ich erwache, regen plätschert auf das dach, meine gedanken sind zurück.. lasst mich in ruhe ;-). eine taube gurrt ihr lied. guten morgen. ich steh schon bald auf, der wecker im telefon zwingt mich dazu. und wenn ich schon stehe, kann ich auch kaffe kochen, compi anwerfen. schon kommen ermunternde mails vom bruder rein. tut doch gut.
dann sitzen wir gemeinsam am tisch, beide vor dem bildschirmen, online. ich erledige dies und das und auch das angebot für die rückreise ist schon reingekommen. wow. das geht ja alles flott. wir werden also ca. am 16.12 aufs schiff. nehm mal an, es geht so schnell, weil niemand über weinacht neujahr auf dem wasser sein will? unser glück. nicht dass ich es nicht noch länger in südamerikanischen gefielden aushalten würde, aber wir müssen dähinder und batzen scheffeln. das ist mehr als klar, und wenn man zu einem ja sagt, dann zieht es eben anderes nach. also los.
es kommt noch ein mail von brigitte aus osorno rein. auch sie sagt uns nochmal, wir sollen einen anwalt einweihen. ja hei, dann machen wir das hald, zu viele hinweise in die richtung, wohl ein zeichen. bald eilen wir durch den vorhang aus regen und sind bei dem uns bekannten advocado (anwalt). auch er meint, besser über ihn oder einen anderen alles anschauen. das wiederum zieht das nächste telefon mit gregi nach sich, wir verabreden uns für halb eins am aussichtspunk. unter dem motto: was gmacht isch, isch gmacht, rückt fredel noch rasch aus, um die bestätigung für das schiff zu faxen. ich warte schon im fahrer haus, motoren brummend, auf ihn und dann gehts los. wir sind zu spät dran und warnen gregi vor.
wir fahren also unseren heimweg.. und wir geniessen es nicht zu knapp. auf der anhöhe oben, auf unserem - hoffentlich baldigem - grundstück halten wir rasch an, ich markiere und grüss die erdgeister und dann gehts runter. ein anruf von meinem bruder, die adresse von gregi ist noch von nöten. machen wir also grad. er und sein bruder fahren gemeinsam ein, gregi auf dem traktor (die strasse ist wohl mit seiner mühle nicht zu schaffen bei regen ;-) und pablo mit seinem auto. fredel verschwindet mit unserem verkäufer ins matzmobil. ich rede mit pablo draussen.
der fragt mich etwas entgeistert: haben wir nun ein geschäft? klar, haben wir! sie sind wohl langsam unsicher, ob wir es ernst meinen. ich versuch ihm zu erklären, dass schweizer es eben genau wissen wollen und alles für uns neu ist etc. ich spühr raus, dass es für die beiden wohl eher ein persönliches problem ist. sie meinen, wir trauen ihnen nicht. das ist es ja nicht, das kann ich mit gutem gewissen sagen. aber eben, lieber etwas mehr checken als zu wenig. ich geb alles, in einer fremdsprache zu erklären, dass es hald so ist, wie es für uns ist ;-). aber ein geschäft, das haben wir mit sicherheit. auch die zahlung wird angeschnitten und pablo meint, sein schwager aus der schweiz hätte da promt us$ doller überwiesen. warum geht es bei uns so lange?
erstens, wir haben verschiedene konten und das muss zusammengezogen sein und auch sonst, gehe vielleicht nicht alles so promt. ich denk mir noch, warum ein schweizer mit us$ zahlt.. aber dazu später, das hat nämlich einen grund.. hihi. also, wir verabschieden uns und ich geh rein ins matzmobil wo die beiden herren über die dokumente gebeugt sitzen. gregi hat also alles schon vorbereitet und händigt uns eine kopie aus. er versichert uns, dass er die nötigen abklärungen schon gemacht hat. glauben wir ihm, aber wir wollen es noch absegnen lassen. seine frau warte sehnlichst auf den abschluss des deals. sie wollte am montag eigentlich nach santiago für einen monat und sie muss auch unterschreiben. können wir nicht ändern.
