viel hab ich wahrlich nicht geschlafen diese nacht.. bin sicher nicht fit heute ;-). aber was solls, ist ja nur der alt-jahrs-abend.. wach bleiben bis 12? na ja.. wir werden sehen ;-). wär ja nicht das erste mal, dass wir neujahr verpennen.. eines ist sicher, wir sind irgendwo in den weiten des atlantiks beim wechsel.. auch mal was.
ich bin aber noch immer in den weiten meiner gedankenflut gefangen.. ja hei! aber ich komm nicht dagegen an, kann mich nicht mal damit gehen lassen und es annehmen.. kann es nicht ändern. egal.. ich steh auf und versuch es: die 6b+ rauf zu meinem manne.. mich dünkt, etwas schulterliegen wär doch was.. also nehm ich den aufstieg unter die nackten füsse und ich überlebe.. knapp.. mit hilfe meines schlafenden - oder jetzt eben wachen - mannes ;-). guten morgen, wo ist die schulter bitte? hinlegen, geniessen.
dann ein blick auf fredels uhr, schon wieder fast elf.. aufstehen ist angesagt.. aber wie um himmels willen komm ich da wieder runter? ohne leiter? ein waghalsiger sprung auf einen stuhl wird vollbracht.. uff.. wiederum unbeschadet davongekommen. wär eigentlich gerne noch liegen geblieben.. aber etwas bewegung kann nicht schaden. also ab ins fitness und dann ist ja schon wieder zeit fürs zmittag ;-). ich steh noch 5 minuten an die frische luft und lass mich von eben dieser luft fast wegblasen. das blau des meeres ist wiederum wunderschön!! noch tiefer wirkt das blau.. wow!
dann erschrickt mich mal nicht die zmittags-glocke sondern fredel. der hat sich von hinten angeschlichen ;-). dann hornt auch noch das schiff.. wir stürmen auf deck 13 und schauen um uns.. nichts weit und breit.. warum dann der lärm? wir wissen es nicht.. der lustige herr von gestern lacht nur und meint, er wollte uns wecken.. na ja.. wir gehen jetzt essen ;-). die vorbereitete frage von robin ist: wie lernt man gleitschirmfliegen.. nun gut, nicht so simpel war die fragestellung.. weitaus eleganter.. ich liebe seine art zu fragen ;-). hört sich jeweils nach alter schule an.. apropos alt.. das gespräch kommt auf eine alte fliegenfischer-rute, die er jüngst wegschmeissen wollte.. uns bricht es fast das herz..
überaus gesprächig sind wir aber alle vier nicht heut mittag.. auch gut.. das passt mir noch.. man muss nicht umbedingt ein pflicht-gespräch aufrecht erhalten mit den beiden. wir fragen uns, was heut abend läuft.. gemäss unterchef beginnt das essen um sieben uhr.. aber dann bis zwölf am tisch sitzen? das dünkt team marobin und fruth etwas lange.. mal schauen ;-). wir werden sehen.. jetzt gehen wir erst mal etwas raus.. die temperatur ist perfekt.. das meer wunderschön und ich beschliesse, mich noch etwas an die sonne zu pflatschen. guter plan. also werf ich mich ins bikini und suche mir einen sichtgeschützen platz, wo ich nicht grad so stark mit asche beworfen werde.. gefunden und ausgestreckt, zieh ich die sonnenenergie rein.. schon schön..
lange bleib ich natürlich nicht da oben.. die sonne ist einfach zu stark.. schön war es troztdem.. in der kabine find ich fredel hinter dem computer.. ich werf erst mal eine nächste ladung wäsche in die maschine und setz mich dann zu ihm.. und hier bin ich nun und sollte eigentlich das ein oder andere im compi auf 2008 vorbereiten.. hm.. mal schauen ;-). es dünkt mich auch, ich wolle mir etwas gutes tun..vielleicht eine gesichtsmaske, die nägel anstreichen? duschen? aber zuerst die arbeit..
im nu hab ich den januar vorbereitet.. war ja gar nicht so eine grosse sache ;-). jetzt kommt die zeit für mich.. ich streich mir eine paste ins gesicht.. eine entspannende maske.. leg mich hin, les etwas und dann folgt die dusche, die fussplfege, das nägel anstreichen.. alles schön gelassen und ruhig.. wir haben - noch - zeit.. das grosse schlemmen heut abend ist auf sieben uhr angesetzt.. noch zeit um rauszugehen. wir setzen uns in die plastikliegen und lesen und ich lass vom lauen wind meine haare trocknen und zu locken drehen. immer wieder der versonnene blick aufs grosse wasser raus.. weit und breit und noch weiter und breiter: meer.. atlantik.. der ist gross...
