es ist mal wieder meine blase, die mich aus dem reich der träume holt.. hatte grad den traum eines treffens, das freddy baumann organisiert hat, mit 700 gästen! wir hatten nur eine sorge: wo parkieren, dass wir dann auch wieder rauskommen ;-). vorher hab ich eine tragische familiengeschichte geträumt.. es ist was los im schlafgemach ;-). schon irgendwie verrückt, was man da immer so zusammenspinnt.
nun bin ich wach.. ich leg mich nochmal ins bett und auch fredel regt sich schon.. wir kuscheln, zeichnen gegenseitig herzen auf die körper und dann geht fredel raus.. ich mach einen lauten streik (ich rufe kaffe, kaffe, kaffe und klopfe auf die bettdecke mit den fäusten ;-) für kaffe.. aber es nützt nichts.. erst eine weile später duftet es nach der dunklen brühe, oscuro blubbert sein tiefes lied. ich steh auf und wir geniessen den letzten muffin aus der matzmobil bäckerei.. draussen ist es heute geschäftig.. ein lastwagen hat sich direkt vor uns gestellt, 3 männer hiefen grosse steine auf die ladefläche.. härti siächä.. wir staunen nicht schlecht, wie schnell so eine ladefläche voll ist.. die haben ein paar tonnen in den armen!
schon schön, wenn das einzige morgenproblem die stelle ist, wo man sich entleeren will ;-). ich geh also auf aussengang, grüsse die herren stein-lader und geh in die büsche ;-). zurück im matzmobil fackeln wir nicht lange, stellen die compis auf den tisch.. ich hab unmengen an fotos zu ordnen und das frisst mir dann auch den morgen. jetzt ist zwölf und ich fahr runter.. will ja auch noch etwas die sonne geniessen. und das tu ich, mit fleiss.. ist das schön, der wind kitzelt auf meiner haut, die sonne wärmt den körper, füllt mich mit licht und energie.. ja, das lieb ich, einfach so zu liegen, aufzusaugen..
ab und an ziehen zirren über den himmel und filtern das sonnenlicht.. die haut kühlt ab, dann wieder sonne, es prikelt und wärmt.. wow!! ich bewundere die steine um mich, jeder anders, jeder schön und teil der welt.. ich schau den gräsern und kleinen büschen zu, wie sie im wind tanzen. das rauschen des baches in den ohren, unterstützt vom blätterwald der durch den luftzug zum rauschen wird.. ich bin hier und im hier und jetzt.. ja, ich will im moment gar nichts anderes, einfach noch geniessen, die ruhe, die zeit für mich.. wird sich ja alles schon bald genug wieder in etwas schnellere und lautere frequenzen ändern.. also, geniessen, zeitlos..
zu viel will ich meiner haut nicht zumuten, wechsle rein. am anderen bachufer wäscht eine mutter die wäsche, der papa trägt die lasten, der kleine junge wirft steine ins wasser. keine hektik, tun was getan werden muss.. passt mir eben schon.. ich winke rüber und alle drei winken mir zurück, mit einem lachen im gesicht.. ich schätz die menschen hier wirklich. lassen einem den freiraum und geben einem doch zu verstehen, dass man willkommen ist. das dünkt mich, ist nicht selbstversändlich.. wir sind noch immer touristen, wir sind gäste, wir sind ausländer, wir sind in ihrem revier..
ich gönn mir zum zmittag ein plättli mit gurkenscheiben, etwas eingelegten peperoni, radieschensprossen.. darüber etwas gewürz, etwas olivenöl und balsamico crem.. ich liebe es.. dann les ich noch eine paar seiten spanisch, laut wie immer.. vielleicht bleibt ja die ein oder andere satzstellung hängen.. aber dann ist der lockruf der sonne zu stark, ich leg mich wieder hin, sauge auf. mein jüngling kommt von der fisch-jagd zurück, strahlend, ohne fisch. wir erzählen uns gegenseitig, wie wir den morgen verbracht haben und dann setzt sich fredel an den compi, ich plütter noch einen moment an der sonne rum. nun ist aber wirklich genug des guten.
