die nacht bin ich jeweils mit voller freude auf toilettengang, blick fixiert aufs rot am gipel des villarica.. wow!
für heut haben wir uns gutes wetter gewünscht, saisonabschluss ist angesagt.. und wenn zwei sich was wünschen, dann geschieht es eben auch des öftern.. wir wachen auf, über uns wolkenloser, blauer himmel, die sonne blendet, der berg ruft.. also auf und in die skiklamotten! heut hat der berg übrigens laut gerufen, nicht nur wir folgen seinem wink ;-). es haben sich schon diverse gruppen aufgemacht, den krater zu erreichen. wir begnügen uns mit skifahren.. fredel will uns schon mal ein ticket kaufen, aber das kriegt man erst ab neun uhr, aha! es ist viertel vor neun. was solls, so packen wir eben unsere sieben sachen grad zusammen und stampfen in den harten schuhen zum kassen-haus.
fredel kriegt nicht mehr als 15% rabatt, aber besser als nichts.. dann schweben wir auf einem altertümlichen sessellift, der in unbequemlichkeit kaum zu überbieten ist (er ist, merken wir später) gegen den villarica zu.. wir werden durch schön verschneite winterlandschaft geflogen und geniessen die gemütlichkeit und ruhe. ausser uns haben es nur grad 2 andere leute so früh auf den lift geschafft ;-). als wir langsam zum fuss des berges kommen sehen wir: kein lift offen, nur ein tellerli.. wir haben ja zeit. erst mal fotostop. auf die frage, wann die sessellifte aufmachen: in einer halben stunde.. nun gut, das kann ja so ziemlich alles heissen ;-).
so nehmen wir eben mal die flache fahrt zum tellerlift unter die kanten. was für ein tag!!! mit der runden scheibe zwischen den beinen gehts wieder ein klein wenig rauf.. hier ist es echt flach.. aber der blick auf den vulkankegel, der noch immer raucht, ist einfach hammermässig!! ich kann mich nicht sattsehen. er ist zwar ein dreckspatz, der schnee um seinen schlot ist braun bis schwarz, aber eben doch schön.. ein blick zu den liften und oh wunder, der sessel, der am höchsten raufgeh hat sich in bewegung gesetzt. wir queren, durch eine mulde.. das ganze skigebiet ist eine bulde-krete-ansammlung ;-).
nun gut, es gibt also NOCH ältere modelle an sesselliften und NOCH unbequemere.. wir schweben wieder, aber unsere füsse baumeln mit den schweren ski im nichts.. kein bügel, nur ein sessel, oder besser ein verlottertes holzbrett, wo auch mal eine polsterung drauf war und ab und an noch ein paar fetzten zu sehen sind davon ;-). die masten - und davon hat es zur genüge - sind schön orange gestrichen (aber noch lange nicht neu deswegen ;-), die sessel blau oder auch orange.. die bergstation, oder eben die hütte oben, ist gelb.. so gibt sich das ganze skigebiet.. ein ausflug in zeiten des skifahrens, wo wir wohl noch nicht aus dem bauch waren ;-)).
aber das alles kann uns nur zum grinsen bringen und sicher nicht die laune verderben. geht ja auch alles noch, was will man da das neumodische zeugs montieren, vielleicht bricht ja eh der vulkan aus morgen ;-). nun sind wir oben und sind hin und weg vom schönen ausblick auf diverse seen, auf wälder, graslandschaften.. der rauch vom vulkan hinter uns zieht eine spur über den ganzen himmel, fadengerade, vom wind geformt.. sieht aus wie die milchstrasse am tage.. wir bleiben stehen, erkunden den besten bitzen land zum kaufen und träumen und geniessen eifnach. was geht es uns mal wieder gut.. was für ein schöner saisonabschluss für uns. wir haben ja beschlossen, heute den letzten tag auf den skieren zu sein für eine weile.. schnee hätte es zwar noch zur genüge.. aber wir wollen den winter winter sein lassen und den frühling willkomen heissen. genau.
