tagebuch märz 2010
schweiz / frankreich / spanien / grande sao paolo


la ruth schreibt:
ja was schreibt la ruth denn jetzt.. einen monat am stück?!?! das ist neu.. aber wir haben ja schliesslich nicht ferien :-).. oder doch?? wir starten in einen neuen lebensabschnitt, es geht nach chile.. was uns da genau erwartet, das wissen wir nicht.. aber jeden tag sind wir dem wissen näher.. und wie war das.. der weg ist das ziel.. wir lassen uns also überraschen.

auch lass ich mich auf den - neu monatlich verfassten - schreibmodus ein.. ein paar notizen hab ich aufgekrizelt.. aber schreiben tu ich alles erst jetzt, anfang april.. also, ich geh es somit an:

01.-07 / schweiz, eggenwil:

vorab: nochmal ein riesen märci sehr an jimmijack, dass wir in eggenwil leben durften.. wir haben die zeit sehr genossen!!! so durften wir weiter in unserem geliebten haus leben.. das ist luxus pur für uns.. dankedankedanke!!!!!!!
aber nun zum geschehen im märz, angefangen, eben, in eggenwil:

uiuiui.. der endspurt.. wir haben ja viel zeit eingerechnet, müssen erst am 23. auf dem schiff sein, und das in bilbao, spanien.. aber irgendwie kam alles anders.. unser schiff muss ins dock, die info haben wir von frau ronai in hamburg erhalten.. wir können wählen, ein schiff früher, oder erst mitte april.. keine frage, eines früher.. somit war unsere terminplanung und der abbau des pendenzenberges etwas verkürzt :-)... musste wohl so sein.. schliesslich ist abschiednehmen heute oder morgen oder in einem monat oder in 3 jahren das selbe.. also los.. dähinder!!
am donnerstag im bergli war das, lang von allen erwartete, heiratsessen im rahmen unserer familien geplant.. ein fixpunkt..
davor musste noch alles gepackt werden.. fredel hat wahre wunderwerke vollbracht.. einmal mehr staunen wir, was alles in so einem matzmobil platz hat :-) aschi, unser nachbar, musste immer grinsen, wenn er den berg an utensilien vor dem rollenden haus sah.. in seinem gesicht stand geschrieben: das geht jetzt nie.. aber es geht.. man unterschätze unser haus und die packkünste meines mannes nicht!!!
die einräumzeit war noch gespickt mit ein paar anderen pendenzen - es gibt eben doch viel zu tun, wenn man das land verlässt - z.b unsere beiden autos verkaufen.. und just einen tag vor abreise aus eggenwil holte anna-maria (oder eben ihre freundin, auch eine portugiesin.. hallo, bini annmariiiiia) den smart ab.. öpi astra trötzelte noch etwas vor sich hin.. wennschon er noch NIE startschwierigkeiten hatte, seit fredel ihn fährt, musste er just am tag der übergabe an seinen neuen besitzer streicken.. ein bischen batterie-ladung vom smart war von nöten (nur, wo ist die drecksbatterie in einem smart?!? da kommt sogar die tochter eines automechs ins schwitzen und nicht drum rum, die betriebsanleitung zur hand zu nehmen :-).. und dann, waren die beiden autos weg, uff... jetzt noch abschied nehmen von schmüsibüssi, daisydame.. die liebe miizekatze hat sich nochmal ins matzmobil und an mich gekuschelt.. ich konnte mich bei ihr bedanken, viele schöne momente durfte ich mit ihr geniessen..
aber klar, weg von der schweiz heisst vielmehr auch abschied von menschen zu nehmen.. das haben wir auch schon einige male gemacht.. ein paar freunde haben wir schon in die arme geschlossen und adios gesagt, jetzt ist die familie dran.. aber dafür haben wir ja noch zeit.. so dachten wir zumindest...
mit vollen taschen und vollem auto gings dann also am 04. rüber zu sürlis haus in bergdietikon.. der mutschellen zeigte sich, so hat es sich für das matzmobil wohl angefühlt, als 7000-er himalayariese.. unser gefährt schnaubte im schneckentempo die flanken des hochgebirges rauf.. da stimm was nicht.. einmal mehr.. wenn wir losfahren wollen, tut das matzmobil "blöd".. was soll denn das..
bei sürlis legt sich fredel erst mal unters matzmobil.. kabel verschmürzelt und überhaupt.. shit.. wir müssen nochmal in die garage.. heut ist donnerstag, morgen freitag.. also letzter arbeitstag der woche.. graf macht zum glück mit, wir dürfen morgen früh einfahren in küttingen.. aber den morgenverkehr im schneckentempo mit risiko einer totalpanne?? wir fahren besser noch in der nacht.. nach unserem heiratsessen.. war es geplant noch in aller ruhe von der familie abschied zu nehmen, ist nun alles noch hier und jetzt und sofort zu erledigen.. aber ist ja vielleicht besser, abschied tut weh, ob heute oder morgen..
wir stehen also unter vollstrom und sind ein klein wenig angespannt.. aber da müssen wir durch.. nichts desto trotz, der abend im bergli war wunderschön!!! einige überraschungen warteten auf uns.. ballone stiegen in den himmel, gedichte wurden vorgetragen, ein kuchen so gross wie unser stubentisch wurden uns geschenkt, rahel malte uns noch eine karte, sackmesser mit prägung (und weiteren schweiz-typischen sachen) wurden uns übergeben, und zu guter letzt kam noch eine lustige kleine (singende - den wortlaut möcht ich hier nicht wiedergeben, ist nicht jugendfrei) tasche mit einem gewalts-inhalt dazu.. wir waren überwältigt vom schönen abend und durchflutet von dankbarkeit, dass wir in so einem familienkreise aufgehoben sind.. klar, bald sind wir weit weg, aber im herzen sind wir ja verbunden.. noch etwas: rahel und nicole schenkten uns noch einen engel und einen teufel und wir ihnen dasselbe, aber nur anders.. wär wieder eine lange geschichte.. wie auch immer.. es war echt ein gelungener abend, der so auch schon einen bericht füllen würde.. aber wir schreiben ja nicht mehr so ausführlich.. drum weiter:
in der nacht des 04. ging es für uns, nach dem heiratsessen, in einer nacht und nebel aktion, weiter nach küttingen im aargau.. im highspeed von ca. 60 km/std flitzten wir der garage graf entgegen.. ou matzmobil.. hoffentlich bist du nicht ernsthaft krank!!!

