ich steh irgenwann auf, mach mich frisch und bereit für den tag. wieder mal hat mir die nahrung übers ohr energie verliehen. fredel will ich nicht überrumpeln, drum start ich den compi und lass ihn so gut beim schlafen aussehen ;-). ich lade die mails runter und eines von meinem bruder ist dabei.. fredel lugt zur gleichen zeit aus dem schlafgemach und ich muss ihm die paar sätze vorlesen. ich kann es gar nicht in worte fassen, wie ich meinen bruder schätze!! der hat einen drauf, echt! ich muss ihn grad per skype anrufen und so seh ich ihn alsbald im compi, er mich auch, später auch fredel.

einmal mehr, wir sind einfach verwöhnt, so eine basisperson in der schweiz zu haben, eine drehscheibe für alles und jedes anliegen!! ich danke mal wieder aus tiefem herzen und könnt meinen bruder küssen. auch ein dank-gebet an meine eltern. schön so eine familie zu haben. in dem belang strahlt auch fredel, ein sms seiner schwoscht hat den weg zu uns gefunden. ja, uns geht es gut und wir finden uns bald vor kaffe, einem capucino heute. von den copec damen verabschieden wir uns herzlich und bedanken uns auch da nochmal für alles. ist ja echt nicht selbstverständlich, dass wir sogar strom brauchen dürfen.

nochmal machen wir etwas umsatz. wir lassen den dieseltank füllen und nützen dann noch den wasserschlauch. ich bin wärend der zeit noch im wohnraum und räum alles zusammen. dann kann es losgehen. mal wieder panam fahren.. sogar eine zahlstelle kommt und ich lade mich mit posivie vipes auf. ich seh die anzeige auf 5'200, klasse 7, stellen und visualisiere mit voller aufmerksamkeit 1'600 peso.. und dann, wie durch ein wunder, diskussionslos: wechselt die anzeige, wir sind zum auto tarif durch. wow! danke einmal mehr..stossgebet an den himmel. ich weiss genau, ich könnte das noch in anderen belangen, aber irgendwie liegt es wohl daran, dass ich mich des vollen glücks nicht wert fühle. oder einfacher: ich steh mir selber im weg.. aber kommt zeit kommt mehr jetzt etc..

wir gondeln also etwas nördlich der panam entlang und fredel, atypisch, hat die karte in der hand und kann genau sagen, wo wir raus müssen. auch errinnert er sich, dass die gasflasche gewechselt werden muss. wow! ich winke einer mutter mit baby im arm, die von einem fenster zu uns rüber schauen. dann gehts weiter. die mama rupft der kleinen fast den arm aus um das kind zu winken zu bringen ;-). nun gehts durch bekannte, grün leuchtende frühlingslandschaften dem lago panguipulli entgegen. heut werden wir noch das andere seeufer anschauen. nun gut, hier hat sich der ein oder die andere schon eingerichtet. wohl eher nichts für uns ;-).

es geht auf holperpisten noch etwas durch farmland, aber auch hier: nichts für uns. alles mapuche land, und das können wir nicht erstehen. und dann hat das gute alte panguipulli uns wieder, aber nur ganz rasch. wir fahren durch und lenken unser haus zum nächsten see, wo auch "unser" hügel mit gregorios grundstück ist. ja, das geht uns nicht aus dem kopf. wir wollen aber in der umgebung auch mal noch genauer hinschauen. heut fahren wir nicht rauf auf den berg, sondern halten uns an die küstenstasse. vorher haben wir noch eine telefonnummer aufgeschrieben von einer hektare am see. fredel ruft an, sobald wir natelempfang haben. nun gut, ernüchterung. auch hier kostet das ein doppelgewehr. klar eigentlich. das mit dem eigenen steg ist wohl echt nichts.

sonst hat es nirgens ein schild mit den magischen worten: zu verkaufen. wir haben übrigens schon visionen in die richtung.. wenn zb. steht: vendo ternero (verkaufe kälber), lesen wir vendo terreno (verkaufe land) ;-). aber auch heute: wir wollen keine getränke kaufen, keine hühner oder sonst was, sondern land. sieht schlecht aus. wir erinnern uns aber, dass der bruder von gregorio, pablo, noch etwas von 2 hektaren mit seesicht erzählt hat. würde sich sicher lohnen, dass auch mal anzuschauen. jetzt ist aber mittagspause. die respektieren wir und die zellebrieren wir mit einem "leichten" zmittag in lican ray. das ist ein badeort am schönen calafquen see.

wir stehen direkt am strand, sicht auf wasser, auf den dunklen sand. echt ein cooler fleck. werden wir sicher ab und an baden gehen hier, wenn wir dann vielleicht bei gregorios leben ;-). also, wir essen zmittag. ich etwas raclette resten, fredel ein streichleberbrot und dann gibts den feierkuchen von gestern. vollgestopft tätigt fredel dann ein paar telefonate und wir haben morgen einen termin, mit pablo. dem gehörten die 2 hektaren zwar nicht, aber der besitzer hat keine zeit für uns. uns solls recht sein. so können wir nochmal horchen in sachen land-teilung bei gregorio. wir hoffen noch immer, dass er die 20 ha teilen kann. mal schauen.

