tagebuch 13. oktober 2007
chile / am lago llanquihue


tag zu hause, wochenende viel nachholbedarf
eine traumschwangere nacht.. ich rekonstruiere, im erwaschstadium.. da war einer mit superwurm und nicinea in der badi.. da war einer von einer bastelei eines hausgrundrisses wo wir uns als kleine figuren und eine zusätzliche person dreingestellt haben und wenn man den deckel zutun würde, so läuft das spiel, wär man tod.. aber das wollten wir dann doch nicht ;-). es folgte ein traum von einem kiesweg mit ein paar katzen (eine graue dabei, aber nicht moudi oder tussi oder furz). der letzte handelte vom fabrikli und der war happig.. glaub fast, ich muss das gebäude noch ganz loslassen. vielleicht steht das dem universum noch im weg..

ja, ich lieg da, meine gedanken und erinnerungen schweben über mir, die augen sind noch geschlossen, will nichts vergessen und lass alles immer und immer wieder an mir vorbeiziehen. endlich macht fredel einen wank und ich frag ihn, per zeichensprache, ob er meine träume hören will.. nun gut, er wusste ja nicht, was da auf ihn zukommt ;-). mir egal, will es nur laut sagen um es nicht zu vergessen. mich dünkt, diese nacht hat es in sich.. fredel ist trotz dem wasserfall von wörtern noch nicht ganz wach.. dann les ich eben noch etwas. blutrünstiges schlussbouquet des aktuellen buches. nun gut, mir geht das nicht sehr nah.. sehr spannend dünkt es mich auch nicht mehr.. aber egal, ich les es zu ende.. bin sicher, da buch gefällt fredel. so ein steven king verschnitt ;-).

es regnet, kuschelig ist es im bett, auch kuschelig an meinem mann.. frisch rasiert, geduscht.. das gefällt mir sehr. die etwas abgestande duftnote seines mundes lass ich unausgesprochen ;-). mir gefällt der rest zu gut. irgendwann, ist sicher schon bald zehn uhr, steht fredel auf und braut kaffe. ich les noch das kapitel fertig und werde von einer liebesattacke seitens meines jünglings beglückt. dann wird, wie jeden morgen, das bett rausgewischt.. die nächtlichen ausflüge raus bringen doch ab und an etwas untergrund in unser schlafgemach ;-). etwas duftspray und alles wie neu.. es muss erwähnt werden, dass ich mir eine waschmaschne wünschen würde, mal wieder alles durchwaschen.. das wärs.

wir sitzen vor kaffe und dem kleinen resten gutem brot mit konfi und plaudern über land.. hab ich nicht grad erwähnt, ich lass das thema heute ruhn?! ;-). ebä nööd.. würde nicole sagen.. plötzlich sind wir am sinnieren und plaudern und wenn wir uns jetzt grad entscheiden würden, dann wärs wohl das in der nähe von villarica. aber wir müssen ja noch gar nichts, ausser auf toilette, atmen, essen, trinken und so ;-). und schreiben.. aber das will ich auch, ist viel passiert. ab und an der gedanke, wenn so viel läuft keine zeit zum schreiben, dann das gegenargument: zu intensiv ist die zeit, das lesen wir sicher gerne mal nach.. also, ich sitzt jetzt vor dem compi und schreib fast eine woche nach.. bis bald.

zwischenbericht: immer wieder kommen wir zum reden.. um ehrlich zu sein, ich reisse immer wieder etwas los.. stand der dinge: ich kann es nicht lassen, über land nachzudenken.. die region villarica ist im moment trumpf! gregorios bitz land hat wieder viele vorteile für uns.. mal schauen ;-). fredel will jetzt schreiben, ich tu ihm gleich.. switche auf den 07. bin schon am 8. bin schon am 9. am 10. und plötzlich bricht fredel in tränentreibendes gelächter aus.. aber warum? keine ahnung.. werd es erfahren, wenn er seinen tag vorliest ;-). er hat es vorgeholt und mir den schwank aus meinem fressnapfleben vorgelesen, die ratte ;-). ich bin übrigens jetzt dann grad am 11. aber lange mach ich es nicht mehr ;-). der 12. wird auf morgen verschoben. fredel hat mir noch einen tag vorgelesen und ist nun auf aussengang, frische luft schnuppern. ich werd vielleicht noch etwas lesen.. oder stricken? es ist schon nach vier uhr.. mal schauen.

