tagebuch 21. oktober 2007
chile / termas geometricas - panguipulli


lustwandeln am morgen, nachlesen am mittag t t t ~ trockene termen tour
die sonne lacht vom himmel, heute fahren wir weiter. wir hatten 2 geniale tage in dem stylischen termen und es werden nicht die letzten sein. einen blick auf das paradies aus heissem wasser bei schönem wetter wollen wir uns doch noch gönnen. zuerst wird aber ein sonntagszmorgen verspiesen. eier, kaffe.. hhmmmm. dann raus in die sonne. fredel übermotiviert mit dem kurzen t-shirt (er wird in der folge noch auf die langarmvariante wechseln, es ist erst frühling und die klimazone nicht grad tropisch ;-).

wir lustwandeln durch das menschenleere gelände. unglaublich was unseren augen und ohren geboten wird. die dampfschwaden und die sonne, die durch den feuchtregenwald blinzelt ist einfach schlichtweg hammer! die farben, die kontraste, das leben! das ist wirklich umbeschreiblich schön. auch auf fotos ist es nicht festzuhalten, trotzdem knips ich wie wild. das grün, die üppige vegetation, die wasserfälle, die schönen warm und kaltwasserbecken.. es plätschert, es rauscht, es liegt ruhig das wasser neben uns.. ein paradies, wirklich!! das war jeden rappen wert! ich kenne den architekten nicht, der das ersonnen hat, aber ich denk an ihn und sende ihm ein kompliment. sicher ein schöner job gewesen!

lange wandeln wir auf den holzstegen und können uns fast nich lösen.. es ist kein abschied für immer, wir kommen wieder! also los und weg. als wir gegen den hügel rauf tuckern kommt ein mann gerannt und meint: ob wir raus wollen? ja, wollen wir. aha, es ist noch vor elf uhr, das tor noch zu. der nette herr hat sich aber ein gutes trinkgeld verdient, er saust im eilschritt zu seinem haus und dann zum tor, um es, extra für uns, zu öffnen. daaanke!!! bis irgendwann! es geht weiter das schöne tal runter, ich fahr seeehr gemütlich, so wie ich mich eben auch fühle, ruhig. ab und an kommt ein wagen entgegen. heute ist sonntag, all die termen in der gegend sicher gut besucht.

im dorf unten gehts wieder auf aspahlt und wir fliegen dem seeufer entlang. fredel bringt den vorschlag, grad bis panguipulli zu fahren. guter plan eigentlich. da haben wir morgen den termin. ich lenk uns also gegen das gute alte panguipulli zu. wir winken mit fleiss zu unseren hügel hoch. unser zu hause. wow! dann gehts durch schon gut bekanntes farmland, allen schön winken, hallo nachbaren! runter ins dorf und an die plaza. die mails checken, ein, zwei schreiben und das lottokonto checken. ich geb alles in sachen visualisieren, komm in einen extrem schönen zustand, fühl mich wohl, seh schon geld auf dem konto und es hat auch, gut 100 chf. immerhin schon mal etwas! wir danken und sind weg.

fredel hat uns noch cola erstanden, auf mehr haben wir irgendwie nicht lust ;-). heut schlafen wir mal am strand von panguipulli. bald stehen wir an der promenade und haben blick auf den see. nicht auf unseren, sondern den nächsten ;-). die sonne ist nicht mehr alleinherrscherin am himmel, aber die wolken haben auch noch nicht alles land erobert. wir tippen tagesberichte. intensive zeit, unser leben macht eine 180 grad wende, schon irgendwie schräg. aber wir nehmens so wies kommt, kommt gut. das weiss ich im tiefen inneren schon. ein mail von pädlä bringt mich grad noch tiefer in den glauben an das gute und an lösungen für einfach alles im leben.

nun bin ich a jour und mach mich an die tausend fotos der termen ;-). uff, geschafft. ich bin a jour. draussen ist die hölle los. am sonntag trifft sich die jugend von panguipulli am strand. ist ja auch ein schöner. ich stell die vaiodame noch nicht ab, sondern les nach, was vor 3, 2 und einem jahr war. unterhaltsam wie immer. dann aber die erkenntnis: ich lese nach, wie sich die geschichte um gregorios land so zugetragen hat. nun gut, gesichtet haben wir es am 28. am ersten tag unserer landsuche (nach einem tag in den imobilienbüros). dann waren wir am 30. wieder da, dann doch 2 tage nicht! am 03. oktober waren wir aber wieder vor ort und am 4. und am 5. und am 6. und am 7. an dem tag haben wir dann die gegend verlassen. nun gut, wir waren also grad zwei tage nicht da oben und an denen waren die gedanken über "unser" land doch präsent.

