guten morgen.. noch liegenbleiben ist die devise.. mal auf toilette und wiederum meinen mann in meinem bett vorfinden.. gute sache.. zu ihm raufsteigen liegt mir nicht so.. auch wenn mein bett-obergeschoss-bewohner immer wieder versichert, dass es keine sache ist da ohne leiter (oder lift?) raufzukommen.. wir kuscheln also im unteren stock und irgendwann steh ich auf, werf mich in die trainingsklamotten und wir gehen zuerst mal raus, schauen was das wetter macht..
das wetter macht es gut.. sonnenschein, die hitze erschlägt uns fast.. dann der blick in die weite.. land, oder besser: wolkenkratzer in sicht.. dan der blick runter, stille wasser.. wir stehen.. aber nur noch eine minute, da speit unser ungetüm wieder die dunkle wolke aus und wir fahren weiter.. schon in santos.. das ging ja flott. wir gehen davon aus, dass wir so heute an land können und lassen das training sausen. ich geh mich noch rasch umziehen und dann stehen wir mit robin auf deck 13 und beobachten die einfahrt in den riesigen hafen.. ein breiter fluss schlängelt sich durch die häuserschluchten und auf beiden seiten sind docks aneinander gereiht.. da geht was..
über unseren mitpassagier erfahren wir, dass wir wohl weit hinten anlegen werden und der captain meinte, die gegend da sei nicht ganz so ungefährlich.. auch realisieren wir, dass wir auf der rechten seite des flusses parkieren werden.. hm.. na ja, die stadt wär auf der anderen seite. das boot rüber sei teuer.. nun gut, wir lassen es mal auf uns zukommen. noch immer haben wir nicht den überaus grossen drang in einer stadt rumzustolpern.. haben wir ja zur genüge in buenos aires praktiziert ;-).
die crew, unter den anweisungen des captains, bringt unser riesenboot an die reeling und es wird angemacht.. wir sehen nur autos, und traktoren und busse und autos und... alles was sich auf rädern fortbewegt, ist zu finden.. in hundertfacher ausführung, schön in reih und glied parkiert.. welche gefährte werden wohl in unseren schiffsbauch gefahren? ist heute die really santos-grande buenos aires in gange mit den lastwagen, oder den autos, oder allem? egal, wir gehen jetzt erst mal essen. das haben wir uns ja verdient ;-). vorspeise, zweite vorspeise (pasta ;-) und dann noch die hauptspeise.. ja, hungern müssen wir wahrlich nicht. vielleicht robin.. seine schottischen witze mit spitzfindigkeiten vermögen wir leider nicht zu verstehen.. schade.. bin überzeugt, die wären nicht von schlechten eltern, oder eben von schotten ;-).
lustig haben wir es wahrlich doch.. satt und rund verabschieden wir uns.. ich geh etwas raus, aber die hitze triebt mich schnell wieder rein.. unten sind reihen von lastwagen am warten.. nur die fahrerhäuser, ohne ausleger.. nigelnagelneu.. sehen schon lustig aus, so ohne fracht.. sieht von hier oben eh alles aus wie kinderspielzeug.. ein blick zum dorf neben uns.. zu den slums rüber, hat afrikanische züge.. wohl schon besser, wir bleiben an board. also runter in die kabine und schreiben. ich brenne parallel noch filme, die wir uns schon angeschaut haben. unsere harddisk brauch auch wieder mal etwas speicherplatz. nun ist blue ray fällig ;-).
schreiben hab ich hinter mir, hab mal nachgelesen, was wir in santos gemacht haben, bei der hinreise.. nicht viel ;-). landgang, homepage anpassen, kaffe trinken. diesmal werden wir wohl gar nicht an land. egal. wir werden ja hier gut verpflegt und haben alles was wir brauche. werd glaub grad ein neues buch holen.. das aktuelle fesselt mich nicht gerade.. ich setzt mich also im aufenthaltsraum vor den schrank und reiss mal alle bücher raus.. na ja, so ganz genau wissen was ich will, tu ich ja auch nicht ;-). schnapp mir einfach eines und zurück in unsere bude.
