ich hab durchgeschlafen wie ein engel.. die sitze sind echt sehr konfortabel zum reisen. wieder ein stossgebet an den himmel, dass uns das schicksal zu diesem luxus-liner gebracht hat ;-). das geld ist es lange wert. wir werden verwöhnt mit einem frühstück und sitzen alsbald ganz alleine im bus. alle anderen passagiere sind schon ausgestiegen, nur wir schaffen es bis zur endstation wo auch schon ein taxi steht. schon bald ist unser gepäck in dessen kofferaum und wir fahren gegen leisingers zu. der chauffeur kennt das anwesen und weiss genau wos durchgeht.
er freut sich über ein gutes trinkgeld, wir über seine gute laune, trotz schlechten wetter. im büro der leisingers ist brigittes schwester und sie bittet uns grad, mit ihrem auto an den eingang zu fahren. machen wir doch... da sehen wir ein rinderkind, tot, aufgebläht, neben einem stall liegen. chile ;-). warum auch wegräumen.. dann aber erfeurlicheres.. brigitte kommt des weges und ein grosses hallo folgt. sie fährt uns dann auch grad zum matzmobil. keine optische täuschung, dass es schief steht.. ein plattfuss.. die suche nach mäuseschäden. das hatten sie nämlich auf dem gelände bei anderen fahrzeugen.. wir sehen, vorerst, nichts.
fredel bringt strom ins haus, ich mach den durchgang zum fahrerhaus auf und staun nicht schlecht.. lag da nicht mal ein reiseführer und ein paar karten? jetzt ist nur noch ein haufen konfetti zu sehen.. also DOCH mäuse.. die haben ganze arbeit geleistet ;-). nun hab auch ich was zu tun und trage den berg an papierfetzten ab ;-). die pelznager haben also südamerika gefressen, chile, argentinien, peru, bolivien etc.. alles weg.. nun müssen wir eben ohne angaben erkunden ;-). das matzmobil läuft aber noch, das ist kein schlechtes zeichen. luft wird in den reifen gepumpt, wärend der motor surrt. liebes matzmobil.. sieht irgendwie trostlos aus, im regen, mit plattfuss.. aber der ist bald schnee von gestern und wir fahren los, um unser gepäck beim büro vorne einzuladen.
brigitte hat alles schon "an schärmä" gepackt.. danke!! wir laden ein und gehen dann zu fuss zurück zum elternhaus.. vorbei an den emus die alle eine trommel geschluckt haben. wie fredel feststellt.. seltsame geräusche machen die reisenvögel.. wir bestaunen sie und ihr gehabe und gehen im regen weiter. läuten und hoffen, dass die hunde nicht auf uns losgehen.. nicht grad schosshunde hat es hier ;-). wir werden sehr warm und freundlich von mama und papa leissinger emfpangen und wir können unseren dank auch noch an sie richten.. was war es ein gutes gefühl, unser matzmobil in sicherheit zu wissen. gut, das mit dem mäusen kann ja überall passieren ;-).
wir erfahren wieder dies und das und verabschieden uns dann.. besser wir kommen mal wieder wenn wir nicht 3 tage reise hinter uns haben, wenn wir frisch geduscht sind ;-). dann wollen wir ihnen was zu gute tun.. genau! nun aber adieu und besten dank!! wir sinnieren noch rasch über familie und deren wichtigkeit und dann gehts los.. wieder an den knurrligen vögeln auf langen beinen vorbei. ein grünes ei liegt in der kälte.. nun gut, das kücken wird wohl nie das licht der welt erblicken. noch ein adieu bei brigitte und los geht es. die musik verwöhnt uns, wir singen, fahren beschwingt den hügel rauf.. ja, wir fahren in unserem haus!! was sind wir glücklich!!
aus unseren hochgefühlen werden wir aber abruppt gerissen!!! ein stottern, seltsame geräusche, anhalten, nachschauen.. das hört sich nicht gut an, befinde ich.. sofort stossgebet an die engel und fredel hat die lösung.. vielleicht wasser im dieseltank? entlüften und es fährt wieder.. uff.... die ersten meter sind wir auf nadeln, dann geht es aber besser und besser und wir lassen uns wieder auf fahrfreude ein. wir blödeln rum dass das matzmobil "phipst hät".. das ist unser neues wort für "hitzgä".. wir fahren zur guten alten copec.. wir brauchen wasser und einen platz zum sein. klar, wir hätten auch bei leisingers bleiben dürfen.. aber die haben schon genug um die ohren und wir wollen uns da nicht audrängen. die copec ist ja nah und da stehen wir alsbald mit vollem wassertank.
