tagebuch 04. januar 2008
grande buenos aires / atlantik - dakar (senegal)


engelsstimmen paris dakar abgesagt wir sind trotzdem da...
was haben wir uns das bloss vorgenommen.. 2 stunden früher auf.. eine auf der uhr, aber die lümmel haben uns ja mal wieder eine stunde gestohlen - das zusätzlich zu der stunde, die wir gewillt sind zu opfern.. pha.. das ist zuviel, so dünkt mich auf jeden fall, als das glimmer-geräusch auf meinem natel startet.. zuhören, erkennen: aufstehen wäre angesagt.. beschliessen: das geht einfach nicht ;-). so liegen wir also noch eine stunde rum und raffen uns gegen 11 (wär ja erst 10) auf und gehen ins gym.

das war ein harter kampf.. und er geht weiter, die treter unter mir wollen sich nicht drehen ;-). guten morgen.. erst beim dehnen werd ich richtig wach.. und das recken und strecken und ziehen tut einfach gut.. dusche fällt vorerst aus, schon ist ja wieder mittagessen angesagt. ich gönn mir einen teller pasta und lass den rest sausen. heut kommt das amüsante thema auf: polizei-kontrollen etc.. jeder hat was zu erzählen... und jeder tut es mit voller mimik-unterstützung.. wir lachen mal wieder nicht zu knapp.. fredel holt uns kaffe und in der zeit kann ich ein wort in englisch nicht verstehen.. wir sollen warten bis fredy wieder kommt, der könne dann schon übersetzten.

mein ego meldet sich (es ist also noch immer aktiv ;-). warum muss immer alles über freddey gehen? bin ich nicht gut genug? oder was.. ich muss selber ab mir grinsen.. was für gedanken!! auch wenn sie noch lieber mit meinem manne reden, wär ja egal, odä? irgendwie muss ich aber eingestehen, dass mein ego doch etwas untergraben wurde.. das erkennen, dass ich mich auf so was einlasse, passt mir gar nicht: heisst ja, frei übersetzt, dass ich ein minderwärtiges selbstgefühl hab.. ja aber hallo! rückfaaaalllll.. ich bin wie ich bin und so ist gut.. das wär die richtige einstellung.. aber eben, bin auch nur ein mensch und ab und an untertan meines egos (oder noch des öftern..).

es geht lustig weiter und erst gegen halb zwei lassen wir costa den tisch säubern. sorry.. vor lauter plaudern nicht daran gedacht, dass andere noch arbeiten müssen. wir gehen noch etwas raus und schauen uns die horden von fliegenden fischen an.. sehen zu hübsch aus die teile.. wie kleine flieger, oder eben elfenfische.. die männer bleiben an der reeling im wind stehen, mary und ich plaudern etwas weiter hinten. dann gehts zurück in die kabinen. aber es war doch so schön angenehm draussen.. also schnapp ich mir die nächste kasette und die kopfhörer (mit bambi kleber drauf) und geh wieder raus.

im schneidersitz oder sonstigen, bequemen positionen lümmle ich in der folge über eine stunde auf dem sessel rum und schau ins meer raus, oder schliess die augen und schau in mich rein. vor über fünf jahren war ich bei einer frau, über die meine engel mit mir sprechen konnten. sehr aufschlussreich.. die worte die über mein gehör in mich dringen gehen heute sicher tiefer als anno.. ich saug jedes wort auf und bin so dankbar, für solch liebe hilfen. danke meine engel, meine begleiter.. ich realisier mal wieder (wie schon beim mittagstisch), dass meine selbstliebe noch immer nicht ganz erlangt ist.. da ist der schlüssel zu mir selber, zu dem rest und dem höheren.. ich bleibe dran.

um uns noch immer wasser.. aber gegen abend sollen wir in dakar ankommen.. senegal.. wie gerne wäre ich da zum fruchtmarkt geschlendert.. aber im dunkeln in dem ort.. besser nicht! janu.. dann hald einfach von deck 13 etwas dem treiben zuschauen.. wie jetzt.. ich schau weiter versonnen ins meer raus und lass ich von den letzten worten der kasette, von meinen engeln, leiten.. was geht es mir gut.. mein lächeln schwindet nicht so rasch vom gesicht.. wie könnte ich meinen, ich wäre meiner eigenliebe nicht wert? nun, so ist es leider noch immer, manchmal stärker, dann nur schwach.. aber immerhin lass ich liebende gefühle für mich selber doch schon zu.. ist ein grosser schritt.. und wie es aussieht, stehen in meinem leben noch weitere schritte an, grosse.. jedes medium, die engel, alles wissen mir das zu sagen und eigentlich weiss ich das ja auch.. steh mir hald selber noch im weg.. aber auch das wird besser und besser.