fredel rückt noch aus um einen neuen filzer zu holen.. schliesslich müssen all die frisch gebrannten filme auch beschriftet werden. der alte hat leider seinen geist aufgegeben.. nun muss ich mit der fetten spitze des neuen was krizeln.. schön würd ich die kralle nicht grad nennen ;-). aber ich kann es, mit viel konzentration, vielleicht wieder entziffern ;-). so vergeht also für mich der nachmittag.. immer mal wieder eine neue dvd reinschieben und mit filmen bestücken. passen immer 2 drauf.. ich finde, king kong und der kaufmann von venedig passen doch bestens ;-). mir egal, hauptsache ich komm vorwärts.. die zeit dazwischen vertreib ich mir mit lesen..
nun ist doch schon bald wieder znacht zeit.. wie schnell es geht ;-). vorhin war ich noch auf deck 13.. unterdessen sind hübsche, schmucke, kleine, mini raupen cat-fahrzeuge am reinpoltern.. jöööhhh.. nun gut, so klein sind sie eigentlich gar nicht.. aber von so weit oben. dann meine eigentlichen favoriten (neben bobcats, soll es auch irgendwo im bauch haben): die bus-chassis ohne bus drauf ;-). easy rider, mad max, open air fahren.. 6-8 räder, etwas motor und ein steuerrad.. und ein klappstuhl modell: roady ;-). konnte ikea liefern? ich find das sieht einfach zu lustig aus, wenn die seltsamen gebilde über den aspahlt fahren.. apropos asphalt.. der leidet recht unter der knechtschaft der metallraupen.. sie haben zwar ein paar stricke ausgelegt, um den untergrund zu schützen.. na ja.. aber besser als nichts.
es ist übrigens noch immer sicher 35° warm draussen und wir froh, können wir uns immer mal wieder in die kabine zurückziehen. hier sitz ich nun, tippe diese zeile und fahr in der folge meine vaio dame runter.. wobei, bald will sie uns ja wieder einen film vorspielen.. also lass ich doch noch ein paar katzenbilder über den bildschirm huschen.. guter plan. dann ein paar zeilen lesen und schon bin ich wieder auf dem aussichtsdeck 13 oben.. es wird gearbeitet für gut.. zeit zum essen haben nur grad wir passagiere.. also ab in den saal und sich gang für gang servieren lassen. es geht uns ja eigentlich schon gut.
trotzdem muss ich sagen... so ganz unbeschweert und fröhlich kann ich mich nicht grad nennen im moment. vielleicht tut mir das viele wasser unter uns nicht gut? oder vielleicht auch die "vorfreude" auf den alltag? keine ahnung. hab auf jeden fall null draht zu meinem körper, kann nicht mal über medititeren da reinkommen.. von allem abgeschnitten.. in meiner welt und doch irgendwie auch nicht da.. ist so, mal schauen wie es weitergeht..
essen find ich aber nach wie vor schön ;-). wir lassen es uns gut gehen und dann nochmal einen aussengang.. dann wartet der nächste film auf uns.. nun gut, der erste schlächter filme kann es ja wirklich nicht sein.. den haben wir glaub eh schon gesehen.. also löschen und den nächsten starten. eine geschichte von einer drogenabhängigen frau.. harte bouillon.. ja, da kann man ja schon froh sein, wenn man sich "nur" im essen als süchtig nennen muss.. der film ist so echt, so wie es wohl eben auch ist.. geht rein und ich schlaf danach nicht grad ein..
dann in der nacht, hab ich noch einen horrorfilm-traum ;-). ganz realistisch.. und ganz gruselig.. na ja.. zu viele filme schauen tut mir vielleicht gar nicht so gut? bis morgen ;-).