erst mal sms in die schweiz schreiben, wir sind angekommen!! dann der nächste "schock".. der schrank ist draussen.. tritte waren nicht unten. fredel weiss also was er zu tun hat ;-). aber zuerst stärken wir uns mit einem kaffe und einem empanada.. es ist kalt, uns gelüstet nach warmem im magen. dann ist mech fred dran, ich mach notizen.. kann eh nichts helfen, wie er mir versichtert.. ja, wir und das matzmobil.. warscheinlich müssen wir uns zuerst mal wieder aneinander gewöhnen ;-). sicher schätzt unser haus auch mal wieder etwas wärme (wie wir). bald ist eingeheizt und so kann auch das gefrohrene olivenöl wieder flüssig werden.. wir entsorgen dies und das und dann geh ich ans auspacken.
nun gut.. im packing-departement dürfte fredel nicht arbeiten.. ein paar schäden haben wir zu verzeichnen.. aber das wichtigeste ist noch heil und findet "nah dis nah" seinen platz in unserem haus. nun gut, das badezimmer ist noch immer lagerplatz für so mancherlei "diesunddas".. aber das kommt auch noch ;-). wir müssen es ja nicht übertreiben am ersten tag.. odä? es brennen kerzen, wir fühlen uns langsam aber sicher wieder wohler hier drin.. ist es schön, das matzmobil. jetzt gönnen wir uns eine dusche und dann ist die wohlfühl atmosphäre da.. wir sind zu hause!! bald auch online und dann klingelt es über skype.. gibts ja nicht.. die baumanns vom strand in brasilien.. wir sind vor lauter herie ganz redescheu und wirken wohl etwas verwirrt ;-).
dann ein mail von ilona und wolf.. wieder sind wir auf dieser copec bei osorno, sie etwas weiter nördlich. diesmal gibt es aber kein treffen, sie sind auf nordkurs.. wir denken an sie und schreiben noch das ein oder andere mail.. schon ist es am eindunkeln und unsere mägen rufen nach essbarem. die auswahl ist nicht überaus gross.. aber für spagetti und tomatensauce reicht es noch lange! bald drehen wir teigwaren und schauen uns wissenswertes im schweizer fernsehen an.. mich zieht aber das bett magisch in seinen bann.. es ruft mich förmlich.. ich will mich flachlegen und einfach nur schlafen.
ich folge dem inneren ruf.. fredel bleibt noch im kerzenlicht sitzen, macht den abwasch etc.. ich krieg von dem allem überhaupt nichts mit.. ich schlafe tief und fest, das um sieben uhr ;-). was ist es genial, mal wieder zu hause, im eigenen elsabett zu schlafen. die neuen federdecken tun ihres dazu um mich ins totale wohlfühl paradies zu bringen.. gut nacht!!
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als der luxuxliner mit den himmelbett ähnlichen sitzen an der endstation la union einfährt, sind nur noch wir zwei im bus. gepäck aus- und gleich ins nächstbeste taxi umladen und los gehts richtung leisingers anwesen. der taxifahrer weiss genau wo's langgeht, und rühmt die ordnung bei den deutschen....
vor dem büro angekommen werden wir sogleich von barbara, brigittes schwester mit einem auto ausgerüstet, brigitte oben an der strasse abzuholen. wieder zurück werden wir zum matzmobil geführt, und erleben zwei überraschungen. erstens ist eines der hinterräder einem schleichenden plattfuss erlegen und lässt unser heimetli etwas lahmen. die zweite überraschung ist dann etwas krasseren ausmasses. während unserer abwesenheit haben sich untermieter eingeschlichen. offensichtlich hat sich eine reisefreudige truppe ratten in unserem zwischenraum eingenistet. das die viecher hundert prozentige leseratten sein müssen haben wir sofort erkannt. unser south american handbook, quasi unsere heilige reisefibel haben sie sich reingezogen und zwar für gut. argentinien, chile, bolivien, peru und einige mehr länder wurden zu konfetti verarbeitet.
