das gibts ja nicht.. wir fahren eine ganze nacht bus, fast 1000 km und kriegen am morgen noch kaffe und guezli, das alles für 20 chf.. wow!! es waren 4 busangestellte um unser wohl besorgt und die reise war echt konfortabel. normale klasse, aber sogar hier sitzt man mit mehr platz als zb. im flieger.
wir steigen also aus, schultern unsere rucksäcke und steigen ins taxi. durch den morgenverkehr gehts zum nächsten busbahnhof. das ist uns die gut 10 chf wert. es geht schlag auf schlag. schon sitzten wir im bus nach colina, der auch grad losrollt und uns am rondell vor colina rauslässt. die letzten meter machen wir zu fuss. das erste mal sind wir im puren winter hier. die fehlenden blätter an den bäumen und büschen geben uns noch mehr einblicke in die chile-wohn-welt.. ja, das sind einfach chaoten, ein reisen puff im garten, dreck, lumpige hütten ;-). aber das wissen wir ja schon. trotzdem ist es mal wieder schön, auf dem fundo anzukommen.
nun gut, das letzte stück ist nur noch schlamm und dreck, unsere sommerschuhe tragen tonnen last. dafür lichtet sich der morgennebel, der bodenfrost wird langsam von der sonne gefressen. wir sind da, alles ruhig, ich erspäh schon gwunderfutz und don alfredo, auf der kalten weide. klar, gwunderfutz hat die nase zuvorderst ;-). sie werden gestreichelt. don alfredo braucht einen moment, aber fützchen ist am geniessen ;-). weiter gehts, wir stellen mal die rucksäcke vor dem globular ab und gehen auf rundgang.. es kommen die hunde gerannt und sie zeigen ihre freude mit weddeln und raufspringen. super, noch dreckiger ;-). sie sehen gut aus, die wauwaus..
ich verschwind in den stall, keine katze.. dann geht ein grosses gekläffe los, es kommt aber aus kleinen hunden ;-). da stehen so zwei müsterli in schwarz weiss, kaum so gross wie eine katze ;-). wir grinsen und dann kommt auch schon juan carlos aus dem haus. verschlafen sieht er aus, meint: sehr früh.. stimmt ;-). ist schon fast neun ;-). aber es ist eisig kalt und frostig.. ein hallo und dann passierts.. dä moudi kommt zu laufen, auf mich zu, mein herz macht sprünge!! meine absolute lieblinskatze!! ich bin hin und weg.. auch eine andere kommt noch, eine kleinere, wohl eine tochter von ihm, denke es ist furz und das wird sich auch noch bestätigen ;-).
was schwebe ich im siebten katzenhimmel.. dä moudi macht es sich auf meinen beinen gemütlich (noch mehr dreck ;-) und die kleine springt auf meinen buckel.. ich kraule und lass freudentränen runterkullern.. dä moudi!!!!! was sonst noch um mich geschieht weiss ich nicht, bin voll in der katzenwelt.. j-c meinte, es hätte 2-3 katzen.. aha.. 2 sind schon mal da und ich hoffe ganz fest, die dritte gibts auch und es ist die tusse. jetzt geniess ich aber zuerst mal dä moudi.. ist er ein stolzer, schöner katzenmann.. gut, er sieht mit dem langen winterfell, dass auch mal etwas rastamässig daherkommt, schon nicht für jedermann schön aus.. fredel meint: strubä hund..
ja, weitere kämpfe haben ihre narben und risse hinterlassen. auch aktuell blutet die nase und das ohr ist um ein paar neue risse reicher. dä moudi.. der alte kämpfer.. er sieht aus wie ein greis ;-). ich bin voller glück. männchen!! auch er scheint das wiedersehen zu geniessen. auch hier, er scheint gut genährt zu sein (für hiesige verhältnisse). ich bin dankbar! die mizzen trotten mir hinterher zum globular, wo fredel in der zwischenzeit alles eingerichtet hat und das bett angezogen hat etc.. wahr wohl eine gute weile in der katzenwelt und bin es noch immer. im haus ist es bitter kalt, wir richten uns draussen an der wärmenden sonne ein und geniessen das frühlingsfeeling. die katzen werden verwöhnt. es kommen die kids und adriana zum hallo sagen.
