tagebuch 07. dezember 2007
argentinien / lagune bei junin


ein monat ist es her!!! oder: in der eigenen welt. oder: disconacht.. feuerwerk zur ein monats universo feier....
die nacht war eher ein wälzen und drehen.. schon früh bin ich das erste mal wach, sechs uhr.. nochmal drehen, auf das eine mal kommt es nicht mehr an.. hab ich von katzen geträumt? noch was anderes, aber das weiss ich schon nicht mehr.. fredel geht in der folge wasser lassen und ich bin wieder wach, immer noch viel zu früh, aber das drehen nützt nichts mehr.. ein paar rasenmäher-leute geben um die frühe morgenstunde schon alles, lärmen in der welt rum.. aber ich würde es auch nicht anders machen.. mittags wird es sicher heiss, geschäftiger hier..

der wind rüttelt an unserem haus, ich lieg auf fredels schulter, bis der sich wieder dreht, und bei ihm klappts mit erneutem schlaf. so nehm ich eben das terror buch zur hand.. immerhin verliert sich der autor nicht mehr in waffen-beschreibungen.. jetzt gehts um eine handlung, immerhin.. ;-). dann steh ich doch irgendwann auf, setz kaffe auf, bring musik in die luft und räum etwas auf, streich brot-schnitten zum zmorgen.. die verspeisen wir in der folge und da kommt doch, wie in italien, ein momo (monster) vorbei ;-). hier wird insekten"gift" oder so was versprüht.. wir schliessen die fenster und halten die luft an ;-). ja, man kann nicht sagen, dass sie die anlange nicht pflegen würden.. warscheinlich wappnen sie sich fürs anstehende wochenende.. da gibts sicher viel zu sehen..

jetzt geniessen wir aber noch die ruhe (vor dem sturm). die sonne lacht vom himmel, ein wind kühlt.. perfekt.. wir sitzen unterdessen an unseren vaios und tippen erlebtes.. viel gibts ja nicht, wir sind recht a jour.. ich widme mich jetzt gestern. vorab.. wir haben heute wieder was zu feiern.. genau vor einem monat haben wir fürs universo unterschrieben!! erst ein monat!! kommt uns schon ewig vor!! aber jetzt switche ich auf gestern, da hatte ja das matzmobil geburi.. es ist vollbracht, schon mittag.. ich fahr jetzt runter, nach dem vorbild meines mannes. beide wechseln wir nach draussen.. zuerst ein paar minuten an die pralle sonne, dann ab in den schatten.. wir hängen in den sesseln, ich auf einem tüchli, wir lesen, fredel löst sudoku (ich mag mich noch nicht konzentrieren ;-). wir essen mal noch ein mittagsplättli und gratulieren uns für einen monat universo.. echt, erst ein monat.. uns kommt es vor, als ob wir das schon immer hatten ;-).

eigentlich gäbe es absolut keinen grund, schlecher laune zu sein.. aber irgendwie überkommt mich eine trübe stimmung.. seltsam.. möchte alleine sein, für mich sein, rausfinden was da abgeht.. ich wechsle rein und fredel kommt mir, wie magnetisch angezogen nach.. ich erkläre ihm, dass ich gerne alleine wäre, aber ich kann ihn ja nicht aus unseren haus werfen ;-). er liegt auch etwas da und dann gehen wir zusammen auf aussengang.. mein berater meint, mir würde etwas schoggi guttun ;-). also erstehen wir ein gläcu im laden nebenan und ich kann nicht grad behaupten, dass meine stimmung deswegen zu höhenflügen ansetzten würde.. aber gut ist es doch..-

zurück beim matzmobil geh ich rein, fredel bleibt draussen.. danke.. ich leg mich hin, versuch zu meditieren, komm aber irgendwie nicht in mich rein, nicht zu ruhe, zur stille, ins nichts.. meine gedanken sind voll und ganz herr meiner und ich kann nichts machen.. lass mich hald auch darauf ein.. auch in meiner haut fühl ich mich heute nicht wohl.. sogar mal wieder fett-sein gefühle kommen auf.. aber warum? ich krieg es in der folge nicht raus. versuch meinen körper zu lieben, gelingt nicht, auch wenn ich ihn an die angenehme luft lege, so wie ihn gott geschaffen hat.. hm..

