tagebuch 01. september 2007
argentinien / cerro catedral (bariloche)


ein schöner visonärer nachmittag zu zweit schreiblos, kommunikativ, fliegenbindend
was hab ich da alles geträumt.. ich erwache und ich lass es nachwirken. beim zmorgen werd ich fredel meine "so hüsli wiä ich ebä au gern hüsli ha" vision die mir im traum erschienen ist, aufzeichnen. ebenso die neue globular-anordnung für unser paradies.. ja, mich dünkt, das war ein wegweisender traum.. die skizzen liegen jetzt neben mir.. werd mich nochmal damit befassen.. aber jetzt tu ich erst mal tagesberichte schreiben.. also nochmal zurück zum anfang des tages:

ich lieg im bett, lass alles nachwirken und bedank mich mal wieder für alles das ich habe! dann tu ich die läden auf und schau in die welt raus.. skifahren oder nicht, das ist heut die frage.. fredel tut seine augen auch schon auf, wir kuscheln und verschliefen ineinander und dann lugen wir gemeinsam raus.. schon mehr wolken.. mein jüngling schüttelt mit dem kopf, ich bestätige die bewegung und dann legen wir uns grad noch etwas hin.. jeder schnappt sein buch.

irgendwann krieg ich aber kaffeduft in die nase.. fredel braut seine kreationen und serviert mir alsbald einen moccacino.. gab es ein leben davor? ich geniess es nicht zu knappt und ich zeichne fredel meine träume auf und wir sind schon in ein gutes gespräch verstrickt.. ein guter start in den tag. nach kaffe und plauderstunde gehts für mich ans wähen backen und fredel, händii män, macht so einiges fürs matzmobil. nach dem abwasch tu ich noch etwas rausputzen.. immer wieder erstaundlich, wie viel dreck man in einem tag in ein matzmobil bringt..

der kuchen, bzw. die wähe ist im ofen, ich reiss die vaiodame hervor und meine finger sausen über die tastatur.. irgendwie geht so viel ab bei mir.. aber ich kann es gar nicht so richtig umschreiben.. auch egal.. was zu wissen ist, es ist was im gange. die zukunft wird genau das wiederspiegeln.. so in etwa.. was bin ich wiederum dankbar, war ich bei pädlä.. die zwei sizungen bei ihr haben mir so viel gezeigt.. war ja schon etwas im wald, neben den schuhen, vor wir in die schweiz gingen.. da hat sich so mancher vorhang gelüftet bei meiner superterapeutin. wenn schon sie immer behauptet und wohl recht hat: man macht alles selber.. doch ist sie die person, die mich geleitet und sanft führt. meine dankbarkeit ihr gegenüber kennt echt keine grenzen. seh sie grad wieder im fenster stehen, als wir uns verabschiedet hatten. hab ihr einen handkuss geschickt und der war gefüllt mit liebe.

so, nun aber fertig philosophiert.. jetzt werd ich versuchen ins internet zu kommen und ich werde danach den tisch räumen.. fredel hat seine fliegen-binde sachen rausgekramt und wird sicher wieder kunstwerke erschaffen. bin gespannt. so schnell räum ich dann das feld doch nicht.. der glaube an ein wifinetz stirbt als letztes.. und ich bin eh grad in eine vergangene welt eingetaucht.. was war vor 3 jahren, vor 2 jahren, vor einem jahr.. das les ich zu gerne nach ;-). muss meistens grinsen ab den details die plötzlich wieder da sind, wie an diesem tag, anno..

dann wechsle ich aufs bett, les noch etwas und geh dann in mani-pedi-cüre über.. am ohr sind die neuen kopfhörermuscheln und der ipod oben auf dem teil.. ich horche den worten des erleuchteten und was am anfang noch alles so einfach und klar daherkommt.. wird von kapitel zu kapitel verstrickter und komplizierter.. ja, so weit bin ich wohl noch nicht.. aber zuhören mag ich noch lange..das ist ja das schöne an dem zeugs.. man hört, was einem aufgeht, der rest geht eh nicht rein, kann aber zu einem späteren zeitpunkt genau das richtige sein, dass das ohr erreicht.

