ich kann nicht behaupten, dass ich die nacht einfach durchgeschlafen hätte. immer mal wieder wach und seelig ab der ruhe.. einfach stille. liegen bleiben, horchen, sich selber atmen hören, einschlafen um wieder zu erwachen. ich kann also, trotz schlaf in etappen nicht behaupten, eine schlechte nacht gehabt zu haben. der morgen ist gleich.. ganz früh stolpern fredel und ich mal raus und sehen die letzten sterne über uns, das kreuz des südens vor uns.. wow! der see liegt dunkel vor uns, villarica leuchtet hinter dem hügel. schön, weg davon zu sein.
wieder ins bett und nicht mehr so richtig schlafen, liegen, stille geniessen. je heller es wird, je mehr vögel melden sich ;-). ein hahn schreit, die kleinen piipmätze zwischern ihr lied.. wow! es ist frühling! und in der stille der natur kommt der vogelgesang noch mehr zur geltung. ich schau raus und hoffe, die letzten wolken verziehen sich noch.. die vulkane sind noch immer verdeckt.. auf dem bäumlein vor dem fenster sitzt ein spatzenpaar und einer gibt alles in sachen singsang ;-). ein riesen konzert um uns.. fredel schläft selig, ich schau raus und dann ist es soweit, man kann den villarica sehen, mit obligatem räuchlein, also raus, fotos machen und staunen.
etwas später lugt auch der lanin aus dem beet aus wolken hervor.. was für eine morgenstimmung. einmal mehr ist es nicht möglich das auf fotos festzuhalten. aber ich geniesse es trotzdem. ich steh auf "unserem" land und werde von den vögeln in sachen klangwelt verwöhnt, schau in eine wunderschöne welt raus.. die beiden vulkankegel sind der hammer, die seen leuchten im morgenlicht.. ich bin hin und weg und mir gefällt der fleck immer besser. leider nehmen die wolken wieder das zepter am himmelszelt.. nichts mit dem stahlblauen tag.. aber immerhin konnte ich die vulkane rasch sehen. nun ist mittag, sie sind wieder irgendwo in den dunklen wolken.
aber zurück zum morgen. ich schlüpfe nochmal ins bett und da schläft fredel noch immer. einen kuss kriegt er und dann lieg ich wieder da, geniess das konzert und die natur um mich.. auch geh ich in meinen körper und merke, dass ich den kontakt zu ihm wirklich wieder etwas verloren habe.. ich mach mich dahinter, das bald wieder zu ändern. heut morgen bin ich aber nur semi erfolgreich.. egal, liegen, die umwelt geniessen. auch fredel ist langsam wach.. unsere füsse zeichnen sich gegenseitig herzen auf den rist.. guten morgen mein mann. er hat heute etwas rückenschmerzen, vom gestrigen kabinenkippen. konnte ihn wohl wirklich nicht so gut unterstützen.
apropos: ich hab beim wc-gang den tritt verfehlt, auch mein rücken schmerzt ein klein wenig. aber fredels muss behandelt werden. mit crem und globuli. ich steh danach auch auf, kaffe blobbert schon. etwas verwirrt starr ich auf die anzeige von bucheli.. es ist donnerstag?!? gemäss meinen berechnungen ist mittwoch.. da hab ich doch glatt was vergessen! etwas nerven tut mich meine vergesslichkeit schon, was fredel grad zu spüren kriegt. nun gut, es ist ja nichts passiert, und ich bin bald wieder beruhigt, bin frisch angezogen bereit für eine landumrundung. ja, wir wollen das ganze grundstück mal zu fuss umgehen.
das wird ein morgenfüllendes projekt ;-). gar nicht mal so klein, der fleck ;-). wir durchstreifen kleine wälder, busch und stolpern über felder und überklettern so manchen brombeerstrauch-finger. die teile sind überall und wollen einem angreifen!! echt, ich hab schon manchen kratzer am bein, fredel ab heute auch ;-). je mehr wir sehen, je mehr haben wir den wunsch, nur das halbe land zu kaufen. will gregorio nicht noch etwas behalten?!?! die hälfte wär perfekt!! wir sinnieren, planen, träumen, richten uns ein ;-). klar, alles tagträume, aber daraus entstehen ja auch künftige realitäten. wie man am matzmobil gut erkennen kann. war auch mal ein unerreichbarer traum. also tun wir wieder von anfang an träumen und schauen, ob die realität wiederum noch besser wird.