die abfahrt lockt.. fredel quert grad in den nächsten hang rein, wo sicher noch niemand durch war, ich begnüge mich mit den paar metern neben der piste. es gibt sie also doch, die steilen pisten an einem vulkan. ist sicher nicht der normalfall.. vulkane sind flach auslaufend, aber man kann sie finden und wenn man sie findet, dann nimmt man sie auch und bleibt da ;-). so verbringen wir den ganzen morgen am einsamen hang und zerschneiden den schnee. immer mal wieder ein blick zu den vulkan-tour-gruppen, sie kämpfen sich den berg rauf.. wir lassen uns raufziehen ;-). übrigens: unbequeme sessel haben noch eine steigerung: wenn man nämlich nicht nur 1x so einen nimmt, sonder vortwärend, dann schneiden sich die kanten des sitzbrettes immer mehr in die kniehöhlen ein.. jedes mal wird unbequem noch unbequemer bis es schliesslich in: praktisch unaushaltbar mündet ;-).
aber wie könnte uns das stören?!? bei den ausblick auf den vulkan, auf die landschaft um uns (auch mit vulkan und viiiielen seen), den schnee unter uns.. wow! einfach nur wow! ich muss zwar ab und an doch etwas jammern, mich hat ein anflug von schlecht eingeholt.. mich würgt es etwas im halsbereich und so fahr ich eben mit offener jacke rum und japse nach luft.. irgendwas ist nicht ganz busper.. vertrag ich die vulkan-luft nicht? etwas falsches gegessen? wie auch immer, ich möchte essen, ein hüngerlein, trotz morgentlichem birchi ist nicht abzustreiten. fredel, voll im firn-fieber, ist aber noch eine gute weile nicht von einer pause zu überzeugen. recht so, es ist ja auch zu schön.
ich filme meinen springenden, juckenden, karfenden, fetztenden, strahlenden mann beim skifahren und lass mich dann im gegenzug ablichten. die fotokamera hat zwar bald keine batterie mehr, aber filmen liegt noch drin. meine skikünste, sind gemäss fredel, nicht grad dynamisch heute. stimmt wohl. am morgen, schnee hart, hatte ich das gefühl, die kanten können nicht greifen und so bin ich sachte gefahren. am mittag, schnee schon weicher, hatte ich schon eher das gefühl, die kanten könnten sich zuu tief eingraben ;-). aber auch das alles ist mir mehr als egal, ich geniess einfach die natur um mich rum, die einsamkeit.. unterdessen sind zwar doch ein paar andere leute am berg, aber man muss nicht gross um sich schauen beim losfahren ;-). echt der pefekte tag. und da gestern der sessel bis ganz rauf noch nicht offen war, können wir so manchen bitzen "entjunfern".
ich singe und schaue versonnen zum llaima vulkan rüber.. schöne welt.. noch schönere welt, als auch fredel reif für eine pause wird. oder war einfach der schnee langsam aber sicher zu weich? wie auch immer, wir sitzen auf dem sonnenterässli und fredel organisiert uns die weltfeinsten pommes und je ein cola. mir geht es grad umgehend wieder besser! mein magen nimmt die gummel-streifen mit freude auf. fredel ist mein retter. wie immer, es gibt viel zu sehen auf dem sonnenplatz ;-). heut hat es uns vor allem der tisch der "high society" angetan. da muss man einfach hin und alle grüssen und sehr wichtig tun ;-). ach, sind wir froh, müssen wir nichts.
wir stehen auch mal eine weile am rand des terässlis und begutachten so manchen fleck land von oben.. wär schon eine schöne gegend hier.. wir werden uns mal informieren. sicher nicht zu nah am vulkan ;-), aber die seen sind echt schön. mir fehlen einzig die wunderbäume. denen scheint es am villarica nicht zu gefallen. der raucht übrigens noch immer, aber recht verhalten. die gruppen an menschen werden sicher einen guten einblick in seinen schlund finden. uns rufen die pisten.. ski an und an einen t-bar lift.. ich weiche geschickt dem zugseil aus, dass knapp über meinem kopf baumelt.. es hat viel schnee! wir fahren hoch ;-). ob der lift auch sonst so unbequem ist? oder ist mein arsch zu breit? nein! das kann es nicht sein.. bin nämlich sehr zufrieden mit meinem körper in moment, nehm ihn so wie er ist.. das ist ein hochgefühl!
