war das eine schöne nacht.. mal wieder die totale ruhe, kein wind, kein geräusch, vielleicht mal ein vogel, ein chnarzen des matzmobiles, sonst nur stille.. das schätz ich sehr! so gut geschlafen hab ich nicht, aber das lag an meinem schmerzenden rücken. ja hei, man wird nicht jünger ;-). wenn ich also wach war, hab ich einfach der stille gelauscht und mich daran erfreut.
ich kuschele mich an fredel, er sich an mich, und so mögen wir noch eine weile gar nicht aufstehen. zu schön ist die nestwärme. irgenwann überwinden wir uns aber. ich mach die übungen etwas eingeschränkt wegen dem rücken, aber ausbleiben lassen will ich sie auch nicht. fredel hat kaffe gebraut und wärmt auch den soniky, das plfänzli braucht eben zuneigung nach einer kalten nacht ;-). bald kann es losgehen und ich hab schon das wendemanöver im kopf, aber eben nicht mitgeteilt. fredel wirbelt was mit den händen rum und ich hab nur ein fragezeichen über dem kopf.. nun gut, irgenwie wende ich dann doch und fredel befreit die frontscheibe noch vom eis. jetzt kann es wirklich losgehen.
ein flaum von schnee liegt auf der strasse, darunter eis. bin grad froh, sind wir mehr oder weniger alleine auf der strasse. wir fahren gegen eine düstere wand zu, das wetter wird nicht besser, sinnieren wir. kurzzeitig tauchen wir zwar noch in eine schöne winterlanschaft mit sonne und allem ein, aber dann gehts wieder zur dunklen wand zu und sie verschluckt uns ;-). wir fahren auf gepresstem schnee, spiegelglatt. ich nehm es sehr gemütlich.. es geht durch ein dorf, jeder ist im schneggentempo unterwegs, kein wunder bei der eisbahn.
wieder in den einsamen weiten ist fahrerwechsel angesagt und ich bitte fredel auch sehr gemächlich zu fahren. das macht er auch. danke. vorhin war mir das matzmobil sogar mit der motorenbremse gerutscht.. ist also echt nicht zu kontrollieren. das wetter ist nun in den wechsel-modus verfallen. mal sonnenstrahlen, dann wieder schneesturm.. langweilig wird es in dem belang echt nicht. irgendwie hätten wir nicht gedacht, dass wir noch durch solche winterlandschaften fahren würden.. aber klar, wir sind wieder an den anden, es ist winter. mir tun die eingeschneiten rinderkinder und rössli und schafe leid. ihr fell ist weiss, ihr fressen unter dem weiss.. fredel meint, die sind sich das gewohnt. ja, mag wohl stimmen, aber gefallen tut ihnen das sicher nicht! auch fredels vergleich, dass ich auch gerne glace esse, zieht nicht ;-).
um uns sind also hügel und berge, die perfekte winterlandschaft, sogar mal ein paar nadelbäume. an einer anhöhe sind 2 lastwagen steckengeblieben, die polizei ist vor ort und steht auf dem korridor, der noch offen ist.. ich geh nicht ganz vom gas, will den schwung nützen, die beamten müssen also weg ;-). immer grösser schneemassen liegen um uns rum, ist das schön. gut, zum fahren ist es nicht so einfach, aber die winterwelt entschädigt. es geht etwas runter und ein grosses rondell wird unter der schneedecke von mir nicht als solches erkannt und ich fahr so locker in die gegenfahrbahn ein ;-). zum glück ist niemand gekommen..
fredel grinst und weist mich darauf hin, was ich grad gemacht hab. das hat ihn wohl auch davon abgehalten, zu realisieren, dass wir da abbiegen hätten sollen. wir fahren also gegen esquel zu und an einer polizeikontrolle ernten wir ein grinsen des beamten. wir wollen nach bariloche? nun gut, da sind wir hier falsch. platz zum wenden hat es gut, also zurück zum rondell, dass ich diesmal auch als solches, kreisförmig, befahre ;-). es geht bald wieder bergan, bis auf über 1000 müm. da oben ist der winter voll und ganz präsent. fahrerwechsel und fredel übernimmt die runterfahrt.