ich unterstütze meinen fleissigen mann und ernähre ihn mit einem sprossen-schinken-sandwich. das uralte, dunkle brot, ist noch immer gut. gibt mir auch noch ein confi-brot her ;-). nun sitz ich auch vor dem compi, warum auch nicht. ich empfinde das niederschreiben auch als segen.. gut, ich scheitere ein weiteres mal im versuch, die schönheit des universo zu beschreiben ;-). aber gut tut es doch, nochmal alles revue passieren zu lassen. ich weiss ja wie es ist, seh es ganz genau vor dem inneren auge, spühr es wie wenn wir noch da wären.. da können worte nichts ausrichten.. nun bin ich listo für heute, der rest wird morgen geschrieben.
nun ist morgen, ich schreibe quasi gestern. also, mein tag (gestern, äh heute?!?) ging so weiter: ich hab noch ein paar mails gelesen, gegrinst und ich bin schon dankbar, haben wir so einen guten freundeskreis, die familie! ist ja alles nicht selbstverständlich.. wir furzen da in der welt rum, und doch bleiben wir in kontakt.. nun ist aber wirklich fertig mit compi, ich geh nochmal raus, pflatsche mich in den hängersessel und höre mir den herrn tolle an. die steinsammler-nachbaren kommen noch rasch des weges und grüssen freundlich. waren wohl gwundrig, was wir hier so machen, was wir haben etc.. ich winke und tauche wieder in meine welt ein.. im inneren bin ich voller wärme, aber das aussen kühlt mich rasch aus. das wetter hat sich geändert, wind bläst, wolken hängen über mir.. ich geh besser rein.
da les ich ein paar seiten im spanischen buch.. fredel verabschiedet sich zur nächsten fischer-aktion.. ich hab das haus also für mich ;-). mein mitdenkender mann hat mir aber noch die dusche aufgehängt und ich lass mich vom sonnengewärmten wasser aus dem schwarzen sack reinigen. tut schon gut... dann auf kuschelmodus rein.. noch ein paar seiten spanisch lesen, diesmal sogar den übersetzter zur hand. nun ist zeit für eine meditation.. nun gut, zeit hat damit so ziemlich nichts zu tun.. ich liege da, geh in mich rein, werde von welt zu welt geführt, in winkel der schweiz, zu menschen, die micht dünkt, müsse ich aus meinem system verabschieden, zu energien die sich nicht nur leicht anfühlen, zu leichtigkeit und wonne, zur welt.. ich sitz auf ihr fest? ich löse mich, kehre mich, umarme sie, lass los.. bin im freien raum.. kein ahnung was da alles abging, aber es ging und ich lass es zu, mit dankbarkeit... ich öffne meine augen, fühl mich leicht und gut, ein paar tränen rollen mir über die schläfen.. uff, das tat gut, was auch immer es war, ich schätze es sehr!
wie wenn es in dem moment wichtig wäre?!?! ich schau auf die uhr.. wink vom himmel: sie ist nicht da.. ich hab ganz vergessen, dass ich die vorhin abgezogen hab.. sie war noch nass von der dusche und hat mich am armgelenkt kühl gedünkt.. ich zieh das teil sonst nie ab, wirklich nie! ich seh noch genau vor mir, wie ich auf das leere handgelenk schaue.. mir wird grad mal wieder was klar.. das innere hat wirklich nichts mit zeit zu tun.. ich bin im hier und jetzt und da ist alles! nichts muss erreicht werden, es ist schon da.. danke! klar, ich werde wieder in das zeitmuster fallen, so weit bin ich noch nicht, aber doch, der kleine moment war so klar, so tief..
