tagebuch 23. dezember 2007
grande buenos aires / irgendwo vor der küste uruguays und/oder brasiliens


auf see ein sportliches äderchen....
der erste wc gang zeigt klar, wir sind auf see, in den wellen ;-). so ganz spurtreu find ich den weg nicht.. dann sofort wieder ins bett kuscheln und weiterschlafen. später gesellt sich fredel zu mir und wir schmiegen uns noch eine gute weile aneinander, dösen nochmal, ich wechsle von schulter auf schüsselposition und irgendwann - viel später - schaffen wir es doch, das licht anzuzünden. guten morgen.. die uhr (die seh ich im dunkeln ja auch nicht) zeit schon halb zehn..

wir machen uns bereit und holen uns einen kaffe. fredel, der chef aller kaffe-maschinen tut gute arbeit und wir geniessen die brühe im salon.. durchblättern ein magazin mit luxusartikeln und fragen uns, ob man einen frosch aus kristall wirklich braucht? oder ob die parfumwerbungen wirklich das aussagen, was der duft in sich hat? oder brauchen BABY'S wirklich schon ein parfum? oder kleinkinder ein 150 chf teures winnie the pooh halsketteli? oder der geschäftsmann einen mont blanc schreiber.. das letzt erwähnte kann ich von allem noch am besten verstehen ;-). mich gelüstet grad mal wieder nach feder-schreiben.

einen aussengang haben wir noch immer gemacht.. der wind ist kalt, das wetter trüb.. wohl ein tag um zuhause zu bleiben ;-). aber haben wir uns nicht vorgenommen, auf dem schiff unsere glieder mal wieder etwas zu recken und dehnen? also ab in die sportklamotten und in den gymnastikraum rüber. ich steig auf das velo, fredel dehnt schon mal.. dann etwas an die kraftmaschine und fredel aufs velo und dann ich an die geräte und fredel nochmal dehnen und dann ich dehnen und fredel zurück in die kabine.. nicht mal eine stunde der bewegung, aber es tut eben doch gut.. wobei, der kaffe im bauch müsste für mich nicht sein.. aber aufstehen und grad gymnastik.. geht grad auch noch nicht ;-). vielleicht morgen.

ich schliess die session mit den qigongübungen ab.. gar nicht so einfach bei schwankendem untergrund und ohne horizont vor augen. zurück in der kabine tipp ich noch gestern fertig und dann ist schon zeit fürs zmittag. die schrille glocke geht mal wieder los.. ja, wir kommen ja schon ;-). ein munter geplauder und bestes essen. so gefällt es uns doch.. star-bucks-fred verwöhnt sich und die mitreisenden mit einer latte, ich nehm den kaffe schwarz.. nun gut, hätte ja vom morgen wissen müssen, dass ich schon genug koffein intus hab.. aber die einen brauchen eben etwas länger.

apropos länger.. fredel hatte auch etwas länger mit der kaffezubereitung.. er musste anstehen ;-). robin hat sich bei mir ein paar schweizerdeutsche ausdrücke angeeignet und so fredel aufgefordert, vorwärts zu machen: mach vorwärts! löffeli! chällner!! wir lachen und uns dünkt die mimik des herren zu lustig ;-). dann gehts nochmal auf aussengang.. immer noch grau und kühl, ab in die kabine.. mir liegt der kaffe wie zement im magen.. fühl mich gar nicht so wohl im körper.. der seegang? wie auch immer, ich liege, lese, kuschele mich in die decke und schau ab und an auf die vaio dame rüber.. die speist mich mit katzenbildern.. ach, ihr engel....

fredel derweil kämpft mit dem musikprogram und hat unterdessen aufgegeben. sein vaio bildschirm ist dunkel, fredel am lesen ;-.). ich tippe derweil ein paar zeilen und bin schon wieder a jour.. fotos werd ich morgen ordnen.. mich zieht es auch wieder zum aktuellen buch.. irgendwie kommt mir der tag vor wie ein verregneter sonntag, einfach hinpflatschen, lesen, sein.. ich fühl mich unterdessen auch wieder besser. hab meinem magen noch ein heil-sweety zugeführt.. hat wohl den kaffe verdrängt ;-). also, adios, ich trole jetzt ins bett rüber... soll ich die vaio dame laufen lassen, dass wieder katzenbilder zu sehen sind? schon etwas übertrieben ;-). also runterfahren.

