tagebuch 10. oktober 2007
chile / balneario entre lagos - am gleichen ort in interlaken ;-)


"unser" berg kriegt konkurenz horizont um einen weiteren ausblick erweitert
das ist ja der perfekte tag für landschau.. die sonne lacht, ich schau raus in die morgenwelt und fredel neben mir dreht sich und eine duftwolke steigt mir in die nase.. nicht grad wohlduft ;-). bald ist eine dusche angesagt ;-). irgendwie gelüstet mich seine schulter so nicht sehr. also bald aufstehen, kaffe schlürfen, truffe rolle essen und dann mal am strand unten schauen, wo wohl der flecken land sein könnte, den wir heute anschauen.

wir machen uns zu fuss auf zum supermercado. am haus mit dem zettel gesellt sich ein herr auf den gleichen weg und er wird es auch sein, den wir treffen. wir plaudern mit dem sympatischen mann und schauen uns mal aus der distanz an, wo das land wäre.. müssen ja nicht da rüberfahren, wenn es eh nichts ist. er erklärt es uns genau und ich staune, dass der so gut sieht.. jung ist er nicht mehr! aber rüstig.. er erklimmt das matzmobil ohne problem und wir fahren mit ihm rüber. ich sitze hinten im wohnraum und schau nemo beim rumsprigen zu, bis er runterfällt ;-). wieder bin ich voller glückgsgefühle, unser haus ist schon schön!!! nach einer weile schau ich raus und stell mir vor, wo es überall sein könnte.

bei einem weg dünkt es mich, müssten sie runterfahren, die herren im fahrerhaus. tun sie aber nicht. es geht noch etwas weiter und dann gegen rauf weg. etwas rauf und runter und dann hält das matzmobil. ich steig in eine grüne welt raus.. der herr, pablo heisst er, zeigt uns sein land.. unten eine ebene, dann gehts rauf und nochmal rauf.. teils etwas sumpfig, ab er dann wieder ein pflanzen und baum paradies.. das alles im blühenden frühlingskleid, aussicht je weiter oben je besser.. fredel steht da und meint: schinä, das isch äs.. ich bin da noch nicht so sicher, aber eines ist klar.. die vegetation wähnt mich im paradies zu sein.. was sind die bäume schön, die grünen matten!

der see ist weit weg, aber man sieht in in voller pracht, die beiden vulkane sind weit weg, aber man sieht sie beide.. ja, ab heute hat der fleck von gregorio konkurenz!! ein altes haus steht auch noch drauf und ich luge rein.. ein alter ofen, ein tisch, ein stuhl.. so wie die meisten hier eben leben! einfach und holzig.. ganz oben, beim gebetshügel mit dem schönen baum halten wir inne und schauen auf die welt runter. das wär der platz zum bauen, aber hier oben ist das grundstück zu schmal.. der baum dürfte eh nicht weg!! wir lugen auf eine wiesenmatte grad neben dran rüber und pablo meint, das könnten wir dazu kaufen.

es geht wieder durch einen stacheldraht, im sumpf stehend und dann wären wir da, wo das globular universum stehen würde.. echt nicht wirklich übel hier.. die vegetation ist echt hammer! biem alten haus hat es sogar eine palme!! ja, jetzt wird er arbeiten in unseren köpfen. klar, hier müsste man noch eine strasse raufbauen, aber dafür ist alles in allem günstiger, oder besser gesagt: weniger hektaren als bei gregorio. klar, wir jammern noch etwas über den preis und fahren mit den herren zurück. er wird bis montag abklären, was der zusätzliche flecken kosten würde und auch er muss sich klar werden, was er uns entegegenkommen kann. wir werden ihn am nächsten montag anrufen.

wir sind wieder in interlaken und unsere köpfe rotierien.. das paradies im abseits, oder das zentralere alpweidli?!? ein hin und her, wir reden, dann denkt jeder wieder für sich.. eigentlich will ich das gar nicht ;-). bis jetzt war das grundstück von gregorio unangetastet und nun, ein konkurrent.. aber auch hier gibt es so einige nachteile.. und eben auch vorteile.. aber bei gregorio auch.. gregi gegen peschä ;-). jetzt haben wir den salat! oder besser die streichleberwurst-schnitte ;-).

wir warten bis der nähladen aufmacht und ich versuchs mit internet.. geht doch! also mails runterladen. wieder keine infos von irgendwelchen landhändlern ;-). als die nähfrau zurück ist, nimmt fredel seine gut geschützte rute in empfang und verabreicht der tochter der näherin ein hustenzältli. die kläfft nämlich erbärmlich.. das wetter ist zu schön, um den tag ohne weiter landschau verstreifen zu lassen. wir fahren nochmal gegen el encanto raus.. gestern hat fredel noch abgeklärt, wie man da zu einem bitzen land kommt, der zum verkauf steht. wir sollen uns beim lehrer einer schule melden. auf diese schule nehmen wir nun kurs.