nun ist es aber zeit sich bereit zu machen. fredel zieht seine neuen, dunklen hosen an mit dem stick über dem gesäss und dazu das graue trägershirt.. ich komm in simpel schwarz.. so finden wir uns im esssaal ein.. wieder mal niemand da.. haben wir uns einmal mehr im der zeit geirrt? könnte ja gut sein ;-). nein, die nächsten kommen.. immer mehr und mehr.. zum anstossen gibts caipi und ich werde nicht müde, mir das glas füllen zu lassen. ein amüsanter abend beginnt.. von anfang an war fredels "füddli" mit dem schriftzug der totale blickfang.. eine kontakt hose ;-).
ja, wo so viele männer sind.. könnte es nicht sein, dass vielleicht der ein oder andere herr der schöpfung auf das gleiche geschlecht steht? könnte sein ;-). auf jeden fall schwänzeln heut abend alle um fredel rum.. mary und ich stehen im abseits ;-). this is a mans world, würd ich sagen.. mir ist das noch so recht.. so kann ich mit mary etwas plaudern und wir können dem treiben zuschauen. fredel unterhält mal die gruppe, dann witzelt er mit den säbigen rum um dann wieder mit denen zu pläuscheln.. ich lach ab und an tränen. auch robin gibt alles, der captain doppelt nacht.. es wird fotografiert, gefilmt und referiert..
die indische truppe, wo fredel grad am erzählen ist, schaut immer mal wieder zu mir rüber. dann die aussage: ihr seit schon 14 jahre zusammen: ihr müsst heiraten. oder die aussage: wenn sie so weiterisst, wird sie dick ;-). wo der herr recht hat, hat er recht. vielleicht ess ich im nächsten jahr weniger? wir lachen alle und dann wagt sich der nächste zu wort, ein junger, gutaussehender inder: wir seien das beste päärli, dass je mitgereist sei.. wie immer er das meint.. seine augen leuchten und wir nehmen das kompliment an. danke. einer der inder wagt sich sogar zu den frauen und fragt, ganz scheu nach, ob ich wirklich schon mal in tirupur gewesen sei.. er lebe in der nähe und wenn wir wiedermal kommen, würde er uns gerne die gegend zeigen etc.. ja, mir sind die herren echt sympatisch. einer outet sich noch als bergsteiger, würde man ihm nie geben..
fredel muss ununterbrochen sprüche wegen seinen hosen und dem knappen shirt einstecken ;-). poor him.. ich könn ihn grad vergessen, meint der captain.. dafür würde er sich aber um mich kümmern ;-). nach dem vierten, kleinen caipi (der stuart schenkt uns frauen immer mal wieder heimlich nach, die herren sind ja zu fest damit beschäftig sich in szene zu setzen), wird zu tische gebeten. der captain rückt uns sogar den stuhl unter das füddli.. auch fredel ;-). wir sind eigentlich recht froh, haben wir unseren vierertisch mit mary und robin, müssen nicht am chef-tisch sitzen.
so fressen wir uns durch ca. 10 gänge und lassen es uns gutgehen.. jeweils nach einer stunde die aussage: noch 4 stunden bis mitternacht, noch 3 stunden.. wie sollen wir in gottes willen noch so lange wachbleiben? das essen ist "2 stunden bis mitternacht" fertig und alle verabschieden sich.. wir haben also pause und müssen uns um viertel vor zwölf wieder einfinden. wir meinen, das lassen wir bleiben aber es wird gedroht: sie werden uns aus der kabine holen.. also gut.. aber wie sollen wir 2 stunden, mitten in der nacht, wachbleiben? wir ziehen uns, wie alle anderen tage auch, einen film rein.
was gibt es schöneres, als am jahreswechsel nochmal zu realisieren, wie gut es uns doch geht.. die bildern eines jugendlichen-dramas flimmern auf der vaiodame und ich bin froh um meine "normale" jugend ;-). ganz fertig ist der film vor zwölf noch nicht.. also auf pause und zurück in den speisesaal.. die gläser stehen schon da, portionen von panetone und ein linsengericht stehen da.. aber noch keine person.. hallo? dann gehts schnell und mit nur ca. 5 minuten verspätung knallen die ersten korken und girlanden-geschosse ;-). happy new year, küsschen hier und da und dann an fredel hängen und uns gegenseitig danken für alles was war und was noch kommen wird.. auf ein geniales 2008!!
