guten morgen sonnenschein. ein blick nach draussen verspricht einen schnönen tag, wettertechnisch zumindest. auch in meinem inneren versuch ich in einklang zu kommen und geh in die bauchhöhle, lass den tag in frieden angehen. eines ist klar. noch immer arbeitet es in mir und das ist gut so. mich dünkt ich kann 2 schutzengel sehen, neben mir sind sie, helfen mir. danke!
irgenwann wird fredel neben mir auch wach, oder zumindest halb. über zeichensprache erfahr ich, dass auch er nicht grad gut geschlafen hat. wir liegen noch eine geraume weile im warmen bett und dann geht es los. fredel braut kaffe, ich tu meine übungen machen. als wir dann an unseren tassen schlürfen passierts, wieder ein knall. fredel lacht und meint: sicher eine halterung vom wassertank. gab es nicht mal so ein märchen, wo einem prinzen, oder so was, die bänder zersprungen sind? kommt mir grad in den sinn, aber meine erinnerung an die zeiten der märchen ist nicht grad stark ;-).
wie auch immer, es war nicht ein band des wassertankes oder eines prinzen, als wir die tür aufmachen liegt ein teil einer hinteren feder am boden. hm.. einfach so in zwei teile gebrochen. ein erster blick unter das matzmobil: wir können so wohl noch weiterfahren, aber eine neue feder und vielleicht auch stossdämpfer? wir lassen das mal einwirken und uns nicht vom plan abhalten, heute tagesberichte zu schreiben und nicht zu fahren. obschon mir der gedanke vom skifahren schon präsent ist. aber wir haben den winter ja noch vor uns. auch wenn wir von der schweiz zurück kommen, können wir noch auf die latten.
jetzt ist mal ruhe angesagt, nicht rastlos in der weltgeschichte rumkurfen. die compis werden gestartet und ich zeichne unsere route in die südamerikakarte ein. rudimentär, würde freddy sagen. ja, ein paar neue linien hat es gegeben, ein paar eindrücke auch. also ans verarbeiten. für mich ist es eh eine intensive zeit, also umso besser, alles nochmal zu erleben und darnieder zu schreiben. hab mir ja gestern schon gedanken gemacht, dass ich nun wieder mal super-fröhlich sein sollte. hab sogar gedacht, dass es ja menschen gibt, die die homepage einträge alle lesen und die denken sich, dass ich langsam mal wieder sorgenlos schreiben soll. aber der gedanke wurde schnell von meinem inneren verworfen. kampf vom verstand gegen das gefühl.. der verstand steht hinten an ;-). ich werd also weiterhin alles ausleben, was abgeht und ich weiss es ist gut so. sicher nicht umbedingt nachvollziehbar für andere. aber die zeilen schreib ich ja für mich, das ist mein leben und das leb ich so, wie ich möchte.
ja, der gute alte verstand gibt alles um mich zum verdrängen, ablenken zu bringen. alles wieder gut "versorgä" und weiter mit mir rumtragen. klar, das kann auch ab und an gut sein, aber jetzt ist die zeit, wieder mal einen happen gewicht von meinem rucksack, den ich zu tragen hab (wie jeder mensch), über bord zu werfen. und aus diesem zweck lass ich mich ein, auf die tiefe. die session gestern hab mir gut getan und mich bestärkt, meinen weg zu gehen. bin froh kann fredel das so nehmen. so, nun aber fertig eso-spritituelles geschreibe ;-). ich switche jetzt zurück, auf den fünften.. da waren wir noch in ushuaia.. das war der tag, an dem unsere pläne über den haufen geworfen wurden ;-). ein intensiver tag.
unterdessen bin ich beim siebten, ein apfel ist zermantscht durch meine zähne im bauch und wird verdaut. die doggy-dame hat ein paar leckerein von fredel gekriegt, die wolken haben am himmel überhand genommen. nicht zur freude der batterien. aber ich nütz die zeit bis 24 volt noch ;-). also zurück. der siebte ist geschrieben, vorkehrungen fürs backen getroffen. was soll ich nun, noch einen tag schreiben? backen? hm.. schreiben bis fredel aufhört damit, stromtechnisch.. genau. also zurück zum achten. den mag ich aber nicht mehr vollenden, höhr zu was fredel geschrieben hat und dann mach ich mich an die muffins.
der teig ist guuut, ich degustiere mit fleiss ;-). fredel macht noch die schoggi-stückli und dann kann alles in den ofen. mein mann geht in die natur raus, ich schieb ladung an ladung in den ofen. wiederum ist die form nicht sehr schön und mich dünken die muffins etwas süss. vielelicht liegt es an der soyamilch? egal, ich weiss was fredel sagen wird: kann nicht zu süss sein. als das letzte blech aus dem ofen kommt, ist mein mann zurück und schaut sich mal das feder-problem an. ich geb ihm einen bitzen gebäck zum probieren und was sagt er wohl? ;-). genau. kann nicht zu süss sein.