auch ein hochgefühl, auf einer piste etwas zu karven, dann auf den nächsten ur-sessellift wechseln und somit das ganze skigebiet erkundet haben. na ja, der einzig anspruchsvollere ist eben der vom morgen, also wieder kreten-mulden-querung und zurück an "unseren" lift. wir versuchen die reklamierenden knie zu ignorieren, schwierig ;-). endlich oben, sicht runter, wiederum wunderschön. weniger einladend ist dann der schnee, der frühling kommt, er ist allgegenwärtig.. guter plan, die saison abzuschliessen ;-). und wir hatten heut morgen nochmal den perfekten firn, was will man mehr. jetzt werden die hänge durchschnitten und umgegraben von den kanten der bretter und latten. morgen wird es nicht mehr sein wie heute.. morgen ist für uns eh frühling..
ein sanfter übergang eigentlich, wenn man da auf nassschnee runtersurft ;-). lange machen wir da nicht mehr mit und wir wechseln zur grossen schanze rüber.. da zeigen einige jüngis ihr können. und die kennen echt nichts!! fredel filmt und ich schau einfach zu, wie die jungs da über den schneehaufen schiessen und in der luft drehen, saltieren etc.. hammer. aber so ganz ohne schrammen und verletzungen kommt man nicht davon ;-). wenn dann mal wieder einer im schnee liegt - wie zb. der junge mit dem kurzarmshirt, der sich die arme aufgerissen hat - und verarztet wird, dann muss man nicht etwa abwarten mit weiterspringen. man weicht nach dem sprung einfach aus. wenn man dann noch kann ;-). wir grinsen einmal mehr ab dem "es chunt scho guet" vertrauen der südamerikaner. oder studieren sie einfach nicht sehr weit? egal, es geht auch so.
wir lösen uns vom spektakel und kurven parallel nebeneinander, ich ruf fredel in fahrt zu: pisco zum saisonabschluss? man muss fredel nicht gut kennen ;-). bald sitzen wir wieder auf dem terässli und fredel rückt aus, uns ein nationalgetränk auf den tisch zu kriegen. gar nicht so einfach heute. ich derweil krieg eine spanischlektion von einer älteren frau aus conception. sie hatte auch mal ein jahr eine schweizerin als aupair. die war sehr "artesanal" (handgestrickt), obschon ihr vater bei der grössten bank der schweiz arbeitet ;-). wir plaudern etwas über dies und das und dann stoss ich mit fredel an, auf uns, auf das leben, auf den gelungenen winter, aufs matzmobil, auf den frühling und unser universum.
um uns leeren sich die tische, der chilene ist kein apres-ski-geniesser ;-). die musik wird lauter, härter, aber wir sind da einfach und lassen uns nicht vertreiben. zu viel gibt es noch immer zu sehen, zu sinnieren. die sonne ist noch immer der dominate teil des tages, wir saugen sie auf.. einige gruppen kommen vom vulkan zurück, andere, brust rausstreckende skifahrer erzählen ihren stolzen frauen von ihrem können etc.. aber an einen tisch sitzt man nicht mehr, jetzt ist talfahrt angesagt.. wir beeilen uns noch immer nicht, schauen nochmal die umgebung an in sachen land und dann gehen wir doch ;-). ein haus weiter, ins matzmobil.
adieu du fetter spatz, du hast die terasse für dich. mir ist sicher auch ein fettes pommes frit runtergefallen, geniess es! wir cruisen den waldweg runter, blödeln rum, lachen und wissen: das ist für eine weile das letzte mal.. was für einen tag haben wir wieder bescheert gekriegt.. tiefe dankbarkeit, wie so oft. unten stehen wir noch eine weile, schauen dem treiben zu und helfen auf dem parkplatz noch dem team chile-russia mit ihrer BMW dakkar (schönä töff) aus dem schnee.. wir haben ja so gar keine vorurteile ;-). der gutaussehende, ältere herr mit einer jungen, langbeinigen, russin (mit glitzer-gold-täschli) auf dem sozio ;-). ein kurzes plaudern liegt aber doch drin und dann sind wir zu hause.. aus den skischuhen, aber den skizirkus wollen wir noch bis zu ende sehen.
