tagebuch 13. dezember 2007
argentinien / buenos aires


happy birthday deena post, reederei, flaniermeile, docks
superdeena, auf dass du einen perfekten geburitag hast heute!! wir denken an dich und wünschen dir nur das beste und dass all deine wünsche in erfüllung gehen!!!!!

gegen morgen ist das matzmobil kühler, aber ich hab doch nicht grad recht geschlafen. fühl ich also müde und auch ein wenig genervt.. die moskitos haben ihren teil dazu beigetragen... irgenwie kann ich den agro aber nicht an ihnen auslassen.. die teile hängen, vollgefressen an der wand und ich kann es ihnen nicht böse nehmen, dass sie gerne essen ;-). 2 der viecher evakuier ich.. fredel hat gedroht sie umzubringen! eine schwirrt noch rum. dann horch ich den worten von tolle. die bringen mich ja normalerweise grad zur ruhe.. heut gelingt es den sanften worten nicht so ganz..

die stadt kommt mir zu nahe! oder besser: ich kann mich nicht abgrenzen.. das muss ich noch schaffen! zu lange werden wir noch hier sein. ich bleib dran. jetzt steh ich aber erst mal auf und brau kaffe.. für mich mach ich ein birchi, hab gar nicht so lust auf kaffe. dann gehts an die vorbereitungen für den tag.. wir müssen was in die schweiz schicken.. ein couvert muss her.. ich finde eines, wahr mal wechselgeld drin.. mit kleber modivizieren und gut ist es.. oder eben nicht.. die schnitte auf der post verkündet, dieses kunstwerk sei nicht argentinien-post-konform.. aha! sie gibt uns aber ein anderes.. sogar ein paar alte marken können wir brauchen und der brief ist super-express unterwegs in die schweiz. schon das erste erledigt..

war eine angenehme "arbeit".. das postgebäude ist ein altes gebäude, riesige räume, hohe hallen, alles schön verziert.. und vor allem: schön kühl da drinnen.. wir haben noch so gerne eine weile gewartet, bis unsere nummer auf der anzeige erschien.. weiter gehts zum büro der reederei.. wir müssen da unsere dokumente zeigen.. ich finde die richtige strasse auf anhieb.. hab mich glaub schon etwas damit abgefunden, dass es etwas hektisch ist um mich rum.. ein klein wenig aklimatisiert schein ich zu sein. gut so.

ines, sie hatten wir schon am draht, informiert uns über dies und das und kopiert unsere ausweise und das carnet de passage.. sie wird alles vorbereiten. ich frag nach, ob wir die einzigen passagiere sind? könnte ja sein, wär mir also egal ;-). sind wir nicht.. nun gut, sind sicher nette leute ;-). mit marianne und heinz hatten wir es ja auch immer lustig. ines geht mit uns alles durch und dann gibts einen kuss auf die backe zum abschied.. passt ihr glaub besser als der händedruck zum empfang ;-).

nun muss ein internetkaffe her.. wir wollen deena noch eine karte mailen zum geburi.. ich bin schon wieder ein klitzekleines bitz genervt.. aber bald sitz ich in einer gekühlten kabine und bin online.. geht doch.. fredel rückt aus, die dokumente nach hause zu bringen. guter plan. als er zurück kommt bin ich auch fertig mit mailen und wir treten wieder in die hitze raus. uff, erschlägt einem fast. wir beschliessen die fussgängerzonen unsicher zu machen. ich brauch noch jeans und hoffe die da zu finden. nun gut, im c und a (hat es auch hier) seh ich ein schönes modell.. aber das 44 bring ich grad bis zu den knie ;-). klar, ich bin nicht grad auf der schlanken seite im moment, aber das dünkt mich dann doch etwas übertrieben ;-). erstandlicherweise drückt das nicht auf meine stimmung. ich fühl mich doch ok und hübsch. wow!

auch gönn ich mir zur stärkung ein glace beim mc donalds.. fredel findet die parfum-kopien, die wir suchen. aber die tusse im laden will uns nicht in die verpackung reinschauen lassen. selber schuld.. adios. wir nehmen wieder kurs matzmobil und besuchen noch ein einkaufszentrum.. nicht grad unser etablisement ;-). die obere schicht wird hier angesprochen.. egal, schönes gebäude ist es, und kühl ist es auch.. tut das gut! dann wieder die ohrfeige der hitze einfangen und sich daran gewöhnen.. ein beizli an einer ecke mit schatten-terässli spricht uns an und wir gönnen uns etwas zu trinken.