ich geh raus, schau beim wasser lassen den steinen zu, dem bach, nehme alles ganz klar wahr.. das vöglein ist auch wieder da. zurück ins matzmobil, der duft der kerzen, noch nie so intensiv in meine nasenfühler gestiegen.. ich leg mich wieder ins bett und schau einfach raus. tiefe dankbarkeit.. überall vögel, ich les die krafttierkarte der vögel und seh nochmal den hahn, den ich gestern gezogen habe.. da stand ja, dass ich mich von etwas verabschieden soll, meine energien reinigen.. ich glaub, das hab ich grad getan.. ich mischle die karten neu und was ziehe ich? den hahn ;-))).. nun gut, ist wohl noch nicht ausgestanden... aber was solls, alles hat seinen grund, alles ist eine chance.
nun greif ich zu faden und nadeln und geh ans nächste mützenprojekt. fredel möchte eine dunkle, locker gestrickte.. ich klimpere also vor mich hin, sonst nichts. mein fischermann kommt zurück, grinst mich an und ich mach ihm darauf einen gefallen.. mal wieder reis kochen.. das hat ja seltenheitswert.. ich liebe pasta!! aber heute dünkt mich so eine gemüsepfanne mit reis eine gute wahl und ich werde tätig.. fredel sitzt in der guten stube und schaut mir beim rumwirlben zu. aus der super-maschine von betty bossy (danke mami) kringeln sich rüäbli und zugetti spagetti.. es duftet alles verführerisch gut!!
ich hinterlass ein schlachtfeld von küche, setzt mich mit fredel an den tisch und dann essen wir, geniessen wir.. schon auch gut. ich erzähl fredel von meinem sprituellen nachmittag, er mir vom fischen, was ja wohl nicht weniger tiefgründig ist, so wie das fredel lebt. dann geht fredel ans abwaschen und schlachtfeld bereinigen ;-). ich lass eine kleine rattermaschine über meine unterschenkel gleiten und mir die haare auszupfen. dann helf ich in der küche mit abtrocknen um danach grad ins bett zu schlüpfen und noch eine runde zu stricken. später steh ich nochmal auf, gönne meinem körper apres soleil crem.. ja, ich hab glaub doch etwas zu viel des guten in sachen sonnenlicht auf mein hautorgan gelassen.. die sonnengöttin hat übetrieben ;-).
ich schliess meinen tag mit ein paar worten von herrn tolle ab, fredel schaut gebannt auf den polit-thriller.. wird wohl von gewalt und terror handeln.. da schätz ich doch die lieblichen worte, die mir zugeführt werden.. gut nacht..
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so schön ruhig - mal vom bachrauschen abgesehen - unser platz ist, heut morgen ist geschäftiges treiben angesagt. weiter hinten sind die nachbarn immer noch am handgrosse steine aussortieren, und während wir am käfelen sind, fährt ein weiterer lastwagen direkt vor unsere haustür. anfangs war er auch noch weiter hinten, aber die neugier was das wohl für ein mobil ist, war dann anscheinend doch grösser. ich denke nicht dass er hierhergefahren ist, weils da die besseren schöneren und grösseren steine gibt.....
da ich den morgensprung, den der forellen, eh schon verpasst habe, verbringe ich die erste zeit des morgens vor dem kompi und tippe mal wieder tagesberichte. schine unterstützt mich psychisch und meint, wenn ich nun heute zwei berichte tippe, und morgen auch noch zwei, sei ich schon a jour. ich wende ein dass dann der heutige sowie der morgige tag immer noch nicht geschrieben sei, und ich dann erst die hälfte vom ganzen pensum erledigt hätte...... je nach je, wie mans ansieht. tagesberichte schreiben, ist jedenfalls eine aufgabe wo einem keine sekunde die arbeit ausgeht. jeder ausgenblick bringt wieder neues, wenn auch nicht immer schreibenswertes.
und so kommts mir heute vor. ein strahlend blauer himmel, den morgen mit zwei tagesberichten vertippt, und nun, kurz vor mittag mit watstiefeln und iron cast ausgerüstet dem bach entlang pirschen. der bach plätschert friedlich neben mir her. genau bis ich ihn überqueren will, dann erst wird einem bewusst wie stark das bisschen strömung eigentlich ist. an jeder vielversprechenden stelle ein paar würfe platzieren. ich bin hocherfreut dass ich die fliege nun immer öfter präzis dahin platzieren kann, wo ich sie haben will. auch das einberechnen der stömung klappt recht gut und einige male schaffe ich es sogar das mücklein völlig unter einem busch durch - wo gemäss dem fliegenfisch buch immer die besonders dicken brocken stehen - treiben zu lassen.