so, jetzt aber zurück zum tagesverlauf. ich sitz unterdessen wieder in der kabine und hab schn meine nägel ablakiert und den heutigen tag bis hier hin geschrieben.. jetzt switche ich dann noch auf gestern und dann hüpf ich unter die dusche. wie neu fühl ich mich nach dem wasser und ich verwöhn mich weiter. nägel, salben, streichen ;-). dann ist schon wieder znacht-zeit.. wir hüpfen davor noch aufs aussendeck, aber noch kein land in sicht (oder war da schon?, egal). dann gehts ans gelage und wir lachen und blödeln rum und trinken rotwein und essen herdöpfelstock mit voller hingabe. auch mal wieder gut.. und so richtiger, nicht instant! nicht ganz so gute wie die vom "grosmueti", aber nahe dran.

danch gehts rauf, wir fahren in dakar ein.. es ist schon dunkel, wir tuckern vor uns hin und schauen einfach zu.. der wind ist bissig kalt... afrika?!?! wir schlottern also noch eine weile auf deck 13 und schauen zu wie wir an der skalveninsel vorbeitreiben und dann in den engen hafen manövrieren. interessant.. dann verziehen wir uns in die kabine.. es ist zu kalt draussen.. auch in der kabine kann man nicht grad von hitze berichten, aber hier haben wir die federdecken ;-). in die gekuschelt ziehen wir uns einen schlächter road movie rein und gehen danach nochmal aufs deck. es empfägt uns, vor unserer kabine, ein düsterer herr.. nicht nur die hautfarbe ist dunkel, auch sein ausdruck in den augen.. ob wir passagiere seien? sind wir, adios ;-).

wir schauen dem treiben etwas zu, dem beleuchteten hafen, die rampe ist schon unten und es wird hurtig gearbeitet. jeder will warscheindlich so schnell wie möglich wieder weg hier ;-). wiederum vertreibt uns die kälte und wir wollen schlafen. nun gut, damit wird wieder nichts.. wach liegen wir da, wälzen und drehen. eine weile später gehen wir nochmals raus.. vielleicht macht uns die frische luft ja müde? oder eher munter ;-). nun gut, auf der eher harten matrazze (nichts geht über elsa) lieg ich dann und geh auf mediationskurs.. wiederum schein ich jede zelle meines körpers fibrieren zu spühren.. genial!!! alles heizt sich auf, ich geniesse, staune und es soll immer so sein...

wann ich dann eingeschlafen bin, und in welcher stellung? keine ahung.. irgendwann... die arbeiten am hafen sind auf jeden fall noch im gange.. es rumpelt immer mal wieder unter uns..

ein sanftes engelhaftes etwas, ähnlich einem klirren und zirpen lässt mich aus dem schlaf, den ich erst vor fünf minuten gefunden habe aufwachen. schines wecker. es ist zehn, unsere vorgenommene aufsteh zeit. spontan wechseln wir diese zeit in unsere aufwachzeit um. aufsteh zeit ist wie üblich um elf.

und ebenfalls wie üblich gehts schnurstracks ins gym rüber ( schine ) schnurstracks zur kaffemaschine ( ich ). ich fühl mich heute, trotz dem frühen aufwachen, fitter als sonst und lege wieder eine doppelportion übungen hin. mit stretching und dehnen beenden wir dann unsere morgendlichen übungen gleichzeitig. gerne hätten wir noch geduscht, aber das zmittag wartet nicht, und die heutigen deo's vermögen ja beinahe unerträgliches zu übertünchen. roma scheinen nichts von unserem geschmack mitzukriegen oder ignorieren ihn einfach. heute ist weniger witzeln als annekdoten aus dem richtigen leben an der reihe. strafzettel geschichten und polizei storys werden erzählt und möglichst theatralisch ausgeschmückt.

nach dem kaffe und dem etwas längeren schwatz - costa hat ab eins jede viertelstunde in den speisesaal geschaut ob er vielleicht abräumen kann, und wir haben ihn einfach nicht bemerkt - schauen wir an deck 13 ob vielleicht schon land in sicht ist, werden aber von einem rund herums dings bums blau empfangen. das einzige untrügliche zeichen, dass wir uns der küste nähern sind..... nicht wie man etwa denken könnte die friedlich neben uns soarenden möwen, oder vielleicht die in der bugwelle spielenden delphine, von all dem ist nämlich nichts zu sehen sondern der immer öfter gesichtete plastik müll im meer um uns rum......