kabelbrand und wer weiss noch was, das beschreibt vielleicht fredel genauer.. einen tag bei graf, die fachhände von heinz im matzmobilmotor, die unterstützenden hände von alex die material zulieferten.. ach ihr beiden, wir danken euch viiiiiiiielmal für die hilfe.. auch fredel hat hand angelegt und die stromerei geflickt.. ich, frau, konnte in der zeit etwas kuchen an die arbeiter verteilen, lismän, einkaufen, und jedem mit geschwellter brust und stolzer stimme erzählen, dass die werkzeugkiste, die da vor dem matzmobil steht, von meinem papi ist.. und die hat ALLES drin und die hat schon viel erlebt und überhaupt.. mit diesem geschenk hat mir papi wohl so eine grosse freude gemacht, wie andere töchter es empfinden, wenn sie familien-schmuck weitergereicht kriegen :-)... für mich ist die kiste ein stück kindheit.. ob das alle wirklich interessiert hat bei graf? egal, ich erzählte weiter...
am nachmittag war es vollbracht, es fährt.. und wie.. wir wissen nun auch, dass wir nicht mal ganz 7.5 tonnen drauf haben (wir hatten schon angst, dass wir gegen die 10 tonnen gehen :-).. in gewohnter reisegeschwindigkeit gehts nun gegen das berner oberland zu. fredel muss von da aus noch etwas stromer-technisches erledigen, und ein paar freunde wollen wir noch verabschieden. es geht also noch was.. und vor allem unser matzmobil....ach, ist das schön.. es fährt!!!! wir sind dankbar, hatten wir die probleme noch in der schweiz, besser als in frankreich oder spanien oder drüben.. also immer schön das gute an der sache sehen und freudestrahlend und singend die A1 entlangfliegen.. so gefällt es uns.. jeglicher abschiedsschmerz wird verdrängt..
alles klappt wie am schnürchen.. im schneegestöber sehen wir noch die menschen die uns wichtig sind und dann gehts dann aber wirklich los.. ich trage ein t-shirt von steuris, mit bp's worten :-) das geschenk ist gelungen :-))))) wir starten das matzmobil und fahren los.. böhnigen, hier beginnen ihre ferien :-)).. genau - man beachte, bönigen ist mein neuer heimatort..
und wie beginnen wir ferien? mit tankstellen-stop.. so stehen wir die erste nacht irgendwo in der westschweiz (muss unweit von coudrefin sein :-) und realisieren, ganz langsam, dass es jetzt wirklich los geht..
wir nehmen auch war, es ist drecks-sau-kalt!!! brrrrrrrrrrrrrrr..... die letzten fränkli werden in mc donalds und kaffe investiert und dann kam es so, dass wir am:

08. schweiz - frankreich, irgendwo auf einer raststätte:
achten losfuhren, raus aus der schweiz, wieder im schneckentempo, aber diesmal lag es nicht am matzmobil.. nein, am stau vor dem autosalon in genf :-). egal.. wir singen, lachen, hängen gedanken nach, höhren musik, tuckern vor uns hin und irgendwie realisieren wir wieder etwas mehr, dass es losgeht.. was ich vermisse sind die tief-traurigen gefühle.. aber es kann ja gut sein, dass man sich ans abschied nehmen auch irgenwie gewöhnt.. auch weiss ich ja jetzt, das ich mich nicht von den menschen die ich gerne habe getrennt fühl, nur weil wir weg sind.. also annehmen wie es ist und weiterfahren.. eine schöne französische landschaft zieht bald an uns vorbei, hochebenen, schlösser, schön ist es hier.. endlose weiten.. wir tuckern weiter und weiter und horchen auf, wenn mal ein seltsames geräusch aus den tiefen des matzmobiles kommt. irgendwo im nirgendwo finden wir einen schönen rastplatz neben einem feld und schönen bäumen.. sonnenuntergang schauen, brot essen, geniessen.. wir haben wieder zeit.. wow!!!