ein neues kapitel "wie lange kann man haben vom eintreffen beim auto, bis zur abfahrt?" wird geschrieben. neben uns ist eine grossfamilie, 3 generationen gerade so weit, dass der fahrer sagt: gehen wir.. das ist eine aussage, die hier so viel heissen mag wie in europa: bleiben wir noch für eine gute weile ;-). wir zwei voyeure sind da also voller glück vor dem matzmobil, lassen den tag revue passieren und schauen einfach zu, und das mit felstecher und filmkamera ;-). die grossfamilie ist weiter, der fahrer sitzt schon.. ein deutsch wirkender herr ist an seinem auto und hüllt den ganzen platz mit klassischer, deutscher musik ein ;-). ein kliffhänger mit hinterkopfglatze, montiert die ski aufs dach, was aber mit dem snowboard? ein paar jungs sind am jumps üben.. wie in einem trickfilm heben sie ab und fallen dann, wie faule eier vorne über in den schnee ;-). die grossfamilie ist am lamentieren, 3 frauen reden wild zusammen in den kofferaum ?!? der fahrer sitzt noch immer. die sicherheitsleute sind zurück, ihre schweizerkreuze leuchten auf dem rücken (hab ich schon erwähnt, dass wir in den genuss einer darbietung im rettungschlitten wedeln gekommen sind? - die können echt nicht skifahren ;-))), man gibt sich cool und profihaft.. jetzt steht man ja nicht mehr auf den latten, die man nicht kontrollieren kann ;-). die funksprüche klingen nicht ab. zwei tussen räckeln sich am verschneiten häuslein, zeigen ihre schönheit, werden aber nicht gesehen. die grossfamilie ist noch immer da, der schatten zieht langsam über den parkplatz. die parkwächter fuchteln wild um sich, kassieren ihr geld so. der eine davon, ein junger, aufgeblasener schnösel, wirft eine münze in die luft und schaut so cool gegen den berg rauf, dass er nicht mal den herren wahrnehmen kann, der ihm wohl grad einen riesen batzen gegeben hätte. die grossfamilie ist wieder vollzählig, ums auto ;-). ein älterer herr zeigt sich unermüdlich mit schneebällen werfen und sein grinsen ist nicht zu brechen, auch wenn ihm ein kind in die kniekehlen schlittelt (übrigens, unsere tun weh, vom neumodischen lift ;-). die grossfamilie packt die schlitten ein, ein herr hat sich umständlich im wagen umgezogen. fredel filmt die neueste art, ein snowboard auf das autodach zu binden - quer ist das zauberwort. die grossfamilie ist in der hektik, der fahrer steigt wieder ein. es ist schatten,überall. der fahrer vom auto mit dem quer-board, hält an und fragt nach, warum fredel filmt.. die grossfamilie fährt los!!
wir erklären dem jungen, mit dem quer-system, dass es für uns, als schweizer, einfach zu schön ist, dem treiben hier zuzuschauen. in unserer heimat hat man so max. 10 minuten von eintreffen am auto, bis losfahrt.. alle sind hektisch, genervt und möchten am liebsten schon zu hause sein, oder zumindest sollte das auto schon geheizt sein (zum glück hat man die standheizung erfunden!! aber das erklären wir natürlich nicht, soweit reicht unser spanisch nicht), hier nimmt man es mit der ruhe ;-). sympatisch, urteile ich. obschon es manchmal fast nicht zu glauben ist.. wie im beispiel der grossfamilie. von der aussage (die ist sicher schon ca 1/2 bis 1 stunde nach dem eintreffen am wagen, wo die grossmutter den ganzen tag gewartet hat): wir gehen, bis zum abfahren eine gute stunde verstreichen kann?!? da ist wirklich weit von dem vorstellungsvermögen eines schweizers entfernt ;-).
die szenerie löst sich auf, wir wechseln grinsend ins innere unseres hauses. fredel bereitet uns ein vorspeisli und dann koch ich noch ein znacht.. aber das wahr wohl zuviel des guten, mein apettit hält sich in grenzen. oder war es zu viel sonne? zu viel pisco? wie auch immer, ich will nur noch eines: bett! und dem glühenden vulkanfreund zuschauen.
