mir läuft die nase, ich muss häufig niessen.. so ganz wohl fühlen will ich mich heut morgen nicht.. wobei, ein blick nach draussen genügt um das tagesprogramm festzulegen. eitel sonnenschein, die bretter rufen.. fredel will wieder den nachmittag.. also heisst das für mich: aufstehen ;-). ich wälze und drücke mich und fredel, der sich an mich kuschelt, scheint mir ein riesengrosses hinderniss, dass es zu überwinden gilt.. wie soll ich das schaffen?
es geht dann doch und ich steh schon bald in voller montur bereit und fredel steht auch schon.. noch besser: er will mich begleiten und ein wc suchen und mir grad noch die tageskarte kaufen. meine visa karte ist ja schon recht in anspruch genommen worden mit dem proforma flug zurück in die schweiz.. wir nützen also im moment lieber fredels master. so geht mir mein gentleman also das ticket kaufen und hängt mir es auch noch an die jacke.. ich krieg einen kuss und werde auf die gondelbahn gebracht.. tschüssi ;-). ich hab einen roten, runden, gondelfreund für mich alleine.. es ist halb zehn und ich musste weder anstehen noch war da jemand anderes in der station. kommt einem schon irgendwie komisch vor.
eh, hier muss man nie anstehen.. der parkplatz ist voll, überall autos und noch mehr menschen und doch muss man nie anstehen.. oder wenn, dann vielleicht mal 2-3 minuten.. schon irgendwie komisch.. vielleicht tummeln sich die massen einfach unten an der talstation rum. mir soll es recht sein. ich sitz also im heimatgefühle aufkommen lassenden gondeli (ist aus der schweiz) und bewundere das nebelmeer unter mir.. wow. über den see hat sich ein flauschiger wolkenteppich gelegt.. gegens flachland raus ist das teil aufgerissen und lange wolkenfinger lugen in die ebene rein.. sieht hammermässig aus!
den ganzen vormittag bin ich von dem rundblick einfach nur enzückt und erfreut und zufrieden.. war ich auch am skifahren? ja, klar.. aber vor lauter: diesen lift auch noch nehmen, dann kann ich die aussicht von da auch noch geniessen, bin ich mehr gequert als runtergefahren ;-). egal.. ich nehm meine energie heute ganz klar vom ausblick, nicht vom skifahrerischen können ;-). so cruist also ruschelli ausblickelli am cerro catedral rum und hat das dauersmile drauf. ich schau auch mal noch 2 gleitschirmfliegern zu und grinse ab der vorgehensweise der beiden piloten. der eine steht einfach da und lässt sich vom anderen alles anziehen und anzurren.. seltsam. starten tun sie dann zusammen und kontrolliert.
die nervosität des "nicht selber anziehenden" konnte ich förmlich spüren.. würde mir ja nicht anders gehen.. ich bin mir mal wieder bewusst, dass es der richtige entscheid von mir gewesen ist, lieber nur mit dem biplace in die luft.. zumindest in den bergen.. schon hätte ich wieder die und säbe bedenken in sachen lee etc.. also lieber auf den latten den schönen tag geniessen und weitere rundblickfahrten angehen. einen musternden von oben nach unten blick krieg ich am einen sessellift.. 2 jungs schauen zu mir zurück und ich fühl mich gescannt. mit eben denen bin ich dann auch auf dem lift und werde sofort auf englisch angesprochen.
sie sind mountain-guides und der eine ist nachbar von andre sommer. die sommerbrüder haben wir doch vor 2 jahren in einem anderen skigebiet getroffen.. wei klein die welt doch ist.. ich werde vom spanier (er lebt hier, kommt aber von europa) auch gefragt, warum ich denn keine "???" ski habe.. hab den namen schon wieder vergessen. sollen DIE schweizer ski sein.. aha! ich grinse und vermittle den beiden, dass ich keinen blassen schimmer hab.. warum ich dann tourenbindungen hätte.. ein blick auf die bindungen der beiden: naxo.. wie wir. nun gut, die beiden werden die teile wohl eher für offpiste brauchen als wir ;-). aber ich finde: gut zu haben.. für kleine aufstiege haben sie uns ja schon geholfen.
