tagebuch 23. oktober 2007
chile / chauquen - pucon


noch nichts unterschrieben ;-). notariat zum zweiten
heut nacht, wie häufig nach dem verzehr von tomaten (oder eben sauce davon), musste ich des öftern raus. der wachhund noch immer neben dem matzmobil. dann wieder ins warme bett dass ich noch zusätzlich aufheize. ich schwitze was das zeug hält. was auch immer raus muss, es soll. irgendwann erwach ich dann sanft und geh in mich rein, etwas meditieren und dann glatt nochmal einschlafen. schöner start in den tag.

die sonne lacht vom himmel, ein kleiner vogel singt mir in 3 etappen sein lied. nach jeder strophe bitt ich um eine weitere. er macht mir den gefallen, der piizmatz. frühling ist schon schön. mir kommt es endlos lange vor, das erwachen und so glücksschwanger. gute morgen, willkommen du schöner tag, danke an alles und jeden und ans leben. ich bin glücklich. auch der baldige termin kann mich nicht aus der ruhe bringen, fredel erst recht nicht, der schläft noch friedlich. ich mach alles fahrbereit und will meinen mann zur plaza fahren, aber als ich schon fast die motoren starte, steigt auch er aus dem bett und gesellt sich zu mir in die fahrerkabine. nun gut, so ganz fit ist er nicht. meine gähnender mitfahrer wird angelächelt und an den treffpunkt gefahren.

da gehts mit dem internet nicht mehr so einfach wie auch schon, aber eine kurze verbindung ist zu schaffen. mein bruder und verbündeter ist heute eh aus dem haus. viel können wir heut nicht bewirken. beide sind wir gespannt auf das notariat. wir haben ja jetzt die RUT. gregorio und seine frau sind wieder viel zu früh vor ort und wir müssen uns sputen. dann gehts plaudernd zum büro der vielen frauen ;-). fredel hat noch das ein oder andere mit unserem landverkäufer diskutiert, ich hatte meine liebe mühe mit der frau übers wetter zu plaudern ;-).

dann warten wir eine runde und werden bald von der chefin aufgerufen. wer verkauft, was, für wieviel, wo und überhaupt. dann die erklärung, wie wir es eigentlich beide vermutet haben, dass zuerst eine bescheinigung für das geld her muss, erst dann werden die dokumente ausgestellt. aha. wir horchen den fach-worten der gewitzten frau mit fleiss und wissen eines: jetzt muss mein bruder walten ;-). aber den erreichen wir eh erst morgen. auf dem rückweg zum matzmobil erfragen wir noch unsere adresse: milleuco higuella no 1. hört sich doch gut an ;-). wegen dem wasser? ja, das recht haben wir, sonst sollen wir die leitung kappen ;-) und so müssten sie diese um das grundstück legen ;-). gregorio muss mal wieder einen witz über die schweizer loswerden ;-). ja, wir sind hald ein wenig komplieziert, aber ganz lieb..

wir verabschieden uns und ich versuch die details an meinen bruder zu mailen. geht nur mühsam und später wird sich noch rausstellen, dass ich fehler gemacht hab. hoffentlich ist er nicht grad tätig geworden. aber ich glaub heut war er eh nicht im büro, uff. was machen wir jetzt. hier rumzuhängen haben wir keine lust, also weiter, nach pucon. da hat es ein schnelles internet und das ein oder andere muss noch erledigt werden. ich lenk also unser haus erst mal nach lican ray wo wir nach wifistrahlen suchen und nicht finden. dann gehts weiter nach villarica und pucon. das wetter ist hammer.

bald biegen wir an die uferstrasse ein und sehen ein anderes womo.. ou nei. wir haben beide keine lust auf reisende ;-). was sind wir für eigenbrötler. dann noch schweizer. aber was solls, wir parkieren doch und finden uns alsbald auf der parkbank wieder. zmittag essen, das wetter geniessen. mir wird es aber bald zu heiss und ich wechsle rein. so ganz fit bin ich eben doch nicht. auch fredel kommt bald nach und schon sitzen wir vor den tagesberichten. ah, ich hab mal wieder den blumenvorhang installiert. so schön sommerlich ist es heute! auch der neue weisse ist seit heute an unseren toren. sieht schön aus. mit dem vorhang haben wir auch noch aromat gefunden, ups. hab ich mir doch gedacht, wir hatten mehr gekauft ;-). gut bringt rene noch mehr.. aber das können wir wohl nicht mehr ändern, er fliegt ja schon bald. aromat kann man auch auf dem fundo brauchen!