so vergeht der nachmittag als im bett, unter den federn, mit den zeilen vor augen.. erst knapp vor dem znacht raff ich mich auf und wir gehen auf einen kurzen aussengang.. als wir, pünktlich zum chnäbi, wiede reinwollen, geht die tür nicht auf.. team marobin hat sich einen spass erlaubt und die luke geschlossen und uns durchs fenster beobachtet.. ja, die sind ja echt lustig.. weiter lustig gehts beim znacht weiter und wir werden ein weiteres mal satt.. der koch ist echt gut. sogar ein dessert, ein vanille cornet aber in rollenform. noch mehr vanilecrem hat da drin patz.. guter plan.

kugelrund rollen wir nochmal raus, und dann sofort wieder rein ;-). ab ins homekino.. im fitnessraum wird töggelet.. ein etwas verwirrter film, aber gar nicht mal schlecht.. dann sind wir beide müde, jeder rollt in sein nest und ich rolle noch etwas weiter, von seite zu seite.. und schlaf dann auch ein.

wiederum in dunkelster, mitternächtlich anmutender atmosphäre wachen wir auf und zünden das licht an. 09:30 wir stehen schon auf.

obwohl sich schine sofort in die sportklamotten stürtzt stürze ich erst mal durch die gänge und bereite uns einen kaffe. im gemeinschafts raum durchstöbern wir die magazine und bücher, nur also vorsorge, wenn uns der lesestoff ausgehen sollte - was exakt heute nachmittag schon passieren sollte. nachdem also gestern die allgemeine völlerei begonnen hat, draussen das wetter nicht gerade zu einem dauerlauf ums upperdeck einlädt, starten wir die gegeninitiative gegen die totale masslose überfressenheit und betreten den fitnessraum.

dieser ist bestückt mit einem tschtennis tisch der marke super olimpic zu welchem etwa fünfzehn tischtennis schläger der marke holzbrättli gehören dafür kein einziges pingpong bälli. desweiteren ist eine sprossenwand an die wand geschraubt - logisch, wenn sie an den boden geschraubt wäre, hiesse sie sprossenboden - aber da kann sie nicht hingeschraubt sein, weil da hats drei blaue gymnastik mätteli - solche wie sie im schwangerschafts turnen gebraucht werden - und kein mensch weiss wie die auf dieses schiff geraten sind. desweiteren haben sich eine kettler kraftmaschine model murks und ein kettler hometrainer, modell golf - aber ohne motor.

um das ganze inventar auf lebenszeit - und zwar die des schiffes - immer schön geschmeidig zu halten, hat einer der maschinen ingenieure ein drei liter kübeli fett hingestellt worin auch das allerletzte pingpong bälli verschwunden ist. nicht zu vergessen ist natürlich auch der töggeli kasten der in keinem fitnessraum fehlen darf. was wären die weltweiten fitnessräume ohne das wichtigste gerät - den töggeli kasten - das wäre ja wie eine reise mit grimaldi ohne pasta..... bis ich all diese beobachtungen gemacht habe, ist auch meine heutige fitness runde schon abgeschlossen. schine meinte beinahe bei jeder übung die ich gemacht habe: nicht gleich beim ersten mal übertreiben. ich bin eher der meinung: beim ersten mal die grenzen ausloten dann weiss man das nächste mal wann man aufhören muss......

das sollte uns auch jedesmal jemand beim zmittag sagen. wieder werden köstlichkeiten aufgehäuft, und natürlich nicht verschmäht. ich freue mich nach dem zmittag allen einen kaffe machen zu können. ich freue mich noch mehr, als robin mich auf schweizerdeutsch versucht anzuschnauzen... schon wieder haben die löffeli gefehlt, mein trinkgeld am ende der fahrt kann ich wohl abschreiben. nach dem essen legen wir uns aufgrund des immer noch bedeckten himmels und der fehlenden aussicht - wasser soweit das auge reicht - in die kabine und lesen uns durch den nachmittag.

und als ob es nichts anderes auf diesem schiff zu tun gäbe, sitzen wir um sechs schon wieder am tisch und essen mal wieder was. ein kurzer blick auf das wetter nach dem znacht zeigt uns, dass es sicher nicht das schlechteste ist, heute mal einen homecinema abend in der koje zu veranstalten. so liegen wir nebeneinander im bett, ziehen uns einen weiteren film rein an den wir uns übermorgen eh nicht mehr erinnern können und deshalb bis an unser lebensende 38'579 mal schauen können, ohne zu merken dass dies nicht eine fortsetzung sondern eben eine wiederholung ist....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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