09. frankreich, irgendwo-dortwo auf einer nächsten raststätte vor bordeaux:
weiter gehts im takt.. frankreich zieht an uns vorbei.. wir wählen hauptstrassen, nur um die städte die autobahn.. schliesslich geben wir das geld auch lieber für carpaccio aus als für strassengebühren, oder? den gedanken setzten wir heute auch noch um.. einkaufen, und wenn da grad noch ein decatlon steht, dann aber los.. alte traditionen sollen gewahrt werden. und wer weiss, ist ja vielleicht das letzte mal für eine weile :-). wir fröhnen also dem frankreichleben und decken uns für ein paar tage ein. wasser zu finden gestaltet sich als schwieriger als gedacht, auch diesel tanken geht nur in 2 etappen, aber wir haben ja zeit und weile..
heute durchlaufen ich und fredel mal eine mötzel phase.. aber das kann ja auch mal sein.. ist ja viel dass wir zu verarbeiten haben.. ich versuche mich mit oben zu verbinden, in die ruhe zu kommen. schon heut morgen musste ich das praktizieren, hatte ich doch einen horror traum mit tsunami effekt und allem..
eine raststätte nach der anderen zieht an uns vorbei, aber als wir dann eine anfahren wollen, gibts keine mehr :-). dafür viele schöne dörfer (ausgestorben?!?!) und schlösser (am verlottern?!?!).. egal, irgendwann kommt schon eine.. wobei, bordeaux kommt bedrohlich nahe.. und diese stadt ist ja nicht grad klein, und da wollen wir nicht noch ein..
es klappt, ein riesen ausstellplatz mit bäumen und recht ruhig.. das nehmen wir.. und wenn man es sich doch so schön einrichten kann, warum nicht grad noch den letzten schmelzkäsevorrat killen? ein fondue mit tomateneinschluss wird von mir geköchelt.. mein glückstrahlen kennt keine grenzen.. gut, ich muss gestehen, die käsesuppe war kein vergleich zu hegis meister-fondue.. aber egal, besser als kein fondue!!!
an der stelle soll erwähnt werden, dass ich meinen kopf noch durchsetzte und in den nächsten tagen auch noch ein raclette zelebriert wird.. warum sonst sollten in französischen läden neu auch so viele raclette-sorten zu kaufen sein? sicher nicht um da zu verrotten.. ich erbarme mich eines geschnittenen käseplättlis.. aber dazu später...
zurück zum fondue-plausch.. figugegl mit verwöhn-program für meinen mann (für seine gute laune) und dann noch ein abschieds-film von pfisters schauen!! die sind echt hammer!! danke!!! wir haben nicht zu knapp gelacht.. auch nochmal ein merci für den migi-gutschein, wurde auch in käse investiert :-)
nicht nur fondue gibt gute laune.. ... und dann, nach etwas viel weisswein, gehts ins bett. sogar da ist es eng, wir haben jede ecke fürs packen nützen müssen
ich freu mich, wenn wir wieder etwas mehr luft im matzmobil haben..

10. frankreich, raststätte - le petit nice (bei der düne von pilat)
wie konnte ich schlecht schlafen, wegen dem bisschen weisswein :-) es geht gen eine grosstadt zu, man merk es gut.. schlechte seite: viel verkehr, gute seite: einkaufszentren (war da schon wieder ein decatlon? sind wir da rein? rätsel an rätsel :-))) nach einem nächsten grosseinkauf lässt fredel sich von einer dunkelhaarigen schnitte die kopfhaut massieren und seine mähne stutzen. ich derweil kratz mir die kopfhaut.. aber duschen geht nicht, unser badezimmer ist voll, wirklich voll!!! einmal mehr, wir leben im ausnahmezustand.. eingepfercht zwischen unserem reisegut.. mir drückt das irgenwie auf die laune.. bin mich ja gewohnt auf engem raum zu leben, aber das sprengt meinen rahmen.. aber da müssen wir durch, ist mir ja klar.. aber irgendwie möcht ich schon dort sein...

der weg ist das ziel?
so wär das eigentlich.. theoretisch ist mir das sehr bewusst.. aber mein system funktioniert grad irgenwie anders.. ich möchte schon dort sein (wo genau? wohl in chile, oder wenigstens auf dem schiff), somit kommt mir das jetzt eher lästig vor.. platz fehlt, wir sind wieder mal tag und nacht zusammen, gewöhnungsbedürftig.. und das auf so reduziertem raum.. irgendwie erdrücken mich die umstände und meine seele ruft mir zu: easy, lass los, nimm an, es ist so wie es ist, der weg ist das ziel, du lebst im JETZT....HA! ruf ich zurück.. einfach gesagt, mein ego will mich aber nicht freigeben.. ich will hier RAUS!!! ja, so in etwas sieht mein innerer kampf aus.. und den trag ich ab und an auch im aussen, gegen fredel versteht sich, aus.. nicht ganz fair, aber man muss erwähnen, dass auch mein mann nicht grad immer munter sonnenschein ist.. soviel zu dem thema, dass uns noch bis zum einchecken auf dem schiff begleitet... bin hald einfach "nur" ein mensch..

was noch immer geholfen hat ist die natur.. und umziengelt von dieser finden wir uns am abend am strand "petit nice", nahe der höchsten düne von europa, wieder. den platz kennen wir, wir richten uns ein.. wir haben noch zeit bis dass schiff geht.. also, natur bewundern, ins meer rausschauen, die unendlichkeit wahrnehmen, und was hilft noch immer gegen schlechte laune?!?! genau, essen.. und zwar carpaccio.. klassische musik, eine platte rohen fleisches, das hat noch die mudrigsten (neues trendwort im hause matzmobil - im berner oberland sagt man zu möffligen leuten - sie sind muddrigi) eheleute wieder ins glück katapultiert :-) än gueätä...

