gelöscht hat und am schlafen ist.....

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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