vom nebentisch her plaudert uns ein ewiger skilehrer (und tauchlehrer?) an und erzählt dies und das und fragt säbes und dieses, aber so ganz interessant will das gespräch nicht werden ;-). wir verabschieden uns.. beim sheraton hotel fragen wir nach, was der parkplatz kosten würde.. wär billiger, aber im moment hätte es keine draussen. sie sind im umbau.. aha.. der nette herr im kassahäuschen wünscht uns glück und wir gehen des weges. hätte ja sein können. bei der polizei neben unserem stellplatz fragen wir auch noch nach und in einer VW garage.. nichts zu machen.

ich meine: wenn die uns den alten preis geben wo wir sind, ist es ok. 10 minuten später haben wir den alten preis.. die chefin ist da und hat mit der regierung (oder so) rücksprache gehalten und meint: sie könne uns den alten preis verrechnen, wir sollen es einfach niemandem sagen. tun wir ja nicht, wir schreibens nur ;-). die dame hat so fröhliche augen, so eine sympatische ausstrahlung.. und das denkt sie über uns anscheinend auch. unsere beiden augenpaare erschlagen sie fast in sachen schönheit und wohl auch in sachen ausstrahlung.. sie kann sich kaum halten und wünscht uns nur das beste und überhaupt.. wir bedanken uns und nun bleiben wir hier, odä? immer noch nicht spotbillig, aber wir haben unsrer ruhe.. die restliche reisewelt hat sich unterdessen sicher wo anders eingenistet.. gut für uns.

wir treten ins matzmobil ein, ein backofen.. durchlüften nützt auch nicht sehr viel.. ich versuch es mit körperreinigung und entkleidung.. dann liegen wir wie die toten fliegen im bett und machen pause.. uff.. ist das heiss...fredel bearbeitet den gameboy und mehr und ich lieg einfach nur da und schwitze ;-). ich horche dem vogelkonzert.. die bäume um uns rum sind für die viecher wohl das paradies in der stadt ;-). ich schau den blättern zu, den vogelfreunden und lauschen den geräuschen der natur, blende den rest aus.. so einfach geht das. auch an meine cousinen denk ich immer mal wieder.. was wir in der kindheit alles erlebt haben, über die beiden mails von gestern.. bin dankbar.

dann mach ich modeshow und fredel schaut mir zu und ich kann seine gedanken lesen.. wirklich!! das find ich immer wieder fasznierend.. wir kennen uns so gut, wir können uns echt ab und an ohne worte verständigen.. und ich bin sicher, wenn ich mich mehr darauf einlassen würde, könnt ich noch mehr sehen.. auch fredel wirft sich in schale und dann rücken wir beiden hübschen aus.. auswerts essen können wir uns hier nochmal gönnen, so dünkt uns.. in der schweiz ist es eh zu teuer und da wollen wir eh nur sparen.. uns soll also noch die ein oder andere annehmlichkeit gegönnt sein ;-). odä?

wir gehen gegen den hafen zu, das ausgehviertel.. aus alten docks mache man eine schicke gegend.. so geht das.. uns gefällts dort, haben wir vor 2.5 jahren schon rausgefunden.. mir gefällt auch mein mann, und wie!! schon ein flotter bürschtel!!! dann noch so wohlduftend!! ich könnt ihn "ischnufä". arm in arm machen wir noch einen schlaufe zum jachthafen, da konnte man früher auch stehen.. heut siehts schlecht aus.. dafür steht da ein baum, und was für ein schöner und riesiger genosse!! ich muss seine blätter streicheln.. denke mir, der hat in der grosstadt viel zu tun!!!

es geht zurück zum resti-viertel.. wir schlendern hand in hand weiter und sehen uns den teil der stadt an.. viele lokale sind anders, neu.. man muss den gästen wohl immer mal wieder was neues bieten.. so richtig ferienstimmung kommt da auf.. ich versöhn mich mit der stadt ;-). erst recht, als wir auf einem terässli sitzen und eine halbe grillplatte bestellen. der ausblick auf die vielen lichter der stadt, auf das hafenbecken, auf die menschen die flanieren.. perfekt.. die bedienung ist hammer, das essen autentisch.. die einen innereien mag ich nicht, aber ich werd auch so satt. auch die mosiktos, die meine waden zum fressen finden ;-).

