die ersten gedanken gehen, wie könnte man es anders vermuten, grad in richtung katzen-tusse.. immer noch eine schwere, etwas feuchte augen, aber eben, es ist wie es ist.. ich kuschele mich an fredel, er an mich, wir liegen noch eine weile im bett und tauschen uns im mix von zeichensprache (fredel) und wörtlich (ich) aus.. heut morgen sind auch wieder die rinderkinder auf besuch.. um uns ist überall fleckvieh und ich liebe es.. schöne rinderkinder!
natürlich schauen sie mich wieder so an, wie sie eben schauen, als ich auf aussengang gehe. dann im matzmobil wartet schon kaffe und kuchen (kleine gugelhopf teile die ich gestern gebacken habe) auf mich. etwas zu lange im ofen, aber essbar ;-). wir plaudern über dies und das und müssen immer wieder ab den rindern lachen.. die eine kuh besteigt die andere.. bei nachbars ist ein hengst spitz, die damen der pferdewelt zeigen ihm noch ihren arsch und machen sein leben noch trister.. er ist nämlich auf einer anderen weide.. dann kratzt sich eine kuh am matzmobil, minus ein katzenauge (büssi) ;-). ja, so rinderkinder sind schwer, können sich nicht überall kratzen und da steht das matzmobil grad richtig ;-).
unterdessen sitzen wir an den vaios und ich hab fotos geordnet und schreib nun genau diese zeile. vorher hat es noch geklingelt und wir staunen nicht schlecht.. die dame vom notariat hat durchgegeben, dass die dokumente schon listo seien.. gibts ja nicht. wir weden also nach der mittagspause alles abholen können. auch gut.. dann können wir vom universo grad direkt losfahren, abschied nehmen.. aber noch nicht heute!! das sicher nicht.. heute kehren wir zurück.. wir haben ja noch einen termin ;-). und geniessen wollen wir den schönen ort ja auch noch ein klitzekleines bisschen.. oder? nun gut, das können wir dann noch lange..
ich mach den erdgeistern drausse noch einen schrein mit etwas zu essen und blumen, holzstücken.. danke dürfen wir hier sein! dann gehts los richtung büssiberg, panguipulli. die strecke kennen wir ja schon ;-). im dorf geht fredel auf geldautomaten suche, ich checke das internet.. aber das will uns auf allen wegen nicht reinlassen. schade. aber können wir nicht ändern.. auch vor dem notariat, wo uns fredel in der folge hinfährt, ist nichts mit wifi. dann eben zmittag essen.. heut für mich, restenraclette ;-). fredel liest im bett und ich gesell mich dann auch noch zu ihm. meine ohren nehmen mal wieder so manchen wertvollen tip auf. dann ist es zeit, das notariat hat offen. also los.
die dame händigt uns die dokumente aus, den plan den wir bestellt haben (10 blätter zusammengeklebt ;-) und dann wird bezahlt und wir verabschieden uns für eine längere weile von büssiberg! adieu, wir kommen wieder, irgendwann! mich dünkt das matzmobil habe so eine unwucht und so halten wir rasch an, checken räder und geräusche.. alles ok, also weiter, weiter nach hause! wir sind wieder voller glück, den hügel rauf, unseren hügel rauf.. fredel lenkt das matzmobil ins universo ein und ich bin seelig ab dem anblick.
klar, ich richte das matzmobil wieder kuschelig ein, wasche ab, mach es uns gemütlich. fredel ist grad etwas auf dem gelände, sucht nach einem stock. er hat ja noch immer ein schnitz projekt offen. heute wird es aber nicht vollendet ;-). mich findet mein mann dann am stubentisch, am kataster durchzeichnen.. das universo ist also im schnitt etwa 200 meter breit und einen km lang.. 0.26 km2, höhrt sich doch irgendwie überschaubarer an ;-). nun rücke ich aus, schlendere oben auf der anhöhe rum, schau in die welt raus, stell mir vor, wo etwa die globular stehen sollen und ich besuch den armen hengst, der noch immer nicht zu den weibern darf und dabei fast vergizlät.
morgen soll doch bitte schön wetter sein, dass wir die vulkane nochmal sehen können, ihre lage ungefähr bestimmen etc. mal schauen, beinflussen können wir die natur zum glück (in dem belang) nicht. ich geh zurück ins matzmobil und versuch zu meditieren, halbherzig.. dann hör ich mir ein weiteres kapitel von tolle an und schon ist zeit für unsere treffen mit gregi und pablo. wir gehen raus, messen mit schritten die ungefähre dimension unseres globular universums ab und träumen weiter und weiter.. dann kommen die herren, diesmal hat gregorio die flinte umgehängt. fredel zückt das sackmesser zur verteidigung, so ist das eis schon wieder gebrochen und es folgt ein unterhaltsames geplauder.