auch fredel macht pause vom kunstwerke kreiiren und legt sich ins gemachte nest. dann werden mir die neuesten kreationen gezeigt und mich dünkt sie kriegen das prädikat: fast zu schade, ins wasser zu werfen!!! vor allem die weisse schönheit hat es mir angetan! wie eine fee.. ein wesen aus der fabelwelt.. wird so ein unschuldiges, luftiges werk, wirklich einen fisch fangen wollen? egal.. ich nähre mich am anblick der schönheit und überzeuge fredel dann, das unterdessen schöne wetter zu nutzen und mal noch etwas raus zu gehen. wenn wir da wüssten, dass die feinen künstlerhände meines mannes bald wärschaftes, dreckiges, tun müssen...

unser nachbar hat die batterie flachgekriegt.. trotzdem das monster immer mal wieder läuft um eben diese zu speisen. wir helfen natürlich gerne und fahren mit unserem haus rüber um zu überbrücken.. geht aber trotzdem nichts.. mich dünkt, der jüngling, javier heisst er, möchte wohl noch was zu mechen haben und will, dass was nicht stimmt.. sonst hätte er vielleicht den lieben langen tag nichts zu tun? mein gefühl sagt mir das.. vielleicht irr ich mich ja.. wir können auf jeden fall nichts weiter tun.. ich schieb den hund weg, der nichts besseres weiss, als mein bein zu begatten.. na ja. der pelzkerl tut mir ja leid, der würde so gern spielen, etwas mit den menschen machen.. aber das geht nun wirkich zu weit.

wir wechseln zurück an unseren platz und dann aufs sonnenterässli. ein logenplatz wartet auf uns.. sicht auf den anfängerhügel auf die berge, gegen den fast blauen himmel zu. es gibt viel zu sehen.. aber irgendwie drifften wir bald in unsere eigene welt ab.. wir visionieren, stöbern in der vergangenheit, leben das hier und jetzt, um genau darin unsere zukunft zu erschaffen! und zwar so, wie wir sie wollen.. wir glauben an das, was wir uns vorstellen und visualisieren, was das zeug hält! auf uns, prosit, und die zweite runde pisco (für mich, ist irgendwie chile, der tisch hat auch chile farben und land wollen wir ja da ;-) und rotwein (für fredel, der sieht zwar sicher nicht rot, was unsere pläne anbetrifft ;-).. nur selten tauchen wir aus unserer welt auf, schauen das leben um ums an, schnöden ein wenig, oder helfen dem ein oder anderen mental, oder in tat, in die skibindung zu kommen ;-).

wie geniess ich so momente in unserem leben.. volle zweisamkeit, volle übereinstimmung, volles sein.. möchte niemand anders, nirgens anders als hier und jetzt sein. schön, solche momente mit einem seelengefärten zu leben. wir sitzen auf dem logenplatz in unserem leben! so ist es nun mal.. dankbarkeit breitet sich in mir aus.. auch jetzt wieder, wo ich das schreibe, steigt dankbarkeit und liebe auf.. die hand rüber, meinen mann berühren.. liebende blicke austauschen.. so gefällt mir das.. aber zurück zu unserem spirituellen, visionellen nachmittag gestern. ich lechze zum nachbartisch.. pommes frittes!! und die tusse ist nicht mal alles! ein angeknabbertes mousse au chocolat auf dem anderen tisch.. es ist zeit, nach hause zu gehen.

da haben wir zwar schon die resten von gestern gegessen, aber die apfelwähe wartet auf uns, auch schon angegessen, aber es hat noch.. also los, ab ins ess-paradies. es ist eigentlich schon spät.. kam mal wieder anders, der tag, als wir dachten. fredel packt seine fliegenbinde-sachen vom tisch und ich starte nochmal die vaio dame.. es geht also, mit wifi und dann geschiet ein wunder.. und wunder geschehen, das können wir nena und allen anderen die das behaupten, sicherlich glauben: brigitte hat skype eingerichtet!! ;-)))