auch ein bus ist mit uns unterwegs, überholt er uns, dann wir ihn, wir kommen ihm entgegen und er uns wieder und ein hin und her und durchfragen und 2 huasos haben fragezeichen über den köpfen.. die touris, die spinnen! ja, die beiden reiter kreuzen wir ca 10x ;-). warum? ja, gar nicht so einfach ein land zu finden, wo der mann, der uns das zeigen sollten, grad an uns vorbeigeflogen ist und nicht mehr da ist wo er war.. ein anderer herr weiss dann aber sehr viel und noch mehr und vielleicht hat er noch eine kollegen der etwas weiss.. wir fahren also hin und her und hin und her und schlussendlich sind wir nicht viel schlauer.. fredel mag gar nicht mehr reden ;-))) versteh ich.. vor lauter yapo, clapo, werweiswasnochpo.... nun gut, eine neue nummer (land mit strand) haben wir.. aber heute ruft mein mann da sicher nicht mehr an.

zusammenfassung: wir sehen das land nicht, dass zum verkauf wäre und es ist uns egal. wär eh zu weit hinten ;-). dafür kennen wir wieder ein paar leute mehr in der gegend.. ein alter mann meint dann noch, seinen letzten zwei braunen zähne gegen uns ragend, er hätte auch noch land.. jaja, danke und adieu.. lieber fahren wir, einmal mehr, an den huasos vorbei die nur noch lachen können ;-). wie wir auch.. adios. wir sind fix und fertig ab den vielen eindrücken. zurück in den park und an der promenade verdauen. mit dem fernglas beobachten wir das andere ufer.. suchen den bitzen land und stellen fest: da scheint die sonne bis zur letzten minute.. ein punkt pro.. aber es gibt auch contras.. wieder kämpfen zwei gewalten in meinem kopf.. zentral und höher gelegen oder unten und weniger zentral und günsiger? hm...

immer mehr argumente für und wider kommen auf.. wir müssen wohl mal eine liste machen.. oder einfach alles mal einwirken lassen. genau. das ist es. ich schau auf den glatten see raus, wo sich eine kleine gewitterzellen-wolke spiegelt.. ruhig ist es, ich versuch das in mir auch wieder zu finden. wir sehen einen fischer der ein gewalts teil rauszieht. warscheindlich mit der blechdose ;-). fredel rückt aus um sich das genauer anzusehen, ich bleib am strand und schau dem see zu, der wolke. unterdessen hat der wind die oberfläche des sees gekräuselt, die wolke regnet aus.. sieht genial aus.

ein blick zurück zum matzmobil und das ist plötzlich umzingelt von kindern! eine gruppe kann sich nicht vom matzmobil-füdli lösen.. was sehen die da blos? dann kommt der ganze trup an den strand und fertig ist es mit der ruhe. 2 erwachsene schlendern an mir vorbei und ich muss sie fragen, was sie da seltsames am matzmobil gesehen haben. ah, ein landeszeichen CH.. was das sei.. schweiz und schon bin ich in ein gespräch mit 2 lehrern eines internates für arme jungs aus abgelegenen orten der umgebung verwickelt. hier kriegen die jungs etwas zu essen, haben ein zimmer, haben sogar warme duschen. ja, ich kann glauben, dass das die jugentlichen zu hause nicht haben..

die beiden lehrer sind echt herzlich und beide hoffen, dass entre lagos so ruhig bleibt wie es jetzt ist. vor allem der mann geht vollends auf in seinem job und schwärmt und erzählt und dann ist auch fredel zurück. ich will fragen, ob es nur jungs am internat hat und mir fehlt das wort für jungs.. fredel weiss es auch nicht und meint nur so zu mir: keine hembras (weiblein, tierreich). jetzt grölen die beiden lehrer und sagen uns, wie man jungs sagt.. wie war das wort noch? die truppe verabschiedet sich.. die jungs winken zum abschied und von den lehren kriegen wir einen kuss auf die backe. echt nett die menschen hier. ist ja schliesslich nicht selbstverständlich. denke, in der schweiz, ein womo in einem park.. na ja.. ob da alle so offen und nett wären mit denen? ich wag es zu bezweifeln.