dann wieder ein witzli da und dort und dann schleichen die passagiere hinterrücks ab.. ;-). ein schönes fest für die crew.. sind vielleicht auch lieber unter sich.. also adios.. es geht mit mary und robin noch aufs aussendeck, wir schauen versonnen in die sterne und fredel und ich umarmen uns und lassen uns in neue jahr schwanken.. um uns nur wasser und das universum.. ja hei, im 2007 haben wir das universo gefunden, das 2008 steht unter dem stern "batzen fürs universo". auf unser glück, auf unsere weiteren projekte auf das leben auf uns und den rest der welt und des unviersums..
in der kabine schauen wir uns noch den rest des filmes an und dann rollen wir uns, vollgefressen, in unsere nester und schlafen ein.. fredel zumindest ;-). ich wälze und drehe und der blöde sprudelwein hat mich wohl wieder geweckt ;-).
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free solo = ungesichert und im alleingang erklimmt meine frau das obere bett und weckt mich auf. der letzte tag vom 2007 ist schon längst angebrochen und wir liegen immer noch schulterkuschelnd unter der decke. man soll ja im alten jahr nich noch irgendwelche neue sachen beginnen. also raus aus den federn, kaffe kick und wetter check und ein paar sehnen dehnen - wieder so ein genialer reim der sich da reingeschlichen hat -
nachdem wir auch unsere körper mit dehnen und etwas gewicht stemmen aufgeweckt haben, ist noch genug zeit, das wetter unter die lupe zu nehmen. wobei das wetter hier auf offende see so grossflächig auftritt, dass eigentlich gar keine lupe notwendig ist. azur blauer himmel, dunkel blaues meer und ein gemisch von hellblau und weiss hinter dem schiff sind die hauptfarben heute. wie üblich fliehen immer wieder ein paar fliegende fische vor dem eisernen ungetüm. manche der geflügelten und geschuppten freunde legen fliegend ungeahnte strecken zurück und scheinen völlig in den wellentälern auf der kaum spürbaren druckwelle zu surfen.
nach dem kurzen morgen werden wir einmal mehr zum zmittag geschrillt. obwohl sich die sirene immer mit einem leichten surren in den lautsprechern ankündigt, vollführt schine jedesmal schier einen rückwärtssalto. heute sogar einen rückwärtssalto mit angedeutetem doppelten rittberger, da sie, als das ding losschrillt, im gang direkt neben einem lautsprecher steht. mit einer leichten zerrung im trommelfell setzen wir uns zum zmittag. wir erklären robin und mary wie man das fliegen lernt. und dann bringe ich das gespräch auf ein thema zurück das wir vor ein zwei tagen hatten.
robin hat mich gefragt, ob meine fischrute aus bambus sei. leider nein, antwortete ich, die dinger seien beinahe unbezahlbar heutzutage. später erzählte er mir, dass er auch noch eine fischrute habe, aber das thema wurde bald wieder geändert. also ändere ich heute wieder das thema und frage ihn, ob er denn eine bambus rute hätte. ja meint er aber eine alte, er hätte sie schon seit dreissig jahren, aber selten gebraucht. ich empfehle ihm, das ding zu behalten, solche kunstwerke seien rar, worauf er nur meint, er werde sie mir schicken, da er das teil eigentlich schon wegwerfen wollte.... mir klappt die kinnlade runter, und er entschuldigt sich im gleichen moment noch, dass er leider keine rolle dazu habe.... ja gut bevor er das edle bambus stück ins cheminee schmeisst, nehme ich es gerne in meiner sammlung auf.
den nachmittag lässt schnitz bei sonnenbaden irgendwo hinter einem aufbau versteckt auf deck 13im bikini sonnenbadend vorbeiziehen. ich sitze auf einem der plasik stühle und lese die zweite geschichte vom phantasy märli schmöker. aber auch das tagesberichte schreiben kommt nicht zu kurz, und schon bald müssen wir uns für das festliche gala diner heute abend vorbereiten. obwohl uns beiden graut schon ein bisschen vor der mentalen verpflichtung bis um mitternacht aufzubleiben, aber irgendwie werden wirs schon schaffen. natürlich kommt auch die garderobenfrage auf. schine kleidet sich im edlen schwarzen, ich passe mich mit den neuen schwarzen streifen hosen mit dem grossen aussie aufstick am gesäss an. dazu passt praktisch nur das graue träger shirt, was ich mir aber nach den tagen harten oberkörper trainings im gym zutraue zu tragen.