es müssen stunden sein, wo ich hier im matzmobil, umgeben von schnee sitze und brigitte auf den jungfräulichen inseln (virgin islands), im büro und wir plaudern wie wenn wir zusammen am tisch sitzen würden. ich find die frau einfach genial.. wir wechseln von aktuellem, in vergangenes um uns in den zukunfstplänen wiederzufinden. und wir lachen nicht zu knapp.. das hält noch an, bis in die nacht rein.. ein grinsen überhuscht immer und immer wieder mein gesicht. das telefonat wirkt nach ;-)))).. wärenddem wir wir also berichten und nachfragen und weiter plaudern wird es wirklich dunkel draussen ;-). fredel liest auf dem bett hinten und muss sicher auch ab und an grinsen.. kann es mir nicht anders vorstellen. auch er kennt das lachen von brigitte ;-). ah, vielleicht mal eine erklärung an unwissende: die brigitte hat nichts mit der chile brigitte zu tun. ich telefoniere hier mit einer alten schulfreundin ;-). was haben wir schon alles zusammen erlebt.. und nun leben wir unsere leben und können uns nicht beklagen, im gegenteil.. jeder hat seinen weg gemacht und wir sind meistens räumlich weit voneinander weg.. aber im geiste bleiben wir uns nahe, sehr nahe. das find ich genial.

irgendwann schaffen wir es, aufzuhängen ;-). und ich geh in die küche, verarbeite ein paar resten zum znacht und dann sitzt ich wieder mit fredel am tisch, spreche von angesicht zu angesicht, nicht in einen compi rein ;-). das essen ist übrigens gut, sehr gut. fredel bleibt noch etwas länger am tisch.. er weiss genau, abwasch wartet auf ihn ;-). auf mich das bett.. noch einen umweg auf aussentoilette, die sterne bewundernd, dann ins schlafgemach, das selbe machend ;-).

mit schines architektonischen ausführungen über häuschen wie sie eben noch gerne so häuschen hat, kommen meine kleinen grauen zellen langsam in gang und bringen nach einer runde lesen schon mal etwas zu stande. kaffekanne auf die gasflamme stellen nämlich. und dann kann ich mich ebenfalls dem vorangegangenen monolog einklinken und mit meiner frau über andere interessante fertigformen - statt rund dreieckig - des fertig hauskonzepts diskutieren. während ruscheli es uns mal wieder gemütlich macht - was je nach je bis zu dreimal am tag vorkommen kann - erledige ich das eine sowie das andere im, um und am matzmobil. das heutige pistenleben ist dem warmen wechselhaften aber hauptsächlich überzogenen frühlingswetter sowie unseren finanzen zum opfer gefallen.

während im backofen ein apfelkuchen seiner vollendung entgegenschmort, überstelle ich sämtliche freie fläche mit der auslegeordnung meiner fliegenbinde utensilien. ohne die vorangegangenen 165 erklärungs geschwängerten ausführlich, um nicht zu sagen akribisch und ins detail gehenden seiten des fliegenbinde buches gelesen zu haben - was in etwa so viel heisst wie, von der ernährungswissenschaft des fisches sowie dessen vorlieben und bevorzugten insekten, geschweige denn vom natürlichen auslese verfahren jedes beute tieres, grenzenloser unwisssenheit - beginne ich mit dem binden von ködern.

das buch gibt wirklich hilfreiche tips, zeigt schritt für schritt auf was es ankommt, und beschreibt von der hakengrösse über die pantone farbe vom fadentyp bis zu den verschiedenen, für fängige köder unbedingt zu verwendenden federtypen, sämtliche materialien. dass meine muster dann in form und farbe leicht, ja schier unmerklich von den schönen farbfotos im buch abweichen, hat dann wohl nicht nur mit meiner etwas beschränkten ja beinahe bemitleidenserregenden material auswahl zu tun. von solchen nebensächlichkeiten lasse ich mich aber sicher nicht die freude am basteln nehmen. sollten meine muster nicht fängig sein, kann ich sie immer noch zu einem mobile deckengehänge zusammenknüpfen und als multi insekten abschreckende kunst von der decke baumeln lassen.