eines ist klar, wir bleiben hier heute. ist schön, ist ruhig, ist idyllisch und in der nähe des treffpunktes morgen. ich begeb mich auf strandspaziergang, mit dem kopfhörer auf dem haupt. ich mach kleine schritte, fuss vor fuss, volle konzentration auf das gesprochene, auf mein inneres.. tut das gut! solche momente sind der weg zum ich.. da bin ich überzeugt. schritt vor schritt, in mir und doch ist die umgebung voll da, intensiver als sonst. der wind der mein gesicht kühlt, die vibration meines körpers, die bewegungen meiner beine, die angeschwemmten blumen auf dem sand, die kleinen steine, jeder seine geschichte, jeder sein sein. auch eine kleine porlzelanscherbe seh ich, heb sie auf und werd später ein herz für fredel darauf zeichnen.

was geht es mir gut.. ich setz mich für die letzen sätze noch neben fredel an die sonne, er liest. dann geh ich ins matzmobil und richte es uns ein. auch zücke ich die vaiodame aus dem bett und schau mir den plan von greogorios grundstück nochmal an. wo wäre die hälfte.. nicht dass dann noch der beste bitz den nachbaren gehören würde ;-). und wenn der compi schon auf dem tisch ist, dann kann ich auch grad noch nachschreiben was gestern abend heute los war. fredel ist auch zürück und ich bedank mich bei ihm, dass er die scheibenwischer-anlage geflickt hat. heut hat uns doch ein vogel direkt auf die frontscheibe geschissen und ich konnte den fleck nicht wegwischen ;-). aber nun spritzt es wieder, unser matzmobil.

ich tippe also und ich koch uns noch einen tee, einen roibush.. mich gelüstet nach heissem getränk mit viel zitrone! und das lass ich dann auch literweise in mich rein. ich schwitze und es tut mir gut.. was auch immer da raus muss, ich unterstütz es ;-). nun bin ich a jour und werde glaub noch nachlesen, was wir vor 1,2,3 jahren so gemacht haben. adios. wiederum ist das sehr unterhaltsam. fredel ist noch am tippen, ich geh raus, an die recht frische luft. da staun ich doch nicht schlecht, ein junge und sein hund sind am baden! brrrr. ich renke und streck und dehne mich mit den qigongübungen in der abendsonne. schön ist es hier.

dann zurück in die wärme, den geschichten von fredel lauschen und etwas stricken. nun wird auch meine vaio dame in die garage unter dem tisch verfrachtet.. heut ist fertig mit tippen. wärend dem stricken kommen mir so einige gedanken in den kopf.. einer davon erinnert mich an die dame in entre lagos.. war wohl ein engel.. sie hat uns ja eindringlich darauf hingewiesen, dass die gegend eben doch SEHR einsam ist ;-). danke für den tip. wir kriegen alle infos ja schon von oben, aber grad immer merken tu ich das nicht ;-). oder eben erst später.

fredel hat uns namusi spagetti gekocht, die sind einfach weltklasse. ich muss ein kompliment in sachen al dente machen! die teigdfäden werden aufgerollt und mit vollem genuss und untermalt mit einigen "mmmmmh"s zu munde geführt. nach dem mal brech ich dann grad etwas ein, eine müdigkeitswelle überschlägt sich über mir. mit müh und not schaff ich noch den abwasch und dann nur noch ins bett. wobei, die abendstimmung ist zu schön, ich setzt mich nochmal an den stubentisch und luge raus. dann ist die "lismätä" wieder in meinen händen und es wächst ein weiteres stück socke. fredel schlüpft schon bald ins bett und ich folge ihm, nicht viel später. gut nacht.

ich weiss gar nicht wie mir geschieht. als ich aufwache sitzt schine schon am kompi, und kaum hab ich ein bein auf dem boden, skypt sie auch schon ihren bruder an. verschlafen, knapp aufnahmefähig sitze ich als statist neben schine, und mache wohl einen ziemlich verknittterten eindruck. aber das gespräch mit urs weckt mich auf, und ich bin sogar im stande ein zwei argumente einzubringen. surli gibt uns mal wieder den einen und den anderen input was unsere entscheidungshilfen unterstützt. irgendwann stürzt dann aber santana eichi ins fashionpoint büro und wir verabschieden uns.

nun beginnt auch mein tag richtig. wir bestellen zur feier des tages je einen cappucino im kiosco drüben und entscheiden während des schlürfens, dass wir heute morgen richtung neunte region - also eigentlich genau grenze neunte / zehnte region, die verläuft genau über gregorios schnifel - rauffahren, und uns die gegend rings, rund, und herumsdingsbums nochmal genauer ansehen. nicht dass sich der gregrorio fleck nicht schon lange in unsere herzen und unsere köpfe eingebrannt hätte, aber es könte ja sein, dass unten am see unbedingt noch jemand ein kleineres, handlicheres stück land loswerden möchte.....

