ich sitze am compi, es ist nachmittags um vier, ein song trällert aus fredels compi.. der universo song: this land is mine, but i let you navigate until now. you can sattle down.. just as long as you know, this land is mine.. ein mapuche lied muss das sein ;-), gesungen von dido.. ich liebe das lied und ich heb vor glück fast ab, in den gedanken ans universo! ja, wir dürfen dort sein, dürfen uns da niederlassen.. aber uns gehören tut es schlussendlich nur auf papier.. wenn ein mensch wirklich anspruch darauf haben könnte, dann wohl die ersten die es bewohnt haben, mapuche.. aber schlussendlich, in meinem denken, gehört es einfach der natur. aber wir dürfen da sein und ich freu mich darüber!!
nun aber zum tag 2 dieses jahres.. erst um elf uhr kann ich mich zum aufrecht gehenden teil des volkes zählen ;-). guten morgen und sofort ins training! fredel stösst viel später zu mir und ist nur halb bei der sache.. ist ja auch früh am morgen ;-). eine stunde wurde uns gestohlen.. ist ja wohl die höhe! wir grinsen über uns und machen, was gemacht werden "muss".
dann ist schon wieder zeit zum essen. ein zmorgen in 3 gängen ;-). nicht schlecht, oder? einmal mehr sind wir dankbar, mit team roma auf dem schiff zu sein. irgendwie passt das doch einfach.. wir können viel lachen und auch ernste themen werden irgendwie tollerant und weitsichtig besprochen. fredel serviert uns noch einen kaffe und wir plaudern noch eine weile weiter und wechseln dann aufs aussendeck. das meer ist heute glatt und man würde sicher sehen, wenn eine herde von delfinen die wasseroberfläche durchpflügen würde.. aber es hat keine.. ein paar fliegende fische, sonst nichts.. oder doch: wasser.
schon irgendwie seltsam.. man ist da draussen und weit um einem rum nur nass.. eigentlich nichts zu sehen und doch tut einem die weite, die vorstellung der grösse (und die vorstellung das wir nur fürze sind) gut.. ich geniess es diesmal sehr.. schau versonnen aufs meer raus und bin, ein kleines nichts auf einem schiff, draussen im atlantik, der wiederum ein nichts im universum ist.. so in etwa.. ich steh da, lass meine gedanken vom wasser davonschwemmen, ein moment bei mir, nur bei mir.. dann wieder unter leuten, am lachen und schlussendlich in der kabine ;-). aber es zieht mich wieder raus.
buch in die hand, ab auf die liegen draussen. fredel kommt mit.. es zeigt sich sogar die sonne, am morgen hat es anscheinend geregnet (nicht dass wir so was mitkriegen würden in unserer kabine ;-). ich flüchte unter das rettungsboot, in den schatten.. schau raus, warte bis ein wal oder änliches auftaucht, tut aber keiner.. dann wieder in den weiten verlieren und schlussendlich die augen auf die zeilen vor mir richten, blättern, lesen und staunen. das buch handelt von einem jungen mann, der in einer abgelegenen schlucht feststeckt und sich schlussendlich die hand amputieren muss. wahre geschichte, von ihm geschrieben.. aber irgendwie wird meine erwartung, die das cover mir gegeben hat, nicht erfüllt.
keine tiefen gefühle, oder zumindest nicht so beschrieben, dass sie bei mir ankommen würden. ich seh es eher als helden-taten-katalog des herren ;-). ich durchfliege also so manche seite, wo beschrieben wird, wie er diesen oder säben berg erklommen hat.. in welche gefahren er sich manövriert hat, überlebt hat etc.. nicht unbedingt mein buch.. aber ich werd es doch lesen. vielleicht gibt es ja noch eine wende. was ich klar merke.. nach ein paar berg-büchern hat man das ganze irgendwie intus.. oder man lebt einfach in einer anderen welt.. kann auch sein. jedem das seine, odä?
ein paar tropfen klatschen mir aufs gesicht, ich schau nochmal ins schöne meer raus und rauf zu den wolken.. zeit reinzugehen. fredel ist schon lange wieder in der kabine. die plastik-liegen hier draussen sind auch nicht sonderlich bequem. auf dem bett liest es sich doch viel besser ;-). weitere heldentaten des autors.. schon lustig, wir menschen.. die einen leben ihr leben in diesem extrem, die anderen im anderen, oder irgendwo dazwischen, was sicher nicht weniger extrem ist ;-). jeder einzelne mensch anders.. und wenn man geschichten von eben solchen anderen liest, sieht man in den reaktionen auf das erzählte, auch sich selber.. wiederum anders und irgendwie..