um sieben ist apero angesagt. schine und ich sind mal wieder die ersten, obwohl ich immer versuche unseren eiligen aufbruch zu den essenszeiten zu verzögern. wir wollen schon wieder umdrehen, im glauben wir hätten mal wieder eine zeitverschiebung verpasst, als die ersten offiziere auch eintreffen. wieder gibts caipi zum apero und die gaze crew ist anwesend. neben plaudern, witzeln und lachen, ist immer wieder meine hose - respektive der stick über dem arsch - ein blick wert. nach mehrmaligen fragen was der genaue wortlaut des stickes sei, muss ich einige male erklären, dass dies kontakt hosen seien. wer diese hosen trage müsse sich nie um ein gesprächsthema kümmern, oder gar auf leute zugehen und diese ansprechen. denn der stick wecke bei allen soviel interesse, dass es sich niemand verkneifen kann zu fragen was es genua damit auf sich habe....
nun bei sovielen männern und mitunter gierigen um nicht zu sagen lüsternen blicken hat schine ein wengi mitleid mit mir, und mir ist viel wohler, als wir uns zum jahres wechsel schmaus an den tisch setzen können. wir kämpfen uns durch die sieben gänge, ich versuche krampfhaft aber unbemerkt betrunken zu werden, fühle mich aber als ziemlich einsamer trinker als ich merke dass ich der einzige bin der zweimal ein glas rotwein einschenkt.... dass aber ruscheli und mary beim apero die ganze zeit an der caipi quelle stationiert waren, und sich costa der kellner, rührend und ziemlich exklusiv um die beiden kümmerte hat nämlich kein schwein bemerkt....
wir zählen an unserem tisch nicht die sekunden bis mitternacht sondern die stunden. auch roma sind nicht unbedingt erpicht krampfhaft bis zwölf wachzubleiben, damit man sich dann auf kommando lustig fröhlich augelassen geben kann. wie auch immer, der captain entlässt uns zwei stunden vor mitternacht mit dem befehl, dass sich viertel vor zwölf alle wieder hier einzufinden hätten. befehl ist befehl, aber wenigstens können wir die zwei stunden bis zum grossen knall selber verfügen. schine und ich begeben uns zurück in unsere kabine und tun das was wir immer machen wenn wir vom znacht zurückkommen, wir starten einen film.
dem befehl folgend finden wir uns pünktlich - tief in uns drinnen tickt halt doch eine sekundengenaue schweizer omega - wieder im speisesaal wieder. es erübrigt sich eigentlich zu erwähnen dass wir die ersten waren. als ob unsere neujahrs feier einstellung bestätigt werden sollte, knallen die korken etwas verspätet und die gratuliererei nimmt erst zäh und dann immer ausgelassener seinen lauf. ich habe mir für das neue jahr nichts vorgenommen, hoffe aber schwer, dass ich an diesem jahreswechsel genug männer für den rest meines lebens geküsst habe.........
desweiteren reflektiere ich das vergangene jahr als absolut erfolgreich, total anders als geplant, da kein plan vorhanden war, und wegweisend für mein leben sowie unsere beziehung. im ganzen projekt 2000 welches in gewaltigerem ausmasse stattgefunden hat als es je projektiert oder erträumt wurde, ist nebst vielen anderen sachen auch das nächste projekt geboren worden, welches in so universalen ausmassen erträumt und manifestiert wurde, dass es das beiwort projekt gar nicht mehr nötig hat und somit schlicht und einfach universo genannt wird.
wir sind dankbar für das erlebte, wir sind bereits zum voraus dankbar für das kommende und freuen uns auf die vortsetzung des gewesenen in zukunft....... das allen, die ziele, träume und visionen haben, ihre ziel erreichen, sich ihre träume verwirklichen und dass, das was sie visionieren sich manifestieren möge. vielleicht dies und noch viel mehr geht mir durch den kopf als wir uns von der crew im stillen verabschiedet haben und zusammen an deck stehen und ins unendliche universo blicken und unsere gedanken schweifen lassen.
z'neus
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