der dicke brocken bleibt heute aber aus. an einer gumpe, wo ich mir schon gedacht habe dass dies ein forellen kindergarten plätzli sein könnte, springt mir ein ganz übermotiviertes bachforellchen an den köder. ich entschuldige mich beim fischchen, löse es vom haken und schon springt es mir aus der hand. nach diesem kleinen fang, sage ich mir: wo grosse flüsse, da auch grosse fische, und wate richtung tolten runter. hier montiere ich den schusskopf - die sinkende leine - und einen streamer. aber dem flaxen mit dem schusskopf fehlt für mich persönlich die harmonie und eleganz mit welcher die trokenfliege normalerweise durch die lüfte geschwungen wird. und der tolten ist einfach zu tief, zu strömungsintensiv und zu breit. also mache ich mich wieder auf den heimweg wo ich den streamer noch durch jede erdenkliche kuhle schwimmen lasse. erfolglos aber erfreut....
was mich noch mehr erfreut, meine frau macht mir sogleich ein vitaminreiches schinken sprossen sandwich. das muss wahre liebe sein. zur seelischen entspannung tippe ich gleich nochmal einen tagesbericht. wenn wir schon so schönes wetter haben und die solars laden wie verrückt, nutzen wir dies doch auch gleich aus. mitte nachmittag, nachdem ich mich neben tippen auch noch ein kapitel im dicken terror schmöker weitergewälzt habe, steige ich nochmal in die fischerstiefel und geh auf wanderschaft. mit dem nachbarn am andern ufer wechsle ich ein paar worte. er kommt grad von einer ausgiebigen dusche. im bach wohlverstanden. bei nicht mehr als zehn grad noch wohlverstandener......
auch der nachmittags ausflug ist nicht erfolgsträchtiger. aber allein schon die faszinierende vegetation an den steilen ufern dieses baches und des toltens sind ein streifzug wert. sonnenschirm grosse farnblätter, dichteste bambus haine, und eine blühende pracht sowie martin el pescador der mch ständig begleitet und auslacht erfreuen mich auf meiner uferwanderung. dieser tag wird nicht als besonders fischreich in die memoiren eingehen sondern als technisches feintunig in den verschiedenn wurftechniken. als ich gemütlich wieder richtung maztmobil schlendere entdecke ich auf der gegenüberliegenden seite drei fischerfrende. offensichtlich drei genrationen. grossvater, vater und sohn. der jüngste grad kanpp in der schule, aber schon fleissig am rumflaxen.
ich überlasse den drei herren den bach, zieh mich aus, genhemige mir eine dusche, aber nicht wie unser nachbar im bach, sondern unter unserer outdoor dusche mit schön temperiertem wasser. meine frau verwöhnt mich weiter. erstens ist sie gerade daran mir eine weitere kappe zu stricken, und zweitens macht sie den vorschlag heute mal wieder eine pfanne reis zu kochen. ich mag reis etwa halb so gerne wie sie pasta mag. warum nur halb so gerne? ja, wenn ein gesunder mensch so gerne pasta hätte wie meine frau, würde man ihn als süchtig bezeichnen, also ist die hälfte ihrer sucht in etwa menschlich vertretbar.
bald sitzen wir also am tisch, leeren sojasauce über gemüse und reis, schauen den immer noch fischenden nachbarn zu und geniessen den friedlichen abend. schine rückt ihrer beinbehaarung zu leibe, ich dem abwasch berg. am ende kriege ich noch einige tips, wie, wo, was noch sauber trockengerieben werden muss. eine gewissen standard muss auch in der küche eines wohnmobils gehalten werden. kurz darauf liegen wir im bett, schine strickt, ich lese bis uns schier die augen zufallen.
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