in so momenten wird mir auch immer wieder bewusst, wie viel glück ich im leben schon gehabt hab.. was alles ich schon verwirklichen durfte, ausleben! ein glücklicher pilz! ich bitte darum, dass es so weitergehen möge! fredel und ich wandern weiter und träumen weiter. ein paar rinderkinder schauen uns so an, wie eben nur rinderkinder schauen können. schon heut morgen waren sie bei uns auf besuch. saliiii rinderkinder ;-). wie ich zu rufen pflege. ein grosser haase stäubt davon, als wir kommen. ach, ist das schön hier. wieder auf der krete oben, der blick runter auf die seen, zum matzmobil. darin bin ich bald zu finden und vor dem compi au no. fredel derweil rückt nochmal aus, mit dem navi und der filmkamera.
schade macht das wetter nicht mit. aber wir haben ja alles schon mal bei schönwetter gesehen.. und in der gegend regnet es sehr oft, also keine falschen vorstellungen in dem belang ;-). wenn wir dann das globular-universum haben, wollen wir ja schliesslich auch dessen innenleben geniessen! jetzt aber geniessen wir erst mal das matzmobil, und das nicht zu knapp. es tröpfelt unterdessen. wir haben noch einen kaffe intus, ich etwas salat im bauch, wir tippen tagesberichte. immer wieder der blick nach draussen, schöne welt, schöner fleck erde. irgendwann schliess ich die schreiberei ab und leg mich ins bett, lass alles einwirken.
dann les ich ein buch fertig, über jesusenergien. interessant, aber für mich etwas zu "hart" geschrieben.. irgendwie nicht mein buch, aber doch gut es gelesen zu haben. der schluss ist nochmal nach meinen vorstellungen und gibt nir eine gute stimmung ab. fredel derweil ist sicher auch in guter stimmung, er zieht das freitagszigaret vor. wir haben schon nicole verdächtigt, fredels stümpen "geklaut" zu haben, bei unserem besuch in der schweiz. aber ein wenig nachrechnen und die erkenntins, wir sind doch schon wieder einige freitage im südlichen amerika ;-).
dann schlüpft fredel auch ins bett und wir sind beider guter stimmung.. der wind bläst ums matzmobil und er greift auf mich über, ich lass mich von der natur inspierieren.. windige sache ;-). die zeit geht um, es wird langsam dunkler ums matzmobil... noch immer wind, regen, huddelwetter.. aber wir haben es ja schön zu hause. darauf stossen wir an.. und auf unsere eventuelles neues zu hause, wo das jetztige zu hause auch steht und noch immer als zweites haus bereit für reisen steht. so in etwa. prosit, auf das leben, auf uns und auf jetzt und die zukunft. dann lesen wir noch eine runde und mich ziehts in der folge magisch in die küche.. ja, heut abend genehmigen wir uns ein raclette, da lass ich mich doch gerne auf die vorbereitungen ein.
etwas speck degustieren, käse aufschneiden, gürkli hinstellen, tomaten aufschneiden, maiskölbli und ananas büchse auf etc.. fredel derweil tut die racly gestelle aufbauen. ich bin fast etwas enttäuscht, dass es noch zu früh zum essen ist. also nochmal eine runde lesen und dann gehts los.. wärend fredel nochmal einen teil seines stumpens verbrennt, tu ich einen film in den compi und wir werden heut aus dem hause tanja mit einem lustigen killerflm verwöhnt.. super, passt irgendwie. wir lachen viel, wir essen viel, wir trinken recht viel ;-). immer mal wieder etwas käse schmelzen bis es keinen mehr hat in der schale. es hätte noch am stück, aber wir wollen es ja nicht übertreiben. das erste raclette auf "unseren" land?!?! wir wissen es nicht.. was wir wissen, uns gefällt es gut.