wir fahren zum notariat, das ist aber zu. also warten und wir warten auf dem guten alten parkplatz, checken mails etc. das internet ist leider sehr langsam, aber besser als keines. bald ist die zeit um, wir rücken zu fuss aus und treten ins notariat ein. die dame vom letzten mal sieht beschäftigt aus und wir stellen uns mal hin. man soll ja immer höflich und zurückhaltend sein im öffentlichen leben ;-). irgendwann fragt sie uns, ob wir einen termin haben oder so was. nein, aber fragen. wir erklären ihr, dass wir keinen schimmer haben und alles absichern wollen. sie erklärt uns dann sehr genau, wie es hier in panguipulli abläuft.
an der stelle: pangui ist in der mapuche sprache: leon de chile - chilenischer löwe - puma im klartext. pulli heist hügel. wir sind also in büssi-hügel ;-). oder korrekt; pumahügel. schön, oder? also, zurück zum notariat. die dame zeigt uns also all die daten und erklärt geduldig. keine hypoteken drauf, keine ansprüche von dritten etc. das ist ja beruhigend. sie meint, es brauche höchstens einen anwalt für eine parzellierung oder für sachen die auf dem grundstück als wert sind (haus etc). das haben wir aber ausgemacht und da brauchen wir keinen anwalt dafür. wir sind erleichtert. eigentlich wär das ja eine grosse sache, wir können sicher sein, dass alles "verhebt". aber wir haben das wohl eh schon von anfang an so gesehen und in dem belang gregorio eh vertraut.
von der nächsten geschichte werden die gedanken in die richtung eh schnell vergessen. es geht ums liebe geld. in peso kann man also nicht zahlen. die schweizer banken können nur chf überweisen, oder us$ etc.. aber keine peso. sogar indische rupis würde gehen, aber KEINE peso ;-). klar, da muss mein bruder wissen, was für ein betrag er einzahlen muss, dass dann unser landverkäufer auch seinen richtigen betrag auf dem konto hat. die banken sind leider schon zu, drum versucht fredel es bei DREI banken auf der hotline.. mit der RUT ist man schnell durch, aber die infos die man braucht, sind in weiter ferne.
nach stundenlangem telefonieren, rechenkursen, lustigen und auch ein wenig nervigen sachen wissen wir soviel mehr: die banken hier nehmen keine chf franken an, also nur us$. super! das ding der unmöglichkeit ist: rauszufinden, wieviel schweizer fränkli man einzahlen muss um dann, auf us-umwegen an die gewünschten peso zu kommen. wir müssen echt grinsen.. das sind BANKEN! aber eben, was wollen wir, mehr können wir beim besten willen nicht machen ;-). ich schreib ein mail an meinen bruder mit den "latest news". und nun? wir bleiben in büsiberg (panguipulli, frei übersetzt von ruschelli mapuchelli).
fredel fährt uns an den strand runter (ich wär an der plaza geblieben, aber wohl schon etwas zu laut hier ;-). auf halber strecke ruf ich meinen jüngling ins wohnhaus, ich fahr weiter. hab ich doch ein geräusch ausgemacht, dass sonst nicht ist. irgendwas süddert unter dem tisch.. fredel hört sich das auf dem zweiten teil der fahrt auch an und schon stehen wir am strand von panguipulli (büssiberg) und montieren den tisch ab. staub und schmutz von jahren können so mal wieder rausgeputzt werden ;-). mein menstruales herz schlägt höher ;-). das geräusch ist weg, aber wir haben wenistens mal wieder ganz sauber unter dem tisch ;-).
auch kriegen wir besuch, von der polizei. drei stattliche herren steigen aus einem weiss-grünen bus (früher waren sie schwarz - weiss, aber das sei zu agressiv, werden wir später erfahren) und stellen sich mit geschwellter brust vor. ob alles io sei? klar, doch.. wir seien schon länger hier? oder? stimmt! wir kaufen land und somit sind wir in der gegend am hin und hersausen.. aha! ja dann, wir werden also auch noch von den gesetztes hüttern mit händedruck und besten wünschen willkommen geheissen! wenn das kein gutes zeichen ist! oder? dann ist wieder das matzmobil die drehscheibe für faszination und interesse. die herren lugen in alle ecken und enden rein, wollen dies und das wissen und der oberhäuptling würde es uns auf der stelle abkaufen. no way!