nun geh ich in die natur, will eigentlich nochmal zu meinem seinsessel und etwas in mich gehen. es kommt aber anders. die doggy-dame begleitet mich und treibt mich immer weiter, sie zeigt mir an, dass ich noch weiter gehen soll, also folg ich ihr. durch schnee, sand, über baumstrünke und steine. schöner see. mir tuts gut etwas bewegung. soll ich jetzt umkehren? nein, die hundefrau schaut zurück und geht weiter.. also gut, dann eben. so schnell wie sie gekommen ist, ist sie auch wieder verschwunden. spurlos! seltsam.. nun gut, jetzt bin ich da, irgenwo am ufer des sees und schau um mich und dann seh ich ihn, den riesen baum. der stamm so dick wie ein haus, die äste gehen bis zum himmel, die wurzeln wohl bis ins erdinnere, bis in die mitte der welt.. ich schau den riesen an und staune und bin in seinen bann gezogen.
dahin wollte mich der doggy also bringen. danke! einmal mehr glaub ich, dass engel auch in tierform erscheinen können. sanft berühr ich den stamm des baumes, frag ihn, ob ich hier meine übungen machen kann, etwas verweilen. ich glaub ich darf. so mach ich die qigong übungen mit blick aufs wasser, windböhen kühlen mein gesicht aus, ist irgenwie schön, die kühle, und doch verweil ich im warmen inneren. die abläufe mach ich heute sehr, sehr langsam und das tut gut. nun möcht ich mich erden und mich dünkt der ideale platz dafür ist grad am stamm des hölzernen riesen.
mein rücken ist an den dicken stamm gelegt, ich visualisiere meine wurzeln, vom herz runter, bis in die erde, bis ins erdinnere, wieder rauf, durch mich durch, oben raus bis ins helle licht rauf, wieder runter bis zu meinem herzen. der baum scheint mir zu helfen.. ich steh noch eine weile da und mich dünkt, ich spühr bewegung aus dem stamm kommen. kann ich wirklich den baum spühren?!? bild ich mir das ein? vielleicht, schön ist es auf jeden fall. weiter steh ich da und es kullern mir warme, fette tränen über das kalte gesicht. es löst sich wieder was.. ich lass es fliessen. heut würd ich es eifnach dem schmerz zuteilen.. das gefühl in mir.. ich lass es raus und es zieht mich plötzlich zum wasser.
ich reinige mein gesicht, wasch die tränen ab, meine handgelenke werden gespühlt, wasser reinigt, kaltes wasser , klares bergseewasser, tut mir das gut. der wind kühlt gesicht und hände noch mehr aus und mich dünkt das genau das richtige für diesen moment. ich steh noch eine weile da, schau in die welt raus und bedank mich dann nochmal beim baum und beim hund (der mich dahin gelotst hat). ein paar schritte weiter schrei ich alles raus, aber nur verhalten kommt es aus meinem innern. ist gar nicht so einfach, sollte man mal versuchen. ist befreiend, aber eben, gar nicht so einfach, so richtig aus der tiefe alles rauszuschreien. ich geh dem strand entlang zurück und probiers nochmal.. wieder nicht aus voller kehle, aber gut tut es auch so.
eine schöne abendstimmung legt sich über den bitzen welt und ich setzt meine füsse in den schnee und geniess den weg zurück zum matzmobil. etwas müll aufsammeln hat noch niemandem geschadet, drum trag ich eine petflasche bis nach hause um sie in den müll zu werfen. mir hat der ausflug in die natur wiederum sehr gut getan und ich erzähl fredel dies und das und mach dann meine notizen. fredel ist am lesen, hat schon vorberietungen für resten-trinken bereitgelegt. etwas resten zitronen, resten zucker, resten zitronensaft, resten rohrzuckerschnaps.. ja, warum nicht, ein kleiner caipi, zur feier des tages.
bald stossen wir an auf eine reise in die schweiz, auf die liebe, die immer wieder eine chance kriegen kann. zum znacht schauen wir uns die raubkopie von einem trickfilm an (knetmännchen).. die cd haben wir in colina auf dem markt gekauft, aber eben, qualität ist lausig.. lustig ist der film aber noch lange, und etwas spanisch lernen tut man so auch, odä? dazu gibt es resten von gestern, also gebratene spagetti mit bolonaise. auch resten käste drüber. wir wollen wieder mal alle unsere vorräte aufessen und tun es eben auch.
heut hab ich den krampf des abwaschens.. danach legen wir uns ins bett, lesen, sind, und werden langsam müde. mit sofort einschlafen ist dann aber doch nichts, wir wechseln noch die seite, neu: kopf gegen strasse rauf.. ist besser. so ganz im lot stehen wir nämlich nicht.. ich lieg noch etwas da und spühr meinen atem und schlaf irgenwann auch ein.