die feinmotorischen bewegungen lassen die konzentration schwinden, und ich lege mich nach einer kleinen zwischenmahlzeit die aus resten spinat kuchen und unmittelbar darauffolgendem apfelkuchen dessert bestand neben meine frau aufs bett. ich lese, sie lässt sich über kopfhörer ein hörbuch vortragen, wir sind, und geniessen. bald brauchen wir aber auch eine pause von süssen nichtstun, und beschliessen die, nun doch noch hervorgetretene sonne auf einem terässli im skidörfli drüben zu geniessen. der weg dahin führt uns aber zuerst zu unserem nachbarn xavier am 60 plätzer bus vorbei.

irgendwie hat irgendetwas ihre ganze fahrer batterie leergesaugt, und nun kann xavier den motor nicht mehr starten um die wohnraum batterien zu laden. zu allem unglück ist auch noch der generator ausgestiegen, also nichts geht mehr. er fragt mich nach 24v überbrückungsstrom, was wir auch bieten können. eine viertelstunde lasse ich das matzmobil auf 1500 touren laufen - gemäss domi hat bei dieser drehzahl die lichtmaschine den besten ladeeffekt - was aber xaviers gel batterien ziemlich unbeeindruckt lässt. er meint, das ganze sei nicht weiter schlimm, er könne heute abend den generator in bariloche unten abholen, und mecht weiter am riesigen bus rum.

schine parkiert wieder zurück, und im nu sind wir auf dem sonnenterässli am anfängerhang und geniessen das angenehme frühlingswetter. bei pisco und rotwein philosophieren wir über vergangenheit und zukunft und landen dabei plötzlich im hier und jetzt. um uns herum passiert soviel, wir nehmen aber nichts wahr, sind in unsere eigenen visionen und manifestationen vertieft. erinnerungen an meine ersten hart erkämpften bügellift erfahrungen werden abgelöst von hilfestellung an anfängern welche krampfhaft versuchen in geschlossene bindungen einzusteigen. schines erzählungen von verschlossenem lernwillen ihrer skistunden mit dominik, werden dann auch nur von einem körbli pommes oder einem schinken käse toast die an uns vorbeigebracht - und schlussendlich dann nicht mal ganz aufgegessen wird - unterbrochen.

wieder mal getrieben von einem kleinen hüngerchen schlendern wir nach zwei pisco und zwei gläsern wein über den sich langsam leerenden parkplatz nach hause. meine feinmotorik wird vom nachmittäglichen apero wohl soweit beeinträchtigt sein, dass ich ausser einem elefanten - und welcher fisch frisst schon elefanten - wohl nichts mehr basteln könnte. also werden die fliegenbinde untensilien wieder eingeräumt, und der platz wird frei für einen spätnachmittäglichen internet empfangs check mit schines vaio dame frei. dieser versuch wird mit einem mail von britschit belohnt. einmal mehr kündigt sie an - im verlaufe der jahre habe ich aufgehört zu zählen wieviele male sie es schon ankündigte - ihr skype konto sei nun also fast eingerichtet.

als ob sie mein ungläubiges grinsen gesehen hätte klingelts wenig später. brittschit kann endlich skypen. es grenzt an ein wunder! und als ob die beiden nun sämtliche verpassten skype stunden der vergangenen jahre nachholen müssten, legen sie los. während der zeit die die beiden mit headset vor dem kompi verbringen, lese ich beinahe meinen dicken john irving schmöker zu ende, und die sonne verabschiedet sich hinter dem hausberg. stunden später ist dann auch dieser kommunikations marathon beendet, und schine trumpft mit der zubereitung des znachts auf.

bald köcherlt eine köstliche peperoni senf sauce neben einer pfanne pasta und noch bälder machen wir uns über das znacht her. mir bleibt der abwasch was ich heute als besonders extrem anstrengend empfinde. zumal schine schon im bett liegt und liest. aber der abwasch krampf ist immer nur so schlimm wie man ihn sich vorstellt. nach ein paar gemütlichen songs aus sonykis mix kiste kommt etwas schwung in die melodie, und noch ehe das stück zu ende ist, bin ich mit dem krampf zu ende, schaue mit schnitz draussen noch mal zu den sternen hoch und wir legen uns dann beide ins bett.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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