warum chrottencheib will der grad den ganzen bitz verkaufen. uns würde der vordere teil genügen ;-). ich hab noch einen zettel geschriebne mit unseren vorstellungen. nur der preis, bzw, die grösse des landes weicht ab. der rest würde passen. hm.. wir träumen mal weiter.. vielleicht lässt sich gregorio dazu bewegen, einen teil zu behalten? nach dem abwasch jagen mich solche vorstellungen, ideen, träumereien.. dann versuch ich wieder die totale ruhe um uns zu geniessen, in mich zu gehen.. ein hin und her.. nochmal etwas lesen und doch nicht so ganz müde werden. liegt vielleicht auch am gespritzten weisswein, könnte ja sein.
egal, warum und wieso, es ist fact: ich bin nicht grad bereit für den tiefschlaf.. ich wälze, lieg da, geniesse, studiere, versuch ins jetzt zu kommen, drifte wieder ab, bedank mich, bitte, versuch wieder in mich zu gehen, nur im hier und jetzt zu sein, gelingt kurz, dann wieder irgendwo und nirgendwo.. das ganze empfinde ich nicht als last.. es ist einfach so.. wir liegen auf einem bitzen land, der vielleicht unserer werden könnte?!? schon irgendwie speziell.. aber ich bin deswegen nicht beängstigt, oder unsicher, es ist wie es ist.. wir sind da und wissen überhaupt nicht, wie es weitergeht und das passt. mal schauen, was das leben mit uns vor hat.
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das golden leuchtende morgenlicht holt mich aus meinen träumen. ein kuss von schnitz öffnet meine augen, es ist vorbei mit der nacht ruhe. der tag beginnt, oder hat er schon lange angefangen? die vögel um uns rum sind jedenfalls schon wacker dran ihre melodieen zu trällern. ruscheli ist wohl schon seit stunden auf den beinen. jedenfalls scheint sie mir schon recht geschäftig.
in der nacht haben sich bei mir ein paar dumpfe schmerzen in den rücken geschlichen. ich nehm zum zmorgen erst mal eine ladung globuli und meine frau schmiert mir perskindol ins kreuz. erst danach ist koffe time. während dem zmörgelen beschliessen wir, mal einen kleinen geländerundgang zu unternehmen. als wir von klein gesprochen haben, wurden der umfang von 20 hektaren kläglich unterschätzt. bei schönstem wetter und strahlend blauem himmel nehmen wir uns erstmal den teil unter der strasse vor. die grenze ist klar ersichtlich. das nachbar fundo hat seine weiden sauber von den unzähligen mora = brombeer sträuchern gesäubert.
auf unserer seite kämpfen wir uns durch dickicht, gebüsche und bambus haine. auf der leicht erhöten kante vorne kann man durch die baumstämme hindurch den see sehen. die grenze verläuft genau dieser kante entlang. uns ist klar, dass wir uns - falls dies unser fleck land werden soll - mit dem nachbarn unterhalten, ob man auf seiner seite ein wenig rausputzen dürfe. kann ja nicht sein, dass einem ein paar baumwipfel die schöne aussicht auf seen und vulkane versperren. wir kämpfen uns durch die stacheligen brums sträucher wieder gegen die strasse hoch. leider ist das freie gelände hier unter der strasse, in einer mulde drin. meine gedanken scvhweifen schon in bautechnische massnahmen ab wie: von der kante richtung mulde eine gerade plattform betonieren, den unteren teil als tiefgarage gebrauchen und oben drauf die globulars stellen.....
so geht das. noch nicht mal einen grashalm land gekauft, und schon detaillierte baupläne im kopf. es ist bereits kurz vor mittag und wir haben erst den unteren teil umwandert. nun machen wir uns auf den weg, den -grösseren- teil hinter der strasse zu erkunden. hier führt eine gut ausgebaute kiesstrasse zum fundo weiter hinten und begrenzt die beiden grundstücke. mit einer sanften biegung führt der weg dann durch "unser" land. auf der rechten seite ist alles bewaldet, jedoch nicht verwuchtert. auf der linken seite hat gregorio ein zwei felder für hafer und weizen angelegt. auch hier hat es einen weiteren kleinen bewaldetet hügel der jeoch nicht für eine see- oder vulkansicht reicht. dafür steht das riegel gerüst für einen stall.