die zeit geht um, ich raff mich auf, sitz nun vor dem compi und bin an der stelle, die ich oben beschrieben hab.. das schöne lied ist ausgeklungen, ich kämpfe mit dem kabelgewirr auf unserem kleinen pult und bin a jour.. fotos mach ich morgen ;-). dafür verlier ich mich in alten geschichten, die das matzmobil reisen schrieb ;-). wie war es in dakar, wann kam welche katze wie genau ins matzmobil etc.. die zeit verfliegt und ich vermisse mal wieder sehr stark die pelztiere!! also besser ablenken, fotos schauen ;-). die gedanken an die büssi-engel verfliegen aber nicht.. egal, ich lass es zu und fühl mich den tigern nah..
es ist schon wieder zeit fürs znacht.. so schnell kann es gehen. also ab in den essaal und lachen, plaudern, erzählen, zuhören und vor allem: essen. ein weiterer, witziger abend geht um. wir besuchen noch rasch das matzmobil, ich bin entzückt es wieder mal zu sehen. dann, in der kabine schauen wir uns mission impossible 3 an (danke marco). plötzlich klopft es und fredel zieht sich was über und macht auf.. wir werden zu einer movienight eingeladen.. ja, aber da sind wir doch schon dran! ein indischer arbeiter hat die fotos von weihnachten und neujahr mit musik untermalt und wir können uns das werk im fernseher anschauen. echt witztig gemacht. ich bin echt erstaunt, wie nett hier alle sind! wir vier passagiere sitzen also im gemeinschaftsraum und sehen bild um bild.. viele bilder..
auch der sicherheits-chef, der lustige, stösst zu uns.. ich bin überzeugt, der hat sich in meinen mann verliebt.. poor him. der ist leider schon vergeben ;-). ich nehm den nämlich wieder mit in meine kabine und wir schauen uns den rest des filmes an. unterhaltsam. wir lernen (und haben es im atlas überprüft), der vatikan ist nur 44 hektaren gross.. und: die actionfilm regieseure sind arme kerle.. die müssen sich ja was einfallen lassen heutzutage.. der abspann zieht über den bildschirm, wir gehen auf aussengang.. türe auf, regen prescht uns entgegen.. heut ist nichts mit sternegucker..
dafür schau ich in der folge tief in mich rein.. ich kann nicht schlafen und medtiere und geh tief rein, spühr meinen körper, jede faser, jede zelle schein ich wahrzunehmen, alles fibriert, wird warm und die energie fliesst.. vielleicht ist das der grund, dass ich diese nacht kaum schlafen kann? egal, in dem moment bin ich einfach im hier und jetzt und seelig.. schöne erfahrung. tiefe erfahrung.. als irgendwann die gedanken wieder stören, wird mir auch gedanklich bewusst, wie tief und wahr das vorhin war.. tief dankbar für das erlebte, lieg ich da, versuch zu schlafen und es geht nicht.. drehen, wälzen und es schläft nicht.
nun gut, ganz leise schnapp ich mir das buch, die stirnlampe und beginne zu lesen. fredel ist aber doch erwacht.. oder er war schon wach.. konnte auch nicht schlafen. nun gut, bei dem energiefeld, dass ich in der mediation gefühlt hab, kein wunder.. vielleicht hat es abgestrahlt!! sorry... fredel stört sich aber nicht am licht, er zündet mir sogar das leselicht an und ich geh zeile für zeile durch.. dann überspring ich ein paar.. irgendiwe hält sich die lust zu erfahren, wie man eine hand amputiert, in grenzen ;-). der tag ist schon lange um, als ich noch immer nicht müde, am lesen bin.