was solls, ist hald so.. mir soll auch mal wieder ein weniger guter tag gegönnt sein.. schlussendlich ist alles für etwas.. also lassen, annehmen.. ich horche noch den worten von tolle, tut immer gut in solchen situationen.. danach luge ich mal aus dem fenster raus und fredel ist im nullkoma nichts bei mir im bett.. magnetisch angezogen.. ich hab aber eher die gleiche polung und mich drückt es weg von meinem mann.. so in etwa.. ich erklär es ihm und er muss wohl oder übel damit umgehen können. ich derweil muss damit leben, dass ihn solche situationen eher dazu bewegen, auf mich zuzukommen, als mich in ruhe zu lassen. das kennen wir ja, werden wir auch mal noch hinkriegen. bin ich sicher.

aber jetzt bin ich wieder bei mir, in meiner welt, in meinem universum.. he, universo, wie gerne wär ich jetzt bei dir.. wobei, mir ist ja auch bewusst.. wenn man probleme hat, sind die nicht weg, nur weil man an einem schönen ort ist.. wobei, wenn ich uns so sehe in den globulars (das sehe ich sehr plastisch) dann kommen schon hochgefühle auf.. für einen moment.. aber eben, man kann die erlösung immer in der zukunft suchen, eigentlich wär sie grad hier und jetzt.. aber ich kann sie leider noch nicht leben.. geh also weiter mit meinen schrägen gefühlen einher.. und lass mich drauf ein, versuch zu beobachten.

dann ziehts auch mich nochmal raus.. der wind ist stark, aber die kulisse schon schön.. neben uns hat ein fetter, noch junger vogel das paradies auf erden.. seine elten (etwa gleich gross), fliegen immer wieder aus und bringen dem fetten kleinen chnäbis zurück.. der will wohl nie flügge werden ;-). dann die palmen, die im wind tanzen, die kleinen spinnen, die immer wieder über meine hände (die ein buch umfassen) rennen.. ich hole die tierkarte für diese viecher.. meine weibliche seite, schon wieder.. ja, zu der hab ich wohl grad nicht so guten zugang, ebensowenig wie zu meinem körper.. aber im grossen und ganzen bin ich doch zufrieden mit mir.. früher war das gefühl des körper-nicht-annehmens überwiegender zustand.. heute lieb ich ihn schon des öftern, meistens nehm ich ihn, so wie er ist und ab und an, wie heute, fall ich in alte muster zurück ;-). gudi hat es gut beschrieben in einem kürzlichen mail: ich muss wohl noch ein paar schlaufen drehen.. genau, so wird es auch bei mir sein.. aber ich mach es zumindest und seh es.

so, jetzt aber raus aus meiner egowelt.. wir haben ja schliesslich noch was zu feiern.. vor einem monat (hei, erst ein monat) haben wir auf dem notariat für unser universo unterschrieben.. ui nei.. und jetzt ist es so weit weg, und eben doch so nah und vertraut.. grund zum feiern, das ist klar.. fredel hat schon feuer gemacht, und ich hab die saucen fürs fleisch präpariert, chnobilibrote sind bereit. die essen wir alsbald und sinnieren, dass wir eben schon geführt sind.. auch was in nächsten zukunft auf uns zukommt, wird schon gut kommen, so wie es eben soll.. wir sind da zuversichtlich und haben unsere vision und unseren wunsch bald wieder im universo zu sein.. genau dann, wenn es dann eben so ist. es kommt schon, wie es kommen soll.

vor 6 jahren haben wir das chassi für unser matzmobil gekauft und was durften wir in der folge alles erleben.. sogar das universo haben wir damit gefunden.. wenn wir nicht glückspilze und geleitet sind!! tiefe dankbarkeit.. von deren bin ich voll und ganz erfüllt heut abend.. trotz dem komischen gefühlen, der seltsamen stimmung.. dankbarkeit ist da!! wir stossen mit einem martinili (ich) und einem kelch wein (fredel) an.. so sehr trinkig bin ich nicht mehr, zu viel des guten in letzter zeit, dünkt mich.. aber so ein erfrischendes martinili ist schon gut.. dazu die chnoblibrote, danach das filet vom grill.. es ist weltklasse.. mein grillmeister hat es auf den punkt gebracht, super!! die kruste, das rote herz.. wow!! wir geniessen das fleisch... danke rinderkinder..