11. - 13. frankreich, petit nice:
eigentlich wie ferien.. aber irgendwie doch nicht ganz.. nochmal ein paar gedanken zu meinen aktuellen zustand:

zwischenwelt:
ja, so fühlt es sich grad an.. noch nicht ganz weg, aber auch noch nicht angekommen.. der weg ist das ziel.. ja, das ist so.. aber meine momentane zwischenwelt fühlt sich mehr an wie: das ziel ist das allein glücklichmachende!! illusion, klar.. danke für den tip meine liebe seele.. aber ich, so als egogetriebener normalmensch sage dir: so einfach ist das nicht immer.. warum existieren sonst solche sprichwörter wie: das gras ist grüner auf der anderen seite??? wir sind menschen und ab und an den ego-treiben des verstandes ausgeliefert.. aber wenigstens ist mir das bewusst.. freu mich auf den zustand des seins, im jetzt.. das fühlt sich deutlich stimmiger an.. aber eben, mein inneres momo hat grad hochkonjuktur und jubiliert.. es hat angriffsfläche für gut.. aber glaub mir, du unberechtenbares biest.. ich bin zwar froh dass es dich auch gibt, gehört ja zum menschsein dazu, aber es kommen zeiten, da hast du wieder weniger macht über mich, glaube mir :-)

wir sind also in westfrankreich, an dieser schönen wilden küste und ich bemüh mich, in den zustand der ruhe zu kommen. es gelingt mir ab und an recht gut.. ich lege engelskarten, das hilft.. die hilfe meiner lieben begleiter ist mir schliesslich sicher. danke mal wieder an alle euch.. dann ausflüge raus an die - sehr - frische luft (wusste gar nicht, dass es da drüben so bissig eisig kalt sein kann :-), die natur geniessen.. stundälang am strand entlang, oder doch lieber dem veloweg entlang.. der ist nämlich im windschatten.. fredel outet sich als mein personal-trainer und ärgert mich unablässig :-). ja, wir lachen auch viel.. grad in so muddrigen zeiten (nochmal zur erinnerung: muddirg ist schlechtgelaunt), tut blöd tun einfach gut.. so komm ich doch zum nächsten thema:

mein körper - el cuerpocito mio:
ja, hatte ich doch sehr gute zeiten in meinem eigenen tempel.. aber momentan hink ich da auch hinterher.. irgenwie fühl ich mich dick und feiss und unwohl in meinem schloss, meinen körper.. das macht mir mal wieder klar, alles hängt zusammen. aber auch da, ich weiss was zu tun ist, das portal, den zugang wieder zu finden. spaziergänge in der natur helfen mir dabei sehr.. freu mich auch aufs schiff, platz für yoga.. diese art des flusses hab ich ins herz geschlossen.. lieber cuerpocito mio, sorry missachte ich dich im moment.. um ehrlich zu sein, tu ich dich sogar nicht mal wertschätzen.. aber das kommt wieder, versprochen.. häng hald eben in einer zwischen welt (siehe oben..) körper und geist gehörten zusammen... auch das werd ich wieder mehr leben, auf die leichte art.... wart's nur ab :-)

also, was war da noch am schönen strand von petit nice.. klar, essen geniessen, lesen (im moment lieber irgendwelche schundromane - da muss man sich nicht etwa noch mit sich selber auseinersetzen :-), dann wieder spirituelle versuche.. zb. heiltöne (vor allem für bridget) spielen, engelskarten legen, natur reinziehen etc.. die tage ziehen an uns vorbei.
leider gelingt mir die rettung eines jonathan (möve) nicht.. der arme kerl hat sich in einen fischer-hacken und schnur verwickelt.. er kann zwar noch fliegen, hat aber den silch um den hals und um teile des flügels gewickelt.. hinter sich zieht er einen langen faden mit hacken.. es gelingt mir bis am abend, wenigstens die lange schnur zu kappen.. aber leider lässt er sich nicht einfangen.. bin eigentlich erstaunt, lässt der arme kerl mich schlussendlich so nah ran.. aber eben.. die schranke zwischen wildlebenden tieren und dem mensch ist eben doch zu gross.. in dem fall: leider.. irgendwann muss ich einsehen, dass ich ihm nicht helfen kann.. es bricht mir fast das herz.. es dünkt mich aber auch, wir hatten sehr intensiven kontakt zueinander an dem tag.. schwierig zu beschreiben.. ich seh seinen blick auf jeden fall jetzt noch.. lieber jonathan freund.. ich danke dir für diese erfahrung und es tut mir echt leid, konnte ich nicht mehr tun.. schliesslich bist du durch die menschen zu schaden gekommen.. hätte gerne etwas gutgemacht.. kann es aber nicht.. love..

das raupenphänomen:
tausende von raupen, flach gedrückt auf dem veloweg, in langen linien ausgerichtet.. was ist da passiert?? wir haben so einige theorien, von däniken wär stolz auf uns.. auch lachen wir über uns selber.. an phantasie mangelt es uns also nicht.. wie ist das massaker zu erklären?? das wissen wir jetzt noch nicht.. später werden wir auch mal noch die lebende variante sehen.. raupen in a line.. alle schön arsch an kopf.. so sehen sie von oben vielleicht eher wie eine schlange aus? keine ahnung.. aber echt witzig.. und so lebend auch irgenwie lieblich.. so flach (explodiert?) und tot irgenwie endzeit-mässig... ja, dieses rätsel konnten wir nicht lösen.. aber wir wissen zumindest, dass es so was gibt.. die raupenmysterien der pilanischen dünen :-)