es kommt mal ein "not" ruf rein.. die herren reden rasch miteinander, scheint nicht so dringend zu sein, sie wissen eh nicht wo es ist ;-). später. jetzt erst mal adieu sagen und der obermacker meint zu seinen untertanen: die wollen nicht verkaufen! also los. ein herzliches adieu und wir sollen, wenn doch mal was wäre einfach 113 anrufen und sie kämen sofort und würden etwelche übertäter sofort einsperren. danke! wir werten das mal wieder als gutes zeichen, man heisst uns wirklich herzlich willkommen in der gegend. nichts mit: drecksausländer kaufen unser land oder so.. echt erfreulich.
als weniger erfreulich erachte ich meine stimmungsschwankungen. fühl mich doch plötzlich matt, schwer, sogar mal wieder fett und unzufrieden. nun gut, da ist wohl der weibliche weltschmerz zu besuch, meine monatlichen schwankungen sind auf dem höhepunkt. ich möchte eigentlich leicht und frei sein.. aber irgendwie verdrückt mich so eine gemütsschwere fast. ich sprech mit fredel darüber und er meint, war auch nicht ein sehr erfolgreicher tag. stimmt. wobei, das mit den dokumenten wär eigentlich schon erfreulich. aber das haben wir wohl als selbstversändlich genommen.
was essen wir znacht? ein kaltes plättli soll genügen. ich geh auf bei käse und peperoni und fredel tut mir gleich, untermalt das ganze aber noch mit aufschnitt und brot. wer braucht dann brot, wenn es so gutes zeugs auf dem tisch hat? ich nicht ;-). nach dem essen der abwasch, dann schlüpf ich ins bett und versuch meine komische stimmung loszuwerden. erfolglos. erst als ich etwas zuhöre, was ein herr erzählt, der das genauso kennt, aber eben die leichtigkeit des seins lebt heute, entspann ich mich zeitweilig etwas. dann noch etwas lesen im aktuellen roman und schön ist lichterlöschen angesagt.
leider ist in dem moment mein innenleben eher entzünt! mein verstand übernimmt wieder mal die überhand und versorgt mich mit umrechnungskursen, ängsten etc. ja hei! was soll den das! ich kann mich kaum wehren, sollte ich auch nicht, mich drauf einlassen, hingabe.. auch das geht nur in einigen momenten. der trick mit beobachten, geht zuerst, dann kommen wieder alte muster hoch. ja, eine intensive zeit, aber ich seh es realistisch: das ist training für mich.. ich bring das schon noch hin. bin mir wenigstens bewusst, was da abgeht, auch wenn ich ihm noch ausgeliefert bin.
fredel und ich tun uns gegenseitig die decke "tischä", raufziehen, den anderen einbetten und die decke richten etc. wir lachen und dann ist wieder ruhe im schlafgemach, bis einer wieder mit zudecken des anderen anfängt ;-). hab ihn einfach schon gern, meinen mann, mehr als gern.. ich lieb ihn.. das wird mir auch in solchen momenten sehr bewusst. schöne gefühle. ein paar schöne, entspannende gedanken auch an den künftigen moment, wo wir alles unter dach und fach haben, auf unseren land sind.. aber eben, dann sofort wieder der verstand der meint: das ist noch nicht durch! mit dem chaos im kopf lässt es sich nicht munter einschlafen.. aber irgendwann passiert es dann doch.
ah, noch was.. brigitte ruft uns mitten in der nacht noch an (halb zehn). wir machen für morgen ab. sie heisst uns unter den grossgrundbesitzern willkommen ;-).
|
vom dauertröpfeln auf unserem dach des immer noch stömenden regens wachen wir auf. mit kaffe und mails wird der tag willkommen geheissen. so wie er beginnt, gehts auch weiter. es wird organisiert, job gesucht, abgeklärt, und es läuft richtig was im office matzmobile vor der kirche mit free wifi.
die bestätigung von unserer rückreise flattert in unseren briefkasten, ein mail von brigitte mit einer weiteren warnung, dass wir die papiere mit einem anwalt prüfen sollen ebenfalls.... und genau das werden wir nun machen. ich rufe gregi mal wieder an. ob wir uns einmal mehr bei ihm oben treffen können, und ob er mir sämtliche certificados aushändigen könne. kein problem meint er - obwohl es ihn masslos ärgert dass die schweizer so kompliziert tun müssen - gegen mittag werden wir eine übergabe des ganzen papierkrieges machen. bevor wir losfahren, erledige ich aber grad noch den anderen papierkram. im dorf faxe ich die unterschriebene reisebestätigung nach hamburg. einmal mehr zum thema der zemtralität, in colina ist es nur in einem einzigen büro möglich internationale faxe zu senden, hier in villarica scheint man sehr weltoffen zu sein. im ersten büro kann ich unsere rückreise besiegeln.
