wieder bin ich relativ früh wach und lieg da noch im schönen bett, neben meinem mann der träume und träume ;-). von land, von geld, von mir und dem glück.. und ich weiss: das glück ist in dem moment schon da.. was geht es mir gut.. dankbarkeit in alle richtungen. nochmal in mich gehen, mich spühren und sein, liegen, dann wieder wälzen, studieren, dann lesen.. fredel ist noch immer im reich der nacht-träume ;-). ich zieh im jeweils die decke wieder hoch, wenn er sich wendet.. hät er gärn.
die augen neben mir öffnen sich, der warme körper schmiegt sich an mich, wälzt sich über mich und schon bald steht sonntagsfrühstück auf dem tisch. wow! dreiminuten eier und muffin (steinhart) sind serviert und der kaffe gehört natürlich dazu. was machen wir heute? hm.. mal luägä, wie ich zu sagen pflege. erst mal mach ich den abwasch. draussen schwenkt ein altes müäti ihre wäsche im fluss, ich komm mir grad etwas hightechmässig vor. auch ich wasche mit flusswasser ab.. aber das matzmobil abwaschbecken ist ja super modern im vergleich zu ihrem kübel ;-).
was machen wir jetzt? es ist ein wenig bewölkt, aber die eine seeseite könnten wir uns doch anschauen, die vulkane sieht man da eh nicht.. gutes argument, wir fahren bald los. einmal mehr schwankt das matzmobil zur hauptstrasse hoch. dann geht es auf bekannten wegen weiter.. fredel kann es zwar fast nicht glauben, dass wir die strecke schon mal gefahren sind, aber wir sind, vor 2 tagen um genau zu sein ;-). wir sind in dem belang echt chaoten.. aber gut so, wir können selbiges einige male sehen und es ist immer anders ;-).
bald sind wir am besagten see und würden schon das ein oder andere näs sehen, aber die sind schon besetzt.. auch hier ist kunstmann das führende geschlecht.. die haben ja flecken erde, wow!! ansonsten ist, so wie es scheint, alles mapuche revier.. also eh nichts für uns.. aber anschauen kann man sich ja doch alles. wir cruisen weiter bis der asphalt auf schotter wechselt. da stellen wir uns noch hin, schauen uns die welt und diesen see etwas an und kehren dann. eine verbindung rund um den see gibts hier nicht. also zurück. nochmal bewundern wir die schönen matten des fundos und fredel meint: so näs gefallen wohl auch anderen. da hat er mit sicherheit recht.
nach einer brücke geht ein abwzeiger zu einer playa ab und den nehmen wir. der holperweg zieht sich, ein grosmüäti ist etwas überfordert, hier hinten ein matzmobil zu sehen ;-). wir grüssen lieb und fahren ganz langsam weiter. dann eröffnet sich der blick auf den see. da bleiben wir. wiederum find ich nicht die ganz waagrechte position für unser haus, aber fredel schon ;-). er richtet uns schön ins sichtfenster see aus und plan dazu. perfekt.. mein mann rückt aus um die umgebung zu erkunden, ich mach es uns schon mal gemütlich zu hause. tee kochen, räucherstäbli, kerzen (es ist kalt) und in wohlfühlklamotten und compi auf den tisch. heut wird noch geschrieben. und das tun wir nun auch. also adios.
ich bleib dran, bis ich a jour bin und das bin ich genau jetzt. als zwischen intermezzo haben wir noch etwas brot mit butter und schinken zu uns genommen und fredel rückt immer wieder aus. seine schreibmoral ist nicht so ausgeprägt wie meine ;-). unterdessen rasiert er sich an der matzmobilnase.. wow!!! ich schliess jetzt ab. als ich nachlesen will, was wir vor 3, 2 und 1 jahre gemacht haben, ist mein frischer mann vor mir und verlangt den zugang zu meiner vaio dame.. soll er haben, ich wechsle ins bett. vorher noch die backen aneinander reiben, wenn fredels schon so schön weich und sanft sind.. das ist ein ritual.