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wieder werden wir von strahlendstem frühlingswetter und denentsprechenden temperaturen aufgeweckt. wobei schine schon etwas früher wach war und die ersten vulkan erklimmer um halb sieben beobachtet hat.
hurtig ist kaffe aufgesetzt, schliesslich ist der erste sessellift schon in betrieb. um dem ersten ansturm am ticket corner zuvorzukommen, begebe ich mich schon mal zum schalter hoch und will unsere tickets erstehen. obwohl die truppe hinter den drei schaltern schon vollzählig anwesend ist, werde ich bestimmt und nicht sehr freundlich auf die schalter öffnungs zeiten hingewiesen. ab neun, vielleicht um fünf vor neun können tickets gkauft werden. viertel vor neun ist in anbetracht dieser regelung natürlich noch fast mitten in der nacht. auch mein freundliches nachfragen um eine instructors gratis karte müsse um fünf vor neun erst mit dem chef oben abgeklärt werden. ich schlage der chicca vor, sie soll doch diese abklärung bereits jetzt vornehmen, damit sie die info bei meinem nächsten besuch dann schon zur hand habe......
mein nächster besuch ist dann pünktlich zehn minuten später. dem fröllein ist gerade in den sinn gekommen, dass sie die instructoren frage mit ihrer chefin die sich oh wunder ja gleich neben ihr befindet abklären kann. 15% auf den tageskartenpreis ist das absolute maximum was sie einem armen mittellosen am hungertuch nagenden skilehrer bieten können. so erstehe ich meiner frau eine tageskarte zum vollen, mir eine zum halbtagespreis. es grenzt beinahe an ein wunder, dass wir, nun stolze besitzer eines beförderungmittel - lifte kann man die dinger hier ja nicht wirklich nennen - tickets, quasi als allererste gäste des tages schon aufsitzen und uns über die endlose fläche - vielleicht erscheint es einem auch nur so weil der sessellift so langsam ist - in die hintere leicht erhöhte ebene des skigebiets tragen lassen können.
bis hierher ist die eröffnung des herrlichen skisonntages noch nicht so wirklich vorgedrungen. auf die frage, wann der sessellift, welcher uns auf die nächste noch leichter erhöhte ebene des skigebiets tragen würde, denn angestellt werde, heissts in einer halben stunde. zu unserer verwunderung brauchts dann aber nur eine fahrt mit dem tellerlilift, welcher sich eine halbe ebene tiefer in diesem skigebiet befindet bis wir uns auf die filligran mit rost und noch filligraner mit farbe überpinselten, beinahe wirbelsäulen brechenden dinger setzen können. an der bergstation befinden wir uns nun schon fast am höchsten - wenn man in anbetracht der vor uns liegenden fläche überhaupt von höhe sprechen darf - punkt.
waghalsig stürzen wir uns eine senkung abseits der pisten zur nächsten kuhle hinunter. aus den augenwinkeln sehe ich, dass nun der absolute höhenrekord verdächtige sessellift auch in betrieb ist. wieder sind wir die ersten welche an diesem tag mit diesem transport mittel befördert werden. kurz vor dem aussteigen werden wir freundlich darauf hingewiesen - nicht etwa den sicherheitsbügel zu öffnen, weil so einer exisitert gar nicht - nein man zeigt uns wo wir aussteigen sollen. vielleicht hats schon welche gegeben die zu früh ausgestiegen sind und rückwärts den semi steilhang runtergerutscht sind. wir sehen aber heute eher das gegenteil. eine klassische radio wanderungs schlange zieht sich direkt unter den sesseln den berg hoch.