am nebentisch beobachten wir ein mädchen.. sie wird von den erwachsenen kaum wahrgenommen. zu wichtig ist es, was man als grosse so alles besprechen muss! uns tut der kleine engel fast etwas leid.. wir schenken ihr ab und an ein lächeln und etwas aufmerksamkeit, die sie so sehr sucht und nicht kriegt.. poor here. dann plaudern wir mit dem kellner über politik, wir!!! na ja, kann man ja nicht wirklich ernst nehmen wenn man uns kennt ;-). aber zum spanisch lernen haben wir noch immer den ein oder anderen schwatz gehalten ;-). wir müssen selber über uns lachen.

verliebt gehts zurück richtung matzmobil.. noch immer ist es heiss, in unserem haus erst recht.. wir pflatschen uns aufs bett und ich denk nur eines: es wird irgenwann kühler ;-). die hoffnung stirbt zuletzt, würd ich dazu nur sagen ;-))))

als die kühlen morgenstunden endlich auch im matzmobil, ein schlafen am stück ermöglichen, werde ich mit einem rhytmischen aber lauten und nicht unterdrückbaren motoren lärmen vom nachbar camion wieder aufgeschreckt. wir bleiben noch ein weilchen liegen, was will man in der metropole auch morgens um halb acht schon anfangen.

wir käfelen dann mal gemütlich zuhause und besprechen den heutigen aktionsplan. schine hat alles minutiös ausgearbeitet. als wir gegen zehn uhr unseren camping verlassen, sprechen wir gleich nochmal mit dem herrn am eingang. der preis sei also unserer meinung nach wirklich etwas übertrieben, und ob man da nicht etwas machen könne. er winkt nur ab und meint wir müssten am nachmittag mit der besitzerin sprechen..... so machen wir uns auf den weg zur hauptpost. dieses gebäude kenne ich noch von meinem ersten argentinien besuch vor 14 jahren. dies war meine erste spanisch prüfung. nach einer woche buenos aires und einem crash kurs in spanisch von schneidi meinem kollegen mit dem ich die reise unternommen habe, musste ich mich durchfragen und die post finden. die zweite prüfung war dann, dreizehn marken für postkarten zu kaufen. die dritte prüfung schlussendlich, die 17 marken welche ich zuviel gekauft hatte ( dreizehn und dreissig ist ja fast das gleiche ) wieder zurückbringen.....

nun gut, heute schicken wir nur einen dokumenten brief in die schweiz. aber auch das ist nicht sehr einfach. das couvert welches wir nach zehn minuten warten in der herrlich kühlen schalterhallen des gewaltigen baus dem fräullein vorlegen, ist nicht post konform. es ist keines dieser couverts mit dreieckigem klebeverschluss hinten. nach freundlichem fragen kriegen wir aber sofort ein konformes, mit bunt geschmücktem weihnachtszweig bedruckten briefumschlag. als dann alle marken drauf geklebt sind - mit einem uhu feucht klebestift selbstverständlich - ist von der verzierung nichts mehr zu sehen, dafür sollte das dokument in fünf tagen in der schweiz sein.

wohl oder übel verlassen wir den angenehm ruhigen und kühlen gewaltsbau wieder und treten in die drückende hitze des vormittages. nächstes projekt, dokumenten kopieen der reederei vorbeibringen. organisiert wie ruscheli ist, hat sie die strasse und nummer schon rausgeschrieben, und wir müssen nicht weit gehen bis wir in das alten kolonial gebäde eintreten können. ines unsere sachbearbeiterin bittet uns in einen, von einer der vier milliarden klimaanlagen, arkitsch heruntergekühlten raum. in zehn minuten ist alles erledigt, und wir erkundigen uns am nächstgen montag nochmal nach der genauen ankunft unseres schiffes. zum abschied passe ich mich den ländlichen gepflogenheiten an und drücke ihr nicht nur wie zur begrüssung, steif die hand, sondern auch noch einen dicken muntsch auf dei backe....