echt wie ferien.. wäre da nicht noch ein wasserschaden (man ignoriere überaus grossen wasserverbrauch in kurzer zeit besser nicht) gewesen.. das matzmobil mutiert zur trockenstube.. aber wir haben ja soooooooooo viel platz ;-).. und wir haben noch viiiiiiiiiel mehr tüchli..... aber auch das alles wär eine lange geschichte.. jeder hat so seine süchte.. zurück zum wasserschaden: es ist nicht gut, wenn wasser unter dem kühlschrank rausläuft.. das ist uns irgenwie klar.. aber wo kommt das duchsichtige zeug her? aus dem schrank unter der spühle.. und was haben wir drunter? viele tüchli (zum glück hat frau süchte!!!).. die triefen alle, aber haben wohl das schlimmste verhindert.. fredel mecht alles wieder ganz und dann gehts an den trocknungsprozess.. fast wie nepal, gebetsfahnen in aller herren und vor allem damen farben.. ist doch erstaundlich, wie viele tüchli man so haben kann :-) ich staune selber.... und dass man in einem absolut vollgestopften matzmobil doch noch so viel trockenplatz findet... (finden wir auch noch platz?)....noch was zu meinem mech-mann: er hat auch dem matzmobil noch gehäschelt die letzten tage.. ich bin überzeugt, das braucht unser gefährt.. und dementsprechend bin ich sehr dankbar für die hingabe meines mannes.. eine notiz am rande: ich liebe den geschmack von mech-mann-fred.. wenn er so in seinem mech-kombi mit werkzeug in der hand vor mir steht.. schlüüüüüüürf..... aber da wollen wir ja nicht zu intim werden :-)

13.-14., frankreich vieux boceux:
am 13. gehts weiter.. wir tasten uns etwas näher an spanien ran.. ein anruf bei der rederei hat zwar nicht viel hoffnung gemacht, dass unser schiff gar noch früher gehen würde.. eher später, oder zumindest nicht früher als geplant.. wir werden sehen.. aber wir haben auf jeden fall noch die sicherheits-reserve an tage zur verfügung.. also tümpeln wir der küste von westfrankreich entlang und besuchen ein paar dörfli, schauen uns das meer beim wellen an, geniessen die sonne und die langsam wärmeren themperaturen. ah, fast vergessen, eine schlaufe zum einkaufszentrum (war da noch ein decatlon??) haben wir am morgen natürlich auch noch gemacht.. da passierte eben das mit dem raclette, und das war nicht etwa bewilligt von meinem mann :-).. manchmal muss man seine eingenen wege gehen.. der weg ist das ziel!!!
die landschaft zieht an uns vorbei, wir singen und plaudern und ich überseh einen pump und des matzmobils federung wird extremgetestet :-((((( sorry!!!!! aber sonst geht alles, fast reibungslos.. unsere bremsen bleiben ab und an etwas hängen und werden somit etwas rumplig.. aber wir testen aus, was wir dagegen machen könnnen.
am abend finden wir einen camping-car-platz.. caravaning?? ein platz, 5 euro pro 24 h, wasser kann man füllen.. perfekt.. wir sind nicht die einzigen, aber irgenwie gehören wir nicht so ganz dazu.. einzig 3 jungs in einem hippybus grüssen uns trüb und werden uns später noch nach drogen fragen :-). ja, uns gesellt man wohl eher zu den hippys als zu den klassischen womos :-). wir inspizieren das dorf, erklimmen dünen, sehen noch so einen standplatz (aber 1 euro teuerer :-), treffen eine ausgewanderte schweizerin (wenn das kein zeichen ist, heute ein raclette zu machen?!?!), verarschen franzosen (man joggt in jeans), telefonieren mit rene (und stossen auf camionetta wiiss an) und sonst? wir sind einfach, mit unseren momentanen auf und abs.. muddrigi?? muddrigä?? happyhippy? alles in wechselbad.. kann das schiff nicht bald kommen? ich brauch eine dusche..... und überhaupt, ich brauch platz... apropos platz: das war auch mal eine erfahrung, so ein stellplatz.. 2 tage und mind. 2000 seltsame blicke von andren camperfreunden halten wir es da aus.. dann gehts weiter:

15. frankreich - spanien, eine schöne bucht im baskenland:
es geht weiter.. wir fahren dem jakobsweg entlang richtung spanien.. war da noch ein decatlon?? den nehmen wir noch :-) und endlich, nach jahrelanger bearbeitung meines lebensgefährten, vollbringe ich es: ich überzeuge ihn von der nötigkeit zweier reisetaschen, modell himalaya-expedition.. klar, auch hier ist der weg das ziel: der weg bestand darin, unterschwellig meinem manne den gedanken einzupflanzen, dass eben ER auf die idee kommt, eben diese säcke zu kaufen.. ziel erreicht :-).. wie ging das.. auch ein langer weg mündet in ein ziel???
wir wechseln das land, oder nicht? baskenland ist baskenland, drecksbasken :-).mit dem auf und ab der baskischen hügel, spielt auch meine laune das gleiche spiel.. muddrigi bin ich ab und an, und das nicht zu knapp (hab ich jetzt keine lebensaufgabe mehr, da das ziel mit den taschen erreicht ist?!?!) .. egal.. wir quälen unser schweres haus hügel runter, hügel rauf.. mir tut es in der seele weh.. die hoffnung auf einen schönen standplatz schwindet kontiunierlich.. aber es geschehen wunder.. oder einfacher gesagt: ich hätte einfach auf das leben vertrauen müssen. schon am morgen hatte ich das bild eines schönen strandes, einer kleinen bucht, vor augen.. die haben wir auf der ersten europareise gefunden.. und wo landen wir heut abend? da.. vertrau auf das leben.. der weg ist das ziel... schönes ziel heute.. und doch sind wir noch auf dem weg....

