tagebuch 04. november 2007
chile / villarica


in alten fotos stöbern es weihnächtelet sehr zum zweiten
heut nacht hab ich einfach nur durchgepennt.. nichts, aber gar nichts, mitgekriegt.. als ich erst gegen acht erwache, hab ich noch eine wage erinnerung an die träume.. einer war wunderschön und da haben wir das recht gekriegt, auf dem universo-land zu leben.. von irgendwelchen ahnen oder so.. weiss es nicht mehr genau, ist auch egal.. war einfach schön.. dann ein traum, der von der handlung eigentlich nicht so schön war, aber doch enspannt. guten morgen.

ich liege da, fühl mich gut, fredel schläft noch immer, ich deck ihn nochmal besser zu und streichle seine schläfen.. dann setzt ich mir die kopfhörer auf und horche gebannt und gleichzeitig enspannt. eine intensive zeit für mich, gut so.. eine zeit der erkenntnisse, das steht fest. was ich draus mache, liegt in meiner hand. lass mich überraschen. kapitel 4, ich unterbreche und wende mich fredel zu, der auch langsam erwacht. auch er hat geträumt und mit meiner hilfe (ich mach ihm das maul auf ;-), erzählt er seine geschichte. wir lümmeln noch eine weile im schlafgemach rum und dann schreitet fredel zur tat, kocht kaffe. ich lege eine tier-karte.. ist irgendwie hilfreich im moment. ein gusi, ein schwein.. glück.. gut zu wissen.. glück ist da, in einem drin, aha.. ja, ich weiss es ja eigentlich schon.. aber eben, loslassen, annehmen, hingeben ;-).

wir schlürfen kaffe und essen confibrote, so lange es noch butter hat. fredel hätte zu gerne, dass ich ihm die schnitten streiche, ich finde, das ist jedem seine sache ;-). sein mami hat ihn da wohl etwas verwöhnt.. es wird gelacht und gemacht und dann starte ich die vaio dame. das universo-logo ist auf dem bildschirm.. das klappt schon alles, eigentlich weiss ich es.. und wenn nicht, dann ist es eben so.. all diese gefühlsverwirrungen sind total unnötig, aber sie sind.. immerhin seh ich schon ab und an alles aus einer inneren perspektive.. ist schon was.

nun tippe ich tagesberiche und dann gehts ans weihnachtsgeschenke basteln. das zieht mit sich, dass wir in den fotos vom letzten jahr stöbern. ich sag nur eins: diese arbeit ist ein zeitfresser.. wir sind konzentriert und die compis glühen ;-). zum zmittag machen wir einen ausflug an den strand runter.. der vulkan hat einen hut, na ja, morgen ist das wetter wohl nicht gut ;-). heut raucht er mit fleiss.. sieht genial aus. wir setzten uns an die promenade und geniessen die ausblicke, die sonne. die pedalovermietung ist schon jetzt ausgebucht.. wie ist das wohl im sommer? kann man sich fast nicht vorstellen.

ich verpasse fredel eine schmüseleinheit und dann schlendern wir noch etwas zu den saucen rüber (die bäume mit den lampenden ästen).. was geht es uns gut.. noch einmal um ein paar blöcke und wir sind wieder zu hause und in die arbeit vertieft.. erst gegen vier lässt meine kreativität rapide nach.. also fertig für heute. fredel ist noch einkaufen gegangen, wir sind also für ein gutes znacht gewappnet. hhmmm.. heut werd ich eh nicht spät ins bett, morgen werd ich in aller hergottsfrühe auf und der bank in der schweiz anrufen. so der plan.

nun, wo ich diesen tag weiterschreibe, ist morgen früh, um fünf.. mein bruder hat das ganze übernommen, ich warte auf bescheid und hab so zeit, noch etwas zu tippen. so früh hab ich das sicher noch nie gemacht ,-). also, zurück zu gestern: die vaio dame wird also versorget und ich leg mich aufs bett um zu stricken. der stülper für die taschenlampe wächst.. der wind saust um unser haus, ich atme die frische luft ein, die durchs dachfenster strömt. dann gelüstet mich zum meditieren. ich leg mich hin und geh in mich rein.. tut mir grad gut und ich komme tiefer als sonst.. weiter rein, in die weite, in die leere.. ich lass es einwirken.

fredel rückt unterdessen nochmal auf aussengang aus. ich krieg das irgenwie mit und doch bin ich ganz bei mir im hier und jetzt. mein kiefer zuckt.. löst sich da was? hab ja die gewohnheit, wärend der nacht ab und an etwas fest zuzubeissen. ich lass also meine maullade beben und lass dann den unterkiefer senken. besser, aber irgendwie will da doch noch was raus.. ich staune nicht schlecht, es formen sich worte, recht unverständlich, aber da will was gesprochen werden. wenn ich das so schreibe, kommt mir das schon schräg vor, aber ich weiss auch, dass das alles mit guten dingen zu und her geht. stimmt für mich, lass es geschehen.