die meisten touristen von pucon haben nämlich nur ein ziel. hoch zum vulkan krater, sich dort ein schwefel flash zu inhalieren, in die blubbernde lava 100 meter unter ihnen zu stieren um dann auf dem hosenboden in einem tempo das an einen trauerzug aufs matterhorn erinnert, die hänge runterzurutschen. wir rutschen ebenfalls, aber ohne schwefel flash. bei der ersten abfahrt wird erstmal die konsistenz der verschiedenen hanglagen erkundet. schine meint, die von den pistenbullys bearbeitete spur sei schon ein wenig slashy. ich meine die windabgewandte hanglage ist unruhig und nicht schön zum fahren. also nochmal hoch und die linke seite mit den schön geschwungenen hügeln und mulden erkunden.
wieder oben angekommen sind wir diesmal nicht ganz alleine. die ersten etwa 150 wagemutigen vulkan besteiger sind nun ebenfalls angekommen und üben sich erst mal im znüni näh. wir zwei lassen die schmerzen in den kniekehlen kurz ausklingen, ( hat der erfinder des sicherheitsbügels wo die skier aufgesetzte werden können eigentlich einen nobelpreis erhalten ?) und queren dann in die schönsten firnhänge des südhalbkugel frühlings. auf der ersten abfahrt ist das ganze noch ziemlich hart um nicht zu sagen saugriffig. ruscheli meldet sich sofort freiwillig zum filmen, und nur allzu schnell sind wir wieder unten. eine weitere kreuzband meniskus kniekehlen lädierende bergfahrt steht an. aufgrund der immer schöner auffirnenden hänge müssen wir die tortur noch einige male über uns ergehen lassen.
unterdessen sind wir auch nicht mehr ganz alleine an diesem hang. aber das stört uns auch nicht unbedingt, da der firn nun bei jeder abfahrt mehr und mehr droht in sulzige konsistenz überzugehen, der kantendruck stellenweise sehr dosiert und gefühlvoll gesetzt werden muss und unsere kreuzbänder eine weiter fahrt mit dem foltersessel nicht mehr verkraften würden, verlassen wir "unseren" hang eh bald. es schreit nämlich die nächste herausforderung. pommes oder nicht pommes ist hier die frage. eigentlich ist es ja gar keine frage. zu einem rechten winterabschluss gehört eine rechte portion pomme frites dazu, und zwar für beide eine eigene portion. wir schwelgen im fritierten kartoffel streifen himmel, schnöden über die möchtegern high societiy am nebentisch und geniessen das leben.
zum dessert gönnen wir uns das karussel sämtlicher beförderungsmittel des skigebietes noch einmal um dann die selbstmörderischen big airs = sprünge über einen riesigen schanzentisch der jugend von pucon zu dokumentieren. ich bin nicht sicher obs am montierten weitwinkel an meiner kamera lag oder an ihrem verdruss weiterzuleben wenn der winter zu ende geht, die jungs haben uns eine show geboten dass einem die knochen schon nur beim zuschauen schier gebrochen sind. ich habe nur mitgekriegt wie sie verkündeten noch einen letzten run zu machen, habe mich in position gebracht und dann die brutalen aufschläge auf, an, oder knapp nach der kante des schanzentisches gefilmt.
aaaaaaaaaaaaauuuuuuuuutschhhhhhhh!!!
von den etwa zehn jungs hat kein einziger seinen sprung gestanden und nur wenige die unsanfte ja gar brutale landung ohne irgendwelche blutende wunden überstanden. die blutungen waren jedoch von anfang an abzusehen, da sich die meisten voll easy coll geschmeidig in kurzarm shirts und auf gar keinen fall mit helm ins unglück stürzten. nachdem das landegebiet vom blut durchtränkt war dass man hätte meinen können es trete lava aus, mussten wir den ort des grauens verlassen und uns schöneren dingen des lebens zuwenden.