adriana erzählt, die kleinen katzen konnten sie alle verschenken und die mama sei hier, irgendwo.. ich wage es kaum zu hoffen.. die gute alte tussige tusse?!? die supermama und die weltbeste jägerin. gemäss j-c, der jetzt auch weiss, dass die tusse hier ist, hat sie eine riesen ratte gebracht, erst grad eben.. auch meint adriana, die katzen seien ja so böse, die kratzen!! nun gut, alsbald liegt furz auf meinen beinen, moudi neben mir.. was machen die mit den tieren, dass die friedlichen teile kratzen? adriana hat mir sogar eine narbe gezeigt an ihrer hand ;-). wir witzeln in der folge etwas rum, wenn sich die katzen an uns schmiegen und einen auf kuschel-lieblich-kätzchen machen (und meiner meinung nach auch sind)..
die familie j-c zieht ab und wir haben das fundo für uns.. fredel ist am lesen, ich im liegestuhl, mit katze auf den beinen, moudi ist im hängerstuhl ;-). ein friedlicher tag geht an.. fredel geht mal noch auf den gebetshügel und sieht die wachsende überbauung auf dem gelände weiter hinten. mein mann tauscht mit mir luftherzen aufs von hübel oben. ich bin weiter in der katzenwelt. ab und an geh ich auf tussen-suchgang, noch erfolglos. ach, bin ich glücklich, dä moudi!! schau ihn versonnen an und die worte von adriana und j-c, unabhängig voneinander, kommen mir in den sinn: dä moudi sei jeden tag auf rundgang zum matzmobilplatz gegangen und habe gejammert, wohl auf mich gewartet.. schöne vorstellung. ich bin aber schon sooo glücklich, dass mich das tier erkennt!
langsam kommt etwas wind auf und es wird kühler.. fredel geht rein, ich nochmal auf katzentour.. und als ich beim alten haus vorne schnalze, springt mir die tusse schon entgegen, schwanz in die höhe, und lässt sich verschmusen.. so anhänglich kenn ich sie gar nicht! ist sie schön, wie immer!! eine gewalts katze.. vor der hab ich echt respekt.. die zieht ihr ding durch ;-). so leben also meine beiden lieblingskatzen noch, eine tochter der beiden und all die anderen kinder (so an die 8) wurden verschenkt.. genial.. weiteres glücksgefühl mit freudetränen effekt ;-).
klar, ich bleib noch etwas draussen, kalt hin oder her ;-). ich verfüttere den drei tigern ein paar chnäbis und so ganz harmonisch will die fresserei nicht von statten gehen ;-). die tusse ist eben tusse und wenn zwei weiber und ein mann ;-). dem mann ist das alles egal, der schnüffelt an beiden frauen füddli ;-). ob schwester oder tochter, der geht sicher über alles ;-). ich schau einfach nur zu, dä moudi kommt noch eine weile auf meine beine, wir sitzen an ein globular gelehnt da, ich und drei katzen. was geht es mir gut. kann ich mich lösen? irgendwann schon. aber auch von drinnen muss ich ab und an rausschauen, die drei tiere im quincho auf der bar, an den letzten sonnenstrahlen, am wohl wärmsten ort. ein bild für götter, find ich zumindest ;-).
erstes mal kochen im globular. 2 grosse pfannen auf dem kleinen kochfeld, das geht, aber nur mit voller konzentration ;-). ich koch uns gemüse spagetti und die sind guuuuut. fredel steuert einen dick und doof film bei.. so sitzen wir in der kälte und schauen den ersten teil des legendären streifens. das erste mal seh ich laurel und hardy in englisch.. vermiss also doofs piipsstimme ;-). aber lustig ist es noch lange. den zweiten teil des films heben wir uns fürs bett auf. ich bring noch resten rahm und teigwaren raus, die katzen danken es mir und dann schlüpf ich zu fredel ins bett. über die eine decke haben wir noch alles auffindbare gelegt.. ;-). das wird eine kalte nacht..
die längste nacht im jahr, die erste nacht in einem globular.. hoffentlich folgen noch viiiiele. und hoffentlich etwas wärmere ;-). ich schlottere und entzieh fredel seine wärme ;-). dann aber gut nacht, wir schlafen alsbald tief und fest.. ich bin im siebten katzenhimmel und im globulartraum.