was da genau gesprochen wurde? ein satz? ich kann es nicht recht verstehen. bin vielleicht doch etwas vom verstand gestört. aber egal, so was wie "heiner raushier" oder "einer raushier" oder heiner hausheer? wie gesagt, es kommt nicht klar, aber ich lass es geschehen. dann tauch ich wieder auf, schau mir die umgebung an, alles intensiv. fredel ist auch zurück und ich erzähl ihm vom erlebten. auch dünkt mich, ich müsse ausräuchern. warum auch nicht.. vielleicht ist ja wirklich was raus und so soll es auch aus dem matzmobil! ich schütte also sand in das gefäss, dann den brennstein, wenn der glüht kommen die kräuter drauf. reinigung ist angesagt. ich probier auch das pülverli, dass ich in santiago erstanden hab. die kräuterhexe in bolivien hat das auch benutzt. bei mir fängt aber grad alles an zu brennen ;-). na ja, noch keine hexe vom himmel gefallen ;-). ich mach doch weiter und bitte um prompte reinigung.

nach dem spirituellen teil des tages, gehts ans handfeste.. an die vorbereitungen zum znacht. ich präparier ein salätli und fredel bruzelt noch 2 riesen blätzli dazu. wir müssen es noch nützen, so lange wir so günstig zu fleisch kommen. werden wir uns in der schweiz sicher nicht mehr leisten ;-). zum znacht schauen wir schweizer fernsehen. auch die haben ein wissensmagazin. es werden auch tiger gezeigt, die krafttier karte von gestern. dann folgt äschbi, wo ein übermotivierter doktor gute stimmung verbreitet. wir grinsen viel. er hat dem publikum noch karten verteilt, mit schweinen drauf.. das kraft tier von heute morgen.. ja, mir geht das ein oder andere durch den kopf und ich bin frei und zufrieden. und dankbar! haben noch einen dok von jugendlichen die es nicht so gut haben im leben, gesehen. uff! so schätzt man seine situation noch mehr.

zum abschluss des tages mach ich noch notizen und geh dann ins bett um eine, zwei runden zu stricken. auch der wifi-finder will einen schutz haben ;-). jetzt werden mal all die wollenresten verarbeitet! lange mach ich das aber nicht, bin müde,muss morgen früh raus. als gut nacht.

nach einer erholsamen nacht begrüssen wir den neuen tag.wobei schine dies sicherlich schon eine stunde vor mir gemacht hat. wir versuchen unsere träume zu rekonstruiren um sie einander dann zu erzählen.

wenig später steh ich dann aber auf und brau uns einen zmorgen kaffe. die restlichen mütschli werden sogleich als gonfi brot verdrückt. schine lässt sich sogar dazu überreden, mir die letzte hälfte, welche wir schwesterlich teilen, zu bestreichen. wir haben keine eile, guten sonntag morgen, wir müssen eh noch bis morgen früh warten damit wir das geld auf der bank in einen cheque umwandeln können. was liegt da näher als die kompis auf den tisch zu stellen und weiterhin an unseren weihnachtsgeschenken zu basteln. nebnebei werden musikdateien von einem externen zum andern externen gebeamt, etwas platz geschaffen um die sicherheits kopieen wieder irgendwo unterzukriegen.

gegen mittag lassen wir aber die tasten mal ruhen und gehen etwas an die frische luft. zusammen und wie frisch verliebte schlenderrn wir zum see runter. wir tun all den jungen päärli gleich und zeigen denen mal wie richtig schmusen geht. mit einem kleinen umweg machen wir uns auf den heimweg zur kirche. hier ruft wieder der ernst des lebens. fotos durchforsten, sortieren, einfügen, beschriften. so vergeht der nachmittag im nu. wir müssen uns schon langsam der nächsten herausforderung des tages stellen. was essen wir znacht? ich schlage einmal mehr ein fitnessplättli vor, und kurz drauf bin ich schon zwei quadras weiter oben im oriente supermercado.

ruscheli begibt sich derweil auf eine meditative reise, und als ich zurückkehre ist ausräuchern angesagt. irgendwelche energieen scheinen sich in unseren räumen verfangen zu haben. ich leg mich aufs bett, während schine unser ganzes heimetli in wohlriechende weihrauch , myrrhe und andere düfte hüllt. mit sudoku und fliegenfischer lektüre vertörle ich den rest des angebrochenen nachmittages. schine beginnt schon bald mit der zubereitung des salat beigemüses, und ich muss nur noch hurtig die beiden zeltplachen grossen bifsteak = plätzli in die pfanne hauen. dazu lassen wir uns von einstein einer wissenssendung von sf drs berieseln. aber heute gehen wir früh ins bett. schine hat sich freiwillige gemeldet, mitten in der nacht - fünf uhr - aufzustehen um mit der cs in der schweiz kontakt aufzunehmen und die letzten infos und bankauszuüge zu bestellen.

also ab ins bett, ein abschliessendes sudoku, eine abschliessende reihe lismen und dann wird geschlafen.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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