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der heutige morgen ist beinahe zu knapp bemessen, dass er den mittag noch erlebt. wenn sich das einschlafen so schwierig gestaltet, wird das aufwachen nur noch schlimmer. trotzdem reicht es gerade noch für ein paar stretching übungen und eine handvoll gewichte stemmen, dann pfeiffts uns schon den üblichen mittagsgruss um die ohren.
roma empfinden ebenfalls nicht gerade den heisshunger welchen wir zu anfang der reise an den tag gelegt haben. aber ein bisschen apetit steckt schlussendlich doch noch in jedem von uns. das kaffe ritual wird wie üblich von mir in die wege geleitet, und wenig später stehen wir alle vier an der reeling und schauen uns die unendlichen weiten des atlantiks an. scheints haben wir heute morgen gegen neun uhr den äquator über- oder besser gesagt unterquert. und trotzdem geschichtsträchtigen ereigniss, ist alles noch beim alten. man riecht nichts, man fühlt nichts, man sieht nichts, man schmeckt nichts, man hört nichts und nichtmal geholpert hats.....
wenn es denn grad noch so angenehm warm ist, pflanzen wir uns auf die semi bequemen plastik liegen und schnappen beim lesen ein wenig frische luft. mir ist diese dann aber bald mal zu windig, und ich verzieh mich in die kabine und starte die kompis. wenig später folgt auch schine mit einem regentropfen auf ihrer schulter. die grande buenos aires ist ins nächste wolkenband reingefahren welches uns mit seinen tränen begrüsst. und wenn die kompis schon angestellt sind, lassen wir doch gleich die finger über die tastatur hüpfen und schauen was sich daraus ergibt. zwischendurch muss den kleinen grauen ein wenig pause gegönnt werden was bei lesen und musik mischen auch recht gut gelingt.
wie üblich machen wir uns ganz kurz vor sechs auf die socken, damit wir dann auch sicher die ersten im speisesaal sind. robin und mary folgen uns kanpp bei fuss und bald wird uns eine weitere menue kreation des küchenchefs serviert. nach dem essen folgt ein kurzer aussengang, es ist bereits stockdunkel. logisch uns wurde ja mal wieder eine stunde unserer kostbaren zeit entwendet und irgendwo im multiversum in einem vorratschränkchen verstaut, damit sie dann bei der genau gleichen, jedoch proportional umgekehrten reise wieder auf die tanzfläche geschmissen werden kann.
bald liegen schnitz und ich also wieder im homecinema saal 37 und sehen uns gerade den vorspann von mission impossible III an, als es ziemlich wirsch an unsere türe poltert. schines erster gedanke ist wie üblich: unsere musik ist zu laut, wir haben das dessert vergessen, oder nun lässt uns der kapitän kielholen.... als ich die türe genau so wirsch aufreisse wie geklopft wurde, steht robin davor und entschuldigt sich vielmals, aber wir seien gezwungener massen eingeladen im home cineam saal 1. einer der indischen crew hat nämlich alle - das heisst sämtliche - fotos von weihnachten und silvester als diashow zusammengetragen, mit musik - wenigstens passender musik - untermalt und auf dvd gebrannt. wir schauen uns die vielen bilder von den vielen leuten an und sparen nicht mit kommentaren, um dem ganzen ein wenig salz und pfeffer zu verleihen.....
nach der etwa einstündigen vorführung - es muss hier nun wirklich mal dankbar darauf hingewiesen werden, dass wir gäste von der crew aussergewöhnlich nett und zuvorkommend behandelt werden, und eine solche vorführung absolut nicht zum standard programm gehört, also danke viel mal - also nach der etwa eineinhalb stündigen vorführung verziehen wir uns wieder in die kabine, wobei ich meinen drei verfolgern voraus renne. in unserem frigo hats nämlich eine ganze tüte voller old english toffes schoko caramel täfeli. ich gebe mary zwei, robin zwei, welche ich zwar gleich wieder mitnehmen will, da er ja schotte ist und es mit den englischen dingen nicht so auf der gleichen reihe hat, wobei er hierbei mal eine kleine ausnahme macht. die beiden freuen sich wie kleine kinder über das bettmümpfeli.
nach dem action geladenen film - wir hätten gerne nur eines der stromerzeugenden windräder genommen welche bei einem kleinen helikopter kampf umgenietet wurden - wollen wir uns nochmal den sternen himmel anschauen. dieses vorhaben fällt dann aber im wahrsten sinne des wortes ins wasser und wir schlüpfen unter die decke. das heisst aber noch lange nicht, dass wir dann schon schlafen. noch laaaaaange nicht......
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