16.-19. spanien, bucht im baskenland:
der agent der grimaldi teilt uns mit, dass unser schiff später kommt als geplant.. also haben wir noch mehr zeit, viel zeit.. zeit zum packen (schöne seite: die neuen säcke sind super!! unschöne seite: ich hasse packen), zeit zum lesen, zeit für "stundälang am strand entlang".. die schöne bucht beflügelt mich, wieder mal qigong zu machen, ein wenig yoga, sonne reinziehen, kneippkur am wasserrand (kaltes atlantikwasser versus sonnengewärmten sand).. ach, da fühl mich mich doch gleich besser.. meine stimmungsschwankungen sind milder.. fredel geht fischen.. wir essen resten.. die tage ziehen einher.. echt wie ferien... in einer nacht hab ich aber alles andere als ferien.. ich bin so mehr oder weniger mitverantwortlich für etliche waffengeschäfte der welt, bin laden kenn ich von früher.. ojeee.. manchmal kann erwachen sooo schön sein.. die realität, eine schöne bucht im baskenland.. sonne meer und nichtstun.. ufff..... gut, wenn ich dann schön von moudi-büssi träume und mein mann mich mit einer schnarch-attacke weckt, dann ist erwachen nicht so schön, vor allem nicht für meinen mann :-). apropos träumen.. ich werde in den nächsten 10 tagen noch 4x träumen, dass ich fredel verlasse.. zum glück sind träume schäme!!! oder will jemand sagen, ich sei gut freund mit bin laden?!?!? ebä..

therapie-fred, shiatsu für shätsu, el der stecher:
mal wieder ein paar gedanken zu einem thema.. diesmal geht es um meinen angetrauten ehemann (hört sich doch einfach stark an :-).. alfred, alias superstecherdrücker.... mein persönlicher shiatsu und handakapuntur-therapeut. es geht auch um mich, la ruth, ihresnamens ehefrau von don alfredo therapeuto, das testobjekt für ihren mann.. kann man folgen? egal, ich geniesse es als übungsobjekt hinhalten zu können (plötzlich hab ich so manches leiden :-) und fredel hilft es sicher an mir zu üben.. mich (alias hypochonderiiiii) dünkt, er macht das echt genial.. das wissen steckt wohl schon wirgenwo in ihm drin.. bin auch stolz auf ihn, dass er sich dem studium der vielen bücher widment.. und noch stolzer auf ihn, dass er das ganze in spanisch auch noch bewältigt wird.. aber eins nach dem andern.. würde er wohl sagen :-).. von meiner seite gesehen bin ich einfach überaus dankbar, dass ich fredels fähigkeiten in anspruch nehmen darf. seekrankheit: geheilt, menstruationsbauchweh: weg, heisse füsse in der nacht: ausgekühlt, nackenschmerzen: adios.. also, du meine liebe meines lebens.. ich danke dir aus tiefem herzen für so manches.. und neu auch für deine therapeutischen fähigkeiten.. weiter so...

kontuz:
das einschiffungsdatum kommt näher.. kontuuuuuzzzzzzz, rufen wir immer mal weider.. das heisst ACHTUNG in (drecks)baskisch :-). achtung achtung, kontuz, kontuz, es geht bald los.. nur wann genau? wir rufen fast täglich beim agenten an (auf sein geheiss).. schlussendlich geben sie uns den sonntag, 21. an..

aber zurück an den strand
irgenwo im baskenland
wie sich das schön reimt.
in uns einer neuer gedanke keimt:
wir sollten noch einkaufen (gibts in spanien decatlon??).. so kam es:

19.-20. spanien, vor einem einkaufszentrum nach bilbao:
wir fahrem am 19. früh los.. es geht gegen bilbao zu.. wir staunen nicht schlecht, wenig verkehr, ruhige stimmung um die stadt.. und soooooo viele sportler unterwegs, per fahrrad, per joggingschuh oder zumindest mit stock bewaffnet im wanderschuh.. ja, die arbeitslosigkeit ist hald hoch in dem land, sinniert fredel. so haben herr und frau spanien viel zeit für hobbys (aber wie können sich die so renn-stühle von velos leisten, wenn sie doch nichts verdienen).. einmal mehr, rätsel über rätsel.. und endlose lösungs-ansätze im rollenden hause matzmobil.. nach ca. 20 VW/Audi garagen und um die 1000 sofa-verkaufs-läden (alle verlassen) erspähen wir einen supermercado.. grosse schlaufe (schlaufen zu fahren ist in dem land gar nicht so einfach, wir werden es aber noch lernen, wie so eine vuelta geht :-), und zurück.. aber alles verriegelt, zu, cerrado!! aber waruuuum? wir fragen einen alten mann (man errinnere sich, zumindest mit einem stock bewaffnet am wandern..) und kriegen die wahrheit aufgetischt.. ein heiliger tag.. alles geschlossen, der perfekte tag zum einkaufen :-)))))) wir lachen nicht zu knapp über uns.. wenn es ja wenigstens ostern wäre.. dann könnten wir die beiden osterhasen von deena killen.. aber nein, irgend so ein heiliger irgendwer wird gefeiert und somit ist nichts los in bilbao, gar nichts.. janu.. kann man nicht ändern
wir fahren weiter und platzieren uns an vordestern front, vor einem einkaufspalast.. morgen ist auch ein tag.. gut der platz ist nicht sehr idyllisch.. aber wir hoffen auf internet (hat es nicht, oder zumindest nicht für uns zugänglich) und auf etwas essbares. ein paar restaurants sind offen, wir gönnen uns einen hamburger, der so was von ungut ist :-) hätte es nicht für möglich gehalten, dass hackfleisch so grauslig sein kann :-) aber es ist so.. man bringt das hin..
egal, wie einkaufszentrum junkys warten wir auf die öffnung am nächsten morgen.. 5 minuten müssen wir noch vor dem portal ausharren, dann lassen sie uns endtlich rein.. ich stürme zu den art-schuhen (kaufe keine) und fredel verliert einen rasierer, so geht das :-).. was wir noch brauchen (wie zb. neue rasierer) kaufen wir und dann sind wir weg.. unser konsumverhalten ist nicht überaus ausgabefreudig heute... (ist ja auch kein decatlon vor ort - aber es gibt sie auch in spanien, aber auch diese netten läden sind, in bilbao, am 19.03. geschlossen.. wegen dem heiligen köbi, oder wie hiess er nun wieder??).. es geht weiter...