wir gehen rein, es wird frisch. ich räum etwas auf und koch uns dann meuli spagetti.. wir reden und referieren zum znacht und wissen noch immer nicht mehr.. aber wir haben ja zeit.. vielleicht haben wir den richtigen bitzen land ja noch gar nicht gefunden.. oder war es doch der von gregorio, oder der von heute, von pablo (peschä).. besser mal abwaschen und wieder zur ruhe kommen. gelingt natürlich nicht.. gedanken kreisen und finden sich und klaffen auseinander.. ein argument in eine richtung, alles scheint klar, dann eines in die andere richtung und alles ist sehr unklar, oder eben in die andere ausrichtung klar ;-). kampf der giganten.

fredel lenkt sich mit dem fischerbuch ab, ich mach notizen.. gerne horche ich einigen fischgeschichten von seinem buch.. dann wälze ich die karte, obschon ich grad vorhin gesagt hatte, dass ich jetzt die sache mit dem land mal vergesse ;-). ja, zentralität ist eben doch auch wichtig.. also gregorio.. aber das paradies ist hier, bei pablo? oder nicht? ach, vergessen, ab ins bett und lesen ;-). die gruselgeschichte ist spannend genug um die land-gedanken zu vertreiben, uff...

rein geschmackstechnisch - obwohl mich mein unterarm geruch nicht sonderlich stört -kuscheln wir heute morgen nicht sehr eng aneinander. dafür haben wir auch nicht wirklich zeit. schliesslich haben wir in einer stunde einen landbesichtigungs termin. also etwas deo in die achselhöhlen geschmiert, kaffe trinken und zu fuss zum supermercado rauf.

just als wir an der bretterbude wo auch der zettel mit der annonce dran hängt, vorbeigehen, kommt ein älterer herr zur türe raus. erst beim supermercado oben spreche ich ihn an. es ist pedro weissnicht wienochmehr. vom ufer unten zeigt er uns erstmal über den see hinweg wo das heimetli ungefähr liegt. wir finden zwar nicht ganz genau raus wo, aber die richtung ist vielversprechend..... also verfrachten wir pedro in die fahrerkabine - er selber hat kein auto - und fahren wieder an der baustelle der grossen brücke vorbei, wo uns die arbeiter schon kennen und freundlich grüssen. wir beiden unterhalten uns während der schüttelfahrt, wobei ich erfahre, dass pedro auch noch ein zwei hektaren stück besitzt, welches uns von der lage her sofort ansprechen würde. aber das schauen wir uns später an.

am polizei posten gehts vorbei, dann zum wasserturm der gemeinde, beim schulhaus kurz allen interessierten kids winken, um zwei drei äcker rum und dann sind wir da. am fusse von einem beinahe terassierten hügel stellen wir das maztmobil hin und helfen einander zwischen dem stacheldraht hindurch um auf das gelände zu kommen. das erste bödeli ist von brombeere sträuchern übersäht, und bietet vom ausblick nicht gerade sehr viel. als wir dann aber über ein paar am boden liegende äste das kleine bächlein überquert haben und den ersten hang zwischen den locker gepflanzten bäumen und sträuchern erklimmen und die aussichtsterasse erreichen, sieht das ganze dann schon anders aus. mit dem strahlenden sonnenwetter und dem blauen himmel wirkt die aussicht über den see, zu den zwei vulkanen einfach zu paradiesisch.

die fruchtbäume und die grosse palme vor dem etwas heruntergekommenen haus untermalen das ganze szenario und geben einem das gefühl von gemütlichem im garten sitzen und aussicht geniessen. hinter dem haus ist es recht feucht. eine quelle weiter oben am hang ist nicht wirklich gefasst und überschwemmt alles ein wenig. an diesem hang hoch gehts nochmal auf eine kleine terasse, wo mittendrauf ein erhabener busch beinahe baum steht. pedro meint das sein ein irgendwas mit santos baum. obwohl von hier die schönste aussicht wäre, hats zuwengi platz für das ganze globular projekt, und den busch könnten wir eh nicht fällen. die überraschung kommt aber noch. pedro führt uns über ein weiteres bächlein auf die andere seite eines bambus hains.

hier ist eine weitere terasse. ein feld mit perfekter natürlicher fläche für das ganze globular paradies. die aussicht ist hammer das ganze sieht wirklich gut aus. natürlich hat auch dieser fleck den einen oder anderen nachteil, aber in der ersten euphorie verdrängt man so sachen gerne. sachen wie: dass der teil auf dem wir gerade stehen, nicht pedro gehört, er aber das vorkaufsrecht hat. mit diesem teil das ganze grundstück schlussendlich auf 7.5 hektaren käme - was grundsätzlich kein nachteil ist sondern genau unserem geschmack entspräche - das ganze ein klein wenig weit weg vom see ist sowie auch ein klein wenig weit weg vom nächsten grossen ort ist. andernseits ist dieses grundstück einfach nur friedlich und ruhig und strahlt eine fühlbare gemütlichkeit aus.....