diesel und wasser füllen wir noch auf, und dann lenkt ruschli unser heimetli wieder auf die panam. kurz vor der ersten und letzten zahlstelle für heute, überfällt mich wie immer vor zahlstellen, so ein bedrückendes gefühl in und um die magengegend. dies hat jedoch keine chance, muss einem positiv wellen schub weichen. schön abgezählt rücke ich dem fröllein die drei franken autobahngebühr rüber, obwohl die anzeige tafel den dreifachen betrag aufleuchten lässt. die kassiererin greift zum hörer - wohl um die präsidentin anzurufen - kann aber offenschtlich niemanden erreichen. dann plötzlich wechselt die anzeige auf den normalen tarif, ich kriege das ticket, ein lächeln und durch sind wir. daanke......

entgegen meinen befürchtungen kommen wir dann auch bei los lagos von der panam weg ohne eine mautstelle. so macht panam befahren richtig spass. gleich nach der ausfahrt erstehe ich uns noch eine neue gasflasche und dann gehts querfeldein. asphaltiert, an flüssen, fundos, feldern und überwucherten waldflanken vorbei. in einer grosszügigen flussbiegeung entsteht mal wieder ein condomino, eine wohnsiedlung. chile ist wirklich ein land der nachahmer. fängt mal einer an irgendwo ein stück land zu bewohnen, will und muss plötzlich jeder dort wohnen. dies kann natürlich für uns die chance sein. ich denke mir immer, wenn mal einer an einem schönen fleck ein globular gestellt hat, muss und will plötzlich jeder ein globular, koste es was es wolle.....

ganz gegen unsere gewohneit, machen wir heute in panguipulli keinen halt. es ist kurz nach mittag, und wir haben genügend zeit, das seeufer unter dem gregorio hügel nochmal ganz genau unter die lupe zu nehmen. auf dem weg nach lican ray sehen wir schon den einen oder anderen lohnenswerten fleck mit sicht auf vulkan und see. aber wie wir wissen ist hier vieles immer noch mapuche land, und für uns nicht zugänglich. dafür dürfen hier rinderkinder grasen und leben. die behausungen nehmen zu, es wird urbanisierter, und plötzlich hat uns die zivilisation von lican ray eingeholt. obwohl das dörfli bis anfangs dezember sicher noch im dornröschen schlaf weilen wird sind schon ein paar besucher am ufer. erst nach weihnachten sind die grossen chileweiten ferien, und die elite, der mittelstand sowie wer einen fahrbaren untersatz hat, wird sich hier am strand treffen, räkeln und zeigen.

am ende einer sackgasse, direkt am dunklen vulkan sandstrand können wir unser matzmobil querstellen und haben so eine perfekte wohnlage an noch perfekterer aussichtslage. ein kleines zmittag später, nach ein zwei anrufen, bei denen wir einen irrsinnigen preis für eine hektare erfahren- was ich dem herrn dann auch ziemlich deutlich zu verstehen gebe- rufe ich gleich nochmal gregorios bruder an. dieser hat beim letzten gespräch noch ein kleineres stück land mit seeblick angetönt. pablo meint wir können uns morgen treffen. ganz nach seiner manier haue ich auf seinen vorschlag uns um zehn zu treffen noch eine halbe stunde drauf. halb elf scheint mir für chile eine gute zeit für die landschau zu sein.

um auch noch auf andere gedanken als landschau und kauf zu kommen, widme ich die nächste halbe stunde unserer verstopften scheibenwisch anlage. ruscheli schlendert derweil mit kopfhörer und weisen worten im ohr dem strand entlang. nach meiner reparatur arbeit setze ich mich an den strand, und vertiefe mich in mein angefangenes buch. als es draussen zu kühl wird geh ich nach hause und sehe dass meine frau wieder mal die zeit mit tagesberichte schreiben verbringt. ich logge mich ebenfalls grad ein, schliesslich fehlen nicht mehr viele tage bis ich a jour bin. mit vorlesen und tippen vergeht mein rest des nachmittags. ruscheli ist an der fertigung eines weiteren paars socken sitzt auf dem bett, klimpert mit den nadeln und lauscht meinen gschichten.

zum glück hat sie vorhin noch ein paar unserer alten berichte nachgelesen. dabei sind wir nämlich draufgekommen, dass wir noch zwei avocados im kühlschrank haben. dies ist nicht in einem alten bericht gestanden, aber vor einem oder zwei jahre hatten wir einen kleinen guacamole schmaus auf dem tisch und dies hat uns an die heutigen avocados erinnert. wenig später bin ich am spagutz baden und guacamole mixen die dann unter die teigwaren gezogen werden. wir lassen uns die köstlichkeit munden, und ich geniesse nach dem essen den ausblick auf meine abwaschende frau.

bis zur bettruhe wird noch ein zwei kapitel im aktuellen buch verschlungen, und dann wird geschlafen. schliesslich haben wir morgen mal wieder einen termin......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!