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nach einer geruhsamen nacht, in welcher die motoren zwar voll durchgearbeitet wir aber voll durchgepennt haben, sind wir bereits vor den toren von santos. als wir nämlich voll ausgerüstet für unseren allmorgendlichen gym gang in sportlich lockerer kleidung auf deck stehen, sehen wir schon die ersten wolkenkratzer an der küste stehen, respektive an uns vorbeiziehen.
schine hat die eingebung, dass, wenn wir heute eh noch einen stadtrundgang machen, wir auf genug fitness kilometer kommen werden und aufgrund dieser erkenntniss die geplante fitness stunde eigentlich gleich auslassen können. wo sie recht hat, hat sie recht. wir passen also hurtig unsere klamotten den städtlichen gegebenheiten an und kleben dann mit robin zusammen an der reeling und schauen uns das schauspiel der einfahrt dieses riesenkahns in den eindrucksvollen hafen an. links und rechts sind anlegestellen, kräne, container, getreide silos . . . . und wir fahren an alldem vorbei. robin hat offensichtlich mal wieder den captain oder den chief mate ausgequetscht, und weiss zu erzählen, dass wir weeeit weeeit hinten anlegen werden.
so ist es dann auch. und wir sind nicht nur weeeeit hinten sonder auch noch auf der anderen - ärmlichen ud deshalb auch nicht sehr sicheren - seite von santos. zwar würde eine fähre uns auf die andere seite bringen können, aber die sei teuer. wie auch immer. für uns spielt es eh keine rolle ob wir nun in die stadt kommen oder nicht. irgendwie haben wir die städte und den rummel bis auf weiteres gesehen. und überhaupt nun ist es an der zeit zum essen. als ab in den speisesaal und unter spitzfindigen wortklaubereien und schottischen witzen und annekdoten mal wieder die bäuche vollschlagen. während dem dessert lassen wir dann auch das vorhaben, heute noch einen landgang zu unternehmen fallen und beschränken uns auf die gänge zu deck 12 und 13.
der nachmittag wird mit eiserner routine von schreiben, filme auf dvd brennen und musiksortier versuchen angegangen. auflockerung verschaffen uns lesepausen, deck rundgänge sowie die beobachtung des treibens rund um uns herums dings bums. es ist schön, meine frau so fasziniert zu sehen, wie sie beobachtet wenn caterpillars, personenwagen traktoren und raupen fahrzeuge im schiffsbauch verschwinden. mehr als den halben nachmittag kann sie am gleichen ort stehen und schauen wie immer wieder dasselbe fahrzeugmodell mit derselben farbe in der genau gleichen spur über die rampe ins innere des schiffes fährt.
bei all diesen ämtchen und beobachtungen schleicht sich der nachmittag an uns vorbei und das unausweichliche kommt auf uns zu. znacht! nur heute sind wir passagiere ziemlich einsam im speisesaal. die offiziere, bambinis und ragazzi sind alle beschäftigt mit kontrollieren, fracht verstauen und übersicht behalten. wir vier behalten die übersicht übers znacht, plaudern angeregt schnabulieren von all den uns vorgesetzten köstlichkeiten und lassen es uns gut gehen. zum abschluss des heutigen tages gehen wir alle an deck, schauen kurz nach dem rechten und verschwinden dann in unseren kabinen.
für ruscheli und mich beginnt ein weiterer film abend. aber der film von untoten welche weder lebendig noch gestorben, dafür umso hungriger nach menschenblut sind, wird bald mal in den elektronischen müllkorb verfrachtet und muss einer dokumentarfilm ähnlichen geschichte über sucht und suchtprävention weichen. da uns nach dem film die nötige müdigkeit für einen geruhsamen schlaf immer noch nicht überfallen hat, werden noch ein paar zeilen gelesen bis das grosse lichterlöschen stattfindet.
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