es geht um die schweiz, um chile, um die schiffpassage die uns bevorsteht um dies und das und wir staunen einmal mehr, wie gut die beiden über das weltgeschehen informiert sind.. dann schneiden wir aber noch das eigentliche thema unseres treffens an.. wie gehts weiter.. ja, die beiden brüder wollen hier, wo wir jetzt grad stehen, noch kartoffeln pflanzen, so wär dann das gelände auch grad frei von den stacheligen mora-pflanzen.. guter plan. vielleicht machen sie die kleine hütte noch fertig etc.. ja, sie scheinen wirklich ihren teil bezutragen, dafür können sie auch das gelände nutzen. eine perfekte lösung für alle.
wir bleiben in kontakt, das sind die magischen worte, die immer wieder einfliessen. guter plan.. wir versichern uns gegenseitig, dass das so gut ist, dass wir sicher miteinander klar kommen etc.. dann müssen sie weiter, die jagt ruft ;-). arme hasen. wir stehen noch eine weile draussen, bewundern die aussicht und geniessen das leben. irgendwann lösen wir uns und ich beginne mit kochen, fredel liest im buch, dass er sichtlich interessanter findet als ich ;-). heut gibts meuli spagetti. fredel meint, die meulis sollten für dieses menue den ernährungs-nobelpreis kriegen ;-). wirklich gut und einfach dazu.
ein dessert gönnen wir uns auch, fredel jammert theatralisch rum, er muss den abwasch machen ;-). doch 2 teller, 2 gabeln und eine pfanne!! man stelle sich das vor!! auf dem tisch brennen heute 4 kerzen, für die 3 gotti,göttikinder und eines für katzen-tusse...so nehm ich abschied von ihr. weiter sitze ich da in der guten stube, schau immer mal wieder raus, ich bin hin und weg am dem platz.. auch wenn ich den see nicht sehe, die vulkane in den wolken stecken.. ich bin einfach zufrieden und am richtigen ort. mit diesen schönen gedanken schlüpf ich ins bett und überlass fredel die stube. er kann sich nicht vom buch lösen. ich horche lieber der stille.. fredel liest also von terror und gewalt, ich liege im bett und im totalen frieden mit mir und der welt.. kann es irgenwo was anderes als dieses glück geben? kann irgenwo krieg herrschen? ja, aber es scheint mir welten entfernt in solchen momenten! ich lieg im universum und bin eins mit der stille und dem frieden.
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wir lassen den tag ruhig und gelassen angehen. es soll nie anders werden im universo..... was wohl während der bauerei nicht so ganz eingehalten werden kann. und wenn ichs mir recht überlege, auch nach der bauerei wird uns die arbeit nie ausgehen. ist ja auch gut so, arbeits scheu sind wir nämlich beide nicht.
zum zmörgelen amüsieren wir uns ab den rinderkindern die das matzmobil mit einem kratzbaum verwechseln. wenigstens bringen sie's nicht zum kippen, wennschon das eine rind es schaffte ein katzenauge zu demontieren. und das ohne daumen.... als nächste aktion steht tagesberichte tippen auf dem programm. aber hier in chile kommt man ja zu nichts - gemäss brigitte - kaum den kompi angestellt, läutet nämlich auch schon das telefon. si si don alfredo höchstpersönlich am apparat. das notariat panguipulli lässt uns ausrichten, dass sämtliche unterlagen auf dem neusten stand sind und zum abholen bereitliegen. soviel zur prognose, dass dieses unterfangen in etwa zehn bis zwölf tage in anspruch nehmen werde. genau einen tag hats gebraucht.
kurz vor mittag verstauen wir alles fahrgerecht und schnitz setzt sich hinters steuer. ich betätige mich als portero = pförtner. unser entscheid war schon vorher klar. das richtige tor kriegt eine fernbedienung. und nur so als vermerk, ein tor hat man einfach hier in chile. vielfach sieht man gewaltige grundstücke, am verwildern, aber eine riesen eingangs anlage muss schon mal aufgestellt sein......einzig hier werden unsere prioritäten wohl ein bisschen anders gesetzt werden. dass wir vor der öffnungszeit des notariats im dorf sind hat seinen grund. erstens müssen wir die eintragung zahlen und dafür erst noch geld rauslassen und zweitens können wir in der mittagspause gleich noch die mails checken. die geldangelegenheit kann ich beim zweiten anlauf erledigen, der mail check klappt heute nicht. ist aber halb so schlimm, irgendwann werden wir mal wieder in villarica vor der kirche halt machen...