ich musste also grinsen ab meinen tagesberichten und mir gibt das die nötige sicherheit, dass das das richtige ist. von anfang an war es "unser" land und nun ist es UNSER LAND. wow! einmal mehr schätz ich das tagebuch als gedankenstütze! das krafttier vogel hat mich auf die idee gebracht. reflektieren hiess es da. das hab ich gemacht und ich bin so richtig sicher dass alles gut kommt. auf das leben! jetzt schliess ich aber ab mit dem compi, will noch etwas raus. hier lugt nämlich auch ein vulkan aus den wolken. nicht so ein schöner wie "unsere" (sowie auch der see nicht so schön wie "unserer" ist ;-), aber eben doch ein hübscher.. adios.

fredel kommt auch grad mit, wir gehen auf einen spaziergang dem strand entlang. über ein grundstück, wo einst mal ein haus stand, nur noch der kamin ragt in den himmel, und die schönen bäume. wär auch ein schöner flecken, aber man lässt alles verlottern. an einem steg fragt fredel einen älteren herrn über die bootsregistrierung aus. aus der anfrage wird ein umfassendes gespräch über die geschichte des ortes und über die probleme der mapuche etc. der herr mit der brille, die kein in die sonne schauen erlaubt, redet und erzählt und wir sind aufmerksame zuhörer. als er dann erfährt, dass wir quasi schon bald nachbaren sind, wechselt die sprache und ich weiss, das sind worte in mapuche. nicht dass ich den wortlaut verstehen würde, aber irgendwie ist mir alles ganz klar.

darauf hin übersetzt der mann noch. er hat uns in der einheimischen sprache in der region willkommen geheissen. das tut mir richtig gut. für mich ist der gedanke, land zu besitzen eh irgendwie komisch. erstens war das mal alles land von anderen kulturen, zweitens gehört boden doch irgendwie der erde.. ich seh es so: wir haben das recht, auf dem flecken zu sein, ihn zu respektieren und zu nützen. danke! und wir haben das ok der mapuche, das wert ich als zeichen! was geht es mir gut, als wir arm in arm der strasse entlangschlendern. zurück zum matzmobil. rein wollen wir aber noch nicht, wir mischen uns unter unsere nachbaren und schauen dem strandleben zu.

da ist zb diego, ein kleiner junge mit einer riesen rübe, mit unterhosen und t-shirt. der eifert seinen 2 grösseren spielgefährtinnen nach und plantscht im wasser rum. wie lange geht es, bis er ganz nass ist? nicht lange, wie wir vermutet haben. überall lümmeln leute rum, junge paare schmusen sich die lippen wund, andere eltern versuchen mit fleiss, ihre kinder eben nicht ganz nass nach hause nehmen zu müssen. es geht was am strand von panguipulli. auch geht was in unseren vorstellungen ;-). wir sehen uns schon auf dem terässli, da auf unseren hügel oben, liegen und die sonne geniessen. ab und an ein ausflug an den strand, dem treiben zuschauen, so wie jetzt.

irgendwann lösen wir uns und gehen rein in unser haus und legen uns flach. fredel liest, ich ernähre mich übers ohr. liegen, horchen, erkennen und doch noch nicht alles ausleben können. aber kommt noch. ich bin auf jeden fall glücklich, was will man mehr. die anfängliche unruhe in sachen landkauf ist wie weggeblasen nach dem wochenend der einkehr in den termen. bin ich dankbar. nützen tut es eh nichts. es ist wie es ist und so ist es eben gut. ein guter alter spruch von fredel, wie wahr. auch ich wechsle zum lesen, ein neues buch. nun gut, die terroreinheiten und bösen jungs kommen wir vor wie eine welt auf einem anderen planeten. aber ich les doch weiter.

dann koch ich uns meuli spagetti und fredel kämpt mit den mengen. er hat sich in einem vorspeisli verlohren ;-). auch ich bin satt und bald im bett. draussen textet ein übermotivierter papa seine tochter ein und will ihr so das velofahren beibringen. na ja. sie macht es ja schon sehr gut.. wir rätseln, was er da auszusetzen hat. so schnell wie er spricht, dass kann (oder will) doch niemand verstehen. ruhig ist eh nicht ums haus. die jugend von panguipulli umrundet die promenade und zeigt ihre autos mit den starken, oder zumindest lauten, motoren ;-). uns ist das egal, schlafen können wor noch lange. vor einem jahr durfte übrigens die tusse das erste mal neben mir liegen, die kugelrunde schwangere katze.

nach einer geruh- und erholsamen nacht, gönnen wir uns ein beinahe schon obligates sonntagsfrühstück mit kaffe und drei minuten eiern. die sonne schickt ihre ersten strahlen in den canyon wo sich die termas geometricas befinden, und wir machen uns sogleich mit foto und video kamera auf die socken, ein paar impressionen einzufangen.