zum guten glück sind den heisshungrigen ratten nur dieser reiseführer sowie ein paar weiter bücher und das plastikkistli im zwischenraum zum opfer gefallen. man stelle sich vor, es hätte nichts zu knabern gehabt, und die felltierchen hätten sich an unseren kabeln gütlich tun müssen...... während ich also die batterieen wieder anschliesse, den motor starte und den platten reifen aufpumpe reinigt schine erstmal den zwischenraum, und sieht sich in der wohnung um. zum glück ist keine der leseratten in die fahrerkabine oder den wohnraum vorgedrungen. somit hält sich der schaden in grenzen.
unterdessen hat es - wie könnte es anders sein wenn wir irgendwo ankommen - zu regnen begonnen. unser gepäck liegt immer noch beim büro vorne. wir starten die motoren und wollen alles einladen. aber das gepäck ist nicht mehr da. brigitte und barbara haben sich schier einen bruch gehoben und unsere sachen ans trockene gebracht. als wir alles verstaut haben, gehen wir noch auf ein bsüechli bei den eltern vorbei. schliesslich sind sie die besitzer des anwesens, und wir haben ihnen den standplatz zu verdanken. wir werden herzlich empfangen, setzen uns in die gute stube, plaudern und berichten, und kriegen noch das eine oder andere info betreffend landkauf. nach einer geraumen weile zieht es uns dann aber nach hause und auf reisen.
nochmal ein herzliches dankeschön an matzmobils gastfamilie, und dann fahren wir hoch. nächster stop copec tankstelle um auszupacken, uns einzurichten und uns wieder etwas einzuleben. aber der nächste stop kommt früher als wir denken. noch nicht mal auf der hauptstrasse, verkündet der motor ein leichtes stottern. hat sich das matzmobil verkühlt? hat es sich eine ratte im dieselfilter gemütlich gemacht? aussteigen, kurz scharf nachdenken, das ganze tönt wie wenn kein oder schlechter diesel in den motor gelangt. als erste massnahme, mal den dieselfilter aufschrauben, und eventuell gebiltdetes kondenswasser rauslassen. beim nächsten motoren start funzt alles ohne stottern, und wir fahren der autobahn entgegen.
unser stammplatz bei der copec ist frei. der freundliche warme empfang der kiosco frauen - sie haben uns tatsächlich wieder erkannt - lässt stammgast gefühle aufkommen. während ich den wassertank fülle, stelle ich mit schrecken fest, dass meine reiseroutine wohl noch nicht ganz zurückgekehrt ist. habe ich doch vor der abfahrt nochmal im schrank nachgeschaut ob da keine pelztiere drin sind, und tatsächlich vergessen, die sicherungs tritte runterzuklappen. das resultat: ein ausgehängter ausziehschrank und die schubladen draussen. bevor ich mich daran mache das ganze wieder einzuhängen, genehmigen wir uns sicherheitshalber erstmal einen cortado und eine empanada.
während ich am mechen bin, ist schine zum nichtstun verdammt. was sie aber nicht davon abhält mich alle paar minuten wieder und wieder zu fragen ob sie nicht nun doch vielleicht den ganzen schrank ausräumen soll. nach dem dritten mal versuche ich dann das ganze bildlich verständlich zu machen, dass nicht das gewicht des schrankes das problem ist sondern die zwei stopper an der laufschine. die richtige schine ist dann froh, als das ganze gebilde wieder eingehängt ist, und sie nun ans werk kann. nun tauschen wir die rollen. ich werde in die game boy verbannung geschickt, während meine frau die ersten paar säcke aus- und die sachen sächeli wieder irgendwo einräumt.
so vergeht unser erster tag im nu. als der tisch dann zugänglich wird, fülle ich schines pink link ( das ist der name ihres kleinen shuffle ipods ) und versuche das eine oder andere update runterzuladen. ruscheli zaubert in dieser zeit ein köstliches tomaten spaghetti znacht auf den tisch. ich untermale das ganze mit einer sendung von sf drs und darf dann nach dem essen auch den ersten abwasch tätigen. schine legt sich schon mal ein wenig hin, und entschläft sofort oder noch augenblicklicher unter der neuen feder decke im orangen satin überzug. ich bin noch ein wenig mit musik ordnen beschäftigt, und lege mich dann gegen acht ebenfalls ins bett wo mich die müdigkeit im selben augenblick übermannt......
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