ich kanns nicht mehr sehen und verkrieche mich in die kabine. da die letzten paar tage auf hoher see nicht sehr abwechslungsreich, geschweige denn abenteuerlich waren, sind die tagesberichte dementsprechend kürzer, und ich nehme mir vor, heut mal wieder bis a jour zu schreiben. ruscheli verschanzt sich mit ihren kopfhörern auf dem deck und zieht sich die wärmende sonnenstrahlen rein, was nicht schaden kann, heiss ist es nämlich trotz afrika nicht. just als ich bis auf den laufenden tag alles berichtet habe was es zu berichten gibt, kommt meine frau nach hause und schleicht sich unter die dusche. ich schleiche mich derweil auf deck sechs zum matzmobil, mache ein paar fotos seiner gesellschaft, hole ein paar spiel cds - schliesslich bin ich auf dieser reise noch nie zum spielen gekommen - sowie mein wohlverdientes freitagszigaret.

nach einer ersten runde inhalieren unterzieh auch ich mich einer gründlichen körperreinigung und muss danach mit schrecken feststellen, das die uhr schon wieder soweit vorgerückt ist, dass mir einfach nicht genug zeit bleibt, noch ein spiel zu beginnen. also eine weile im märli buch der scheiben welt lesen wie sich der tolpatschigste zauberer den das gesamte multiversum, egal in welcher zeit und in welchem raum auch immer, je gesehen hat.... in etwa solch verworrenen sätzen ist das ganze buch geschrieben, und sollte ich teilweise in meinen tagesberichten etwas langfädig wirken und die satzzusammenhänge verlieren, möge man mir verzeihen, es ist die scheibenwelt schreibweise welche mich zuweilen ein wenig zu beeinflussen vermag.

zum znacht werden wir heute einmal mehr angenehm überrascht. nicht von romas anwesenheit an unserem tisch ( das zwar auch), aber mehr kulinangenehm überrascht! härdöpfelstock mit spiessli steht auf dem menue. natürlich steht nicht härdöpfelstock mit spiessli drauf, denn das hätte unsere mitreisenden wohl als etwas sehr suspekt empfunden. auch mit der aussprache von härdöpfelstock haben sie ihre gewisse mühe worauf hin wir darauf verzichten sie gummelestunggis ausprechen zu lassen. dafür köpfen wir zwei ( 2!) der behinderten fläschchen rotwein auf dem tisch. von robin erfahren wir noch, dass die rally, paris dakar abgesagt wurde. warum und wieso weiss zwar niemand, aber hauptsache wir wissen jetzt, dass wir dem tross nicht entgegen zu fahren brauchen. zum dessert gönnen wir uns nicht eine frucht sondern die nächtliche einfahrt in den hafen von dakar.

als der pilot = die einzige person eines jeden hafens welche weiss wo sich die fahrrinne am jeweiligen tag gerade befindet ( und ebenfalls personen welche in früheren leben vorzugsweise eine piratenausbildung genossen haben, da sie von einem fahrenden kleinen böötli auf eine, vom gewaltigen containerschiff hängenden strickleiter um- und aufsteigen müssen, und dies erst seit wenigen jahren ohne enterhaken ) als der pilot also unseren kübel geentert hatte und das monstrum in den hafen von dakar leitet indem er den kapitän quasi fernsteuert, schauen ruschlei und ich uns zur abwechslung mal einen film an. kategorie road movie schlächter blutspritz psycho hardcore thriller also kurz: er könnte von aus tanias sammlung stammen - an dieser stelle trotzdem mal wieder ein dickes dankeschön für die ganzen filme -

nach dieser einschüchterung wagen wir uns trotzdem nochmal an deck um zu sehen was hier in afrika genau ein- und ausgeladen werden könnte. und just als wir die kabine verlassen und gerade den schlüssel drehen, spricht uns ein grossgewachsener brandschwarzer farbiger jedoch mit schwärzesten pigmenten gesegneter etwas, um nicht zu sagen sehr einschüchternd wirkender mann an. ( waren das schöne zeiten als man noch einfach und simpel "neger" schreiben durfte ) you are passanger dröhnt seine stimme durch den gang. das ganze tönt eher wie eine feststellung als wie eine frage. mir kommt gar nicht in den sinn zu fragen was oder wer er denn sei. als er dann aber noch versucht rauszufinden, wieviele passagiere an bord sind, erhält er nur eine knappe und sehr vage antwort von mir. hörts und verschwindet im besprechungs zimmer des captains. suspect dubios und bedrohlich hat sich das ganze angefühlt.

auf deck sehen wir eigentlich nicht sehr viel, ausser dass tatsächlich ein paar von den teureren autos ausgeladen und ein paar container verschoben, auf- und abgeladen werden. auf diese ereignislosigkeit hin beschliessen wir, uns schlafen zu legen. als wir dann drei stunden später, uns zwar schon lange schlafen gelegt, den hauptgrund dafür aber noch nicht erreicht haben, erneut beschliessen auf deck zu gehen, hat sich noch nicht viel geändert. auch unser vorhaben als wir wieder der kabine entgegen nachtwandeln ist dasselbe. wir legen uns schlafen......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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