vor uns stinkt ein alter wagen und dessen fahrer scheint mir etwas supekt.. seine wellenlinien, die er in den schnee zieht, machen wir etwas angst.. ist der besoffen? ich bitte frede, genug abstand zu nehmen. irgendwann ist dann genug platz zum überholen und just in dem moment, wo fredel ansetzt an ihm vorbei zu ziehen, will der auch grad auf die überholspur. fredel hupt sofort, worauf der andere wagen fast ins tobel runterfährt.. ja, der war echt nicht ganz sauber. zum glück ist er langsam unterwegs. zur belohnung für gutes reagieren gibts die 3 gumibärli, die wir uns pro tag gönnen.
in den nächsten bergen und hügeln haben sie mit fleiss bäume geplfanzt, kleine tännli säumen die flanken, sieht doch nett aus. sehen tun wir aber bald nicht mehr viel, leintuchgrosse schneeflocken fliegen uns entgegen.. wow.. ja, wenn es so weiterschneit, dann wird es ein guter winter ;-). die strasse führt uns in tiefere lagen und da wechselt dann die konsistenz des niederschlages.. rägärägätröpfli.. es ist schon wieder fast dunkel, wir suchen nach einem platz für die nacht und finden den an einem bach. semigemütlich, aber für eine nacht ok. grosse ansprüche haben wir nicht. einzig wissen wir, dass wir bald mal eine pause brauchen. vielleicht morgen in el bolson, dem sympatischen hippykaff, auf einen camping? wir werden sehen.
wir sinnieren, dass wir nicht immer fahren könnten. gibt auch reisende mit etwas weniger zeit, die sind fast gezwungen, viel zu fahren.. unseres wär das nicht.. lieber weniger sehen. aber wir sind getrieben von der vorfreude auf die schweiz, da ist uns kein weg zu weit ;-). ich übernehm das kochen, mach eine lasagne, steh in der küche, lass meinen gefühlen freien lauf. fühl mich irgendwie traurig und lass mich darauf ein, wennschon ich nicht weiss, woher die trauer genau rührt. egal auch, was raus muss, soll raus. fredel derweil löst ein sudoku und schlägt das natel im schach, oder das natel ihn?
beim znacht essen, hat fredel einen emozionalem moment.. hab ja fredel gestern aus einem buch vorgelesen und da geht es eben um emozionen oder gefühle. ich lass ihn also, wie empfohlen wird, in ruhe. bei ihm sind so momente ja kurz und bald sind wir wieder am plaudern. ob ich mal frau über meine emozionen werde? hm.. das sei dahin gestellt, aber das buch hat mir echt geholfen etwas mehr über mich zu verstehen, übers verhalten der menschen. fredel schlüpft schon ins bett, geniesst wohl mal wieder das ganze schlafgemach für sich alleine und ich, ich starte die vaio dame. mit dem tagesberichte schreiben sind wir ja gut im hintertreffen. also wengistens mal die fotos auswählen der letzten tage.
es regnet, mein rücken quält mich immer noch ein wenig, ich will auch ins bett. aber nicht ohne meine bettflasche. wärme wirkt wunder, und tigerbalm dazu und meine selbstheilkräfte, das sollte reichen. fredel schläft schon tief und fest.
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kuscheleffekt, kaffe kochen, heizung in gang bringen, motor vorwärmen, alles muss man selber machen. als meine frau aufsteht, ist beinahe schon schon alles fahrbereit. schliesslich gehts heute wieder weiter, dem seen gebiet entgegen.
als sich schine hinters steuer setzt, hat sie bereits ein wendemanöver im kopf. dummerweise korrespondiet mein einweisunges gewinke nicht ganz mit ihrem wende vorhaben. mit dieser fehlaktion wird einmal mehr unsere feinstoffliche seelenverwandtschft angezweifelt. ich führe das missverständniss eher auf kommunikations schwäche zurück.... was und wie auch immer, wir finden den weg zurück auf die strasse trotzdem. auf dem asphalt begrüsst uns erstmal ein schäumchen reif. wie mti puderzucker bestreut sieht die landschaft aus. der liebliche puderzucker schlägt aber alsbald in schnee um. dieser wiederum, vom strassen hobel bearbeitet, wechselt unmittelbar in eine eisbahn. gemütliches, vorsichtiges fahren ist angesagt.