20.-21. spanien, hafen von bilbao:
ein plätzli vor ort haben wir noch immer gefunden.. neben einem schmucken dorf plazieren wir uns auf einem parkplatz, direkt neben einem kleinen hafen.. und was diesen kleinen hafen - für mich zumindest - einzigartig macht, sind all die miizekatzen, die da in den molen leben.. büüüüüüsssssiiiiiiii... auch finden wir - beide!! - gefallen am preiswerten apero-weisswein im dorf.. auf uns, auf das leben und das baldige schiffleben!!!!!! und nochmal prosit und ein weiteres mal.. nun gut, hätte sich fredel nach dieser session unter eine dusche am hafen gestellt und den knopf gedrückt (angezogen, versteht sich), hätte ich es ja noch verstanden.. aber nein, dass dusch-werk hat er schon beim hinschlendern vollbracht :-). ja, die dusche funktioniert :-). apropos dusche: die haben wir auch dringend nötig!!! aber die gibts erst auf dem schiff.. und das kommt ja wieder nicht.. ich will jetzt einschiffen.. ungeduld steigt in mir auf.. der weg ist das ziel?? ha!!! das ziel ist: das matzmobil im schiffbauch an einem sicheren ort unterbringen, unsere kabine beziehen, platz haben, duschen, wohlfühlen.. jetzt fühl ich mich dreckig, stinkig (im wahrsten sinne des wortes, in berneroberländisch: muddrig), ungeduldig, hässig, eingeengt, einfach wääääääääää. aber so geht die zeit auch nicht schneller.. für ein gemütliches znacht mit fredel fehlt mir auf jeden fall die gute laune.. also halte ich diese beiden letzten tage einfach noch irgenwie durch.. erfreu mich an den büssi und dann kam es, dass wir am:

21. auf der grande sao paolo im hafen von bilbao:
einschiffen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! genau auf den znacht.. unsere tischgesellin, regine (eine französin), hat irgenwie nicht so sehr apetit, ob es an unserer ausdünstung liegt?? :-))) könnte gut sein.. die dusche ruft.. wir richten uns ein und danach verlassen folgende worte ca. 1000x meine lippen: ich fühl mich viel wohler!!! und so ist es auch.... uff, das wär geschafft, unser haus steht auf seinem platz, deck 6, wir sind in der guten alten kabine 35.. ach ich fühl mich wohler.... hab ich das schon erwähnt?????....

21.-23. bilbao, grande san paolo:
wir sind an board, aber wir legen noch nicht ab.. die grande sao paolo steht weiter in hafen von bilbao.. uns solls recht sein.. wir können noch einen ausflug in die stadt machen.. unsere autonummer-schilder zurückschicken, ein zwei kaffe schlürfen, das bilbao-museum von aussen bewundern (innen nimmt uns gar nicht wunder, kulturbanausen was wir sind) etc.. wie touristen hald.. ein schöner tag.. und dann zurück aufs schiff, znacht wird serviert.. bald lernen wir auch daniel, wiederum ein franzose und jan luca ein italiener kennen, somit wären wir passagiere komplett - 5 stück.. ein mix aus sprachen, der im spanisch wohl am ehesten einen nenner findet. das leben an board nimmt seinen lauf und der lauf geht ja noch eine gute weile....... am

23. es geht los!!!!
adios europa, und das genau an unserem 1. heiratstag.. gut wir haben ja 2 heiratstage, zum einen den 23. und zum anderen den 24.. aber wir feiern den ersten am ersten mit dem verlassen des europäischen festlandes.. wenn man das geplant hätte!!! hätte mit sicherheit nicht geklappt... eigentlich wär ja unser ursprüngliches schiff genau dann losgefahren (nach plan).. aber das ging ja ins dock und wir sind somit auf einem schiff früher, dass nun eben später geht :-)))) verwirrung perfekt?? egal... wir feiern unseren ersten heirats (oder hochzeits??) tag und fahren los (oder war es der captain der losfuhr?) !!!!!!!!!! auf uns, auf das leben, das eheleben dazu!!!!!!! ja, es kann losgehen!!!

23.-31. auf der grande sao paolo
wir kennen es ja, das leben auf den frachtschiffen der grimaldi group.. uns gefällts.. wir müssen nichts, können einfach nur sein.. allzuviel gibts ja nicht zu erzählen.. wobei, so den ein oder anderen schwank aus dieser zeit auf dem grossen nass gibts sicher:

zum ersten, wir haben zeit, viel zeit.. und die nutzen wir gerne für ein paar tägliche rituale:
- ausschlafen (zmorgenessen wir somit verpasst)
- yoga und makko-ho (wir arbeiten an unserer beweglichkeit.. mein ziel den lotussitz zu beherrschen wenn wir drüben sind, na ja, das ist vielleicht etwas hochgegriffen, dass muss ich nach 2 wochen sagen :-), aber ich arbeite dran, der weg ist das ziel :-)
-morgenkaffe von starfred (die schmürzeln etwas mit kaffe hier auf dem schiff)
- zmittag essen um tousendonehundret, um 11.00 :-)
-spanisch lernen (wir fragen uns gegenseitig ab)
- weitere kaffepausen gönnen wir uns (an der bar - auf deck 13 bei der brücke)
- lesen, musik höhren, fredel chinesische medizin lernen
- etwas auf deck 12 oder 13 sitzen, aufs meer schauen...
- znacht essen um 18.00 (tousendeighthundret)
ja es ist echt anstrengend, das schiff-leben :-), viele pflichten haben wir nicht, aber ja noch andere hobbys :-). ab an und sind wir auch in einem hafen, zuerst ist afrika dran:

28. senegal, dakar:
wir sind ja afrika nicht grad verfallen, um es nett auszudrücken. aber wir lassen uns von der möglichkeit sich etwas zu bewegen, doch überzeugen, an land zu gehen.. einmal bis zum dorfplatz und schon haben wir genug, genug freunde, genug bettelnde, genug afrika :-). ist einfach nicht unsere welt, das können wir nicht ändern. mich durchflutet immer wieder tiefe dankbarkeit, dass ich nicht hier leben muss. klar, für die menschen hier ist das normal und unser leben vielleicht nicht grad erstrebenswert.. aber trotzdem.. ich bin froh bin ich ich und das in den umständen in denen in lebe.. möchte auf keinen fall den eindruck erwecken, dass ich uns über irgendjemand anderen stelle.. jeder hat sein leben und lebt es. ich lebe meines gerne, das ist alles.. ach, mir geht der schreibfluss glaub langsam aus.. oder liegt es am thema, dass mich nicht grad beflügelt, afrika?

30. THE gambia, banjul:
was haben wir das letzte mal gelernt: banjul ist kein dorf sondern die hauptstadt, und das nicht von gambia sondern von THE gambia :-). ja, uns zieht es nicht grad magisch an land.. wir bleiben on board und beobachten das treiben von oben.. und das ist nicht nur schönes.. die vielen schleicher (in dem modus bewegen sie sich) klauen so das ein oder andere was nicht niet und nagelfest ist.. wir informieren die crew.. aber viel machen können sie nicht.. ich bin auf eine art fasziniert, wie sie das anstellen.. immer ist alles in langsamer bewegung, alles geht wie selbstverständlich, und so nebenbei, am rande, klauen sie alles was es zu klauen gibt.. ob auch hier unser aussenfühler der kleinen wetterstation wegkommt? oder erst in freetown? egal.. unsere schutzengel haben sicher einen guten job gemacht, mit dem verlust können wir leben.
wieder werde ich von dankbarkeit durchflutet.. bin froh, muss ich meinen lebensunterhalt nicht mit klauen bestreiten.. ich hoffe sehr, dass mich das leben nie zu so was zwingt!!
ich schliesse die afrika-serie noch ab und hole etwas vor:

01.04. sierra leone, freetown:
auch hier lassen wir es bleiben an land zu gehen. wie durch ein wunder haben wir es ja vor 5 jahren geschafft, etwas freetwon luft zu schnuppern, das reichte uns. damals war es eigentlich noch nicht möglich an land zu gehen.. aber irgenwie haben wir es doch geschafft. unvergessen bleibt mir der blick eines kleinen mädchens.. einmal sierra leone ist genug fürs ganze leben, das bestätigt uns auch daniel, der mit begleitschutz an land ging.. viele eindrücke!! mir genügen diese schon per feldstecher...

das wärs zu afrika...was haben wir sonst noch so erlebt:
eine taube war als blinder passagier mit uns untwegs, fredel hat sie gefüttert und sie hat zum dank das ganze deck verschissen :-)
fredel verwöhnt mich immer mal wieder mit einem shiatsu oder "quält" mich mit den nadeln.. tut einfach gut, echt!!
ab und an spielen wir ping-pong.. ich arbeite noch immer an meiner treffsicherheit, aber ab und an gelingen mir recht gute hämmer :-)...
unser captain ist nicht grad eine frohnatur :-). das wirkt sich auf die ganze crew aus. aber egal, auch dafür haben wir eine gute erklärung.. er hat wohl mal auf einem luxusdampfer gearbeitet und will nun einfach absolut GARNICHTS mehr mit touristen zu tun haben :-).
wir sind lange nicht mehr so häufig (bis fast nicht mehr) muuudrigiiiii...
ah, da war noch der loco delfin :-). der kerl ist einfach 3x in die luft gesprungen und hat sich ränzlermässig ins wasser fallen lassen.. auch fontainen von walen oder waren es auch delfine? haben wir gesehen.. fliegende fische, quallen so gross wie häuser..
was noch.. ah ja, fredel hatte mal wieder probleme mit dem compi, das ist üblich an bord :-).. aber die engel haben geholfen, jetzt geht alles ohne probleme..

was mich ständig begleitet sind gedanken an brigitte.. wir denken an dich, und schicken dir viel heilenergie!!!

dann noch meine letzte geschichte für diesen monat:

dann ist da nichts mehr, ausser absolute stille!
so sagte der herr tolle das über meine kopfhörer, aus dem bauch des pink link, meines mp3 players gespriesen... viele erkenntnisse versucht er in worte zu fassen.. ich horche aufmerksam.. und dann kommen eben diese worte:
dann ist da nichts mehr, ausser absolute stille..
und in dem moment klinkt sich pinklink aus, batterien leer.. es ist: 
absolute stille......
und ich kann sie wieder höhren!!!
der WEG ist das ziel.....


die fotos findest du in der fotogalerie!



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