halbherzig mach ich mich an eine spanischlektion und finde dann das wetter doch zu gut.. ich geh raus.. etwas frische luft gefälligst. einmal mehr schlendere ich an einem sandstrand entlang und beobachte das tiertreiben um mich rum, bewundere die natur, den ausblick. der see ist spiegelblank in der bucht, weiter draussen kräuselt der wind die fläche.. die berge sehen düster aus, ausser die sonne lugt grad mal zwischen den wolken durch, und leuchtet sie an.. vor mir schwimmen duzende von weiss-schwarzen schwänen, reklamieri-vögel verteidigen ihr revier und schnauzen mich an ;-). schöne welt.. weiter drüber, immer den blick zurück aufs matzmobil, wird es sumpfig.. und grün.. aber das grün kommt auch nur im sonnenschein zur geltung.. also wart ich da geduldig in den büschen, bis es passiert, bis ein strahl den schönen baum vor mir anleuchtet. ich hab ja zeit.. was für ein kostbares gut.
einmal seh ich einen sonnenstrahl direkt aufs matzmobil zeigen.. was haben wir für ein schönes haus. schwärme an vögeln fliegen weit über dem see von links nach rechts ;-). das wasser plätschert.. ich tauche ein in die natur um mich rum und schlendere zurück. immer mal wieder fotos, versteht sich. als ich zuhause ankomme sitzt ein junge hinter dem matzmobil, ich grüsse und steig in unser haus ein. etwas später, als wieder einsamkeit auf unserem strand herrscht, geh ich nochmal raus und mach in den letzten sonnenstrahlen (sie kommen von hinten), die qigong übungen. tut das wiederum gut! mir kommt der gedanke, dass abendsonne von vorne auch nicht umbedingt das wichtigeste ist.. schön die welt zu sehen, die sonne im rücken. so sieht man auf die welt, die in abendlicht getüncht ist.. hat auch was.. träumen vom hügel da drüben irgendwo.
ich wechsle rein und bereite den gmüsegratin für heut abend vor. dann leg ich mich nochmal hin und lerne etwas spanisch, dann im normalen buch lesen und die zeit geht um. fredel ist noch immer konzentriert am compi.. auch er will a jour sein. irgendwann schieb ich die schale gemüse in den ofen und fredel ist "düri", fertig schreiben, nicht mal mehr mögen vorlesen. beide liegen wir dann im bett und befinden: müde.. also liegen bleiben, das wasser im munde zusammenlaufen lassen.. es duftet gut in unserem haus. sehr gut.. ich kann fast nicht warten.
ok, der gemüsegratin ist heute eher eine tortilla, aber gut doch. ich geh auf im genuss.. und fredel wird noch müder. vor allem beim gedanken an den drohenden abwasch. den nehm ich ihm doch gerne ab.. ich schick ihn ins bett und erledige, was gemacht werden muss. fredel blättert noch im kochbuch für tappas und dann genehmigen wir uns noch ein dessertgürtli. auch ich bin müde, frühlingsmüdikeit, befinde ich.. fredel lacht.. dann eben nicht ;-). nochmal stolpern wir an die frische luft und ich guck in die sterne, lass den boden nass werden ;-). dann aber tauchen wir in die kuschelbettwäsche ein und verlieren uns im reich der träume.. zuerst in den tagträumen, dann in den nächtlichen.
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es ist schon ein kreuz. erst müssen wir den verkehrten weg rum liegen, und dann muss ich auch noch über meine frau klettern um dreiminuten eier und kaffe zu kochen. zum glück hab ich kein " alles muss man selber machen" gen eingebaut. als gegenleistung übernimmt dann ruscheli dafür den abwasch des zmorgens. die szenerie wird synchron von einer alten mapuche frau imitiert die zwar kein geschirr aber kleider am see wäscht.
uns stellt sich die alles entscheidende tages frage: was machen wir heute? land schauen ist eine option. hier bleiben und in den tag reinleben die andere. den ganzen tag im bett bleiben und so tun als ob nichts gewesen wäre ist hingegen keine oder jedenfalls nur meine eigene option. wir einigen uns auf ein zwischending von landschauen und in den tag reinleben. man beachte, dass meine option keine beachtung gefunden hat! zum dritten mal also steuert ruscheli unser heimetli vom playa linda zur hauptstrasse hoch. von da gehts richtung pangipuilli was für mich absolutes neuland ist. ruscheli kann mir aber anhand einiger landmarken beweisen, dass wir hier schon durchgefahren sind. wo sie recht hat, hat sie recht. es ist aber auch noch ziemlich früh am morgen. so halb zehn ungefähr.....