die weisse pracht macht die ansonsten recht eintönige landschaft irgendwie abwechslungs reicher. das wetter steht dem in nichts nach. von beinahe strahlend blauem himmel zu zeltplachen grossen schneeflocken wird uns heute alles geboten. den strassen und wetter verhältnissen entsprechend zeigt sich dann auch das bild am strassenrand. wir fahren an quer liegenden lastwagen vorbei, sehen unzählige spuren die in den strassengraben und wieder auf die strasse zurück führen. offensichtlich haben noch nicht alle die winterreifen aufgezogen, wenn sie denn üebrhaupt andere reifen für diese jahreszeit haben. trotz vorsichtiger fahrweise und wechselhaften verhältnissen machen wir heute mal so richtig strecke.
ein kleiner schwenker an den stadtrand von esquel schreiben wir ebenfalls der verschneiten strasse zu. einige kilometer vor der statd ist nämlich ein grosses rondel. schine fährt eiskalt in die gegenrichtung, contra mano in die einspurstrecke und dann richtung esquel. ich schaue natürlich mal wieder nicht auf die strassenkarte, und erst am stadt eingang werden wir vom polizisten aufgeklärt. wir werden angehalten. ein erstes lächeln entlocke ich dem beamten, als ich ihm auf die frage woher wir kommen, mit schweiz antworte. als wir dann noch breitwillig verkünden, dass wir auf dem weg nach bariloche seien, fragt er, ob wir nun ein paar tage in esquel ferien machen. nein nur transit ist unsere antwort, und mit einem noch breiteren lächeln weist er uns darauf hin, dass die strasse nach bariloche vorne beim rondel abbiegt....
also wenden und diesmal richtig in das rondel einfahren. weiter gehts mit 15- 20 km/h. nicht etwa den strassenverhältnissen, sondern eines offensichtlich besoffenen fahrers wegen. als ich schon fast zum überholen ansetze weist mich schine an, mehr abstand einzuhalten. ihr wunsch ist mir befehl, und so tuckerlen wir einige kilometer hinter ihm her. vor uns taucht nun plötzlich ein noch langsamerer wagen auf. nicht besoffen, aber besonders vorsichtig fahrend. als ich dann doch noch zum überholen ansetze, will der alkoholisierte ebenfalls geradeausschwenken. natürlich ohne blinker zu setzen und selbstverständlich ohne vorher in den rückspiegel zu schauen. hätten wir keine hupe, hätte ich das klapprige vehikel locker von der strasse in den graben geschoben......
von da an kann ich wieder etwas entspannter fahren. auch die strasse ist nun recht gut geräumt, und ehe wir uns versehen, wird die gegend plötzlich wieder bewohnter. beim einbrucht der dämmerung, sind wir schon kurz vor el bolson. überall hat es abzweiger zu caming plätzen, obwohl sich weniger als die hälfte als solcher schimpfen dürfte. eigentlich brauchen wir grad keinen camping und andere schlafplätzli sind nicht einfach zu finden. aber nach ein paar häuschen einer siedlung, sehe ich eine spur, die in ein wäldchen nahe an der strasse führt. sogar ein bächlein gibt es hier. zwar sind überall müll verbrennungs stellen, aber für eine nacht soll uns das nicht stören.
in rekordzeit hat schine eine lasagne in den ofen geschoben, und noch ehe ich ein sudoku der klasse intermedio gelöst habe, ist das znacht parat. ich habe natürlich wieder den krampf des abwasches, wobei hier mal erwähnt werden muss, dass schine während dem kochen eigentlich alles schon abwäscht. das heisst kaffekanne, zmorgen geschirr - wenns den welches hat - und die ganzen kochuntensilien. ich habe also nur noch die teller, das besteck und die lasagne form abzuwaschen. aber ein bisschen jammern ist halt doch schön.....also wie gesagt nach dem krampf des abwaschs, bin ich dann so geschafft, dass ich nur noch unter die decke schlüpfe. schine ist noch in der stube und arbeitet irgendwas am kompi. bis sie dann endlich ins bett kommt, habe ich die erste runde schon geschlafen.....
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