wir machen fotos, lassen das ganze auf uns einwirken und machen uns dann mit pedro auf den weg, das andere vielversprechende stück land auch noch anzusehen. dieses befindet sich dann genau an einem abzweiger bei welchem schine schon vorher das gefühl gehabt hat, dieser weg könnte an unseren wunschfleck führen. der wunschfleck ist es dann aber nicht. zuviele nachbarn ringsherum, keinen blick auf den see, nicht das, was wir uns vorstellen. dafür brennt sich langsam aber sicher der obere teil in unsere köpfe ein. diese fünf hektaren sind das erste, was sich mit gregorios adlerhorst messen kann. unsere gedanken werden in den folgenden paar tagen immer und immer wieder hin und hergerissen sein zwischen diesen beiden optionen.

pedro ist sichtlich froh, dass wir wieder in interlaken sind. er macht einen völlig erschöpften eindruck. schine und ich geben ihm nochmal unsere preisvorstellung durch, und den auftrag noch herauszufinden, was die zusätzlichen 2.5 hektaren kosten würden. dann verabschieden wir uns herzlich und stellen uns vor dem nählädeli hin und warten darauf, dass die siesta zeit vorübergeht. und wenn wir schon warten müssen, nutzt ruscheli gleich die gratis wifi strahlen die unser zuhause erreichen. eine halbe stunde später habe ich mein mänteli für die grey hey abgeholt und gleich noch ein haarband reparieren lassen was mich dann alles in allem an die vier franken gekostet hat.....

den angebrochenen tag nutzen wir gleich noch aus, einen weiteren flecken land anzuschauen. mit sicht auf den anderen see hats weiter im tal hinten noch einen flecken der vom finanziellen aspekt her sehr verlockend tönt. der erste teil der strasse ist auch asphaltiert, und als die strasse dann auf schlaglöcher übersähte kiessstrecke wechselt, begintt unsere suche nach dem schulmeister der rio claro schule. während der folgenden stunde wechseln wir uns immer wieder mit einem bus und zwei huasos ab die wir abwechselnd überholen um uns wenig später wieder überholen zu lassen. endlich bei der schule angekommen erzählen mir zwei schüler, dass der lehrer soeben losgefahren sei. schine und ich sind uns beinahe einig, dass der fleck zu weit im krachen hinten ist, und wir wenden. einen campesino fragen wir dann aber doch noch wo sich das land genau befindet. unsere befürchtung wird bestätigt. wirklich im krachen hinten ab von jedem schuss.....

dafür schreibe ich mir auf dem rückweg nach interlaken noch eine weitere telefonnummer von einem schild vor einer bretterbude auf. land mit seeanstoss zu verkaufen.... das wär natürlich auch noch was.... obwohl immer etwas - manchmal etwas viel - teuerer, kann man nie wissen. weiter kommen wir heute eh nicht also steuert schine wieder das balenario in interlaken an. wir schauen uns mit dem feldstecher das gegenüberliegende ufer an, finden sogar den paradiesischen flecken den wir heute morgen besucht haben. da drüben ist wirklich der abendsonnen hang. das terässli mit der palme drauf fängt noch den allerletzten sonnenstrahl ein. ist eben schon nich zu verachten. wir sehen uns quasi schon im aussenbecken am apero schlürfen und dem sonnenuntergang über den see und mit den vulkanen zur seite anschauen......

um den kopf zu lüften schlendere ich auf den damm bei der brücke vorne raus. pedro ist am fischen. wir plaudern ein wenig, aber nicht sehr angeregt, und als ich zurückkomme ist auch schine am plaudern. ein lehrer paar mit einer horde kinder ist aufgetaucht, und ruscheli ist angeregt mit dem einen lehrer am diskutieren. es ist schon wild welchen fortschritt schine in den letzten paar tagen - seit sie gesagt hat, jetzt ists mir egal, ich plaudere einfach drauflos, das spanisch werde ich schon noch lernen - gemacht hat. ich bin stolz auf meine frau und auch froh wenn nicht immer ich mit allen über alles reden muss......

mit dem sonnenuntergang wird es dann schnell kühl. ruscheli kocht uns ein rasches menu. meuli spaguz stehen auf dem speisezettel. zum znacht diskutieren wir angeregt über vorteile und vorteile - nachteile gibt es bei uns zu diesem zeitpunkt gar keine mehr -des einen und des anderen flecken landes. nach dem essen lesen wir noch ein paar zeilen um uns ein wenig vom landkauf abzulenken, und legen uns dann schlafen.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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