um uns liegen so manche hunde, die leider pech haben.. filet, so gutes dazu, verfüttern wir euch nicht.. ich geb ihnen später noch etwas brot und saucen.. besser als nichts. ich bin froh, hab ich nicht die gleiche liebe zu hunden wie zu katzen.. wär ja der blanke horror hier in den landen.. so viele hunde, die einem anschauen, so treuherzig und ab und an eingeschüchtert.. ich käme wohl mit einem matzmobil voller pfotentiere zurück ;-). ach, ich vermisse die katzen, und wie!! auch das kommt heute, grad heute, wieder stark durch.. die viecher geben mir auch in seltsamen stimmungslagen so viel.

aber zurück zum abend.. das ist der perfekte abschieds-grill... wir sind seelig beim verspeisen des zarten fleisches.. echt hammer.. danach mach ich den abwasch, fredel bereitet den nächsten gang, das dessert quasi, vor.. eine wasserpfeife blubbert in der folge zwischen uns.. der wind saust uns um die körper, wir schauen den kitschigen sonnenuntergan an.. ja, schon schön, einfach so zu sein. irgendwie will ich gar nicht rein, geniess das draussensein, die luft.. also hol ich mir die decke, kuschele mich ein, fredel schrubbt den grill..

ich warte auf die sterne.. die bringen mir auch immer und immer wieder gute gefühle, lassen mich abheben in andere welten.. ich schau also rauf, aber es ist noch zu hell.. oder doch, ja, ich seh einen kleinen furz, ein kleines lichtlein am himmel. es werden bald mehr.. das rot am horizont wird langsam aber sicher matter, die sternlein kommen.. aber warum so tief unten? warum das blinken? sternschnuppen? nein, glühwürmli!! überall leuchtet und blinkt es!!! wow!!!! so viele hab ich noch nie gesehen.. disco night ;-). so wird der übergang zum sternenhimmel sicher nicht langweilig.. jöhh.... auch fredel schaut eine weile zu, wir sind entzückt.. aber leider nicht nur wir.. die moskitofreunde haben ihre wahre freude an uns ;-). fredel ist bald verscheucht, ich werf meinen kopf hin und her und möchte noch lange hier draussen sein, dem blinken der brummers zuschauen (wieso heissen die bloss würmli?), den sternen..

auch ich kaputuliere schon bald, geh rein, wo die nächsten sauger auf mich warten.. aber dazu morgen..

heute ist es nicht ein freundlicher herr der an unsere tür klopft und uns aus dem schlaf holt sondern ein - vielleicht ebenso freundlicher herr - der knapp nach sechs schon am rasenmähen ist. und dies natürlich nicht irgendwo weit hinten, sondern in der nähe des matzmobils. irgendwann zieht er dann aber in die nächste ecke ab, ich drehe mich ebenfalls nochmal ab und döse noch zweieinhalb stunden weiter.

bei ruscheli hat das abdrehen ofensichtluch nicht so gut geklappt. dafür hat sie mir schon kaffe gekocht und man staune und lese, gonfi schnittchen gestrichen! das nimmt ja langsam isabell mami ausmasse an... die wärmenden sonnenstrahlen versprechen wieder einen heissen sommertag, und wir bleiben erstmal grad daheim und führen tagebuch. immer wieder sinnieren wir über unseren heutigen feiertag. erst ein monat ist es her, dass wir in villarica die papiere fürs universo unterschrieben haben. für uns beide ist es schon wie eine ewigkeit her, und wir wünschen uns im moment nichts mehr, als so schnell wie möglich mit dem bau der globulars anzufangen. nur, wie schnell ist so schnell wie möglich? möglicherweise schneller als man denkt?

nach dem tippen geniessen wir die wärmende sonne auf den hängersesseln. der wind bläst schon wieder, und ich wills genau wissen. ein klitze kleines bisschen hat sich der gedanke zum kiten im kopf breitgemacht. bucheli zeigt aber dann immer wieder rechte böen gefolgt von schieren flauten an. wohl nicht die geeigneten verhältnisse um die segel mal wieder steigen zu lassen. es ist doch auch schön gemütlich ferien zu machen, ab und an etwas zu lesen, zwischendurch ein bisschen hirntraining mit sudoku zu unternehmen und die ruhe und den frieden zu geniessen, solange dieser noch zu geniessen ist. der krämerlädeli besitzer hat mich schon vorgewarnt, am sonntag sei dann die hölle los..