zuerst tipp ich ein mail und dann, dann klingelt es.. will gregorio uns seinen halben flecken verkaufen? wär doch was!! das klingeln ist leise und ich wühle unter dem tisch, es wird nicht lauter. in der fahrerkabine find ich schlussendlich unser kleines handy und es klingelt überhaupt nichtmehr ;-). ein verpasster anruf von brigitte. sofort ruf ich zurück und plauder mit ihr einen moment. frag sie auch aus in sachen entwicklung von entre lagos und der region etc.. kurz danach kommt fredel zurück und geht zum fliegenbinden über. er tischt alle bastelsachen auf und erklärt mir alles, was er hat.. ich derweil lese und hör ihm nicht wirklich zu..

mein buch ist zu ende, ist mir recht.. die blutschlächter geschichten wurden schon fast etwas langweilig.. und über das böse, über drachen etc komm ich nicht ins hoch ;-). war unterhaltsam, aber eben einfach ein durchles-buch.. jetzt ist fredel dran, ihn faszniert das sicher mehr. wennschon nicht so wie seine fliegen. wieder entstehen durch seine hände kunstwerke.. wow! ich beginn schon mal zu kochen.. heut steht, auf fredels wunsch, reis auf dem programm. ich bin eigentlich eher die pasta prinzessin. aber heut versuch ich mich im resten reis kochen. fried rice mit eiern? aber das mit den runden schalendingern geht in die hose, und wie.

ich schnapp mir das 12-er pack und träum schon von den 3-minuten eiern morgen früh, öffne die schachtel und die ist glaub eben schon offen, irgendwas geht auf jeden fall schief und ich registrier nur noch ein paar dumpfe knaller, einschläge, durchschläge, kaputtschläge.. ich steh, umringt von aufgeschlagenen eiern.. hm.. kanns ja mal geben.. ich nehms mit der ruhe und putz die sauerei auf.. gerade mal 4 eier haben in der schachtel gehaftet und so überlebt.. heut gibts fried rice ohne eier, keine lust mehr ;-). mit seewasser wasch ich die socken, den frotte-teppich aus.. alles voller ei.. ja hei ;-))

fredel ist noch immer in seinem fliegenparadies und ich brutzle den reis.. wird nicht wirklich gut, aber essbar. nächstes mal überlass ich es meinem manne mit reis zu hantieren. irgenwie liegen mir die tschingen-pasta besser ;-). nach dem essen bewundere ich fredels meisterwerke und wir plaudern über dies und das und vor allem über villarica und die region da oben. immer mehr kommen wir zum schluss, dass es uns da oben eben doch sehr gut gefällt, dass man da mehr möglichkeiten hat, zentraler und näher an santiago ist etc.. heut abend ist also gregorio trumpf.

fredel macht den abwasch und unterhält mich mit luftgitarren (oder besser luftschöpflöffel) einlagen. dann plaudern wir weiter, angeregt über villarica und seine umgebung und wir träumen und sinnieren. jetzt ziehts mich raus, in die dunkle nacht und ich staune nicht schlecht, fredel neben mir, beide schauen wir in den himmel und werden von der last der millionen von sternen fast erdrückt.. wow!!! auch drinnen, im bett, lieg ich unter dem dachfenster, auf fredels bauch, und schau in die funkelpracht rauf.. eine sternschnuppe, ein wunsch, eine weitere, ein wunsch.. dann kommen fredel und ich wieder ins sinnieren. ja, wenn auch der mensch die welt kaputt macht, wenn sie morgen explodieren würde.. vom rest des universums aus gesehen, würde sich überhaupt nichts ändern.. unser sonnensystem würde auch am himmel des planeten x als kleiner punkt leuchten, wie zuvor..

wie können wir uns eigentlich so wichtig nehmen? wir sind schon eine gattung ;-) und ich gehör dazu, mit allem drum und dran, und ich bin wichtig, wie jeder andere auch, aber eben doch einfach nichts.