über die sanft ansteigende weide wandern wir nun wieder richtung kante hoch. hier angekommen saugen wir den weitblick und die aussicht auf die zwei seen und zwei vulkane nochmal auf. micht interessiert brennend, wieviel fläche der untere teil umfasst. also schnappe ich mir das navi und die film kamera um das stück genau zu dokumentieren und stapfe diesesmal alleine los. ruscheli beginnt unterdessen mit fotos sortieren, was auch bitter nötig ist. ihr morgendlicher ausflug und die vergangenen tage haben reichlich speicherplatz belegt. leider sind meine navi spezifischen kenntnisse nicht ganz ausgereift - obwohl dies wahrscheinlich eine der einfachsten funktionen wäre - einen rundkurs zu speichern. als ich nämlich zurückkomme, will mir das gerät weismachen dass ich hurtig 25'000 hektaren umrundet habe......
bevor es richtig zu regnen anfängt, der himmel hat sich mehr und mehr bedeckt und es tröpfelt bereits ein bisschen, beschliesse ich einen ersten teil vom freitagszigaret zu verbrennen. aber wo sind die metallröhrchen mit den tabakstengeln alle hingekommen. ich komme ins rechnen und bemerke, dass mit zwei drei freitagen in der schweiz unterdessen schon wieder zwei monate vergangen sind und nicht wie erst angenommen nici neha mein göttikind das eine oder andere röhrli zum blumeneinstellen verwendet und das bräunliche zeug da drin einfach ausgeleert hat. bald verscheucht mich das garstige wetter wieder in die gute warme stube. hier bläst ein ganz anderer wind. nämlich ein wohlig warmer der hauch der gemütlichkeit die wir zusammen geniessen und den regentropfen lauschen.
nach einer runde lesen, gibt mir meine frau zu verstehen, dass es nun wirklich mal an der zeit wäre, uns einen apero zu genehmigen. und da es zur feier und weils grad so gut zum wetter passt, ein raclette gibt, gönnen wir uns einen gespritzten weissen. ruscheli kann sich fast nicht mehr zurückhalten, und bereitet schon mal alle zutaten für den käseschmaus. da steht nun alles schön angerichtet auf dem tisch, aber um halb fünf eine raclette orgie einzuberufen ist sogar für uns ein bisschen zu früh. wir verhängen die zeit auf dem bett, lesen horchen und sind. ich verbrenne den letzten teil stumpen im strömenden regen und dann ist es soweit.
schine hat schon einen film gesucht, die kerzli unter dem emmi raclette öfeli brennen und wir geben uns der alten tradition des käseschmelzens hin. egal ob es nun die österreicher, die schweizer oder die walliser erfunden haben, hauptsache es ist überhaupt mal jemand auf die etwas verrückte idee gekommen, käse über dem feuer zu erhitzen und dann zu essen. ein klein wenig weiser - seit meinem letzten exzess mit dem halben liter restchen rotwein - bleibt vom weissen noch ein restchen übrig, welches morgen wohl noch vernichtet werden wird. mit einem blitz abwasch werden die letzten anzeichen vom znacht verwischt, und wir legen uns schlafen.
es ist immer noch nicht geklärt, ob wir wegen dem weisswein nicht sofort eingeschlafen sind, oder ob es eher die gendanken waren welche immer und immer wieder um, über und an das land zurückkehrten auf welchem wir beiden glückspilze nun einfach stehen und probewohnen dürfen. immer daran denkend, was wir mit diesem, jenem und äinem eckchen, käntchen und wäldchen machen würden. mit jedem gedanke wenden wir uns, mit jeder idee drehen wir uns, bis alles in einem traum zusammen fliesst, zu einer vision verschmilzt und wir in diesem zustand dem schlafe entschweben.
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