ja, ich werde wohl nicht den höchst professionellen eindruck gemacht haben und das schöne daran: es ist mir wuscht egal.. ich bin heute in meiner: susi-blümchen-ist die welt-schön stimmung und hab gar nicht allzuviel lust, mit anderen zu komunizieren.. um ehrlich zu sein ;-). also adios und ich bin weg.. quere mal wieder den hang.. da drüben ist es doch auch so schön.. und vor allem: es ist langsam zeit, den rückweg in angriff zu nehmen. fredel soll ja auch noch was vom schönen tag haben. meine beine sind eh schon müde.. also los.
zu guter letzt noch eine piste, wo ich doch noch ein paar schöne carv-schwünge hinkriege.. dann die talfahrt auf der piste: bosque.. wald.. ja! ich hier! einfach runterbrettern und dem wald beim sein zuschauen.. die bambusstecken mit dem saftigen grün dran bwundern.. der blaue himmel, die sonne lacht, der see ist auch frei jetzt.. die wolken haben den kampf verlohren und haben sich zurückgezogen. auch fredel ist ein schöner nachmittag sicher. müden beines stolpere ich über den parkplatz und denke, fredel sei sicher schon am warten.. weit gefehlt.. der geht grad in satz und wort gebilden auf und bringt den gestrigen tag sicher witziger und treffender rüber als ich..
was für ein schönes gefühl, aus den skiklamotten zu kommen! in wohlfühlmodus zu gehen.. wobei.. ein riesen puff auf dem tisch und in meiner metallbox. das geh ich jetzt an.. monatstechnisch werden wohl ein paar aufräum-chromosömli freigesetzt ;-). irgendwann werf ich fredel raus.. wär ja schade um die tageskarte.. dann tu ich noch dies und das aufräumen und widme mich dann mal den fotos. lange ist es her und viel gibt das zu tun.. ich pack auch das an und schlussendlich kann ich sogar 2 neue tage aufs internet laden.. nicht schlecht. seit ich an der vaiodame sitze, reichen die wifi-strahlen für einen datenaustausch ;-). ja, ich bin wohl so voller energiestrahlen, dass die wifi dinger über mich in die vaiodame gelangen können. so muss es sein.
und nun bin ich a jour, werde wohl runterfahren und würde am liebsten noch etwas an die sonne sitzen.. wobei, tut das meinem gesicht gut? mal schauen.. sonst eben etwas hinlegen, lesen.. für mich ist also ein halber tag skifahren echt genug. gute lösung, so wie wir es im moment machen. gut für uns, wir können uns was erzählen, gut fürs matzmobil und die homepage, werden gepflegt und gefüllt so, gut für den geldbeutel! aber genug jetzt, ich melde mich ab. ups.. so ganz doch noch nicht.. bin also grad noch im internet hängengeblieben.. und zwar auf unserer eigenen page.. nachgelesen was vor 1, 2 und drei jahren los wahr.. schon cool.. so switch in die vergangenheit.. jeder tag ist grad wieder voll da, wenn ich nachlese.
jetzt ist aber wirklich fertig lustig in sachen compi und ich geh etwas raus an die sonne.. kaum ums matzmobil seh ich fredel, freudestahlend, des weges kommen. weniger freude bereitet die tatsache, dass unser nachbar mal wieder den moto startet. wird also nichts mit gemütlich etwas in der sonne sitzen.. dem treiben auf dem parkplatz schau ich aber doch eine weile zu und fredel, wie er dies und das leimt. dann geht ich mal das fleisch marinieren, curry reis ist auf dem speiseplan. so ist grad noch der resten fleisch verarbeitet.
nach etwas erholung auf dem bett, ist mein aktuelles doppe-büsi-buch fertig.. irgendwie schade.. wollte zwar eh schon lange auf ein eso buch wechseln.. aber irgendiwe haben mich die schrägen geschichten doch in den bann gezogen ;-). dann wieder ab in die küche, wo ich mit fleiss degustiere ;-). will ja nicht was auftischen, was nicht schmeckt.. ein wunder konnte ich noch was auftischen ;-). der löffel ging sehr regelmässig in den topf. gemeinsamm schlemmen wir dann auch noch, es brennen die kerzen für supperwurm, yara und nicole neben uns. wir benuten die papierservietten die wir von rahel und nicol gekriegt haben.. ich putze mein maul mit einem büsi. jöhh. denk also schon sehr viel an superwurm.. vermisse sie hald schon. aber das gehört nun mal dazu.. möchte doch nirgends anders sein als hier und jetzt.