als ich zurückkomme hat schine schon alles fahrbereit gemacht, und die motoren gestartet. knapp bevor sie losfährt kann ich grad noch auf den beifahrersitz hechten. trotz des reibungslosen ablaufs, berechnet ruscheli , dass wir zu spät kommen werden. ich ruf gregi nochmal an und berichte über unsere verspätung, er meint nur correcto...... genau die berechnete viertel stunde später sind wir dann am fotopunkt. kurz vorher hat grad noch urs angerufen. die adresse von gregorio fehlt noch. das erinnert uns , im gleichen zug nach unserer adresse auch noch zu fragen.
als wir am aussichtspunkt ankommen, fährt auch schon gregorio mit dem traktor sowie sein bruder mit der camioneta vor - die beiden sind wohl grad am arbeiten -. wegen des regens gehe ich mit gregi zu uns rein. er erklärt mir die papiere eins nach dem anderen und legt sie mir vor. als erstes den titulo certificio de la inscripcion certificio de avaluo fiscal certificio de hipotecas y gravamenes certificio de prohibiciones y interdicciones certificio de litigios
er gibt uns nochmal zu verstehen, dass ein anwalt genau diese dokumente beim notariat anfordern werde, und wir uns das geld sparen können, da das notariat in panguipulli mit einem anwalts büro gekoppelt sei. ich gebe ihm nochmal zu verstehen, dass diese kontrolle nichts gegen ihn sei, oder dass wir ihm nicht vertrauen, aber uns von allen seiten geraten wurde, die dokumente gegenlesen zu lassen. ruscheli ist während dieser zeit draussen geblieben und hat mit pablo gesprochen. er war sich offensichtlich nicht mehr ganz so sicher ob das geschäft nun zustande komme oder nicht. schine hat aber vollgas gegeben, und ihm unseren standpunkt ebenfalls genaustens erklärt. in perfektem spanisch wohlverstanden!
wir verabschieden uns voneinander, lassen die brüder wieder mais pflanzen und wir fahren schnurstracks nach panguipulli zum notariat. dies hat zwar im moment gerade zu, ist aber am nachmittag nochmal geöffnet. also fahren wir auf den stammplatz am plaza und checken die mails gleich nochmal. ich starte einen ersten versuch einen einigermassen zuverlässigen umrechnungskurs bei der bank an der plaza zu ergattern. durch den spalt der gschlossenen türe kriege ich die erste umrechnung des heutigen tages. das wird nicht die letzte sein... aber bevor diese geschichte weitergeht, wollen wir unsere papiere beim notariat nochmal verifizieren lassen. wir treten ein und werden dann von der chefin perönlich gefragt ob wir auf jemanden warten.
ohne umschweife dürfen wir ihr alle unsere fragen vortragen und werden freundlich, ausführlich und kompetent beraten. die papiere seien in bester ordnung und werde bei einer überschreibung vom, mit dem notariat zusammen gekoppelten advokaten auf den neusten stand gebracht. die dame meint, dass von den papieren her auf jeden fall alles in ordnung sei. das einzige was wir selber schauen müssen, was alles im kaufpreis beinhaltet sei. eventuelle gebäude, bäume ect. diesen belang haben wir ja schon geklärt. mit einem beruhigten und sicheren gefühl, dass dem guten gelingen des geschäfts nun nichts mehr im wege steht, schlendern wir nach hause zurück.
hier beginnt nun meine odysse mit den chilenischen banken. wie wir in villarica unterrichtet wurden, können wir zwar schweizer franken überweisen, diese werden dann aber zuerst in dollar gewechselt und erst dann in chile pesos umgewandelt. um nun herauszufinden wie viele sfr wir einzahlen müssen, damit nach der umrechnung zu dollar schlussendlich der richtige peso betrag rauskommt, rufe ich die hotline der ersten bank an. erst werde ich viermal weitergeleitet, um dann abgehängt zu werden. beim zweiten versuch werde ich nur dreimal weitergeleitet, um dann erklärt zu bekommen, dass die zuständige abteilung im moment gerade unisolo am essen seien. um halb vier wäre wieder jamand da.