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wer hätte das gedacht. der bus war nicht mal zur hälfte gefüllt. wir konnten uns in der nacht je eine eigene sitzreihe für uns zurechtmachen, und zwischndurch sogar ein runde schlafen. 25 kilometer vor santiago wird -nes- cafe und galletas güetzi serviert, und kaum ist das letzte krümel verdrückt und der letzte schluck hinter die binde gekippt, fahren wir auch schon auf dem nigelnagel neuen busbahnhof ein.
ab hier gehts dann erst richtig los. wie weiter. rucksack schultern tagesrucksack drauf gehieft, und erst mal neben allen taxi anbietern - welche sich wie geier auf einen stürzen - vorbei erstmal aus dem gelände raus. hier stehen ebenfalls ein paar taxen, und wir erkundigen uns nach dem ungefähren preis zum la paz busbahnhof, von wo wir dann mit einem weiteren bus nach colina chauffiert werden. für zehn stutz fährt uns der schweigsame taxichaufeur durch den dichten morgenverkehr dorthin, und kaum ausgestiegen sitzen wir auch schon im express bus nach colina raus. der fahrpreis hat 50 peso aufgeschlagen.
santiago ist unter einer dicken nebelschicht versteckt. aus der stadt raus lichtet sich die graue wand ein bisschen, und kurz vor colina sehen wir sogar stellenweise blauen himmel. vom rondell wo wir ausgeladen werden, schultern wir wieder unser gepäck, und wandern richtung fundo. die strecke zieht sich, wenigstens wird uns warm dabei. mit zungenschnalzen und bangem herzen (beides hauptsächlich ruscheli) kommen wir an. als erstes kommen natürlich die hunde angerannt. wenn ihnen der schwanz auf dem rücken angewachsen gewesen wäre, hätten sie abgehoben wie ein helikopter so heftig haben sie gewedelt.
irgendwoher kam dann auch die erse katze angerannt. schine fällt ein erster stein vom herzen. im verlaufe des tages folgt dann der eine und andere auch noch. auf dem fundo ist noch alles ruhig. wir schauen uns mal bei juan carlos haus um. idefix beginnt zu kläffen die anderen hunde stimmen mit ein, und dann steht juaco mit etwas verschlafenem blick vor der türe. so früh schon meint er nur, es ist etwa halb neun. er übergibt uns die schlüssel, wir plaudern ein wenig, und dann richten wir uns erstmal ein. im grossen verbudelten gas tank ist immer noch ein wenig restgas drin. so bringe ich es fertig, dass wir im grünen gästezimmer sogar warm wasser haben. auch die bodenheizung des badezimmers wird sofort angestellt. so kühl es im sommer sein mag, so kalt kann es sein, wenn sich die kälte im winter mal eingeschlichen hat.
schine ist vom augenblick an, als das erste büsi auftaucht, verschollen. ich richte also alles ein, und dann legen wir uns, so zum einstimmen auf die sommerferien draussen an die sonne. es ist nicht mehr sehr warm, und sobald der wind noch ein bisschen mithilft, wird es sogar ziemlich frisch. und wir sind schon total auf sommer eingestellt. also nichts mit warmen socken flies und daunenjacken. schine macht zwar einen auf total abgehärtet, und bleibt eine ewigkeit draussen. ich geh irgendwann mal rein, setze mich an eines der fenster wo die letzten sonnenstrahlen reinscheinen und lese.
wir lassen den tag an uns vorbeiziehen, und leben uns ein. bald ist znacht zeit, und schine schnetzelt das gemüse welches wir noch von zuhause mitgenommen haben in die pfanne, und zaubert uns spagutz mit einer herrlichen gemüse sauce. dazu schauen wir uns den ersten teil von dick und doof bei der fremdenlegion an. für den zweiten teil wird dann der fernseher ins bett gezügelt. hier, unter allen auffindbaren decken sowie einem überaus expeditionstauglichen, wärmereflektierenden schlafsack der vor steinzeit ära führen wir uns also den rest der komödie zu gemüte.
dank der kälte kuscheln wir mal wieder so richtig aneinander und versuchen uns warm zu geben. wir sind gespannt wie wir die erste nacht in einem globular schlafen werden.
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