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wir versuchen beide die nestwärme so lange wie möglich unter der decke zu halten. aber irgendwann beginnt schine neben mir an zu rumpfen und zu beugen und mir wirds zu unruhig. ich steh auf, heize eine runde und koche kaffe.
mit der aufgehenden sonne in der guten stube, der langsam einziehenden gemütlichen wärme von der alde, sitzen wir beim trostlosen zmörgelen. trostlos, weil weder madeleine noch brownie noch muffin zum krümeln im hause sind. aber das soll sich heute noch ändern. wie wir da so in aller gemütlichkeit am käfelen sind, passierts plötzlich: ein lautes pling. ein knallendes geräusch das genau so tönt, wie wenn etwas gespanntes plötzlich zerreisst. mein erster beruhigender gedanke: das muss eine der blechband aufhängungen des wassertanks gewesen sein. als ich aber zur tür rausschaue, traue ich meinen augen kaum.
da liegt doch die oberste windung einer unserer spiralfedern. einfach so im stehen hats pling gemacht, und das teil ist zu brüche gegangen..... wir schauen beide unters matzmobil, können aber kaum erkennen, wo die windung abesprungen ist. auch ist schwer zu glauben, das das teil bricht und dann via wassertank - die aussenwand hat eine rechte beule - einfach unter dem matzmobil hervorspickt......der rest der feder liegt, wie wenn nie was gewesen wär sauber an der auflage. dubiosi, dubiosi. ich stelle mir vor was wär, wenn das malheur während der fahrt passiert wäre.....
ich wär unters fahrzeug gekrochen, hätte alle, aber alle schrauben kontrolliert, jedes bewegliche teil angeschaut, aber nichts gefunden. man sieht es wirklich kaum, und wenn nicht das abgebrochene stück neben dem eingang gelegen wär, hätte ich nie rausgefunden was der knall den nun wirklich bedeutete. und schine wäre sicher total ruhig weitergefahren, wenns so knallt, und man sähe nichts..... nun gut wir wissen was es ist, und sind uns einig, dass wir glück haben, nicht gerade auf der carretera austral zu sein, und dass wir die offraod ausflüge in der nächsten zeit wohl nicht ausdehnen werden.
auf diesen schreck schreiben wir erst mal tagesberichte. feder wechseln können wir im moment eh grad nicht, und ich habe beruhigender weise gesehen, dass die mittelachse zwei teile hat. die eine feder wo die hauptachse draufliegt ist noch ganz, und die defekte dämpft die querachse. wir lassen also die sonne in unsere stube und unsere herzen, und tippen die erlebnisse der endlosen letzten fahr kilometer darnieder. im verlaufe des morgens beende ich meine berichte, und auch schine macht pause.
zusammen bereiten wir die doppelte massse für muffins vor. die brotlosen, nichts zwischen den zähnen frühstücke sind vorüber. heute wird unser coleman backofen drei mal mit muffins gefüllt. nach schokolade hacken und meiner bäckersfrau zuschauen werde ich aus der backstube geschmissen. ich dürfe also schon ein wenig spatzieren gehen wenn ich gerne möchte. also zieh ich jacke und schuhe an und geh mal auf wanderschaft. als ich von meinem kleinen strand spaziergang zurückkehre - der sandstrand war übrigens weiss wie schnee, tönte wie schnee, glitzerte wie schnee, knirschte wie schnee, ich glaube es war wirklich schnee - kann ich die muffins schon von weitem riechen.
in der fahrerkabine sitzend, das matzmobil handbuch auf den knieen um die feder problematik - oder deren auswechsel problematik - etwas genauer unter die lupe zu nehemen, werde ich als vorkoster für die mufins auserkoren. schine meint zu süss, ich meine dann ess ich halt alle selber.... meine frau geht nun auf wanderschaft, und ich bleibe zuhause, lasse den geruch des gbäcks auf mich wirken, und versuche mich an einem asymetrischen sudoku, was das auch immer heissen mag, aber schwer zu lösen ists.
nach eineinhalb ewigkeiten kommt dann auch schine wieder nach hause. sie hat eine riesen geschichte zu erzählen, und ich erfreue mich an ihren ausführungen. mit lesen, sudoku lösen resten caipi mixen, wobei immer noch ein resten caipi zurückbleibt - die flaschge war noch zu zwei dritteln voll-, vergeht die zeit. und wenn die zeit vergeht, kommt der hunger. und wenn der hunger kommt, muss man kochen. und wenns ums resten kochen geht, bin ich der mann. und wenn ich der mann in der küche bin gibts bald mal was zu essen. resten bolognese spagutz, leicht angebraten, gut mit käse zugedeckt, einfach köstlich.
schine wäscht ab, ich schau zu, und dann liegen wir, heute versuchsweise verkehrt rum im bett. beide versuchen wir zu schlafen, wälzen uns aber nur hin und her. auch eine krümel muffin attacke meinerseits bringt nicht viel mehr müdigkeit. so liegen wir im bett und warten auf den schlaf.....
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