nach einem kurzen mittagspäusli - schine hat sich kurz spitz ein ausgewachsenes raclette im pfänndli zusammengebrutzelt - betreten wir das notariat, kriegen die dokumente sogleich ausgehändigt und die ganze überschreibung und eintragung ist nun erledigt und rechtlich abgesichert. für den rückweg darf ich mir das fahrerkäppi aufsetzen. schine betätigt sich als kopilot und heisst mich bald mal anhalten. ihre sensoren haben ein undefinierbares vibrieren registriert. die sicht kontrolle hat keine besonderen vorkommnisse zu tage gafördert und das vibrieren wird dem strassenbelag zugeschrieben. eine knappe halbe stunde sind wir wieder zuhause installiert. schine macht im matzmobil alles wieder wohnlich, ich geh ihr aus dem weg und mache mich auf die suche nach einem ganz speziellen wanderstock der irgendwann mal noch zwei drittel des jakobsweges gehen wird.
trotz dem ganzen bitz blätz wo wir nun holzen dürfen soviel wir wollen finde ich den speziellen stecken nicht. aber der kleine rundgang hat sich trotzdem gelohnt. ich schau die ganze vegetation mit völlig anderen augen an. es ist wie wenn ich als kind im wald rumgestrielt bin. jeder ast, hat was ganz spezielles, jeder baum ist wieder ganz verschieden zu denen in der umgebung, es grenzt an ein wunder dass ich nicht schon angefangen habe eine baumhütte zu bauen. wieder daheim ist meine architektin schon dran den plan auf ein a4 blatt zu kopieren und das ganze mit tusche nachzuziehen. wir wollen nämlich das gelände mal noch mit sonnenauf- und untergang versehen. auch die himmelsrichtung der vulkane - der weissen berge welche fäbu so gut gefallen uns sie gerne einen im garten hätte - will eingetragen sein. schliesslich soll das globular paradies perfekt ausgerichtet sein.
kurz vor sechs gehen wir schon mal auf die krete hoch. gregi und sein bruder wollen ja noch zu besuch kommen. als die beiden wenig später einmarschieren, hat gregi die schrotflinte umgeschnallt und ein blaues terroristen kombi übergezogen...... ich zücke sogleich mein schweizer armee sackmesser um ihm zu signalisieren dass er nicht den hauch einer chance hat mit seinem chäpsli gewehr. wir lachen erst mal eine runde. dann plaudern wir ein bisschen über dies und das ohne eigentlich auf dem punkt zu kommen. irgendwann frag ich dann die beiden wie sie die nahe zukunft vom gelände sehen, was sie genau vorhaben und so weiter. nun gut, wie urs schon gesagt hat, einen härdöpfel blätz zu haben ist gar nicht das schlechteste. das gibts nämlich jetzt erstmal hier vorne raus. somit wäre das gelände dann schon mal von mora brombeeren gereinigt. vielleicht macht pablo auch noch das kleinere häuschen fertig, damit er, wenn er hier zu tun hat auch ein dach überm kopf hat.
wir kommen überein, dass sich eigentlich weder für sie noch für uns im moment viel ändert. ausser dass wir sicher mal jeden monat kontakt pflegen, und sie beiden uns sicher informieren bevor sie einen ganzen bitzen wald roden.... wir verabschieden uns, die beiden verschwinden hinten runter zum hasen jagen und wir im matzmobil. ich setz mich ins wohnzimmer, beobachte schnitz a aus den augenwinkeln wie sie meuli spagutz zubereitet und lese weiter im aktuellen schmöker. beide vergehen wir schier ab der köstlichkeit welche wenig später in unseren tellern dampft. im rahmen meiner bescheidenen möglichkeiten verleihe ich hiermit ruth meuli geborene arnold den ernährungs nobel preis für die erfindung dieses einfachen und doch so bekömmlichen, um nicht zu sagen deliciösen menues.
auch wenn einer nobel preise verleiht, ist er nicht gefeit vor den folge aufwänden eines mahls und sei es noch so köstlich. ich muss abwaschen! und das auch noch ganz alleine, schine legt sich einfach aufs bett und ich geselle mich etwa fünfeinhalb minuten später ebenfalls zu ihr. der abwasch war weniger aufwendig als dass es den anschein gemacht hat.
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