beim nächsten telefonat, denken die hotline mädels wohl dass sie von einem radio sender verarsch werden. ich werde von einer zu anderen gereicht, und erhalte am schluss die antwort ob ich denn keinen dreisatz könne, worauf mir dieser in fünf sätzen und kreuz falschem resultat erklärt wird. der letzte berater den ich dann an der strippe habe, kommt wohl direkt aus einem "wie verhalte ich mich dem kunden gegenüber zuvorkommend kurs" er entschuldigt sich bei jedem dritten wort, versichert mir dass er mein anliegen ganz genau verstehe, nennt mir aber während den ganzen zehn minuten des gesprächs keine zahl. als er mich am schluss fragt ob er mir helfen konnte, muss ich ihm leider sagen, dass er mir überhaupt nicht helfen konnte, was ihm eine weitere entschuldigung sowie eine letzte verständniss bezeugung entlockt bevor ich endgültig aufgebe....
heute etwas in erfahrung bringen können wir vergessen. wir packen zusammen und ich kutschiere uns zum strand runter. plötzlich ruft mir ruscheli, die hinten sitzen geblieben ist, dass irgendetwas nicht so töne wie es tönen sollte. mitten auf der dorfstrasse nehmen wir einen fahrewechsel vor, und ich horche unter den tisch, wo das geräusch herzukommen scheint. nach wenigen metern ist zwar nichts mehr zu hören, aber wir haben gelernt. wenn etwas nicht so tönt wie normal, besser einmal mehr als einmal zuwenig schauen. in der folge wird der tisch ausgebaut, alle blechkisten hervorgeholt und die falltür zur automatik entfernt. ich kann weder ausgetretene feuchtigkeit noch ein leck entdecken. auch als schine den motor startet läuft alles wie geschmiert. wir nehmen jetzt mal an, dass die gummiriemen an der isolation von der falltür geschliffen haben, dort sind nämlich die einzigen sichtbaren neuen spuren zu finden.
während wir da also am mechen sind, fährt die polizei neben uns hin. und was denkt der europäer wenn die polizei neben ihn hinfährt? was hab ich verbrochen, was hab ich falsch gemacht..... bei mir kommt aber unterdessen kein flaues gefühl mehr auf, wenn drei carabineros auf uns zukommen. wir schütteln hände und dann geht das kreuzverhör los. woher, wieviele, wie lange schon unterwegs, wie gefällt euch chile welche marke welcher motor .....wir plaudern eine graume weile angeregt miteinander. einmal kommt ein notruf über funk rein. die drei sind sich aber nicht sicher ob der ort noch in ihren zuständigkeits bereich fällt und plaudern weiter mit mir. als wir etwas vom landkauf erwähnen, heisst uns der jefe der truppe willkomen in panguipulli und wenn irgendwas wäre, sollen wir 133 wählen und sie seien al tiro = sofort da....... wenn sie denn wissen wo "universo higuela n° 1 " ist. das ist nämlich unsere neue adresse!
mit diesem schwatz wären meine spanisch lektionen für heute abgeschlossen. schine hat in der zeit wo ich referiert habe den ganzen boden feucht aufgewischt. ich habe mich revanchiert und ein kaltes plättli aufgetischt. ganz kurz meint schnitz sie müsse im ganzen, gesammelten weiblichen weltschmerz auf und anschliessend untergehen und sie fühle sich nicht so leicht und glücklich. ich reflektiere ihr unsere heutige tagesleistung welche eigentlich gar nicht mal so schlecht war - reise rückbuchung erledigt, in zwei verschiedenen dörfern free wifi zum kommuniziern gefunden, documentos verifiziert aber schlussendlich von schnupperstifinnen infos über bankkonten und einem zwischenzeitlichen matzmobil gekreische etwas geschmälert - aber eben doch kein hochgefühl aufkommen lassend.
besser das kalte plättli verdrücken, ein paar zeilen lesen und ab ins bett. da ist die stimmung schon wieder besser. wir helfen einander die decken zu richten, und keiner will jemals damit aufhören......
|