nun gut, wir sitzen also vor den compis und ich hoffe ganz fest, dass ich mit meinem info-mail-fehler keine allzugrosse verwirrung gestiftet hat. wenn mein bruder schon so viel für mich macht, sollte er wenigstens richtige angaben kriegen! werd erst morgen wissen, ob ich was ausgelöst hab oder nicht. also tee trinken und abwarten. oder so. oder tagesberichte tippen. dann klopt es, unsere nachbaren stellen sich vor und wir plaudern eine weile. dann gehts für uns wieder ins matzmobil. da brenn ich auch noch eine foto-cd für die schweizer (ihr compi ist hin, ou nei) und wir plaudern weiter. auch ein sms von meinem bruder kommt rein. irgenwas sollen wir noch checken, er hätte ein mail geschrieben.

also ab ins internet. da rufen wir dann auch noch gregorio an. wir haben noch einen hinweis von rene gekriegt. hier muss man das land checken, die geschichte von 30 jahren, ob noch jemand einen anspruch darauf erhebt. gregorio beruhigt uns aber, er hätte das land schon so lange. und überhaupt, was wir denn so kompliziert tun würden, das wär warscheindlich die ehrliche frage von ihm. er ist ein wenig genervt, versteh ich sogar. die ganze geschichte zieht sich ja ein wenig in die länge und er hat ja seine liebe mühe, sich vom land zu lösen. wir melden uns, wenn die batzen da sind. und darum müssen wir uns jetzt kümmern. oder besser: mein bruder. auch poor him.

wir schlendern zurück ins matzmobil und ich fühl mich recht schlapp. irgenwie hat das vorhin doch meine gefühle etwas aufgewühlt.. das "chlinä fiisä monster" hat seine chance gewittert. bin zwar recht ruhig geblieben, aber um ganz ehrlich zu sein: die absolute ruhe war ich dann eben doch nicht. früher wär ich sicher nervöser geworden, aber heut geht schon recht gut. eines wissen wir, das land wollen wir, da gibts nichts zu rütteln ;-). auch eine schöne erkenntnis.

vor dem matzmobil haben sich horden von touristen versammelt, ja, die saison ist näher als auch schon. wie wird das im sommer sein? werden wir sicher noch rausfinden, aber nicht als reisende, sondern als nachbaren ;-). wir sitzen noch etwas an der sonne und dann geh ich rein um spagetti mit resten-sauce zu kochen. gut sind sie eben schon, die bolognaise spagutz. wir drehen uns die handgelenke um und essen mit genuss. dann gehts für mich direkt ins bett, müder, schwerer kopf. auf das elsakissen betten, liegen, sein. klar, wieder versucht das kleine momo sich einzunisten. möchte schon, dass alles schon unter dach und fach ist.. aber ist es eben noch nicht, das kann man nicht ändern. kommt schon gut! also einschlafen, jetzt!

ich hab gut geschlafen, bin zwar noch nicht ganz wach als ich zu schine in die fahrerkabine nachtwandle und mich wenig später kaffekochend an der plaza in panguipulli wieder finde. nach dem ersten becher kaffe reihen sich dann meine gedanken langsam aber sicher ein und ich weiss wieder heut kann nichts mehr schiefgehen, wir sind stolze besitzer einer rut.

zwar habe ich in der nacht mal noch die eingebung gehabt - auch in meinem kopf geht das ganze nicht einfach so gedankenlos vorbei - dass gregorio eigentlich ein gewaltiges vertrauen in uns an den tag legt. schliesslich werden wir heute wieder ins notariat gehen, und unter die dokumente zum überschreiben des landes unsere unterschriften setzen. aber geld hat gregi noch keinen rappen gesehen. nun gut da dieser gedanke mitten in der nacht gekommen ist wurde er seiner komplexheit wegen auch sogleich wieder verworfen. es wird schon gut kommen, und so wies kommt kommts eben richtig.

auch gregi und seine frau kommen. und zwar wieder ein halbe stunde zu früh. ich habe so das dumpfe gefühl dass die señora es kaum erwarten kann bis der deal abgeschlosse ist. bei uns ist es ja eigentlich nicht anders. wir schlendern also in altgewohnter manier - männer voraus, frauen hinterher - zum notariats büro. ich erkläre gregi nochmal, dass wir die zwei schuppen - im moment eigentlich nur holzgerippe - welche schon auf dem gelände stehen hat, im preis inbegriffen sehen. schliesslich müssen unsere arbeiter dann auch irgendwo unterkommen. davor habe ich ihm aber noch angeboten, wenn irgendwas sei, auf unserem grundstück hätte es immer ein flecken wo er ein casita aufstellen könne. nur im falle wenn er es in santiago nicht aushalten, und lieber zu unserem garten schauen würde.....