ruscheli liegt ebenfalls neben mir an der sonne, sürmelt aber im zeugs rum. körperliches, geistiges und überhauptiges ungleichgewicht lässt sie nich wirklich auf hochtouren laufen. ich kümmere mich in der folge ein bisschen zuviel um sie, wohl nur aus dem gefühl raus, sie könnte in den - ich könnte neben dir verbluten - modus verfallen. um ein bisschen abstand zwischen uns zu bringen mache ich eine kleine fotosafari, bin eine halbe stunde weg und pflanz mich dann wieder in den hängersessel. der nachmittag zieht so in einer seelenruhe an uns vorbei, und als schine mal zum schlafzimmer rausschaut, begebe ich mich rein und verordne ihr entweder eine ladung globuli oder ein eis. so kommt es, dass wir wenig später mit einem gefrorenen terapie alfajore in der gegend rumspazieren.

den ganzen tag freuen wir uns schon auf die kulinarische ein monats universo feier. heut gibts resten filet vom grill. somit werden auch gleich sämtliche kohle reserven aufgebraucht und die resten sösseli werden ebenfalls mitverarbeitet. nur zieht sich der nachmittag so unendlich in die länge wenn man sich auf eine einzige bestimmte sache freut..... wie auch immer, irgendwann beginne ich mit dem feuer bis zum himmel. ruscheli bereitet chnoblauch brote vor und in kürze habe ich eine tausend grädige glut auf einer der zahlreichen grillstellen. ein hier ansässiger pensionär weist mich darauf hin, dass ich mit dem fleisch aufpassen müsse, da die hunde sogar schon würste vom grill weg geschnappt hätten.

wir richten also auf unserem terässlo alles festlich ein, und bald sitzen wir beim vorspeisli, einem glas wein für mich und einem glas martini für ruscheli vor dem matzmobil und sinnieren übers universo, die entstehungs geschichte sowie über die zukunftsgeschichte und beide verplatzen wir schier vor ungeduld unsere träume und visionen dort einzubringen. wenig später bringe ich auch schon das filet zu tisch. mit einer feinen kruste überzogen, mittendrin leicht rosa und auf der zunge vergehend. so muss ein filet auf dem grill sein. dass es gar nicht mehr braucht als grobkörniges salz hätte ich nie gedacht, aber der geschmack des fleisches wird so am wenigsten verfälscht und kommt voll zur geltung.

die vier hunde welche nicht aufdringlich, aber aufmerksam jede bewegung des fleisches beobachten, können einem so richtig leid tun. aber ich vertröste sie auf morgen und übermorgen, da werden sicher mehr knochen anfallen. schine tröstet sie ebenfalls und schenkt ihnen je einen bitzen brot mit resten sauce. während ruscheli dann schon mal den ersten bitz abwasch erledigt, bereite ich uns das dessert vor. die wasserpfeiffe wird mit apfeltabak gestopft, dieser mit der schönen glut vom grill zugedeckt und dann dampfen wir zwei dem sonnenuntergagn entgegen. erst als der letzte sonnenstrahl in der lagune versunken ist, und uns die dämmerung umhüllt, machen wir uns ans zusammenräumen.

als ich vom grill reinigen zurückkomme weist mich ruscheli auf das feuerwerk knapp über dem boden hin. wir sitzen da also noch eine geraume weile und sehen immer wieder und überall um uns herum kleine lämpchen kurz aufleuchten. der glühwürmche reigen zu ehren des ein monatigen universo burtseltags und zum abschluss des heutigen ferien tages entzückt unsere gemüter. bald müssen wir aber vor der aufdringlichkeit der mücken - welche trotz morgendlichem sprühnebel - zahlreich auf nahrungssuche sind, ins matzmobil flüchten. dank der offen gelassenen haustür siehts hier drin aber auch nicht viel besser aus, und wir löschen sofort die lichter und machen uns schon auf eine moskito surrende nacht gefasst.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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