wie schön zu essen, im wissen, dass er abwasch von jemand anderem getätigt wird ;-). ich leg mich nach der schlemmerei ins bett und schnapp mir das krafttier buch. fredel fragt, ob der specht auch so eines ist und ich les ihm das grad vor.. dann les ich noch ein paar seiten, fredel auch, in seinem buch und schon sind wir müde. ich hab schon den ganzen tag eine triefende nase, muss viel niessen und mein kopf scheint zu bersten.. fredel hat mir tiger balm verschrieben, die idee hatte ich auch schon und führe sie auch aus. so duftet es also streng im schlafgemach und ich schlaf sofort ein.. zum glück.. eine erkältung will ich nicht, im fall.
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als ich nach einer geruhsamen nacht endlich die augen aufschlage, steht schine schon voll ausgerüstet vor dem spiegel und kämpft mit ihren neckischen zöpfen. auch ich wälze mich langsam aus dem kuschelmodus in die vertikale, und begleite meine frau ins skidörfli rüber. irgendwer muss ihr ja ein skiticket kaufen, und nebenbei sind an der talstation der männlichenbahn schwestern gondeln auch gleich die toiletten.
als sich schine schon längst auf völlig menschenleeren pisten in die tiefen stürzt, stürze ich mich in die tagesberichte. natürlich nicht ohne eine kanne kaffe, ganz für mich alleine und mit resten rahm verfeinert. heute, das heisst der gestrige und vorgestrige bericht tippen sich ungewohnt flüssig. mit fällt auf, dass meine schreibweise sehr von der momentanen lektüre beeinflusst wird. deshlb möchte ich an dieser stelle mal alle schuld von mir weisen, im falle meine sätze zwischendurch langfädig, unendlich ineinander verschachtelt und für nicht insider zeitweise kaum verständlich erscheinen. dies ist ganz alleine und in vollem umfang john irvings schuld! die schreibfehler jedoch sind ausdruck meiner ganz persönlichen schreibweise und haben mit dem schrifsteller nichts zu tun!
der morgendlichen literatur stunden fliegen mir nur so um die ohren. ich bin immer noch am tippen als ein poltern von skisock griffen am fenster mich aus meinem schreibfluss reisst. schine ist zurück von ihrem pisten zerfurchen trip, und die vorgerückte stunde zeigt auch schon kurz vor eins an. ruscheli legt mir nahe, den tagesbericht zu verschieben und das herrliche winterwetter noch auszunützen solange es noch hält. gesagt getan. keine zehn minuten später sitze ich in einer der männlichenbahn schwester gondeln - ohne ricola werbung hier in bariloche - und lasse mich dem cerro cathedral entgegen schweben.
die felscouloirs ganz zuoberst auf der krete stechen mir gleich von anfang an ins auge. wieder tummeln sich zwischen den felsen massen von angehenden freeridern. wenn sie denn etwa in den folgenden zehn jahren jede saison zwei wochen an ihrem pflugschwingen weiterarbeiten, schaffen sie es sicher auch mal einen schwung dort anzusetzen wo sie gerne eine richtungsänderung vornehmen würden und sehen sich nicht gezwungen der linie ihrer, linien beherrschenden skis zu folgen. zum glück, aber meistens nur haarscharf ziehen diese nämlich ihre besitzer an den gefährlichen felsabsätzen vorbei.
obwohl es sich hier wohl wie ein subversives lästern gegenüber diesen skigästen anhört, bin ich voller bewunderung ihnen gegenüber. als ich nämlich über dem mittleren couloir stehe, sehe ich etwas weiter vorne wie sich der hang soweit neigt, dass die linie zwischen den felsen gar nicht mehr zu sehen ist und erst zweihundert meter unten wieder flacheres gelände auftaucht. zuviel für mich! ich quere eine schneise weiter rüber wo ich zwar immer noch überwindung aber keinen todesmut aufbringen muss. trotz des verfahrenen altschnees, kann ich es zügig brettern lassen. einge schneebrocken rieseln an mit vorbei, vor mir und zum grossen glück auch nicht über mir ist kein ski- oder snoboard fahrer.