wir sind die allerersten im notariats büro. alle tun fünf minuten lang ziemlich beschäftigt und dann dürfen wir bei der chefin antraben. mit ein paar fragen setzt sie unser vorhaben schon wieder schach. in chile sei es so, dass ein verkauf - ob land oder auto oder was auch immer - zug um zug geschehe. das heisse für uns, erst muss ein avis der bank vorliegen, dass die zahlung gemacht wurde, und erst dann können wir zur unterschrift schreiten. das kommt mir irgendwie bekannt vor, ist mir doch in der nacht so ein gedanke aufgekommen..... also wieder auf die plaza, und alle hebel in bewegung setzen, damit die zahlung ausgelöst werden kann. wir verabschieden uns einmal mehr unverrichteter dinge von gregi und seiner frau schine fasst die ganze situation in einem mail zusammen und schickt die facts an urs in der schweiz. viel mehr können wir im moment nicht machen, zumal urs im moment beruflich unterwegs ist und die internet verbindung gerade schlappmacht.

wir entscheiden, die wartezeit in pucon zu verbringen. dort gibt es ein schnelles und gemütliches internet cafe und wir haben viel zu organisieren. rückreise steht an, der job markt will durchforstet werden, evtl ein chilenisches konto eröffnen .... mit einer kleinen wifi such huelta über lican rays strandpromenade - das kaff ist wirklich ausgestorben in der zwischensaison - fahren wir dann über den hügel und dem lago villarica entlang zu unserem stammplatz in pucon. aber so wie's aussiseht, ist es nicht nur unser stammplatz. ein anderes reisemobil steht ebenfalls am parkplatz. ein blick zeigt uns dass es sich auch um ein schweizer fahrzeug handelt. uns wird bewusst, dasss wir grad gar nicht so lust verspühren - haben wir das überhaupt schon mal verspührt - mit anderen reisende konversation zu betreiben.

im moment scheint aber niemand zuhause zu sein, also machen wir uns erstmal ans zmittag. bei herrlichstem frühlingswetter setzen wir uns aufs bänkli am ufer, verdrücken ein sandwich und ein käseplättli, holen uns die hirsekissen und machen es uns auf dem ungemütlichen bänkli so gemütlich wie nur möglich. nach einem gebührenden verdauungs päuschen, begeben wir uns dann rein, und tippen einige tageserlebnisse nieder. plötzlichg klopfts und wir kriegen besuch. ein kurzer schwatz mit den zwei jungen sympathischen schweizern, zwei foto cd brennvorgänge später müssen wir uns verabschieden. urs hat ein sms geschrieben dass er ein mail mit wichtigen infos geschickt habe. adios, alles gute, vielleicht sehen wir uns ja auf dem schiff wieder, die beiden sind nämlich auch die rückreise am planen.

die info ist wirklich wichtig. rene lässt uns die nachricht zukommen, dass die papiere von einem advokaten auf dreissig jahre retour geprüft werden müssen, da sonst irgendwelche hypoheken drauf sein könnten, das ganze mit einem landraub angeeignet geworden sein könnte, oder sonst irgendwelche streitigkeiten offen sein könnten welche dann einen anspruch dritter personen nach sich ziehen würde. ich rufe sogleich gregorio an und erkläre ihm die situation, dass wir vielleicht noch eine estudio de titulo machen lassen wollen. er reagiert zeimlich wirsch, die ganzen documentos seien schon gemacht, und überhaupt aber wenn wir unbedingt wollen, können wir ja das geld zum fenster rauswerfen.....? wie gesagt, er hat sich den ganzen verkauf wohl etwas einfacher vorgestellt, und heute war wieder nichts mit unterschreiben....

als wir wieder nach hause kommen, sind wir zwar das einzige wohnmobil - die zwei schweizer haben sich zu einer parillada verabschiedet - dafür hat sich die wiese mit jungen freakigen travellern gefüllt die alle die restlichen sonnenstrahlen geniessen. wir zwei haben für heute genug sonne gehabt. die einzigen strahlen die ich gerade noch suche sind irgendwelche wifi's, die suche bleibt aber erfolgos. schine schmeisst ein pack spatgutz ins wasser und ich mische sie zehn minuten später mit den köstlichen resten der lasagne sauce von gestern. ein letztes mal für heute schauen wir uns den sternenklaren himmel an, und schliessen dann einen weiteren tag im zeichen des landkaufs ab.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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