auf dem rückweg stolpern wir zu ruschelis erleicheterung gleich noch an einem internet kaffe vorbei. ich habe nämlich schon vorgeschlagen, dasjenige beim bahnhof wieder aufzusuchen. aber ich habe jetzt ein für allemal begriffen, dass dieser bahnhof für schine einer atomar verseuchten zone gleichkommt, und wir, wenn immer nur möglich diesen herd von gestank, schlechten wellen und viel zu vielen leuten grossräumig umgehen und meiden werden. während meine frau also den elektronischen briefkasten leert, schlendere ich nach hause und bringe die dokumente wie pässe und carnet mal ausser reichweite von trick und taschendieben.

als nächstes begeben wir uns nämlich auf die berühmt berüchtigte flaniermeile von buenos aires. einmal die florida rauf und einmal die lavalle runter. dann hat man die immer gleichen ramsch verkaufenden fussbal shirt shops, schuh, kleider und souvenierläden zur genüge gesehen. das einzig noch wirklich interessante hier ist, sich in eines der zahlreichen strassen cafes zu sezten und dem treiben in um und rund herum zu zuschauen. ganz gratis ist der logen schnöde platz dann aber nicht. eine bebida, ein fläschli cola oder sprite haben hier locker schon schweizer preise. es kommt zwar immer noch drauf an, ob draussen auf der terasse oder drin, und um welche zeit man etwas konsumiert. logenplatz direkt an der fussgängerzone ist ab halb fünf einen peso pro getränk teurer......

die kurzweiligkeit des stadtlebens lässt den nachmittag an uns vorbeiziehen. nach einem abschliessenden tostado, einem semi interessanten geplauder mit einem ewigen ski und tauchlehrer aus kanada - wenigstens verlief das gespräch nicht auf französisch oder englisch, er versuchte krampfhaft spanisch zu sprechen, was dem verständniss auch nicht gerade behilflich war - machen wir uns auf den heimweg. beim hotel sheraton, dem fünf sterne riesen bau schauen wir uns noch das estacionamento an. nicht dass wir jetzt überheblich werden wollen, aber der gepflegte einstellplatz hier, wäre 15 pesos günstiger. nur leider keinen platz ausserhalb des parkhauses und dieses ist fürs matzmobil etwas zu tief gebaut. wir fragen noch bei der hafen wache und einer garage gleich gegenüber von uns. aber alles ohne erfolg.

das ganze erledigt sich dann eigentlich eh fast wie von selbst. als wir nämlich beim eingang von unserem camping ankommen, ist die chefin im vergitterten kleinen kiosco drin. wir treten näher, ziehen beide die sonnenbrille aus und erschlagen die chefin erstmal schier mit dem strahlen unserer augen. que ojos meint sie nur noch, so strahlend blaue augen, das sei ja kaum zu glauben und überhaupt sie habe mit ihrem schwager gesprochen, das mit dem preis gehe schon in ordnung, gleich wie letztes mal, aber wir sollens einfach niemandem sagen. das ist fair, die gute frau ist zufrieden, wir auch passt doch.

daheim machen wir erstmal ein weilchen siesta. am abend wollen wir nämlich wieder zum alten, also respektive jetzt neuen hafen rüber und es uns kulinarisch noch mal gutgehen lassen. solange man sich zu zweit für fünfzig stutz noch die bäuche mit fleisch wein und dessert vollschlagen kann nützen wir es noch aus. es werden andere zeiten auf uns zukommen. wir können uns also bis knapp um halb neun zurückhalten und vertörlen uns die zeit beim sudokieren, lesen und dösen. vorher loszuziehen würde rein esstechnisch nichts bringen, weil vor neun ausser mc donalds und pizza hut noch kein restaurant geöffnet hat.

auf dem weg zu den doks fragen wir, nur so aus neugier gleich noch beim yachthafen nach einer stationierungs möglichkeit. aber auch hier ist nichts mit länger stehen. bei der restaurant suche sind wir dann schon erfolgreicher. gleich bei der menstruations brücke - das ist meine eigen interpretation der puente de los mujeres, erbaut vom architekten calatrava - setzen wir uns auf die terasse eines voll argentinischen parillada restaurants. wir werden richtig zuvorkommend bedient, trinken einen günstigen aber sehr guten wein, und verdrücken eine halbe grillplatte. wir wiederum bieten eine perfekte grillplatte für die moskitos welche ziemlich hungrig zu sein scheinen.

zur verdauung schlendern wir vollgefressen jedoch das erste mal bei einer argeninischen parillada nicht überfressen nach hause. hier legen wir uns in unseren backofen und lassen unsere moskitos vollenden was die an den docks unten nciht geschafft haben....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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