ein paar impressionen ist dann stark untertrieben. was uns da erwartet übertrifft all unsere vorstellungen, wie die termen landschaft bei schönem wetter aussehen könnte. die ganze morgenpracht mit kostbar silbern glänzenden tropfen von all den satt grün schimmernden pflanzen mit der reflektion der ersten sonnenstrahlen die durch die überhängenden bäume die becken erreichen versetzt uns in eine märchen welt. unsere laienhafte verscuhe diese zauberei des lichts auch nur im entferntesten naturgetreu festzuhalten würde jeden profi fotografen in eine tiefe hoffnungslosigkeit stürzen lassen. aber wir geben alles.....

einer der massiven stühle, die aus einem einzigen holsstrunk herausgesägt sind, wird von ruscheli ins richtige licht gerückt. bis ich am selben ort ankomme, fallen die sonnenstrahlen durch einen farn zur rückenlehne und lassen ein licht-schatten spiel im aufsteigenden dampf ein beinahe lebendiges schauspiel vollführen. wir können uns fast nicht losreissen und finden schon nur beim gedanken einen nächsten schritt auf dem holzsteg zu machen die nächsten zwanzig sujets. verloren in raum und zeit verbringen wir praktisch den rest des morgens wandelnd und staunend im malerischen canyon. einzig der gedanke, dass wir hier nicht das letzte mal waren, lässt uns schliesslich dem ausgang und den ersten gästen entgegen schlendern.

gegen den strom, wir sind die einzigen die aus dem tal rausfahren, muss schine dem einen und anderen überraschten fahrer platz machen. es scheint dass heute alle drei termen die in dieser ecke zu finden sind, regen besuch verzeichnen können. wir wollten uns eigentlich in lican ray wieder an den kleinen strand abschnitt stellen. während der fahrt beschliessen wir aber, gleich nach panguipulli weiterzufahren, da wir morgen eh dort zu einem termin verabredet sind. und wenn wir denn schon mal wieder hier durchfahren, laden wir doch gleich noch hurtig die elektronische post runter ( schine ) und kaufen uns eine flasche cola ( ich ).

einrichten tun wir uns dann am balenario von panguipulli welches schnurgeradeaus über die hauptstrasse erreicht wird. die doppelspurige mit grünstreifen in der mitte und am ende mit einem wendeplatz versehene strandstrasse führt an einem eher ärmlichen aber gepflegten condomino vorbei. ganz alleine sind wir dann heute auch nicht hier, aber einen ebenen platz finden wir, und das treiben am strand ist eher gemütliches frühlingsbad als grosse sommerparty. wir schliessen uns den zahlreichen spatziergängern an, und schlendern dem ufer entlang wieder richtung dorf.

ein herr will uns auf eine kleine bootstour mitnehmen, wir lehnen ab. ich plaudere mit ihm über die immatrikulation der schiffe - auch unser zodiac muss angemeldet werden - während wir noch dies und das plaudern, auch der wunsch uns hier niederzulassen ist irgendwie eingeflossen, werden wir plötzlich und ohne es richtig bewusst zu werden von dem herrn in mapuche herzlich willkommen geheissen und freundlich empfangen. für uns ein sehr schönes zeichen, von der urbevölkerung nicht als eindrinling sondern als gast angesehen zu werden. das gespräch ändert wieder und das thema der elektrizitäts werke und die unterdrückung der mapuche = urbevölkerung kommt auf. wir vertreten die meinung, das die akzeptanz der ur- gegenüber der neubevölkerung ( und umgekehrt ) wohl erst im eigenen land stattfinden muss, und die extranjeros hier nicht sehr viel ausrichten können. auf mapuche willkommen geheissen werden und dann gleich die hoch brisanten politischen diskussionen führen.

wir gehen wieder nach hause, sezten uns am strand hin, schauen drei kids zu die bis zu den unterhosen im wasser am planschen sind, schliessen wetten ab, wie lange es geht bis der kleinste von ihnen - feinmotorisch nicht gerade sehr hochentwickelte - ganz im wasser sitzt. im gegensatz zu den kids, wird es uns bald mal zu kühl und wir verziehen uns ins matzmobil. bald bin ich am tippen und schine am nachlesen. sie will es nun genau wissen wie sich die geschichte um den adlerhorst entwickelt hat...... kaum zu glauben aber wahr, meine tagesberichte werden im verlaufe des restlichen nachmittags up to date gebracht. dieser effort hat in mir ein kleines hüngerchen geweckt, welchem mit zwei ausgewachsenen sandwiches dann gleich zünftig zu leibe gerückt wird.

wir liegen noch eine runde im schlafzimmer, lesen, horchen und freuen uns schon aufs heutige znacht menue. meuli spaghetti sollens heute mal wieder sein. schine steht schon bald in der küche und bereitet alles vor.ich spüre immer noch meine zwei zwischen sandwiches wie klumpen im magen, bewältige aber meinen teil spagutz doch noch ohne nennenswerte folge magenbeschwerden. nach einem turbo abwasch, lassen wir die nacht um uns hereinziehen, horchen ab und an wieder einem der möchtegern fidipaldis die eine runde um die quai strasse ziehen müssen und schlummern dann dem morgigen termin entgegen.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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