vom lift aus schaue ich mir das todesmut couloir nochmal genau an. von unten ist das ganze eigentlich eine ansehliche schöne breite schneise, und sieht nicht annähernd so anspruchsvoll aus wie von oben wo einem plötzlich der ganze untergrund vor den augen verschwindt. wieder am selben ausgangspunkt wie vorher, ignoriere ich die angsteinflössende kante und finde mich dann tatsächlich in der herrlich zu fahrenden linie zwischen den imposanten felsen wieder. meine oberschenkel sind noch soweit frisch, dass ich das ganze bis ins flache runter ausfahren kann.
nun ist das felslabyrinth für mich ausgekostet und ich suche mir ein paar semi präparierte pisten um meine schwünge in den schnee zu ziehen. einmal hin und wieder zurück, dann heissts plötzlich am sessellift, ultima subida. letzte bergfahrt. an den sessels welche mir entgegenkommen sind alle sitzflächen hochgeklappt, zeit die talabfahrt unter die bretter zu nehmen. ich befahre wieder die beinahe buckelpiste von gestern. im zweiten abschnitt wirds schon wieder etwas slashy, was das befahren der unregelmässigen buckel enorm vereinfacht. direckt darauf zugesteuert wird das tempo automatisch vereinfacht was meine oberschenkel goutieren.
mit den massen, die sich nun wagemutig den berg runterstürzen - zum glück die meisten dem ziehweg entlang - komme ich ausgelaugt aber voller eindrücke von herrlichen schwüngen, ausblicken und vollgetankt von sonnenschein zu hause an. schine hat's uns im matzmobil gemütlich gemacht, und schon den resten fleisch mariniert welches es heute als curry reis zum znacht geben wird. als ich dann unsere ganze material schlacht im kofferraum verstaut habe, nebenbei mein skischuh innenleben etwas konfiguriert habe - fine tuning nennt sich das - erledige ich erst mal ein paar anstehende leimarbeiten. die tischkante ist ruschelis schwungvollem aufstehen zu opfer gefallen. auch ein gummifüessli ihrer vaio dame schreit nach einem tropfen befestigungs kleber, und wenn ich schon dran bin, kann ich ein abgebrochenes stück farbe an der kofferraum ecke auch gleich kleben.
während ich da also draussen am leimen bin, steht plötzlich und wie aus dem nichts so ein ganz hübscher argentinier neben mir. mit seiner, wohl mit dem geo dreieck zurechtgeföhnten scheitelfrisur und dem ziemlich offensichtlich hellblauen pullöferchen fragt er mich etwas übertrieben lieb, ob ich ihn nicht überbrücken könnte ( ich nehme an er meint die batterie an seinem auto und nicht sich ) ich erkläre ihm dass ich für seine batterie etwas zu viel spannung habe ( wäre mein spanisch besser hätte ich ihm erklärt ich hätte für ihn zuviel strom in der hose ) helfe ihm aber mit unserem überbrückungskabel aus.
als ich es ihm aushändige meint er nur mit einem beinahe anzüglichen lächeln espectacular. ich widerspreche ihm und erkläre dass dies nichts spektakuläres sondern nur ein kabel sei. als er mir wenig später das spektakuläre utensil wieder zurückbringt, berührt er mich ganz sanft am arm und meint ich hätte ihm sein leben gerettet. einmal mehr wird meine meinung bestätigt, dass die argentinier einen ausgesprochenen hang zur theatralischen übertreibung haben, und bin froh zieht der schönling ohne weitere dankes hymnen ab.
nach dem ganzen krampf kann ich mich dann endlich umziehen, und in leichter bekleidung - zum glück hab ich vorhin noch die skiausrüstung angehabt - aufs bett legen. schine derweil zaubert das, schon während dem kochen köstlich duftende curry reis menue auf den tisch. während ich noch das letzte glas wein von gestern übriggebliebn geniesse, kuschelt sich ruscheli schon ins schlafgemach. sie ist beinahe ununterbrochen am niesen, ihre nase läuft, und sie klagt über einen dicken schädel. ich jammere im gegenzug ebenfalls ein bisschen - geteiltes leid ist halbes leid - über den abwasch den ich zu machen habe und verschreibe ihr für heute nacht eine tiger balm kur.
von den dämpfen des chinesischen allerwelts heilmittel zieht es uns schon bald die augen zu, und wir legen unsere lektüre beiseite und schlafen.
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