als erstes nachholbedürfniss darf das ausschlafen aufgelistet werden. obwohl es an schlaf eigentlich die letzen dre jahre nie wirklich gefehlt hat. - wer kann das schon von sich und seinen schlafgewohnheiten behaupten - also bis zehn uhr wird erstmal richtig samstag morgen ausgelebt. auch schine hat viel nachzuholen. ihre traum geschichten sind in meinem dämmerzustand noch ein wenig zu verworren, und ich bin froh kann ich alles an dieser stelle nochmal nachlesen.

der zmorgen kaffe fällt dann nicht unter das nachholbedarf kapitel, darf aber trotzdem nicht fehlen. obwohl wir eigentlich die ganzen landbesichtigungs eindrücke nun mal etwas ruhen und auf uns einwirken lassen wollen, wird dies unser zmorgen begleitendes thema. das nächste thema ist dann, tagesberichte schreiben. obwohl mir eigentlich mehr nach nichtstun, strandspatziergang und den praxisorientierten bindemethoden des fliegenbinde buches wäre. aber ruscheli kann mich ein bisschen motivieren, und beschreibt mir die freude, welche uns die tagesberichte eben gerade dieser intensiven zeit der landsuche in ein paar jahren bereiten werden. wo sie recht hat, hat sie recht......

also schreiben, tippen, formulieren und zwischendurch wieder ruschelis willkommenen abschweifungen über pro und kontras der verschiedenen bitzen land horchen die wir bis jetzt gesehen haben. ab und zu horche ich auch den weniger willkommenen kommentaren in welchen sie beschreibt wie weit sie mit ihren tagesberichten schon ist. oder ihren aufmunterungen wie "jetzt hast du schon wieder einen geschrieben, da bleiben dir ja nur noch 7 tage zum nachschreiben, übrigens ich bin schon am zwölften...." ich quittiere solche psycho attacken mit kleinen bissigen annekdoten wie die fressnapf geschichte, bei welcher ich, während der formulierung und natürlich wegen den lebhaften gedanken daran tatsächlich tränen lachen muss.

irgendwann ist dann aber beim schreiben die luft draussen, weswegen ich ebendiese, aber die frische, auftanken und meinen kopf etwas lüften muss. die zeit ist uns nur so um die ohren geflogen, das aber leise und unauffällig. es ist schon vorgerückter nachmittag. als ich von meinem kleinen spaziergang zurückkomme liegt schine auf dem bett und strickt mal wieder irgendein kunstwerk. ich will ihr natürlich in nichts nachstehen, und mache mich selber ebenfalls daran ein paar kunstwerke, nicht zu stricken, aber zu basteln. in kürze ist der ganze tisch mit federn, faden, bindestock und werkzeug ausgelegt, und ich binde ein paar nymphen. ich halte mich zwar überhaupt nicht an die anweisungen des buches, sondern schaue mir die muster an, entnehme dem beschrieb welches material wann ungefähr eingebunden werden muss, und lasse dann meine fantasie - welche ja bekanntlicherweise nicht gerade verkümmert ist - walten.

ganz nebenbei - ich bin so in meine fantasieen vertieft - bekomme ich mit, dass meine frau schon mal mit dem kochen beginnt. ebenfalls beinahe nebenbei kriege ich auch ihre eierschlacht mit. dreiminuten eier für morgen sind gestrichen, aber eine eiweissreiche politur mit etwas eigelb veredelt, bringt jeden parkett wieder auf höchstglanz..... bis ruscheli die ganze masse schön einmassiert hat, und unser fussboden wie ein spiegel glänzt, habe ich drei nymphen gebunden, und die ganzen materialien schon wieder im keller verstaut.

nun gehts ans znacht. köstlicher reis, mit peperoni und sonstigem gemüse wird aufgetischt. schine schmeckts zwar nicht so, was meiner meinung aber eher psychischer als kulinarischer natur ist, die eier - man glaubt es kaum - hätten nämlich in den reis und nicht auf den fussboden gehört. ich übernehme den abwasch, muntere ruschel(e)i mit einer beinahe professionellen luftgitarren show etwas auf, und dann wird nachtruhe einberufen. zum abschluss des etwas trüben tages - nur wettermässig - können wir vor dem schlafen nun am - im wahrsten sinne des wortes - sternenklaren himmel die schönsten lichtspiele bewundern.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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