schine brauchte eine graume weile, ca den millionstel bruchteil eines millionstelsekunden bruchteils, um mich zu einem saisonabschluss pisco zu überreden. mit dem gefühl als ungebetene gäste willkommen geheissen zu werden - die pisco bestellung war eine zangengeburt, und auf der terasse wurden die ersten tische und stühle schon wieder weggeäumt - setzen wir uns nichts desto trotz hin und geniessen die aussicht und die frühlingshaft warme nachmittags sonne. unterdessen sind auch die allerletzten vulkan schwefel inhaluere von ihrem trip zurück gekommen. die meisten zu fuss, ein einziger, aufgrund eines simulierten steifen knies - wohl zuviel schwefel sulfur inhaliert - vom obersten lift mit dem rettungsschlitten.
schine und ich haben dieses schauspiel vorher noch vom sessellift aus beobachtet. wir haben uns geschworen, alles daran zu setzen und einander bis zum allerletzten atemzug zu helfen, damit nie im leben einer von uns die kamikaze schlitten fahrt mit den knapp schneepflug beherrschenden - dafür von denen gleich zwei - rescue schnupperstiften über sich ergehen lassen muss. um noch vor irgendeinem dieser nicht ganz ernst zunehmenden und unberechenbaren pisten hooligans unten zu sein, nehme auch wir die flächenvernichtende talabfahrt unter die latten.
zuhause angekommen, bringen wir es einfach nicht übers herz schon reinzugehen. mit fernglas und video kamera ausgerüstet versuchen wir das, für europäische verhältnisse unglaubliche, festzuhalten. zu beginn dieser episode ist der ganze parkplatz noch in vollem sonnenschein. die zielfläche - in anderen gebieten wärs vielleicht der zielhang - spuckt die letzten rutschenden individuen aus und dann beginnt das melodrama des material verstauens und abfahrens. da die beschreibung dieses prozederes den rahmen des speichervermögens unserer home page bei weitem sprengen würde, verweise ich an dieser stelle auf den ausführlichen und detaillieren augenzeugen bericht meiner frau welcher sich - für die, die es noch nicht gemerkt haben sollten - gleich auf der linken seite dieser ansicht befindet.
ein vollbärtiger junggebliebener, oder jung bärtig gewordener den wir schon auf der sonnenterasse wegen der literweise in seinem bart geschmierten sonnencreme beschnödet haben, und welcher nun mit seinem snowboard den queren weg auf dem dach vor uns anhält, steigt mit breitem grinsen aus und quatscht mich an. ich erkläre ihm, dass ich der technik des "quer auf dem dach gebundenen snowboards" nicht mächtig sei, und dieser anblick für die nachwelt festgehalten werden müsse. er grinst uns in seiner vollen gemütlichkeit an und meint er sei manchmal etwas verdreht, oder einfach anders als andere. wir plaudern über die gelassenheit der chilenischen spezies, über die differenzierte verschiedenheit unterschiedlicher kulturen und wünschen uns dann zum abschied viel glück.
fazit dieses gesprächs: wir können beide ganz innig und tiefgründig über jemandes aussehen, bewegen, art sich zu kleiden, frisur, schuhwerk, ausdrucksweise ect ect schnöden. steht diejenige person uns dann aber gegenüber und wir kommen miteinander ins gespräch, sind wir vollkommen unvoreingenommen und lassen sämtliche vorangegangenen mühsam aufgebauten und verhärteten vorurteile fallen und sind manchmal überrascht - wie treffend wir die person doch von anfang an gesehen haben - meistens jedoch, wie sympathische erscheinungen die ziele unserer schnödeattacken zumal sein können. nachdem wir uns knappe zwei stunden vom schauspiel parkplatz und seine freunde amüsiert haben, ist niemand mehr da an dem man sich belustigen könnte.
trotz der mega portion pommes ist unterdessen wieder ein kleines hüngerchen aufgekommen. ich bereite uns ein kleines schinken vorspeise plättli worauf sich schine gezwungen sieht dieses mit einer kleinen pfanne gemüse spaghetti zu topen. obwohl der spaghetti plausch wohl dosiert war - 300gr teigwaren mit 500gr gemüse und einem halben liter tomatensauce - mussten wir gut die hälfte für ein morgiges zmittag in den gerade noch kühl genug werdenden zwischenraum schieben. mit der order, meiner frau nirgends, auf keinen fall, oder am besten nicht mal daran zu denken, anzukommen, legen wir uns ins bett.
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