noch vor pangiuipulli biegen wir diesesmal aber links ab und folgen dem seeufer. bald erhebt sich auf der linken seite der strasse ein bergrücken der aber dann gegen den see hin sanft abfällt und einen beinahe perfekten platz für ein globular universum bieten würde. nur beinahe perfekt, weil der villarica hinter dem bergrücken versteckt ist, und auch weil diese seite ziemlich fundiert aussieht und allerhöchssehrwahrscheinlich nicht den ländereien unserer grössenordnung und unserer preisklasse entsprechen. fundiertes aussehen heisst in unserer sprache in etwa soviel wie: die saftig grünen wiesen mit einigen alten bäumen drauf, sowie die sauber von brombeer sträuchern befreiten und sanft geschwungenen felder gehören offensichtlich zu einem fundo und werden von hunderten von angestellten instand gehalten.
wir fahren die asphaltierte strasse weiter bis sie in eine kiesforststrasse ändert. auch dieser folgen wir noch einige kilometer, sehen aber mit unserem unterdessen geschulten landkaufauge dass hier das meiste entweder mapuche land ist, oder aber die bergflanke zu steil ist um unseren wünschen zu entsprechen. also machen wir kehrt um und fahren wieder dieselbe strecke zurück. dabei entdecken wir nun auch die schilder an den bäumen der fundierten ländereien. wir könnens fast nicht glauben, aber einmal mehr steht da kunstmann drauf. das riesige eingangstor auf ein schönes näs raus, ein häuschen das wohl als treffpunkt an party anlässen dient und wie ein kapellen trakt anmutet sowie die gewaltige zufahrt zum bewaldeten hügel raus lässt uns vermuten dass hier der hauptsitz dieser familie sein muss.
wir stehen kunstmanns aber in nichts nach. einen kilometer später folgen wir nämlich einem wegweiser welcher uns über einen feldweg an einen strand führt. von hier sehen wir direkt zu kunstmanns näs rüber. und unser vorteil ist, wenns uns verleidet, fahren wir unser fundo alias matzmobil einfach an den nächsten strand. aber erst mal richten wir uns ein. schine parkiert uns semi eben was ich dann mit einer kleinen huelta zum nächsten baum zu korrigieren vermag..... von der aussicht über den see lassen wir uns sogleich inspirieren und schreiben tagesberichte. obwohl seit dem letzten update nur drei tage vergangen sind, kommt es mir vor als wären wochen nachzuschreiben. ehe ich mich also ans schreiben mache steht ein kleiner strandspaziergang an.
als ich zurückkomme hat schine schon einen tag geschrieben. bis ich dann einen getippt habe, ist mir schon wieder nach ganzkörperlicher bewegung zumute. ein kleiner spaziergang auf die andere seite des strandes. mit dem feldstecher beschaue ich mir die umliegenden seeufer was uns aber auf der landsuche auch nicht weiter bringen wird. ohne den nötigen elan sondern eher mit der einstellung, was gmacht isch isch gmacht, sitze ich wenig später wieder vor dem bildschirm und bringe den letzten des monats zu vaio. ruscheli ist unterdessen wacker am gemüse schälen und gratin vorbereiten.
bis ich dann endlich, mit der einbrechdenden dämmerung den letzten satz geschrieben habe, war es meiner frau schon etwas zu langfädig geworden. vom hunger getrieben stellte sie den ofen auf die flamme und schob den gemüsegratin rein. als alle elektronischen geräte vom tisch verschwunden sind, bin ich einfach nur geschafft. von was? vom ruhen am siebten tag sehrwahrscheinlich. im bett liegend ein fantasy märli buch mit dreieinhalb millionen verschiedenen namen stämmen und gebieten - genau die richtige leichte lektüre für einen ausgemergelten geist - blange ich nur noch dem znacht entgegen.
ich schaffe es gerade noch uns die köstliche gemüselasagne auf die teller zu hiefen dabei lange genug zu jammern wie kaputt ich doch sei, und ruscheli zu bitten - ich habe ihr die ganze zweite ladung gratin angeboten - den abwasch zu übernehmen. ihre liebe ist grenzenlos. sie schickt mich ins bett, und macht alles. ich liebe sie ich bin ihr so dankbar, ich liege im bett, ich glaube ich schlafe schon........
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